sollte. Zweifelhafter bin ich dagegen, ob sie auch diejenige sey, welche
Piso unter dem Namen C a n i n a n a aufführt, *) da seine Beschreibung
zu der veränderlichen Natter nicht , sehr zu passen scheint **).
Wahrscheinlicher ist es, dass die mexicanische Natter, deren Ili'.n-
NANDJ5Z unter ihrem vaterländischen Namen: A p a c h y c o a t l gedenket,
oder die Surinamische, von F ermin genannte s c h w a r z e u n d w e i s -
s e P h i t t i c u s g e n a n n t e S c h l a n g e die.veränderliche Natter seyen;
doch sind freilich die Nachrichten, welche beide Schriftsteller mittheilen,
zu unvollkommen, utn mit Sicherheit etwas aus ihnen scliliessen zu
können. Sollten- sie sich aber auf unsre Schlange beziehen, so würde
sich dieselbe im ganzen mittleren America von Mexico bis in Guiane
aufhalten. • - v '' -
*) Caiiina. Piso Meth. Bras. Ith, 3.
JoNsi'. Serp. pag. 26.
R a y Syn. Quadr. pag. 528*
, * • B iet, des cinim. I. pag. 418«
Onomai. hist» nat. coinpl» I I . p&g- 535*
Da ich gegenwärtig Pjso’s Werk selbst nicht nachschlagen kann, so theile ich
hier seine Beschreibung aus dem JonsroNschen Werke mit: »Caninana Serpens
»ventre est flavo, dorso autem viridi, octo circiter palmos longus, inter mi-
»nus \er.enatos habetur: ovis victitatis et. volucribus: Capite et cauda resectis,
»ab Afris et Americanis comeditnr. De pequliaribus Ahtidoto nihil adlmc certi
»affirmare possum. Vulgaribus alexipharmacis, sive Europaeis, sive indigenis
»supra .enarratis, inalum si quod infert, facile expugnatur. Familiale autem
»illud decoctum antidotale ex radica Jurepeba cum pauxillo salis huie aliisque
. »morsibus. vel puncturis venenatis saepe applicandum est nee non fructus A-
»nanas' viridis, isque in eataplasmalis modura contusns. Deniquq si necessitas
»ulterius urgeat; pars laesa carificetur, moxque vivus gallinaceus pullus impo-
»nalurl« Dagegen heisst es in dem Dictwnciire des ylnimaux. und, vermuth-
lich aus diesem übersetzt, in dér Onomntologia historiae naturalisx »Caninana. -
»Die Hunds-Schlange. So heisst eine Schlange in America, welche ohngefähr.
»ein bis zwei Schuh lang ist. Man wiH sie für sehr giftig halten. Sonst aber
»ist sie sehr zahm, denn sie last sich von jedermann gar gerne fangen und abrich-
Ob L inné in seinem Museum Principis, noch mehr aber, ob er
in dem Museum Adolphi Friderici und den letzten Ausgaben seines
Natursystems unter dem Namen Co l ü b e r p u l la t u s diese Natter beschrieben
habe, wage ich weder bestimmt zu behaupten, noch zu verneinen.
D a g e g en reden in dem ersten W e r k e , wo er ihr 217 Bauchschilder
und 108 Paar Schwanzschildchen zuschreibt, die W o r te :
.vDorsum tectum est squaniis o v a lis , laevibus, obtusiusculis, altero latere
fuscis; altero vero albidis;« in dem letztem, in welohem er ih r210
Bauchschilder und 102 ’ Paare halbe Schwanzschilder giebt,. theils
die Abbildung, theils das angegebene Vaterland: Asien. . Dennoch
ist es mir wahrscheinlicher, dass L inné- diese, als dass er eine andre
Art vor sich gehabt habe, kann aber ÇDaüdin nicht geradezu wider -
sprechen, welcher beide von einander trennt.
Noch zweifelhafter ist es', ob Herr L acepéde, es sey nun; dass
man die v e r ä n d e r l i c h e N a t t e r und C o lu b e r p u l la t u s fur
einerlei für oder verschieden hält, die eine, oder die andre, oder eine
von ihnen ganz verschiedene A r t im Pariser Museum gesehen habe.
Nach der [mir von Sr. Du r ch l a uchtdem Prinzen Maximilian
mitgetheilten Haut füge ich der Beschreibung dieser Natter folgendes
bei :
In der obern Kinnlade steht hinter den Nasenlöchern ein grösserer
Zahn; und unter demselben in der untern Kinnlade gleichfalls einer,
und in dieser etwa % i/h Linie weiter rückwärts noch ein grösserer
Zahn.
3ten, ohne dass sie jemand Schaden thäte. Die eingebornen Americaner essen
»sie, schneiden ihr aber Kopf und Schwanz vorher ab. Sie enthält sehr viel
»flüchtiges Salz - Oel. pie Indianer bedienen sich ihrer, gleichwie die Euro-
»päcr der Viper, weil sie in der Meinung stehen, sie seye ein Gegengift, und
»treibe alles Gift von dem Herzen hinweg. Man heisst sie Caninana oder
»Hunds-Schlange, deswegen, weil sie sich anrühren und abricliten lasst, auch
»jedermann nachkriechet, wie ein Hund.