ten Biss einen von Sparrman’S Zuchoclisen unbrauchbar machte. *)
Nach Patterson hat L evaillant diese- Schlange in seiner zweiten Reise
genannt, **) er sagt aber, ausser dem,'dass er sie zu denen zählt, deren
sich die wilden Bewohner jener Gegenden zum Vergiften ihrer Pfeile
bedienen, nichts weiter von ih r , als daäs man sich vor ihrem Bisse wegen
ihrer Langsamkeit leicht sichern köiine. Hierauf hat, ihrer LlCH-
TENSTEIN erwähnt. Er fand sie in der Gegend der Baldenhabay, und
erzählt von ihr folgendes: »Dem zur Jagd gerüsteten Vortrab unseres
Zuges stiess bei dem ümdrehen um eine scharfe Felsenecke eine hässli-
liche Schlange au f, die sich blähend erhob, aber von einem raschen
Hagelschuss zu Boden gestreckt ward. Es w a r eine P o f -A d d e r , eine
der giftigsten und bösesten, die man hier kennt,; sie zeichnet sich durch
unyerhältnissmässige Dicke und durch hübsche Zeichnung schwarzer und
weisser Eiecken auf bräunlichem Grunde Vor den übrigen aus, und hat
das eigene, dass sie, wenn sie ergrimmt, den Hals aufblähend erweitert.
Ihre Länge rnass anderthalb Ellen, ihr Umfang in der grössten Dicke
sechs Zoll.« A ls Anmerkung fügt Herr L tchtenstein hinzu: » Kein Theil
der südafricanischen Fauna ist bis jetzt noch mehr vernachlässigt geblieben,
als die Amphibien; ich bin daher nicht im Stande, die systematischen
Namen mit Gewissheit anzugeben und muss vorläufig au f den naturhistorischen
Theil verweisen, der die Resultate tieferer , zum Theil noch
-anzuslellendcr Nachforschungen liefern wird.« Dass diese Schlange
auch im Lande der Kaffem oder Koosa einheimisch seyn müsse, erhellt
aus dem Kafferschen Namen derselben: Jchamb-a, den Herr L ichten.
STEIN in seinem Wörterbuche der Sprache dieses -Volkes angiebt. Die
ausführlichste Nachricht von derselben hat der .treffliche in Spanien -auf
dem Felde der Ehre gebliebene Hauptmann Benjamin R iess in Seiner
Reisebeschreibung und in einem Briefe an den Herrn Gberfoi stmeister
von W indungen, dem er die Haut übersandte, geliefert. Ich (heile
*) Heise■, Seite 322.
**) Reise I, Seite 646.
hier beide nach den Original - Briefen mit: »Pofadder«• sagt er in der
ReisebescbreibuDg »nach der Cobra capella (der gelben capischen V iper)
die gefährlichsten, giebt es auch hier (im Lager am. Liesbecks Rivier) ,
aber sehr selten. Ich habe eine gefangen, die 3 Fuss lang in, der Mitte
4 Zoll dick ist. Sie sähe fürchterlieh aus, wie sie au f der äussersten
Spitze des Schwanzes beinahe ganz aufrecht mit vorgestrecktem K o p fe ,
der, wenn sie boshaft ist, so breit und lang wie eine flache Hand wird,
und mit aufgesperrtem Rachen auf uns zukam. W i r neckten sie wohl
eine halbe Stunde lang, um sie in ihrer Bosheit recht zu beobachten.
V o r W u th wurde ihr Kop f ganz blau, und dabei zischte sie', als wenn
man Wasser in das Feuer giesst; endlich aber wurde sie mit gehöriger
Vorsicht getödtet, und da habe ich das Fell so behutsam abgezogen,
und so gut zubereitet, dass nichts daran beschädigt ist. Es war das
schönste, das ich je von der A r t gesehen habe. Ich werde dasselbe dem
Oberforstmeister von Wildung en schicken. Noch ist zu bemerken, dass
diese Schlange von vorn nichts schädliches thun kann, sondern indem
sie mit dem Kopfe rückwärts springt, von unten herauf mit den in der
obern Kinnlade rückwärts gekrümmten Zähnen schlägt, woher auch
ihr Name kommt.« Die ausführlichere Nachricht, die der seL RlESS
in seinem die Schlangenhaüt begleitenden Briefe an den Herrn VON
W ildungen miltheilt, ist folgende: »Lager am Liesbecks Rivier in der
Caapschen Plackte am Vorgebirge der guten Hoffnung den 12. Decem-
ber 1804.«
»So eben beim Abgehen der Briefe an meine Eltern ( eigentlich an
Seinen väterlichen Oheim den Herrn Geheimen Rath und Regierungspräsidenten,
Rittern RlESS und dessen verehrungswürdige Gattin, die
den verwaisten jungen Mann erzogen, und wie eins ihrer eigenen zahlreichen
Kinder liebten) sehe ich , dass das Packet ein etwas grösseres
Volumen meiner Einlagen erlaube, als ich vorher glaubte. Mit dem
grössten Vergnügen benütze ich daher diese Gelegenheit, um Ew, Hoch-
wohlgebornen die unschädliche Hülse eines der schädlichsten Thiere in
der W e l t , der hier befindlichen, allein sehr seltenen, Schlange, P o f-
Q a