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Knoten ist bei den versehiedenen Characeen verschieden
; selten finden sich n u r fünf, zumeist werden
()—'8— 10 gebildet, ja in einzelnen Fällen sogar-
15. Ihre Stellung an der Axo ist altornirend, dabei
aber n icht zeilig, da die abwechselnd übereinander
folgenden Strahlen nich t eben gerade übereinander
stehen, sondern sich in einer schwachen Spirale an
der Axe über einander ordnen, welche zumeist
zwischen u. ^/is schwankt, was so viel bedeutet,
dass zumeist blos die Strahlen des 12—18-ten
Knotens genau ü b er einander stehen, also in ein
und dieselbe Linie (Orthosticbon) fallen.
Ausser diesen quirlständigen Strahlen entstehen
gleichfalls an einzelnen Knoten der Axe Zweige
oder Scitcnzweige derselben. (Taf. I. u. II. Fig. 1. d.).
Diese sind gleich der Axe oder Hauptaxe ebenfalls m
Nodnse un d Internodien gegliedert und tragen au
ihren Knoten ebenfalls qxxirlständige Strahlen ja
können h ier sogar wieder neue Zweige, Zweige 2-ter
Ordnung, diese wieder Zweige 3-ter Ordnung, letz tere
solche 4-ter Ordnung u. s. w. bilden, wodurch
d an n sclilieslicb ein solch’ reich verzweigter Cbara-
ceen-Thallus entstehen kann, der mit ändern ä h n lichen
benachbarten Characeen-Thallusen vereint
u n d ineinander greifend leicht die Bildung jener
u n te r dem Wasserspiegel sich oft weit hinstreckenden
dunkel oder hellgrünen Basen erklärt, die
in den meisten Fällen fast rein aus Characeen
bestehen.
Sowohl die Strahlen der Hauptaxe als auch die
d er Seitenzweige tragen an ihren Nodusen, und
zwar entweder n u r an dem un tersten Knoten oder
an melu-eren auf einander folgenden K noten, n eu e rdings
kleinei-e S trahlen, kurz Seilenstrahlen ( S lrä h l-
chen) genannt, welche zumeist keine Gliederung
mehr zeigen un d einzellige Gebilde darstellen. Diese
ebenfalls quirlständigen Seitenstrahlen (den frü h e ren
analog, fälschlich Blättchen, Seitenblättchen
b e n a n n t!) (Taf. I. u. II. Fig. 1 ö, 2 a. resp. i e, 2, 3.)
sind an ein u n d demselben Knoten entweder rings
gleich entwickelt oder aber, wie dies zumeist der
Fall ist, zeigen die an der Bauchseite der Strahlen
befindlichen eine kräftigere, die an der Kückenseite
der Strahlen stehenden Seitenstrahlen eine mindere
Entwickelung, ja oft erscheinen letztere n u r
als ganz Ideine hei-vorragende AVärzchen oder aber
sind ganz verkümmert. AA’ährend die Strahlen der
Axe abwechselnd alterniren, sind die Seitenstrahlen
wenn auch nich t immer ganz genau, an sämmtlichen
Knoten der Strahlen superponirt. Bei m an chen
Cliaraceen wird an dem Noduse der Strahlen
n u r ein Se itentenstrahl gebildet, dieser ist jedoch
dann immer äusserst kräftig entw-ickelt, einzellig
oder mehrzellig, ja erfährt in letzterem Falle gleichfalls
eine Gliederung in 1— 2 Noduse und Interno-
dieii mul kann dann aus ersteren neuerdings Sei-
tenstrahlen 2-ter Ordnung un d diese sogar solche
3-er Ordnung u. s. w, erzeugen, so dass schliesslich
die ganze Pflanze einem mehrfach dichotomisch
getheilten Thalluse ähnlich sieht.
