
gemäss bald oi>ponirt den Stralilen, bald alterniren
sie m it denselben.
Der Ausgangspunkt für die Entwickelung der
Kinde ist ähnlich dem der Nebenstrahlen gleichfalls
in gewissen Zellen der Stralileii-Basalknoten zu
suchen (Eig. 1). /!.). Wie schon in der allgemeinen
Morjibologie des Characeenthallus erwähnt wurde,
besitzen nicht alle Characeen eine Kinde. Bei m an chen
ist sowohl die Achse als auch die Strahlen mit
einer Kinde bek le id et; bei ändern ist n u r die Axe
allein berinde t und schliesslich gibt es auch solche
Characeen, die an ihrem ganzen Thalluse nicht die
geringste Spur einer Berindung zeigen (Eig. 1. A.).
Die Urmutterzelien der Kinde an der Axe sind
die Easalkiiotenzellen der Strahlen ; jede derselben
theilt sich durch schieifallende Scheidewände in
mehrere Tochterzellen u n d zwar iu eine centrale
Dauerzelle und melirere von dieser nach oben und
u n ten zu gelegene Theilungszellen. Aus einer der
letzten, wie schon erörtert wurde, nimm t ein Neben-
strabl seinen Ursprung, aus den ändern gebt zum
Theil die Berindung hervor. Zu Kindenmutterzellen
worden dort, wo ausser der Axe auch die Strahlen
sich beriiiden, zumeist zwei solche Theilungszellen,
manchwo auch v ie r ; wo hingegen die Strahlen
u nberinde t bleiben und n u r die Axe sich berindet,
ist die Zahl der Kindenmutterzellen immer zAvei.
Vor allererst strecken sich dieselben (Fig. 12. H.)
stark in die Lange u n d während die obere Bindenmutterzelle
sich an das über den Axenknoten folgende
Internodium anlegt u n d m it demselben
rasch nach aufwärts sieh verlängert, schmiegt sich
die untere Kindenmutterzelle eng an das u n te r dem
Axenknoten folgende Inte rnodium und wächst mit
demselben noch rascher in die Länge. Bald hierauf
folgt in beiden die T h e ilu n g ; beide gliedern sieb
nämlich durch eine horizontale Querwand in zwei
ribereinander liegende Tocliterzellen; die dem A xenknoten
zunächst liegenden Tocbterzellen werden
zu Dauerzellen und bilden das erste Inte rnodium
der nach aufwärts, beziehungsweise nach abwärts
wachsenden Kindenzellenreihe oder Kindenlappen ;
die än d ern vom Knoten entfernter liegenden Tocbterzellen
hingegen erben das TTieiluiigsvei-mögen
der Mutterzellen un d werden zu Scheitelzellen der
fortwaclisenden Kindenlappen. Sie h alten n icht n ur
gleichen S chritt mit der Streckung der Internodien,
sondern gliedern inzwischen durch horizontale
Querwände auch eine ganze Keihe von Segmentzcllen
ab, die später abwechselnd als kleinere, k ürzere.
isodiametrisclie u n d längere, gestrecktere Zellen
erscheinen (Fig. 12 7?. C. D.). Die kleineren
bilden die Knotenzellen der Kindenlappen, die grösseren
hingegen werden zu Iiiternodialzellen derselben.
Anfangs zeigen zwar sämmtliche Segmentzellen
die von der später gleichfalls in eine Dauerzelle
übergebenden Scheitelzelle abgegliedert werden,
eine kurz-scbeibenförmige Gestalt, doch m it der
Streckung des Axeninteruodiums tritt ihre Diffe-
renziruug in abwechselnd grössere un d kleinere
Zellen, nebst ändern Eigenschaften immermehr zu
Tage.
Die auf diese Art gebildeten Rindenzellreihen
werden auch Haupt- oder Mittelreihen genannt und
da aus dem Basilarknoten eines jeden Strahles eine
solche nach abAväiis strebende Eindenzellenreihe
hervorgeht, so ist deren Zahl immer jen e r der
Strahlen am Axenknoten vollkommen gleich (Fig.
