
licndi'u Ax'iitlipile sta tt grüngefiirbten normalen
Strahlen, eigentluimliche, den schon an einer frülie-
ron Stelle erwillinteii Bnlbilleii ähnliche Gebilde,
welche gleichfalls m it Reservestoft'en, vorzüglich
Stärkekoriieni gefüllt, oft eine kreideweisse Farbe
annelimen. Sie entstehen gleichfalls rings um den
Knoten und sind nichts anderes als umgebildete,
metamoi'phosii’te Strahlen. Ilire Anzahl an einem
Knoten schwankt zwischen 5 un d 7; in ihrer
Gesammtheit ersclieinen sie als kleine zierliche
Sternchen, deren jed e r einzelne Strahl einem meta-
morpliosirten Strahle des Knotens entspricht (Fig.
10. A . />. C. JJf. Die Entwickelung dieser S te rn chen
kommt jen e r der normalen Strahlen fast
gleich. Die Knotenzelle der Axe tlieilt sich hier
ebenfalls in Central- un d peripberisclie Zellen. Ge-
Avisae peripberisclie Zellen wachsen später nach erfolgter
weiterer Tlieilung zu kleinen Sti’alilen aus,
die aus einer unteren grösseren etwas angescliAvol-
lenen Zelle nnd 2—3 sehr kleinen oberen, dev u n teren
gleichsam als Krönchen aufsitzenden Zellen
bestehen. Erstere Zelle bildet das einzige Iiiterno-
dium des metamorphosirten Strahles, letztere h in gegen
sind für den einzigen Knoten u n d dessen
Seitenstrahlen (Strählchen) an zu seb en ; seltener
hebt sieh auch aus der Mitte dieses Knotens noch
eine kürzere Zelle hervor, die dann an ihre r Spitze
gleichfalls nocli einige Avinzige Zellen tragen kann.
ZAvisclion den einzelnen Strahlen der Sternchen
nehmen die zu Strahlen nich t ausgewachsenen p eripberischen
Zellen des Knotens P la tz ; m an trifft
sie bald zu ZAvei, bald zu mehreren an, sie bleiben
immer klein un d bilden gleichsam die Grenze der
benachbarten Strahlen. Alle diese sternförmig geordneten
un d an Stärkemehl äusserst reichhaltigen
Zellen AA’erden in ihrer Gesammtheit auch als B u lbillen,
Axenknöllchen, bez eichnet; als solche sind
sie jedoch wohl \'on den Ebizoidknöllchen zu u n te r scheiden,
welchen sie in physiologischer Beziehung
allerdings sehr nabe stehen, in morphologischer
Beziehung aber AA’eit auseinander Aveiehen. Die Ehi-
zoidknöllcheu sind stets einzellige Gebilde, die
Axenknöllchen hingegen immer m eh rz e llig ; erstere
sind metamorphosirte Eliizoiden, letztere metamor-
phosirte Axenknoten sammt dazugehörigen Strahlen.
Manchmal zeigen Axenknöllchen einen ganz u n regelmässigen
Bau, sie erscheinen dann kugelig
bis niereiiförmig, m itu n te r können sie auch mehr
oder Aveniger gelappt sein u u d nehmen dann eine
traubenartige Gestalt an (Fig. 10. E.). Auch deren
Elemente sind äusserst reichhaltig an Eeservestof-
feu Avelcbe später entweder zur WeiterentAvicke-
lung der Axe oder bei der EntAvickelung von, aus
solchen Eulbillen direct hcrvorsprossoiiden jungen
Pflänzchen in Verwendung kommen.
Wie aus den peripherischen Zellen der Axenknoten
die Strahlen hervorgeben, so entwickeln sich
auch aus den periplierisclien Zellen der Srablen
Avieder Seitengebilde un d diese Averden S e itenstrahlen
oder Strählchen genannt. Dieselben zeigen
immer eine viel geringere Entwickelung, da auch
ihre Mutterzellen schon eine mindere Theilung erfahren
(Fig. 11. A. B. C. D.). Zuerst wird auch
hier aus der ältesten peripherischen Zelle des
Strablenknoteiis ein Seitenstralil gebildet, dem folgt
später der zweite aus der zAveitältesten peripberi-
sclieii Zelle, der dritte aus der d rittältesten u. s. w.
