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aber so elend is t, dass m an sie kaum erkennen kann) ihm zuscbreiben.
In seiner ganzen Bildung kommt er auch mit den beiden Cliamäleonen
von Guinea, welche der, wie es scheint, nicht genug gekannte und daher
nicht genug geschätzte B osman hat abbilden lassen, so sehr überein,
dass man nicht zweifeln kann, dass diese A r t sich auch in Guinea aufhalte,
und seiner auch B a r b o t (nach der allg. Hist, der Reisen) erwähne,
und es sich mithin auch in Sierra Leona befinde. Nach diesem
letztern nennen es die Schwarzen von dem Vorgebirge Mpnte D a r tor-
f o e , und es ist nach ihm »nicht grösser als ein grosser Frosch, gemeiniglich
blass mausefarben, die Haut fast durchsichtig; daher es die
Farben der nahe liegenden Sachen leicht annimmt. Es lebt.von Fliegen,
und leget E y e r , wie das Krokodil und die Eidexe, die mit keiner Haut
{ soll wohl Schaale heissen), sondern mit einer dicken Membrane überzogen
sind.« Mit dieser Beschreibung stimmt B osman sehr überein,
welcher zwar selbst keine Beschreibung geliefert, sondern nur die des
d e B ru in vom g e k i e l t e n C h a m ä l e o n mitgetheilt hat, und dann
angiebt, was er bei dem Guineischen Chamäleon anders, als jener beim
Smimischen fand. Da dies nie die Farbe betrifft, so müssen beide wohl
in dieser übereinstimmen, und von dieser sagt d e B r u in : »Es sei die
W a h rh e it , dass sie zu Zeiten die Farbe verändern, und er.habe sie
manchmal in einer halben Stunde dieselbe drei bis viermal wechseln ge-
sehn, ohne dass irgend einige Farbe um sie her war. Die Farbe, weL
che sie am,meisten annehmen, sei ein schönes helles Grün, mit gelben
Puncten oder Flecken, zu Zeiten auch mit braunen Flecken, bisweilen
nehmen sie eine braune Farbe an, wie die der Maulwürfe. Ihre gewöhnliche
Farbe sei g ra u , oder lieber mäusefahl, und ihre Haut sehr
• ten der Chamäleone zum Grunde legte, und aus einem Kennzeichen ins andre
gelesen hatte. Das Kennzeichen muss heissen :
, C. Hinterhaupt llach, dreikielig, spitz; Kucken schwach gezähnelt; Kehle
gezähnelt; Bauch glatt,
C. occipite plano tricarinato acuto, dorso subdenticulato, gula denticulata,
abdomine glabro.
dünn und beinahe durchscheinend. W a s aber das betreffe, dass sie die
Farben von allen den Dingen annehme, w orauf man sie setze, so habe
er durch die Erfahrung gelernt, dass dies falsch sey, indem sie die ro-
the und verschiedene andre Farben nicht annehmen.« Nach S e b a hingegen
, welcher oft lebende Chamäleone dieser Art hatte, ist .»ihr
Schwanz grösstentheils aschgrau, übrigens aber ziehen sie die hohen
Farben, w orauf sie gesetzt w e rd en , an, ' als b lau, roth, gelb, grün u.
s .w ., die an sich wiederscheinend sind; denn, w e il ihre schuppige Haut
glatt und glänzend ist, so verursacht sie eine Zurückstrahlung; doch
wenn sie tödt sind, entsteht keine Veränderung. *) S e b a hielt ihnen
Ameisen v o r , aber sie genossen nichts, und starben abgemagert nach
wenigen Wochen.« Mit Se b a stimmt K olbe am mehresten überein.
E r erhielt einige Chamäleone Von der Robben - Insel, ( a u f welcher sie
auch nach T hunbEr g ’s , L e v a il l a n t ’s , B a r r o w ’s u. a. Zeugnisse am häufigsten
sind), auf einem grünen Zweige sitzend »allwo sie schon bereits die
grüne Farbe der Baumblätter an sich hatten, auch selbige so lange behielten
, als sie au f gedachtem Aste und dessen Blättern herumkrochen ;
wenn ich sie aber (fährt er for t) herab nahm, und au f eine andre weis-
se, blaue, rothe, schwarze oder andereFarbe setzte, so befand ich auch,
dass sie dieselbe alsobald annahmen, allermassen ich denn einstens ganz
genau zusahe, dass sie auf meinem Camisol, das roth und weiss gesteift
war , herumkrochen, dass sie gedachte melirte Farbe streifenweiss annahmen.
« Ich kann nicht läugnen, dass mir S e b a ’S und K olbens Erzählungen,
so wie des erstem Erklärung der Farbenveränderung gleich
.unwahrscheinlich sind.
Ob der kleine Chamäleon, dessen P ro spe r A l p in gedenkt,**) diese
^rt sey, lässt sich zwar nicht behaupten und verneinen, da das einzige,
Voraus man sie näher erkennen könnte, die ganz abscheuliche Ab h il-
\*) Ich habe diese Stelle nach dem holländischen, nicht nach dem lateinischen Texte
\ mitgetheilt, da jener wahrscheinlich der ursprüngliche ist, und beide nicht
\ ganz dasselbe sagen,
Cäamaelephes minores, jfaosrra Alpine hist, natrAsg, pag, täb, 9. 5*
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