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don Buchten des Berzoï/ïusses bei dem Krestel-
sclien Bienengavten. Sept, halb verweset u n d daher
unsicher bestimmt (nach ABr. 67/. foetida var. sco-
paria /l. Hr. )« (l>r. F. S chur : Die Siebenbürg. Charac,
in Oesterr. bot. Wochenbl. 1857.) Aucb Leon-
H.vRDi erwähnt diese zweifelhafte Angabe in seiner
schon mehrmals citirten Arbeit (p. 95).
Chhara crinita AA^llb. 1815.
Ist in der älteren Lite ra tu r von mehreren u n g a rischen
Standorten bekannt, u n d zwar weibliche
Pflanzen ;
F. pacliyspeinia am nördlichen Ufer des Fai'tótós
(Ncusiedlorsee) h a t Ganterer m i r Aveiüge Pflanzen
gefuiuleii ; nach AVelwitsch (Landeskunde von
Oesterreich) bedeckt 67/. crinita grosse Strecken die
südöstlichen Ufer des FertöfÖs. (S. Ganterer, Die
bisher bekannt, österr. Armlgw. 1864.)
«In Salzlackon hei J 'O Á » . A A ^ î- ld s te in u . K i t a i b e l
{•Iter haranyense 1799 ««Chara hispida»» kleine
Form. Samen klein und stumpf, schwarz. Bracteen
ka.um längei% als die Samen ») (s. Leonhardi cit.
Arbeit).
«In acpia minerali ad Z siva -B ra d a Scepusii» bei
Szepes- Vdralja (K irc lid ra u f) in Oberungarn f. la xa
C. Kalchbrenner (s . B abenhorst exs. Char. III. 67).
Migula, d er iu neuere r Zeit (1889) von diesem
Standorte Material erhielt, n en n t sie f. rarispina.
Männliche Pflanzen :
"Siebenbürgen: Salzb u rg bei H e rm a am ta d t in
salzigem AA'asser Aug. 1847 aufgefunden von S chur
(Herb. S chur). A. B r.aun, der sie bei Schur sah, be merkt
d a zu : var. transylvanica a d in te rim ,.ein e
kleine dichtrasige Form, dioecisch. aber blos m än n liche
Pflanzen vorhanden u n d keine ganz .sichere
Bestimmung möglich.
In Lachen unterhalb der Gubacs-Csárda zwischen
Budapest u n d Soroksdr Kerner (s. Kerner Oesterr.
hot. Zeitsclir. 1887 un d B orbás Budapestnek és kôrnyékének
nôvényzete 1879).
lu neue rer Zeit sammelte endlich auch Poratiu f.
Chara crinita. doch n u r weibliche Pflanzen in Teichen
in der Nähe des Dorfes Tápe; dieselben nennt
B orbás iliror grösseren un d kräftigeren Gestalt h a lber
var. Hungarica (s. Floristikai kôzlemények a
math, és term. Értesitôben 1883 u n d in Oesterr.
bot. Zeitschr. 1893 Nr 4, p. 143); walirseheinlich
nichts anderes als f. la xa Migula. B orbás sagt
übrigens h ierü b e r: «die bei Tápe gesammelten
Pflanzen unterscheiden sich wesentlicli hinsichtlich
ihres Habitus von den skandinavischen Pflanzen
Letztere sind nämlich klein, niedrig, die Internodien
der Axe kurz in Folge dessen auch die kurzen S trah len
n äh er u n d dichter übereinander stehen ; erstere
hingegen besitzen bedeutend längere Inteniodien,
die Strahlen sind zweimal so lang u n d die Strahlenquirl
stehen entfernter von einander, was wahrscheinlich
vom milderen Klima herrührt» . . . . «In
Ntmann’s Sylloge wird allgemein dieser Pflanze aus
Ungarn E rwähnung gethan.
