
lioninion nusgobildetcn Antlieridien wie eine farblose,
durelisiohtige Hülle erscheint (P4g. 16. B.).
Da diese a ch t äusseren ilaclien Zollen des Antbe-
ridiuins mehr oder weniger an die Form von Schildern
erinnern, worden sie kurzweg auch Schilder
(m d a e A. Braun) genannt, oder wie dies früher
geschehen Klappen ( valvxdue), weil sie bei der Beife
des kapselartigon Antheridiums klappenavtig sieb
von e inander lostrennen. Oft wird die äussere
Wand der Schilder von einer schleimigen farblosen
Masse begi-enzt und die ganze Autberidinmku-
gel erscheint dann von solch einer Schleimliülle,
Scbleimmantcl rings umschlossen; an jungen Antlie-
ridien ist letzterer ob seiner homogenen vollkommen
durchsichtigen Structur oft kaum wavnehmbar,
au älteren lässt er sieb jedoch zumeist leicht durch
in ihn eindringende u n d in ihm vegetirende kleinere
Organismen, wie Bacillariaceen etc. erkennen
nnd verliert zumeist auch durch anderweitige Verunreinigung
viel von seiner Durchsichtigkeit. —
Die acht Zellen der mittleren Scbiclit beginnen bei
der Vergrösseruug der Antheridienkugel sieb gleichfalls
iu die Länge zu strecken, ohne dabei aber
auch iu der Breite wesentlich zuzunelimen, sie werden
zu langcylindrisclien Zellen und lösen sieb bald
in Folge dieses einseitigen Wacbstliums sowohl vone
inander, als auch zum Theile von der innern
Wand der Schilderzellen los, so dass dann zwischen
ihnen gi'össere Zwischenräume entstehen. Schliesslich
erscheinen sie als gegen das Centrum d er Antheridienkugel
radial gestellte Cvlinder, welche mit
ihrem unteren zumeist etwas breiterem Ende der
Mitte von der innei-n Wandoberiiäche der Scliilder-
zellen anheften, mit ihren oberen Enden hingegen
in die acht aneindersehliessenden Zellen der
innersten Schicht auslaufen, u n d so auf diese
''Veise dann jene dreieckigen Zwischenräume bilden,
die natürlich am weitesten an der Wand der Schilder,
nach dem Centrum der Kugel aber immer
enger werden. Diese cylindrisclien Zellen (Fig. 14.
E. u n d F'ig. 15. C.) n en n t man Stiele oder Griffe
(m a n u h r ia e ) der Schilder u n d diese sind wie letztere
zumeist ebenfalls roth gefärbt,-seltener entbehren
sie der rothen Körnchen u n d erscheinen dann
farblos. — Die acht kleinsten Zellen des sich
entwickelnden Antheridiums, welche die innerste
Schicht, das Centrum der ganzen Kugel bilden un d
den später zu Griffen werdenden Zellen aufsitzen
zeigen eine mehr oder weniger kugelige Gestalt
oder erscheinen in Folge des gegenseitig au f einander
ausgeübten Druckes polyedrisch ; sie werden
ih rer äusseren P’orm nach Kopfzellen oder kurz
Köpfchen (capUula) g e n a n n t; sie sind keine Danerzellen,
wie jene der mittleren u n d äusseren Schicht,
sondern bilden an ihren freien nach dem Centrum
der Kugel zugekehrten En d en bald neue kleinere
' kixgelförmige Zellen in der Zahl von 3—8, und
diese n en n t man secundäre Köpfchen oder Köpf-
chenzellen (Fig. 14. L. und Fig. 16. C.). Alle diese
Köpfchen bangen, tx’otzdem sie in der Mitte der
Antheridienkugel zur Ausbildung gelangen, seitlich
zumeist n u r lose zusammen oder können seitlich
auch ganz frei s e in ; sie sind immer ungefärbt und
enthalten keine ro th en Körnchen mehr. Zuweilen
bilden sich an den Enden der Manubrieii auch
2—3 Köpfchen, wenn nämlich die centralen Mutterzellen
noch vor der Bildung von secundären Köpfchen,
sich diu’cli radiale Wände in neue Zellen gliedern.
