‘ • Das zweite Glied ist an dem zweiten 1 Finger überaus' kxirzr und fehlt
dem Daumen ganz. Bei de»' L o r i s a r t e n ist' dasselbe' so. kurz, ilnd
etwas, nach oben* gekrümmt;' dafs' mehrere Naturforscher sein Däseyn ‘ ganz:
geläugnet haben, •
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D a s N a g e 1 g 1 i ‘ e dt* : ,
Das letzte Glied oder das Nagèlgliêd der Finger und Zehen ‘biétet
dem Forscher im Thierreiche viele interessante Beobachtungen' dar, welche'
mehr wir dieselben verfolgen werden, einen desto tiefem Bl icku in
die Qconomie der! Thiere überhaupt gfestatten werden. 'Denn voülÄesem
hängt, m die Art: zu gehen, fzin kléttern, Nahrung aufzufassbn, ! oÄ&jdid
Beute zu ergreifen, vorzüglich ab. i
In den M a k i dient ein gatfz kléinei-, schmaler, platter Knochen den
Nägeln zur Unterlage, welcher dieselben nur hur Hälfte äusfiilltl Die’
Nägel selbst sind platt nach hinten, oder an ihrem"Anfänge,‘ haben in der
Mitte eine erhabene Leiste, welche bis an die Spitze .Urgèht. Da wo
dieselben.idie knöcherne Unterlage verlassen» krümmen sie sichern wenig
und werden nach vorn ganz spitzig. An den Händen sind sie gleichförmig:
platt, nach vom weniger gebogen, aber eben so spitzig und der NageP
des Daumens nur etwas breiter.
Sehr breit und beinahe dreieckig ist die Form* deS Nagels des Daumens
am Fufse. Das Glied, welches ihn trägt, ist stark, Mngér als der Nagel
selbst, indem dieser nach hinten nicht ganz bis, an das - Gelenk . geht. Zu
beiden Seiten dés Gelenks tritt der Knochen heraus, indem er viel breiter
ist, als der untere Gelenkkopf des ersten Daumengliedes* Der Nagel
selbst ist nach oben ganz glatt und h*at nicht die Leiste der ändern .
Jetzt verdient noch der Nagel, welcher schon als Unterscheidung^-
kennzeichen dieser Thiere in der Naturgeschichte derselben aufgestellt
wurde, séiner Unterlage oder dem Gliede nach', näher untersucht zu
werden. Das* Nagelgliedr des zweiten Fingers am Fufse ist ein rauher;
dicker, runder und kurzer Knochen, welcher einen ganz pfriemenförmigeri
Nagel nur zu Anfänge unterstützt. Der Nagel selbst, welcher auch da;
wo' er äSuf'der Untërlage' äufliegt, viel schmäler'ist als dié’ andern, wird so»
wie er diese verläCst, n-och 1 schmäler , t und krümmt sich ! stark nach unten
und vor«V wo er sehr spitzig ist« und dadurch das Thier im Klettern und
Springen gar sehr unteitstützt .*
Bei den L o r i s arten- sind die Nagelglieder an ihrem Anfänge1 schmal
und werden dann breiller und rundere daher sind auch ihre Nägel platter
und vorn abgerundet. Flier is£> Finger^ynoch
Merlewürdiger, indem'er vielskürzer, und'der Nagel selbst'viel spitzigfer ist.,
Das Gelenk des1 ersten Gliedes ist - aufsetordentlich stark; das zweite überaus
kurz ünd das dritte ganz“kurz, géboren und spitzig, so dafs es?-von dem
Nagel ganz 'Umgeben wird. 1
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In den T a r s e r n linden wir das Nägelglied déé.zweiten und dritten
Fingers noch merkwürdiger gebaut. Es erhebt 'sich auf demselben eilt
knöcherner Ansatz, welcher im Lehen mit einer hornartigen Substanz
überzogen is t , und so ganz vertical gestellte Nagel bildet. Sie sind
seitwärts zusammengedrückt und habe»-dadurch das Ansehen wie Domen
än dem Rosenstocke, sind aber viel spitziger-:*
Der Ga l a go hat nur einen solchen Nagel, Welcher auf dem zweiter!
Finger steht.
Die übrigen Nagel sind schuppenförmig und klein, in der Mitte auch
mit einer schwachen Leiste versehene|j • dhre Glieder sind * kleine, schmale
längliche Knochen y die aber mit sehr breiten und starken Polstern überzogen
sind, wie wir schon vorher bemerkt haben.
»3.a.
Ich beschliefse diese osteologischen Beobachtungen mit einigen Worten
über die Structur der Knochen im Allgemeinen, die ich aber nicht Weiter;
als über diese Thiere ausdehnen werde; ,
Wir finden hei den Thieren dieselben Verhältnisse der Verknöcherung
als im Menschen, nur dafs diese bei den Thieren schneller vor sich geht,