weil er keine Ohr Öffnungen entdeckte, *) welche er jedoch allerdings
besitzt.
Es ist sehr zu bedauern, dass die Lebensart dieses in so vielen
Rücksichten merkwürdigen Pholidots so ganz unbekannt ist.
Be s chr eibung
des B l in d s c h l e i c h a r t i g e n E rd s c h l e i c h e r s .
' Zehnte Tafel.
Der Erdschleicher hat so sehr das Ansehn einer Blindschleiche, sö
ganz ihre Bildung, dass ih n , wenigstens von Aussen von ihr nur die
offenen Ohren und die kleinen Eüsse unterscheiden.
D e r K o p f ist klein, vom Rumpfe gar nicht Unterschieden, und
gegen die abgerundete halbkreisförmige Schnautze h in , keilförmig plattgedrückt.
Diese flache Schnautze bildet vorn mit den Seiten oben und
unten ziemlich scharfe Kanten. Die obere Kinnlade ragt mit ihrem
ganzen Umfange über die untere flach hervor. Vorn bedeckt sie ein
halbkreisförmiges Rüsselschild, in dessen Ecken die länglichen von einem
Rande eingefassten Nasenlöcher liegen. Hinter dem Rüsselscfiilde
sind zwei Schnautzenschilder, deren jedes eine lange Raute darstellt,
die ihrer Länge nach in der Q ueere liegt. Hinter ihnen ein ziemlich
grosses fast dreieckiges, sehr stumpfwinkeliges; am stumpfen W in ke l
abgerundetes Stirnschild, dahinter ein grosses fast fünfseitiges Wirbel.
Schild. In den Winkeln, welche diese Schilder zusammen bilden, sind
*) Bei der Gelegenheit, dass er diese Vermnthnng äussert, beschreibt Herr Schbeidih
eine ebengebome , vielleicht gar eine aus dem Mutterleibe genommene b rü ch
ig e B l i n d s c h l e i c h e , die er nicht für das erkannte, was sie war, und
Daudiw bildete daraus seinen ■
Seps Schneiderien bipède didactyle ou tridactyle. Seps Schueidcri, Davu, rept.
W ' PeS- 348. H É É P“g- 373.
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die Augenbraunschilder eingeschlossen. Hinter denselben liegen zwei
kleine Hinterhauptsschilder, und dann fangen die Schuppen a n , welch©
den Oberleib bedecken. Zwischen den Nasenlöchern und den Augen befindet
sich ein kleines dreieckiges Zügelschild. Die Augen sind ziemlich
la n g , elliptisch, doch ihre Oeffnung vorne runder, hinten spitzer; sie
haben aber eine geringe Höhe. Oben über ihnen ragt unter den Augenbraunen
eine Kante viereckiger Schildchen hervor. Gleich hinter ihnen
liegen Schuppen. Die Mundesöffnung erstreckt sich ziemlich weiter,
wie die Augen. Bis zu ihnen ist sie, wie gewöhnlich gerade, dann
etwas in die Höhe gebogen. Gleich] hinter der Schuppe am Mundeswinkel
sieht man die sehr kleinen Ohröffnungen, w ie ein feines,
rundes Löchelchen. Die untere Kinnlade ist, wie die obere , am Rande
mit bchildern eingefasst, und übrigens ganz mit Schuppen bedeckt.
Der R ump f ist walzenförmig, nur unten etwas flacher, und überall
Von gleicher Dicke, etwa der eines Strohhalmes. Die Schuppen, sowohl
d ie, welche ihn oben, so w ie die, welche ihn unten bedecken, sind
ganz glatt, und breite, hinten abgerundete Sechsecke. Ich zählte, wie
L inke, 100 Bauchschuppen. Die. breite, viertelkreisförmige Oeffnung des
A fteis ist mit einer breiten Schuppe, und am Rande derselben mit einer
gespaltenen, durchsichtigen Haut bedeckt.
An jeder Seite des Afters liegen die beiden B e in c h e n ganz hin-
fenausgestreckt, und in eine Vertiefung an der W u r z e l des Schwanzes
Wie hineii,gedrückt. Sie sind kegelförmig, sich dem walzenförmigen
nähernd, etwas plattgedrückt, und man kann, wie es mir scheint, wenn
man sie biegt, Schenkel, Schienbein, Fuss und Zehen unterscheiden.
Der Schenkel ist äusserst k u r z , und das Schienbein macht fast
ihre ganze Länge aus. A n der Spitze des höchst kleinen, kaum bemerkbaren
Busses, sitzt der kleine äussere, und an seiner W u r z e l die noch
weit kleinere innere Zehe, die, wenn ich mich nicht trüge, jede an der
Spitze eine kleine, ziemlich dicke, kurz - kegelförmige, etwas plattgedrückte,
kaum gekrümmte Kralle haben; doch könnte das, was ich dafür
halte, auch das letzte Glied der fin g e r seyn.