Ausser den Strahlen finden sich bei manchen
Characeen u n ter denselben an den Knoten der
Axe auch sogewwmúe Nehenstrahlot, (Stipulargebilde
fälschlich Nebenblätter!) (Taf. I. Fig. 2 i(».)Dieselben
sind immer einzellig, bald grösser bald kleiner bisweilen
erscheinen sie halb verkümmert. Sie treten
in ein, zwei, selten auch iu drei übereinander
stellenden Beihen rings um den Knoten auf und
bilden auf diese Weise einen 1—2 oder 3-zeiligen
Zellenkranz, der Nebenstrahlenkranz (Stipularkranz)
gen an n t wird. Ist derselbe einzeilig (Fig. 1 /l.) rich ten
sieb sämmtliche Nebenstrablcn m it ihren Enden
aufwärts, ist er hingegen zweizeilig (Fig. 1. R . C.
D. F.) so zeigen die Nebenstrahlen der oberen Beibe
eine nach aufwärts, die der u n teren Reihe aber eine
nach unterwärts gekehrte R ic h tu n g ; bei dem dreizeiligen
Nebeiistrablenkranze richten sich die Zellen
der beiden oberen Reiben nach oben, die der u n teren
Reihe nach u n ten (Fig. 1. E.).
An Stelle der Nebenstrahlen finden sich hie und
da u n ter den quirlständigen Strahlen an den K n o ten
der Axe m itu n te r auch solche Strahlen, die als
überzählig erscheinend auch in Bezug auf äussere
Gestalt u n d Entwickelung mehr oder weniger von
den übrigen Strahlen abweiclien; diese werden dann
als accessorische Strahlen b e tr a c h te t; Folge und
Stelle ihres Auftretens ist stets unbestimmt. Ausnahmsweise
können solche accessorische Strahlen
sich auch neben den Nebenstrahlen bilden, so dass
man dann am Knoten der Axe Strahlen, Nebenstrahlen
un d accessorische Strahlen zu unterscheiden
hat.
Den Nebenstrahlen sehr ähnliche Gebilde sind
die Stacheln (Taf. I. Fig. 2 c. u. Fig. 1. 6'c, De. Ec.),
welche bei manchen Characeen stets z erstreut au
den Internodien zu treffen sind. Sie treten bald
dicht, bald weniger dicht, in grösserer oder kleinerer
Anzahl über- un d u n terein an d er au f u n d stehen
bald einzeln, bald parweise, seltener erscheinen sie
in kleineren geordneten Gruppen dicht nebeneinan- :
der. Bei manchen Characeen besitzen sie eine i
beträcbtligc Länge, bei ändern wieder sind sie kiu-z [
u n d klein u n d manchmal machen sie sich kaum
durch geringes Hervon*agcn an der Oberfiäcbe der
Internodicn bemerkbar, in welchem Falle sie dann
auch Warzen genannt werden.
Nebenstrahlen un d Stacheln sind immer, Rhizoiden
und Seitenstrahlen öfters blos einzeilige Gebilde
des Characeen-Thallus; Strahlen, accessorische
Strahlen fast immei-, Seitenzw-eige und Hauptaxe
aber immer mehrzellig.
I)e r anatomische Ban der Axe nn d Seitenzweige
ist bei den verschiedenen Characeen verschieden.
Die Internodien bestehen entweder aus einer
einzigen langgestreckten eylinderförmigen Zelle (67/.
ecorticatae ¥ig. 1. A. b.) oder aber ans einer solchen
Centralzelle nnd aus einer einfachen Reihe mehrere
r kleineren, kürzeren röhrenförmigen peripherischen
Z ellen, welche erstcre rings umschliessen und
Rindenzellen genannt werden (67/. corticatae Fig. 1.
Rk. etc.).
Die Rindenzellen bilden überall, wo sie zur Ausbildung
gelangen, einfache Zellenreiben, welche an
den Inte rnodien der Haupt-Axe un d Seitenzweige
von einem Nodus bis zum än d ern in stärkeren oder
schwächeren von rechts nach links gekehrten Spiralen
aufsteigen, welcher Verlauf insbesonders bei
langgestreckten vollkommen ausgebildeten In te rn o dien
g u t wahrnehmbar ist, insofern hier auch die
einzelnen Rindenzellen schon langgestreckt erscheinen
un d oft eine gar beträchtliche Länge erreichen.