Ich selbst sammelte in der Umgebung Budapest’s
mehrere Formen von Chara crinita so in den Sümpfen
des Kelenföld f. leplospertna A . Br. elongata,
lo ngifolia; f. pachysperma A . B r . longifolia; f. r a r
isp in a ; f. pachyspex-ma A . B r . brachyphylla, d a -
s y a c a n th a ; f. leptosperma A . B r . elongata, brevi-
fo lia ; Alles n u r weibliche Pflanzen. In der Umgebung
von Erzsebetfalva fand ich von f. microspei'ma
H. Br. humilio r ausserordentlich niedlich gebaute
weibliche un d männliche Pflanzen. Im Ju n i traf ich
sie reichlich fructiflzirend an, im September w aren sie
schon si»urlos verschwunden.
In dem von Prof. Dietz mir überlassenen Herbar
fand ich Ch. crinita von K u ty a v d r Com. Fehér (leg.
H ermann 1884) un d die f. perpusilla Nordst. aus
dem Kelenfölder D onauarm un terh alb Bxidapesl (leg.
Dietz 1885). Alles n u r weibliche Pflanzen.
Es ist allgemein bekannt, dass die männlichen
Pflanzen von Chara crinita äusserst selten Vorkommen
und bisher n u r an wenigen Orten aufgefunden
Avurden; die weiblichen hingegen sich einer allgemeinen
Verbreitung erfreuen. An letzteren S tan d orten,
AVO n u r weibliche Pflanzen Vorkommen, kann
n u n natürlich von einem Befruchtungsacte nicht
einmal die Rede sein un d trotzdem gelangen die
Oosporen auch selbst an solchen Standorten zur
vollkommenen Ausbildung, wo männliche Pflanzen
ü b erh au p t n icht aufzufinden wa ren ; sie reifen, fallen
ab u n d entAvickeln nach einer gewissen B u h e periode
Avieder neue Aveibliche Pflanzen. Diese E rscheinung,
Avelclie als Parthenogenesis schon an
andere r Stelle dieser A rbeit b ehandelt wurde, ist seit
langeher schon bekannt u n d Avurde in neuerer Zeit
auch durch streng durchgefülirtc Culturversuche
wiederholt bestätigt (s. p. 103).
Eigentliümlicb ist’s, dass an solchen Standorten,
wo beständig n u r Aveihliche Pflanzen beobachtet
wurden, von J a h r zu J a h r immer n u r wieder Aveibliche
Pflanzen auftreten, männliche Pflanzen hingegen
nicht erscheinen, avo hingegen Aveibliche Pflanzen
m it männlichen gemischt auftreten, entAvickeln
sich immer von neuem wieder m ännliche un d weibliche
Nachkommen. Diese Erscheinimg beobachtete
ich schon seit Jah ren in der Umgebung von Budapest
an verschiedenen von einander AA'eit entfertiteu
Standorten der Chara crimla (diesseits un d jenseits
der Donau) u n d vielleicht w erde ich nicht eben ganz
unbegründet folgern, dass männliche Pflanzen der
Chara crinita n u r aus befruchteten Oosporen sich
entwickeln, während Aveibliclie Pflanzen aus befruchteten
aber auch aus unbefruchteten Oosporen e n tstehen
können. Meine gegenAvärtig angestellten Culturversuche
dürften vielleicht schon demnächst
einen bestimmteren Aufschluss gewähren.
Chara ceratophylla ÁVa l l r . 1833.
Aus Ungarn blos in Nyman’s Conspectus u n ter
Klammer «Hungaria» erwähnt.
Aus Siebenbürgen: «im Torfmoor am Biidös Ch.
tomentosa? schon im A’erAveseii» (Schur, Oestorr,
bot. Zeitscbr. 1858. L eonhardi: Die bisher bekannt,
österr. Armleucbtgw. 1864).
In dem von Prof. Simonk.ai mir zur Verfiigung
gestellten Herbar fand ich sehr hübsch konservirte
Exemplare der Ch. ceratophylla von P om o g y : sie
Avurden von Csatö 1 890 im Fevto tö {Neusiedlersee)
bei den "Wirtschaftsgebäuden (major) «Mexiko» eingesammelt
un d u n ter dem Namen Nilellamucronata
eingesandt.
