P l a t t g e d r ü c k t e E i d e c h s e *)
D iese so viel icli weiss, bisher von keinem Naturforscher und keinem
Reisebeschreiber genannte Fi lechse, war unter denen, welche mein sei.
Freund R iess am Vorgebirge der guten Hoffnung gesammelt halte.
B es chr e ibung
de r pla t tg edrü'ckt en E id e c h s e
Achte Tafel,
Sie ist etwa halb so gross, wie eine erwachsene graue Eidechse.
Der K o p f ist thurmförmig, vierkantig, etwas plattgedrückt, und
Äiemlich spitz. Die obere Spitze des ziemlich grossen fünfseiligen Riis-
selschildes ist kaum merklich. Randschilder der obern Kinnlade sind
a u f der einen Seite sieben , auf der andern acht. Sie nehmen gegen den
Mundeswinkel allmählig in Höhe z u , und sind beinahe Quadrate ; nur
das Schild unter dem Auge ist viel niedriger, wie die andern, und über
demselben liegt unter dem unlern Augenliede ein grosses S ch ild , welches
einen Kreisabschnitt von etwa 90 Graden bildet Es sind drei Ne,r-
senlöoherschilder vorhanden, ein unteres, ein oberes, welches herzförmig
ist, und mit seiner stumpfen Spitze bis zur Spitze des Rüsselschildes reicht,
und ein kleines hinteres. Die Nasenlöcher sind klein und rund. Das einzige
Schnaulzenschild ist breit, aber nicht la n g , sechseckig, seine Seitenlinien
sehr k u r z , der vordere W in k e l sehr stumpf, und, statt des hintern
W in ke ls eine Einbucht vorhanden. Die Stirnschilder sind unregelmässig
sechsseitig. Zwischen ihnen liegen drei Schildchen; ein länglich
sechseckiges, welches in die Einbucht des Rüsselschildes tritt, und
9 Plattgedrückte Eidechse. Eacerta depressa, MzRS, ä, Amph. Seite 63,
hinter diesem in einer Querreihe zw ei unregelmässige Schildchen, w e lches
man vielleicht eben so gut als Theile des Wirbelschildes betrachten
kann. Dies letztere stellt ein langgezogenes Kartenherz dar, dessen
Spitze nach hinten gekehrt und abgestumpft ist. Hinter dieser Spitze
liegt ein kleines fünfseitiges Schildchen, welches vielleicht nur zufällig'
vom vordem Wirbelschilde getrennt ist, und hinter diesem noch neben
einander zwei ziemlich grosse unregelmässig fünfseitige hintere Wirbelschilder.
Das ’grosse v o r d e r Augenschild wird wohl besser als ein Zügelschild
betrachtet, so dass dann zwei Zugelschilder vorhanden seynwürden, ein
grösseres hinteres, und ein kleines vorderes. Die Gegend der Augenbraunschilder
ist.wenig erhaben; ihrer sind vier vorhanden, und das hinterste
äusserst klein. Das Auge ist mittelmässig und elliptisch, und das grosse untere
Augenlied ganz mit körnigen Schuppen bedeckt. Hinterhauptsschilder
sind fünf vorhanden,*) nämlich zwei grössere, die aneinander stossen, aber
vorn ein kleines Schildchen zwischen sich haben, und mit ihrem hintern
Rand zusammen eine einzige gerade Linie bilden. Hinter jedem von
ihnen liegt noch ein sehr kurzes Schild, welches aber so breit wie ein
solches grösseres Hinferhauptsschild ist. Ihnen zur Seite sind zwei längliche
trapezöidische Schilder, und zwischen diesen und den Randschildern
liegen ähnliche Schuppen, wie die des Rückens. Die ziemlich kleine,
schmahle, länglich-runde Ohröffnung umgeben Schuppen, von denen
die oberen die grössesten, die vorderen k le in er , die hintersten und
unteren von denen des Rückens nicht verschieden sind. Die untere
Kinnlade ist etwas spitzer, aber so breit wie die obere. Neben dem
Lippenschilde liegen an jeder Seite sieben Randschilder.
■ Der H a ls ist vom Kopfe wenig unterschieden und überall gleich
breit. Das Halsband ist lose, und besteht aus neun rautenförmigen
Schuppen, von denen die mittelste äusserst klein ist.
Der R um p f ist sehr plattgedrückt, etwas hinter der Mitte am breitesten,
und auf dem Rücken und an den Seiten mit kleinen rautenför-
*) Durch einen mir unbegreiflichen Schreibfehler sind in meinem Systeme der Amphibien
vier angegeben.
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