beschrieb, .aber schon sehr richtig muthmasste, dass diese Schlange
aus America abstamme. A u f eine ganz unbegreifliche W e ise (-welches
bereits Herr Cuvier gerügt hat) versetzte sie Daudin nach A fr ica ,
da sie doch nach Herrn Cuvier Herr LevaillAnt aus Surinam erhielt,
woher auch ich eine abgezogene Haut besitze, Herr von Humboldt sie
in Quito fand, und Se. Durchlaucht der Prinz Maximilian zu W ied-
Neuwied mir schrieb , dass er sie in Brasilien angetroffen habe.
In Whing eist, so w ie durch das Eintrocknen scheint sich die Farbe
dieser Schlange mehr oder weniger zu verändern, und vielleicht
zeigt sie auch lebend Verschiedenheiten in der Farbe und in der Zeichnung.
Es ist mir daher sehr wahrscheinlich, ' dass das Stück Haut,
welches Daudin besass, und als einer eigenen Art , die er B o a Im p e r
a t o r nannte, angehörend, beschrieb, *) nur von einer solchen Abart
des Königlichen Schlingers genommen sey.
Herr Schneider hat neben dem After des Königlichen Schlingers
deutliche Spornen bemerkt. A u ch ich finde an der einen Seite desselben
bei einem Exemplare meiner Sammlung, welches in Weingeist aufi
bewahrt ist, die Spur eines Sporns.
Eben dieses Exemplar zeigt fast eben die Farben und Zeichnungen,
welche das im zweiten Hefte beschriebene und abgebildete besass, nur
ist die Farbe hinten v iel lebhafter, und die grossen Flecken au f dem
Schwänze sind in der Mitte lebhaft goldgelb, am Rande sohwarz. Die
Zügelgegend und das Rüsselschild sind schwärzlich. Noch weit lebhaf.
ter sind die Farben bei zwei jungen Schlangen dieser A r t im akademischen
Museum.
Eine sehr gut behandelte trefflich erhaltene 4' 5" lange Haut, welche
ich besitze, gleicht in der Zeichnung auf das vollkommenste der
Abbildung in Seba Thes. 1 . tab. 36-, fig. 5. (Sie hat einen hohen, fast
I) Le Boa Empereur., Boa Imperator, atro -fusca, rLombeis latis et conjunctis al-
bis in una serie dorsali disposiLis, cum duabus lineis albis in medio utriusque
rliombi , cauda . . . . Daüd. rept. V. pag. 150. V IIIp a g , 582.
mettallischen Glanz und eine röthlich - gelbe Hauptfarbe. Die braunen
.Zeichnungen auf dem Rücken bilden gewissennassen eine Kette, deren
Glieder an den Seiten dünn, da wo sie zusammenstossen, sehr dick
sind , und länglich - elliptische Felder einschliessen, welche etwas heller,
wie die Grundfarbe sind. Gewöhnlich d a , wo die Ketten-Glieder an
einander stossen, doch manchmal auch an andern Stellen, haben sie ausspringende
braune W in k e l, oder bilden, wenn man lieber will, Dreiecke,
denen d a , w o die Kettenglieder an einander stossen, ein weisser Strich
zur Grundlinie dient, so dass die weissen Striche der einen Seite mit denen
der andern Seite gleichlaufend sind, und die Seitenlinien der Kettenglieder
fortsetzen. Gegen den Schwanz hin w ird die Hauptfarbe fast weiss, die
hellem Felder au f dem Rücken kleiner und unregelmässiger, dagegen der
zusammenstossende Theil der Kettenglieder grösser, und nimmt eine leb .
hafte bräunliche Orängefarbe mit schwarzer Einfassung an. Am Schwänze
selbst fehlen die Seitenlinien der Kettenglieder, die helleren Felder
verdienen jetzt den Namen nicht mehr, sondern sind blosse Querbänder
welche mit der Hauptfarbe in Verbindung ‘stehen, und, w ie diese, hier
weiss sind. Die grossen unregelmässigen Flecken an den Seiten des Rumpfes
und Schwanzes sind an den vorderen Theilen braun, in der Mitte
schmutzig weiss, an den hintern Theilen feurig orangegelb; schwarz
eingefasst. Der Bauch ist gelb, und, wie a lleTheile, welche die Hauptfarbe
haben, schwarz getüpfelt.
Noch eine andre 9’ 5" lange Haut meiner Sammlung, welcher der
Kop f feh lt, hat ohngefähr eben diese ‘Zeichnung, die Hauptfarbe ist
aber mehr ein bräunliches Gelb, alles Braune schwarz, und die Seitenlinien
der Kettenglieder sind oft unvollständig.
Noch kann ich nicht unbemerkt lassen, dass bei allen Schlangen
dieser A r t , welche ich sähe, die Farben an den vordem Theilen des
Körpers wie verbleicht erscheinen, wenn man sie mit denen an den
hintern Theilen vergleicht, so dass 'also das verbleichte Ansehn der vorderen
Theile wohl nichts Zufälliges, sondern etwas Eigenthiimliches ist.
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