Chara co n traria A. B r . 184-9.
In der Lite ra tu r aus Ungarn bloss .I\)zsony
(Pressburg) erAvälint S chneller («vulgaris subliis-
pida» Wiener bot. Tauschverein) (s. L eonhardi: Die
bisher bekannt, östenv Armlgw. 1864).
Ich selbst sammelte Ch. contraria an melireren
Orten un d zAv a r f. subinermis A . Br. brevibradeala,
hracJnjphyUa, condensata. macroteles iw den Kelen-
földer Sümi»fen bei B u d a p e s t; an demselben Orte
ein andermal f. .subixiermis A. B r. hrevibradeata,
brachyphylla elongata macroteles.
ln der Umgebung von Ké.smárk (Zipser Com.)
in einem kleinen Wiesengräbenchen f. hispidula A.
B r . longiphylla macrolcles. Am Fusse der Hohen
Tátra bei Bélai Inirlangliget an einem torfig sumpfigen
Standorte f. suhiiocrmis lougihrarteala; und
unterhalb des Bades Cánócz 'Zqiser Com.) iu ste henden
Wässern des Wiesengruiides f. subinermis
A. Br. longibradeala, gyrnnojdtylla.
Auch die im künstlichen Teiclie des Rades Gánócz
vegetirende (7/am-Art ist nichts anderes als
eine besonders ausgezeichnete borm der Chara contraria
Ullepitsch I. veröifentiichte dieselbe äusserst
fälschlicli auf ziemlich superphilosophische Weise
als eine ganz neue Art u n ter dem Namen «Nitella
Ganocziana»; seine Publication, mehr den Laien
als Fachgenosseii bestimmt, erschien in einer Nummer
des «Szepesi Hirnök» (Zipser Bote) (XXVII. Jg.
1889). Von seinem grossen Irrth um e h a t ihn wahrscheinlich
schon H a e n i t z aufgeklärt, dem er eine
grössere Menge des Materials von diesem Standorte
für das «Herb, europ. »zugeschickt. Ich selbst habe die
Pflanze dort gleichfalls eingesammclt un d ihrer
eigenthümlichen auffallenden F o rm halber einer genaueren
Untersuchung unterzogen. Lau t einer gefälligen
brieflichen Mittheilung H errn B a e n i t z ’s ist die
Gänöczer Pflanze im Jahre Í891 im «Herb, europ.»
u n ter 6 2 8 3 aucli wirklich schon vertheilt Avorden
un d zAvar u n ter dem Namen «Chara foetida v. deei-
piens Migula». Mithin hat also diese Gánóczer Characee
schon zAveimal eine falsche B estimmung erfahren
: zuerst Avurde die Bestimmung der Gattung u nd
n u n die Bestimmung der Art verfehlt; denn es
unterliegt gar keinem ZAveifel, dass unsere Pflanze
nicht eine foetida sondern eine contra ria ist und zAvar
eine Form die vielleicht abgesehen von den entfernt
stehenden Nodusen un d langen Internodien der
f. mo niliformis J xo n h a rd i am n ächsten steht.
Meine Bestimmung die ich an lebendem M aterial,
an mikroskopischen Dauerpräparaten un d an getrockneten
Pflanzen Avioderholt angestellt, fasse ich
kurz in Folgendem zusammen ; «f. Ganocziana n. f.
Thallus dunkelgrün in Folge V erunreinigung der auf
ihm in grosser Menge lebenden Bacillariaceen, frei
von jedweder Inkrustation ; Axe langgestreckt; biegsam,
ziemlich reich verzAveigt; obere Inteniodien
kurz, untere lan g ; Anzahl der B indenreihen doppelt
so gross, als die der Strahlen, die Mittelreilien stä rker
ausgebildet u n d entschieden die scheinbar schmalen
ZAA'isclionreiheii überragend. Die u n teren lu te r-
nodien nich t selten ganz kahl, rindenlos, oder n u r
: mangelhaft b e rin d e t; Stacheln feh le n ; Nebenstrah-
i lenkranz wenig ausgebildet, zweireihig oder unter-
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