Die secundären Köpfchen bilden bald nach
ihrer Entsteh u n g durch Sprossung an ihren freien
Enden neuerdings 3—5 noch kleinere Zellen (Fig.
16. J).) un d diese wachsen endlich nach rasch aufeinander
folgender Theilung endlich zu längeren
einfachen Zellfäden aus, deren Gliederanzahl selbst
über 200 betragen kann. Die einzelnen winzigen
m ehr breiten als langen, m ithin kurz scheibenförmigen
Elemente dieser Oseillarien-artigen Fäd en ,
sind die Mutterzellen der Spermatozoiden (Fig. 14.
L. M. u n d F’ig. 16. C.), ihr Zellinhalt besteht rein
aus Plasma u n d Z ellk ern ; aus jed er dieser Zellen
entstellt ein Spermatozoid von lang keilförmiger
doch schraubig gewundener Gestalt, welches an seinem
dünnen in einer Spitze abschliessenden Vorderende
zwei äusserst feine lange Cilien träg t (Fig.
14. N. 0 . un d Fig. 16. G.). Die Zahl der Spermatozoiden
in einem Antheridium ist -ausserordentlicli
g ross; n u r beiläufig, obige Zablenverliältnisse vor
Augen haltend, ergibt sich eine runde Zahl von
14,400 ( -:2 0 0 X 3 X 3 X 8 ) — 38,400 (= 2 0 0 X 3 X
X 8X 8 ) wenn für jeden Zellenfaden n u r 200 Zellen
angenommen werden. Die Spermatozoiden gelangen
in den Fäden in basipetaler Eeilienfolge zur Ausb
ild u n g ; bei ih re r Eeife springt das Antheridium
auf, die ach t Schilder weichen auseinander (Fig.
16. A.), die F'’äden treten sammt den übrigen Zellen
heraus, bald springt an der Seite auch jede einzelne
Zelle des Fad en s auf un d die Spermatozoiden werden
frei, um n u n im Wasser frei herumschwärmeiid
schliesslich ihrer Lebensaufgabe Genüge leisten zu
können.
Es unterliegt gar keinem Zweifel, dass die Anthe-
ridien der Characeen in Bezug auf ihre eben beschriebene
Entwickelung und Beschaffenheit, wie in
Anbetracht ihres grossen Spermatozoideninhaltes,
dann aber auch der Gestalt der einzelnen Sperina-
tozoideii, sich wesentlich von den mänulichen
Geschlechtsorganen resp. Spermatozoiden anderer
Algen u n tersch eid en ; doch in Anbetracht dessen,
dass im Allgemeinen der Thallus der Characeen
eine regelmässigere Entwickelung un d einen zusammengesetzteren
Bau bekundet, erscheint es n u r als
eine natürliche Folge, dass auch die Geschlechtsorgane
eine höhere un d grössere Entwickelung zeigen.
Alle diese Eigenschaften bringen allerdings die
Characeen den h öher entwickelten und schon eine
bestimmte Differenzirung ihres Körpers in Organe,
zur Schau tragenden Moosen näher, doch genügen
diese noch lange nicht, die Characeen aus der Eeihe
der Algen zu streichen u n d sie im System den Moosen
beizufügen oder wie dies neuerdings geschielit-
sie als selbstständige Uebergangsgrnppe zwischen
Algen und Moose zu stellen. Die Cliaraceen sind
Algen im strengsten Sinne des Wortes.