1. C.); die Zahl der nach aufwärts wachsenden
Rindenlappen hingegen ist immer um eins kleiner,
da wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde, aus
dem Ba.silarknoten des ältesten Strahles sta tt des
nach aufwärts wachsenden Rindenlappens sich stets
ein Seitenzweig der Axe entwickelt.
Da sämmtliche Knoten der Axen nach aufwärts
und abwärts Kindenlappen bilden, erfolgt von selbst,
dass die von zwei benachbarten Knoten ausgehenden
Rindenlappen an dem durch sie abgegrenzten
Internodium sich irgendwo treffen m ü ss e n ; dies
tritt in Folge des raschen ÁVacbstliums der Rindenzellen
auch sehr bald ein u n d zwar erfolgt das
Zusammentreffen d er abwärts xmd aufwärts wachsenden
Rindenreihen zumeist etwas u n ter der Mitte des
Internodiums, an welcher Stolle d an n man auch
stets deutlich konstatiren kann, dass auch die Rindenlappen,
sowie die Strahlen n ich t eine oi»ponirte
Anordnxiug zeigen, sondern m it einander alterniren
(Fig. 12. B . C. D.). Die Vereinigung der ab- u n d axxf-
wärts wachsenden Rindenlappen geht zumeist ganz
unregelmässig vor s ic h ; da die Entwickelxxng der
einzelnen Kindenlappen eine äxissei-st verschiedene
ist, was ja axxs ihrer Anlage schon hervorgeht, erscheint
es auch n icht recht möglich, dass sämmtliche
Rindenreihen sich in einer Zone treffen kön n te
n ; zu dem wird die Unregelmässigkeit im Anschlüsse
vielfach auch durch das Verhalten der
Nachbarreihen beeinflusst.
Die Knotenzellen der Kindenlappen tbeilen sich
schon sehr früh, noch vor der Streckung der Inter-
nodialzellen durch zwei radiale, zur Oberfläche der
Axe senkrecht fallende Scheidewände in drei Tocli-
terzellen (Fig. 12. B. C. D.). Bei manchen Characeen
erfahren dieselben nach ihrem Entstehen keine
Vei’änderung in ihrer Längsriclitung un d behalten
demgemäss auf für später ilire ursprüngliche Lage.
Die Rinde des Internodiums wird in solchen Fällen
d ann immer von gleich anssehendcn Rindenzellenreihen
gebildet un d die Zahl der letzteren ent-
spriebt dann stets genau jener der Strahlen. Zumeist
bleibt jedoch von jen en drei Tocbterzellen
bloss die mittlere als kleine gering veränderte sogenannte
Zwiscbenzclle in der Hauptrindenzellenreihe
als Rindenknotenzelle zurück, die beiden von
ihr seitlich (rechts nn d links) liegenden Zellen h in gegen
strecken sich rasch in die Länge und schieben
sich zwischen zwei benachbarte Internodial-
zellen der ursprünglichen Rindenlappen ein. Noch
später treffen diese seitlich gelegenen Zellen mit
den aus oberen un d unteren Rindenlappenknoten
auf gleiche Weise gebildeten seitlichen Zellen zu sammen
un d da n u n alle diese neuen Zellen mit
d er Längsstreckung des Axeninternodiums gleichen
S chritt halten, bilden auch sie zwischen je zwei
Mittelreihen neue Rindenzellenreihen, welche dann
Zwischenreihen oder Nehenreihen genannt werden.
Dieselben werden also abweichend von den H au p treihen
nich t mehr aus zweierlei, sondern n u r aus
einerlei langgestreckten Zellen gebildet.
