p u f f e n d « V i p e r , welche bei den spätem Reisenden P u f f o - t t e r
oder P o f a d d e r heisst. *)
Nicht so leicht ist das Urtheil über die zweite, die B a um s c h l ä n g
e , **) unter welchem Namen (holländisch: B o om - S la n g ) auch eine
Schlange bei T hunberg ***) und B arrow **** *)) vorkommt. Nach
Kolben hält sie sich an und in den Bäumen a u f , »allwo sie sich in
der Dicke eines Fingers, und 2 bis 3 Ellen lang, einem Ast gleich aUs-
strecket, auch demselben an der Farbe nicht viel ungleich siehei, ausser
dass sie nur gesprenkelt scheinet.« Sie soll die dem Baume sich nahenden
Menschen beissen, und der Gebissene nun auf seine Genesung
denken müssen, die durch einen guten Schlangenstein bald bewirkt werden
soll. Vermuthlich ist sie also gar nicht giftig, und wahrscheinlich
dieselbe, welche T hunberg unter eben diesem Namen beschreibt. Er
sagt nämlich von ihr an dem ersten der beiden nach Groskurd’s Ueber-
setzung angeführten Oerter: »Unter andern findet man hier (in Rothe-
sand) eine Art Schlangen, die man Baumschlange (.Boom-Slang) nennt,
w e il sie oft au f Bäumen sich aufhalten soll; sie ist acht Fuss lang, und
sieht oben ganz braunroth, unten ganz gelblich aus.« Die zweite Stelle
lautet so : »Unter andern Thieren sähe ich hier (im kalten Bockfelde)
eine Art Schlangen, die man Baumschlangen nennt, und von der man
«rzahlt, dass sie au f den Bäumen die Vögel verschlingen.« Ich darf
w o h l kein Bedenken tragen, diese Thunbergische Baumschlange als die
Natter zu betrachten, welche D onSdorff *♦ ***)■ so angiebt:
»Col. (Capensis) 197 — 124 — g2 i.
Thunberg it. c. I. p . 179.
*) P a t e r s o n Reise, Seite 16 2 . I m i n , zmite Reise, Seite 7 8 . L i c b t in s t . R eisei.
Seite 649. Russ a. a. O. Seite 543. 547.
**) .Koi.be a. a. O. Seite 213,
***) Reise Rand 1. Theil 1. Seite■ 144. Theil 3. Seite 24,
****) Reisen Seite 13Ö*
*****) Z00L Beitr. I I I. Seite 2d8«
Habitat in arboribus promontorii b. spei. 8 pedes longus, su-
pra totus fuscus, squamis carinatis, subtus flauescens.«
und welche Suckow und Herr B echstein unstreitig aus ihm aufnah-
mrn, *) ohne T hunberg’s Heise selbst anzusehen, da sie beide mit dem
deutschen Titel T hünberg’s Reise anführen, in welcher Seite 179. von
gar keiner Schlange die Rede ist. Uebrigens muss G roSKURD in seiner
Ueberset/.üng das am meisten Bezeichnende dieser Schlange nach Tnuit-
berg’S Angabe, nämlich die Schilderzahl und gekielten Rückenschuppen
als ihm unnöthig scheinend, weggelassen haben. W e it zweifelhafter ist
es aber, ob diejenige Schlange, welche B arrow unter dem Namen der
B a um s c h l a n g e aufführt, mit der von K olben und T hunberg so genannten
einerlei sey. Er sagt von ihr: »Von den verschiedenen Schlang
en -A r ten ist hiér (im Lande der KatFern) nur eine unschädlich: dieses
ist die Baumschlange, die ihren Namen von der Gewohnheit hat,
sich um die Aeste der Bäume zu schlingen. Sie ist sechs bis zehn Fus*
lang, sehr d ick, und von Farbe dunkelstahlblau. Sie nimmt ihren A u fenthalt
au f Bäumen, um sich ihre Nahrung desto bequemer verschaffen
zu können, welche grössteutheils in kleinen Vögeln besteht.« Sollte
diese Baumschlange diejenige s e yn , welche RlESS **) vielleicht durch
einen Schreibfehler E r d s c h l a n g e nannte?, und von ihr erzählt: »Von
Schlangen-Arten giebt es hier (b e i Stellenbosch) hauptsächlich E r d s
c h l a n g e n , welche woh l manchmal io bis 12 Fuss lang und 3 Zoll
dick, aber äusserst furchtsäm sind und keinen Schaden thun.« Dass
hier ein Schreibfehler obwalte ist mir um so wahrscheinlicher, weil der
seel. R iess, wie ich bereits vorhin erwähnte, mir unter dem Namen
E r d s c h l a n g e den bl in d s c h l e i c h a r t i g e n E r d s c h l e i c h e r gab ,
von welchem ich vermuthe, dass er K olbens dritte Art , die B l i n d s
c h l e i c h e , sey. ***)
Die Capsclie Natter. C. capensis. Suckow 2V. Q. d. Thiere I I I . Seite 055*
Bkchstkih in L acjsp. Amph. IV . Seite 211.
+*) a a. O. Seite 547.
***) a. a. O.
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