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übrigen Nattern wegen ihrer zum Theil ganzen Schilder unter dem Schwänze
ah , und nannte sie H u r r i a h\ aber w ie bereits Herr Cu v ie r *) bemerkt,
ist dieser Unterschied zu unbedeutend, um eine besondere Gattung feslzu-
stellen. Ich betrachte sie indessen, bis w ir die Lebensart und das Innere
dieser Schlangen genauer kennen, als Untergattung, glaube indess, dass
sie höchstens als Stamm angesehn werden müsse. A u ch die P y t h i-
n e n scheint Herr CtrviER **) als eine wiewohl entferntere Untergattung
der Nattern anzunehmen, da mehrere derselben lauter, andere zum Theil
halbe Schilder unter dem Schwänze haben. Allein durch die Spornen
am After und die Gestalt ihres Kopfes, gleichen sie beiweitem mehr
den Schlingern, wie den Nattern, und in meinem Systeme der Amphibien
würde ich sie als eine Untergattung der Schlinger aufgeführt haben,
wenn mich nicht die Meinung schätzbarer Naturforscher * welche
sie aus eigner Ansicht kannten, und stets von demselben trennten, bewogen
hätte, sie als eigne Gattung aufzustellen. Noch muss ich hier
des Colube r my c t e r i z a n s Erwähnung,thun, unter welchem Namen
L in n é offenbar zw e i Schlangenarten, welche ich beide zu untersuchen Gelegenheithatte,
und spätere Naturforscher noch mehrere verwandte Schlangenarten,
beschrieben. NachLlNNÉ ist Colube r myc t e r i zans mit Giftzähnen
bewaffnet, nach G r a y aber, so wie die von Rüssel unter diesem
Namen beschriebene A r t unschädlich, und mit mehreren Zähnen in der
Öberkinnlade versehen. Der Rüsselsche hat ein verlängertes bewegliches
Rüsselschild, und eben diess trifft man bei demjenigen a n , welchen
L inné im Museum Adolphi Friderici tob. IQ- Jig- ~■ abbilden liess.
Dieser Coluber hat zwar keine Giftzähne, aber auf jeder Seite in der
Oberkinnlade einen langen starken, w e it vor den übrigen hervorragenden,
jedoch uudurchbohrten Zahn, welcher dem sehr ähnlichen Rüs-
splschen zu fehlen scheint. Da beide unschädlich, da sie so nahe verw
a n d t 's in d , so glaubte ich sie nicht trennen und, bei ihrer grossen
*) a. a. O.
**) a, a. O. Seite 68*
Uebereinstimmung mit den übrigen Nattern auch von diesen nicht absondern
zu dürfen , doch wegen des möglichen Zweifels, sie w i e eine Untergattung
betrachten zu müssen, welche ich B a um s c h n ü f f l e r ,
D ry in u s ,. nannte. Die Hauptgattung der N a 11 e r n zerfällt demnach
in drei Untergattungen: H u r r i e n , eigentliche N a t t e r n und B a um s
c h n ü f f l e r . Gern würde ich noch als vierte Untergattung diejenigen
Schlangen aufgeführt haben, welche G ro no v S c y t a l e *) nennt, und
welche sich lediglich, nach den Kennzeichen, durch ganze Schilder unter
dem Schwänze von d en .Ra t t e rn unterscheiden. Da ich aber keine
Gelegenheit gehabt hab e , eine Schlange dieser Gattung genau zu untersuchen
, und -sie nach G r g n o v ’S Beschreihung und den SCHEUCHZER-
schen Abbildungen, sich den R o l l e r n zu nahem scheinen, so wagte
ich nicht, sie mit dep N a t te r n zu verbinden.
K e t t . e n - N a t t e r **)
Heft II. Seite 28. Tafel 5. :
G e k e t t e t e Na t t e r . Coluber p l i c a t i l i s , ■
&ys£. d. Amph. Seite 99*
D a s Vaterland dieser Schlange ist nichtTernate, sondern, w ie es schon
S c h e u CHZEr richtig bestimmte, Südamerika, und insbesondere Surinam
von woher nach P äudin sich ein Exemplar in der Sammlung des Herrn
L e v a il l a n t befindet. ,
*) Mus, Ichthyol. I I . pag. 55. Zaoph. I. pag. 19- . *
**) Eine Americanische Schlange, eisenfarbig auf dem Rucken, mit halben in ondioruti
gen, schwarzlicfiten Flecken, so in der Mitte weiss, nach der ganzen Länge
der Seiten, einem weissen mit schwarzen Puncten bezeichnten Bauch, brau-
■ aen und weissen Kppf. Serpens Americanus ferrugineo dorso, macnlis .per to-
tam laterum longitudinem semilnnaribns nigricantibus, medio albis, ventre al-
bido nigris punctis notato, .capite e x nigro et albo v an o . • S chevchz. Phys
-* sacra. pag. 1133. <«£.,653. fig. a.
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