Da au f diese Weise von jed e r Mittelreihe rechts
un d links eine Zwüscbenreihe gebildet wird, besteht
schliesslich die Berindung des Axeninternodiums
in solchen Fä llen immer aus ebensoviel Haixpt-
rindenzellenreihen un d doppelt so viel Nehen-
rindenzellenreihen, im Ganzen genommen also aus
dreimal so viel Rindenlappen, als Strahlen am
Axenknoten vorzufinden sind (Fig. 1, F.). Dies ist
jedoch nich t immer der Fall, denn oft reihen .sieh
die nebeneinander gebildeten Zellen der Zwischenreihen
in ihrem xveiteren Veidaufe nich t nebeneinander,
sondern unregelmässig über un d u n te r einander
u u d bilden so au f diese Weise zusammen
bloss eine einzige Reihe zwischen je zwei Haupt-
reiheii. In solchen Fällen besteht die Rinde des
Axeninternodiums dann aus ebensoviel Zwischenreihen,
als Hauptreihen, oder aber die Gesammt-
zahl der Rindenlappen ist bloss doppelt so gross,
als jene der Strahlen am Knoten (Fig. 1. D. E.).
Dieses Verhältniss besteht jedoch strenge n u r iu
der oberen Hälfte des Internodiums, in der unteren
nicht, da hier, wie schon erwähnt wurde, auf Kosten
der einen Mitteh-eilie zumeist sich ein Soitenzweig
entwickelt und demzufolge schon die Zahl der Mittelreihen
um eins venniiidert wird. Die Nebenreihen
verdanken jedoch stets ihren ür.sprung den Knotenzellen
der Mitteireihen und so ist es nu n eine n atürliche
Folge, dass demgemäss auch die Anzalil
d er Nebenreihen an der u n tern Hälfte des Axeninternodiums
eine geringere wird als an der oberen
Hälfte. Alles zusammenfassend : wo die Berindung
bloss aus Hauptreilien gebildet wird, dort beträgt
die Zahl der Kindenlappen an der unteren Hälfte
des Axeninternodiums immer um eins weniger, als
jene der Strahlen am Knoten; wo hingegen Mittel-
ixnd Zwischenreihen die Berindung bilden, dort ist
sie um zwei, respektive drei kleiner. Seltener
wechselt die Zahl der Strahlen an verschiedenen
Knoten ein u n d dei'selbeii Axe, doch wo dies vorkommt,
ändert sich dem entsprechend natürlich
auch die Zahl der Rindenzellenreihen.
Die einzelnen Rindenzellenreihen liegen zu meist
dicht nebeneinander und umschliessen d erart die
langgestreckte Internodienzelle der Axe, dass kein
Pu n k t ihrer Oberfläche frei bleibt (Fig. 1. C. I). E.
F.); n u r selten schliessen sie nich t eng einander,
sondern lassen freie Zwischenräixme, an welchen
Stellen dann die Oberfläche der Internodienzelle
ixnbedeckt bleibt (Fig. F B . ) ; dies geschieht jedoch
n u r dann, wenn die Entwickelung der Zwischen-
! reihen eine mangelhafte bleibt oder aber die voll-
I kommen aneinander scliliessenden Rindenzellen-
j reihen auch dann noch ihr Längenwachsthum fortsetzen.
wenn Längenausdehnung des Axeninternodiums
n icht mehr stattfiiidet un d demzufolge die
Rinde tlieilweise oder auch ganz sich au gewissen
Stellen von der Oberfläche der Internodienzelle ab löst
u n d diese biossiegt.
Während der Entwickelung der Rinde unterliegt
zumeist auch jene als Knotenzelle in den Mittelreihen
zurückgebliebene kleine Zwisehenzelle einer
bald grösseren, bald kleineren Veränderung. Vorallererst
wird sie dxxrch eine tangentiale, mit der
Oberfläche der Axe parallel laufenden Scheidewand
in eine innere kleine un d eine äussere grössere
Tocbterzelle getlieilt. Die innere wird stets zu einer
Dauerzelle u n d bleibt weiter u n v erän d ert; die äu s sere
hingegen bleibt entweder gleichfalls ungetheilt,