Der ganze Vorgang ist hier zumeist schon sehr einfach
; das En d re su ltat in der Entwickelung des Seitenstrahles
ist ein einziger n u r aus wenigen Zellen
bestellender Knoten der auch n u r als Basalknoten
in dem Knoten des Strahles verborgen zurückbleibt
un d eine aus demselben hervorragende, bald län gere
bald kürzere kegelförmige Scbeitelzelle, Avelche
in den meisten Fällen gar keine Theilung mehr
e rfährt u n d als Dauerzelle d an n den einzelligen
Seitenstrabi bildet (Fig. 11. E.). Der zuerst e n twickelte
Seitenstralil ist immer am längsten und
stärksten ausgebildet; ihm folgt an Grösse der
zAveitälteste, diesem der d ritte u. s. w. die aus dem
zuletztgebildeten peripherischen Zellen e n tsteh en den
Seiteustrahlen erscheinen oft n u r schon als
kaum wahrnehmbare Zellliöcker an der Seite des
Straliienknotens oder aber ihre Entwickelung u n te rbleibt
auch ganz. Hieraus ist nu n erklärlich, Avarum
die Seitenstrablen an der Innenseite der Strahlen,
also an der der Axe zugewendeten Seite, gewöhnlich
länger un d stärker erscheinen, an der entgegengesetzten,
also Aussenseite der Sti’ahlen zumeist ganz
ru d im en tä r bleiben oder aber n u r als papillenar-
tipe Gebilde sieb hervorAvölben. Nur in einzelnen
Fällen entwickeln sich aus sämmtlichen peripberi-
scben Zellen nahezu gleichgrosse Seitenstrahlen,
doch tragen auch diese daun mehr oder AA’eniger
das Gepräge ih re r Entstehungsordiiung an sich. Im
Allgemeinem ist die Länge der Seiteustrahlen selbst
bei ein und derselben Art sehr variabel und deshalb
wird auch dieser Umstand im Sj’stem zum
Unterscheiden der Formen von geAvissen Arten vielfach
angewendet; so werden allgemein Formen m it i
langen- u n d solche m it kurzen Seitenstrahlen u n terschieden
(f. inakroptiliB u n d f. mikroptilifi). Bei
manchen Characeen erfahren die Seiteustrahlen
eine derartig hohe Entwickelung, dass sie den
Strahlen der Axe ähnlich sich gleichfalls in Inter-
nodien u n d Knoten differenziren, ja an 1—2 Knoten
selbst Seitenstrablen zweiter Ordnung ent-
Avickeln, Avelolie dann wieder Seitenstrablen dritter-
n n d diese abermals solche vierter Ordnung bilden
können. Die ganze Axe erscheint dann in solchen
Fällen zunebmends kleiner, Avie dicliotoiniscb verästelt.
