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BEI 11. Carla i
deren LiNNe allein in feinem Syfteme gedenkt, befchreibt er nicht weiter,
als dafs er zu den angeführten Kennzeichen hinzufügt: “ Variegatus colore
grifeo. Dentes inferiores longi. „ Noch mufs ich bemerken, dafs nach
LiNNe diefe beyden Schlangen in Amerika wohnen, nach Gronov die erde»
re aber in Oftindien, fo wie nach Seba die tab. 8** abgebildete inZeylon,
die andre in Bralilien zu Haufe feyn fbll. Auf die Angabe des Vaterlandes
kann man ftch immer nur wenig, vorzüglich bey Hm. von LiNNe und Seba
verlaßen. Ich vermuthe aber, dafs Zeylon das Vaterland fey, und dafs LiNNe
nur durch Seba bewogen, den hundsköpfigen Schlinger nach Amerika verf
ilz e , deflen Brafilianifcher Bojobi, freylich gewifs nicht der B '.jobi desPlso
und Markgraf, aber vielleicht ihr QanmaJia und von der Boa curiinct verschieden
ift.
Ich will mit dem hier angeführten, woraus die groffe Aehnlichkeit des
hundsköpfigen, und ftumpfköpfigen Schlingers fattfam erhellen wird, gar
nicht fagen, dafs ich beyde für einerley Art halte; ich muthmaffe nur, dafs
fie vielleicht beyde nur Abänderungen einer Art feyn könnten, und wünfchte,
dafs andre Naturforfcher, welche Gelegenheit haben, entweder beyde in der
Natur, oder den hundsköpfigen Schlinger mit meiner Befchreibung und Abbildung
zu vergleichen , mit mehrerer Gewifsheit hierinn entfcheiden mögten.
Bis dahin fey es mir erlaubt, fie beyde als verfchiedne, obgleich fehr nah
verwandte Arten zu betrachten,
B a n -
Die Waflerfchlange. Boa Enydris. MüLL. lim . Uaturf, I I I , Seite 15®.
BERGMANN Anfangsgr. der Naturg. III. Seite 2Jf.
BOROWSKI gemein«. Naiurg. IV, Seite 76.
Die Wafferriefenfchlange. Boa Enydris, MEID1NG, Homenkl. Seite 84*
Bancroft giebt in feiner Naturgefcbicbte von Guiana *) von einer
Schlange Nachricht, welche vielleicht diefer ftumpfköpfige Schlinger ift,
leine Befchreibung ift aber zu unvollftändig, als dafs ich dies mit einiger
Zuverficht behaupten mögte. “ Die Commodee, fagt diefer Schriftfteller, ift
„ eine Schlange, die auf dem Waffer und Lande zugleich leben kann,
ohngefähr fünfzehn Fufs lang, und achtzehn Zoll im Umfange. Der
,, Kopf ift breit und etwas platt, der Schwanz aber lang, dünn und zuge«
,, fpitzt. Ihre Farbe ift braun, auf dem Rücken und an den Seiten mit ka-
„ ftanienbraunen Flecken gefprenkelt. Ihr Bifs ift nicht g iftig ; aber fie find
„ außerordentlich befchwerlich , indem fie die Krieken und Teiche befuchen,
„ und Enten und Gänfe u. d. m. umbringen. Wenn fie gröflern Raub fin-
„ den, follen fie, wie die Indianer erzählen, ihren Schwanz in deren Af-
„ terdarm hineinftecken. „
Befchreibung des ftumpfköpfigen Schlingers.
Zroeytes Kupfer.
K opf klein, plattgedrückt, das Hinterhaupt erhaben, kreisförmig,
nach vorne laufen die Seiten mehr parallel, und vorn endigt lieh der ftumpfe
Kopf mit einer geraden Fläche. Das Rüffelfcbild ift nach den Kopf hin fpitz-
winkligt, der untere Rand deffelben ausgefchnitten, fünfrändig, von feiner
Spitze bis zu den Winkeln der Grundlinie läuft auf jeder Seite eine erhabne
Kante, die mit den parallelen Rändern, die an der Grundlinie anftoflen,
fcharfkantigeFlächen, und eine fcharfkantige Grube mit den beyden an ihm
liegenden
*) Seite 127, der deutfehen Ueberfetzung,
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