Die Oogonien zeigen zumeist eine elliptische oder
kugelig-elliptische Gestalt (Fig. 14. J\ Fig. 15. F.
und Fig. 16. A.); ih r Auftreten ist verschieden, immer
jedoch erscheinen sie an den Knoten der S trah len
oder jen e r der Seitenstrablen ersten und zweiten
Ranges, niemals aber an den Enden letzterer,
wie dies manchwo bei der Entwickelung der Aiithe-
ridien der Fall ist. Oft entwickeln sie sich an Stelle
von Seitenstrahlen, wobei dann an den Knoten der
Strahlen die Zahl der Seitenstrahlen umsoviel kleiner
ist als Oogonien au demselben e n tstan d en ;
manclimal gelangen an solchen, Oogonien trag en den
Knoten. Seitenstrablen ü berhaupt nich t zur
Entwickelung. In ändern Fä llen entstehen die
Oogonien nich t an Stelle von Seitenstrablen, sondern
in deren Achsel n n d zxvar nehmen sie dann
ihren Ursprung entweder aus dem Basilarknoten
der Seitenstralileu, wie dies bei den dioecischen
Arten zu beobachten ist, oder aber sie entspringen
aus der oberen Zeile des Basilarknotens eines
Antlieridiums, wie dies bei den monoeciscben Arten
der Fa ll ist, wo dann die Oogonien immer nach
aufwärts sich richten un d ober den Antlieridien zu
stehen kommen. Im Allgemeinen erheben sich die
Oogonien immer über die Knoten der Strahlen und
erscheinen niemals wie manchwo die Antheridien
u n ter denselben ; sie treten ferner gleich den Antheridien,
stets an der Bauchseite der Strahlen resp.
Seitenstrablen auf. Charakteristisch ist für die Oogonien
tragenden Strahlen, dass sie gewöhnlich stä rker
entwickelt erscheinen als die sterilen Strahlen ;
im Gegensätze zu den Seitenstrablen, die an den
Knoten fertiler Strahlen immer kleiner bleiben als
an den Knoten steriler Strahlen, ja manclimal zeigt
selbst jen e r Seitenstralil, in dessen Achsel ein Oogo-
nium entstanden, auffallenden Unterschied von sein
en Nacbbar-Seitenstrablen, was Grösse anbelangt.
Öfter entstehen ausser den normal entwickelten
Seitenstrablen zu Ijeiden Seiten des Oogoniums je
ein oder auch je zwei liberzählige neue Seitenstrahlen,
die dann immer aus dem Basilarknoten des
Antheridiums ihren Ursprung nehmen und stets
bedeutend kleiner bleiben als die übrigen normalen
Seitenstrablen. ln jenen Arbeiten, wo die Seitens
trablen Blättchen (foliola) genannt werden, wird
für letztere Gebilde des Cliaraceenthallus Bracteolen
gebraucht un d für jene Seitenstrablen, in deren
Achsel die Oogonien sich entwickeln, der Name
¡ Bracteen angewendet.
I Die Zahl der Oogonien an einem Knoten ist bei
I den verschiedenen Characeen v erschieden; sie tre-
•ten bald einzeln, bald zu zweien, bald zu melireren
a u f; wo sie aus dem Basilarknoten der Antheridien
entspringen, ist ihre Zahl natürlich der der Antheridien
gleich ; wo sie hingegen aus der Achsel der
Seitenstrablen ihren Ursprung nehmen, findet sich
an einem Knoten zumeist n u r ein Oogonium oder
höchstens zwei, wenngleich auch u n te r ihnen mehr
Antheridien zur Entwickelung gelangten. Wie ihre
Anzahl, so variirt auch ihre Grösse und Form bei
den verschiedenen Arten, so gibt es grosse und
kleine, ellyptisch- u n d m eh r kugeliggestaltete Oogonien.
Den Antheridien analog nehmen auch die Oogonien
iliren Crsprung stets aus einer einzigen Zelle.
Wie schon in Kürze b e rü h rt wurde, ist diese Zelle
entweder die oberste, älteste Zelle des Basilarknotens
eines Antheridiums, seltener die u nterste oder
es kann welche andere Zelle immer desselben sieb
zu einen Oogouium entwickeln; in ändern Fällen
ist es die älteste Zelle des Basilarknotens eines an
der Bauchseite des Strahles auftretendeii Se iten -
I Strahles oder aber irgend eine peripherische Zelle
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