Die Zahl der Rindexxzellenreihen (Rindenlappen)
entspricht bei manchen Characeen genau der der
Strahlen an den Knoten (67/. isoslicho’- Fig. I. R . C.)
bei ändern ist sie dreimal so gross (Ch. triplostichae
F. 1. F.). In letzterem Falle h a t man d an n immer
die Mittelreihen von den Zwischenreihen zu unter-
scheideir; jene entspringen u nmittelbar u n ter den
Strahlen, diese hingegen liegen zu beiden Seiten,
rechts un d links von denselben. Die Mittelreiben
bestehen immer aus zweierlei Zellen, aus langgestreckten
röhrenförmigen Zellen u n d kurzen kleine
ren sogenannten Mittelzellen ; erstere sind als die
Inteniodien, letztere als die Noduse oder Knotenzellen
der Kindenzellenreihen zu betrachten, indem
beide sowie die Noduse u n d In ten io d ien an dem
Axenkörper aliwechsolnd au f einander folgen. Die
Zwischenreilien werden immer aus gleicliförmigen,
bald mehr bald minder langgestreckten röbrenför-
migeii Zellen gebildet. Miinebmnl erscheint die Zahl
der Rindenzellenreilien n u r doppelt so gross als die
der Strahlen (67/. diptostichae Fig. 1. D. E.\ dies ist
gewüluilich der Fall, wo die Zellen der zwei angrenzenden
Zwischenreihen d erart ineinandergreifen und
sich miteinander verliindon, dass hiedurch n u r eine
Zwischenreilie entsteht. Es gibt Characeen, bei welchen
die allein ausgebildeten Mittelreihen seitlich
nicht aneinander scliliesseu, sondern dauernd von
einander getrennt bleiben, wodurch dann zwischen
ihnen die Centralzelle des In ternodium sichtliar
wird, mithin also die Berindung desselben mangelhaft,
unvollkommen erscheint (Ch. imperfeclc cor-
ticalae Fig. 1. R .) ; diese bilden von den vollkommen
berindeten Formen {Ch. j/crfectecorticatae Fig.
1. C. D. E. F.) gleichsam einen Uebergang zu jenen,
deren Internodien ganz unberindet, nackt bleiben
(Ch. eeorlicatae Fig. 1. .-1.) also einzellig sind.
Die Knoten sind immer mehrzellig; sie bestehen
aus 1—2 weiten kurzen cylindrisclien, bczieliungs-
weise halbcylindrischen Centralzellen und mehreren
theils kugeligen theils polyedrischen peripherischen
Zellen, welche die früheren bald in einer, bald
in mehreren Reihen rings umschliessen. (Fig. 2.
A . R . C.)
Die Strahlen zeigen denselben anatomischen Bau,
wie die Axe u n d Reitenzweige; ihre Internodien
können ebenfalls berindet oder u n b erin d et s e in ;
bei den berindeten Htrahlen sind es gewöhnlich die
2 -4 un teren Iiiternodien, die m it Rindenröbrehen
bekleidet werden, wärend die oberen allmälig in
eine aus sieb immer m eh r verkürzenden Zellen
bestellende nackte Zellenreibe übergeben, welche
auch E udscgment g enannt wird. E rwälinenswerth ist.
dass die RLndenzellen der Strahlen n icht windend die
Inten io d ien umgeben, sondern in gerader Richtung
auf u n d absteigend sioli an dieselben a n leg en ; äusserst
selten zeigen sie eine minimale Drcdmng von
links nach rechts. Form un d Anzahl betreffend
stimmen sie mehr oder weniger m it jen en der Axe
überein.
Die Knoten der Strahlen zeigen abgesehen von
der geringeren Zahl ihrer bildenden Elemente, zumeist
denselben Bau wie die Knoten der Axe.
Ausser diesen eben kurz u n d im Allgemeinen n ur
behandelten vegetativen Tbeilen findet man an der