Die Nebenstrahlen (Stipiilargebilde), Avelche an
den Knoten der Axe in ihrer Gesammtheit den
sogenannten Nebenstrahlenkranz (Stipularkranz, '
corona stipularís) bilden, treten n ich t bei sämmtli-
cben Characeen auf nn d wo sie auch Vorkommen,
findet man sie stets n u r au den Knoten der Axe,
niemals jedoch auch an den Knoten der Stralilen
(Fig. 2. G.). Sie entAvickeln sich Avie die Strahlen ,
aus periplierisclien Zellen der Axenknoten. Wie :
schon einmal erAvälint Avurdc, ist die Mutterzcdle
eines Nebenstrahles immer eine Zelle des Basalkno- ■
tens eines S trahles. Dieselbe wird durch eine Scheidewand
von der eigentlichen Basalknotenzelle nach
u n ten zu abgetrennt un d erfährt dann, Avenn sie
eine gevässe Grösse erreicht, eine Aveitere Theilung;
Letzterer Vorgang kann nu n auf viererlei Art und
Weise vor sich gehen. EntAveder th eilt sich zunächst
die Mutierzelle des Nehenstrahles durch eine mit
der Peripherie des Knotens m eh r oder Avenigcr p arallel
laufende tangentiale Scheidewand, in eine
kleinere innere u n d eine gi’össere äussere Tocliter-
zelle, in welchem Falle letztere grössere Zelle sich
d ann bald stark hervorwölbt und schliesslich zu
einem vom Knoten der Axe aufAvärts gerichteten
Nebenstralüe Avird; oder aber es erfolgt die erste
Theilung der Mutterzelle des Nebenstrables durch
eine radiale Scheidewand, in Avelcliem Falle dann
ZAvei nebeneinander liegende Tocbterzellen entstehen,
Avelclie sich neuerdings tbeilen, bei diesem
Vorgänge aber Avieder ein verschiedenes Verhalten
b ekunden können. EntAveder tritt n u n in beiden
Tocbterzellen die schon oben erwähnte tangentiale
SclieidcAvand auf, Avodurch aus ihnen dann im ganzen
vier neue Zellen entstehen, von welchen jetzt
zwei nach in n en un d ZAvei nach aussen zu liegen
kommen ; auch in diesciii Falle wölben sieb nun
letztere beiden, grössere Zellen bald stark hervor
und werden ebenfalls zu nach aufwärts sieb rich tenden
Neb en strah len ; oder aber es tbeilen sich
jene beiden Tocbterzellen zunächst auf dieselbe
Weise gleichfalls in ZAvei nach innen nnd zwei nach
aussen liegende neue Zellen, doch tritt in letzteren
noch eine wagerechte, auf ihre gemeinseliaftliche
Scheidewand senkrecht stehende (/uerwand auf,
wodurch dann diese beiden äusseren Zellen in je
eine obere un d untere neue.ste Zelle zerfallen, alle
vier zuletzt entstandenen Zellen wölben sieb nun
gleichfalls stark hervor und schliesslich werden die
beiden oberen gelegenen Zollen zu zwei an der Axe
sieh nach aufwärts richtenden, die beiden unteren
Zellen hingegen zu zwei sieb nach abwärts richtenden
Nebenstrahlen. Endlich kommt es seltener vor,
dass in Folge Auftretens einer zweiten wagerechten
Querwand ans je einer der äusseren Tochterzellen
nicht zAvei, sondern drei übereinander stehende
Zellen enstelien, von welchen dann bei der V o i-aa-ö I -
bung sich immer zwei nach aufAvärts, die dritte aber
nach abAvärts sieb richtet. Wie aus allen diesen
Vorgängen ersichtlich ist, entspricht im ersten Falle
die Zahl der Nebenstrahlen an jedem Axenknoten
genau jener der periplierisclien Zellen des Knotens
u n d mithin auch jen e r der Strahlen (Fig. 1. A. u.
19. C.)] in letzteren drei Fällen hingegen ist sie
doppelt beziehungsweise vierfach und sechsfach so
gross (Fig. J . .B. C. I>- K. F.). Im ersten und ZAvei-
ten Falle bilden die Nebenstrahlen eine einzige
Reibe u n d richten sieb sämmtlicli am Knoten nach
aufwärts oder legen sich auch mehr oder weniger
an dessen Strahlen an (Fig. 1. r i.); im dritten Falle
bilden sie schon ZAvei Reihen a vo voii eine vom
Knoten sich aufAvärts, die andere abwärts richtet
(Fig. 1. B. C. I) F.). Im vierten Falle endlich stehen
i die Nebenstrahlen in drei Reihen am Knoten, zwei
sind nach aufwärts und eine nach abAvaris gekehrt
(Fig. 1. E.). Im ersten un d zAveiten Falle wird der
Btipularkranz einfach oder einzeilig g en an n t im
dritten Falle zAveizeilig und im vierten Falle dreizeilig.
Die EntAvickelung der Nebenstrahlen geht im
Allgemeinen ziemlich regelrecht vor sich, da sie
jedoch bis zu ihrer vollkommenen Ausbildung zu meist
von den benachbarten Zellen m eh r oder
I weniger verschoben werden, ändern sie oft ihre ur-
' sprünglicbe Stellung u n d erscheinen d ann auch dem-
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