E s ist hier nicht dér Ort über das Zahnen anderer Thiere zu sprechen,
weil mich diés zu weit führen möchte; nur eine Behauptung des berühmten
Begründers der vergleichenden Anatomie in Deutschland, Herrn Hofrath'
B lum en b a ch 5 s.55 müfs ich hier in etwas einschränken. Dieser- gröfse Mann
versichert, dafs das Schwein seine MilcEzähne lebenslang bèhalte^ allein,
wenigstens von a lle n Schweinracen Jäfst sich dieses nicht sagen. Ich habe
à . B. den anfgesägten Schedel eines ä th io p is c h e n S c h w e in e s , vor ..mir,
Welcher den Zahnwechsel in diesen Thieren auf das deutlichste erÖrtertT
tch hoffe zu anderer Zeit ‘Gelegenheit zu halben, dem Léser èiné Zeichnung
davon vorzulegeri.
66•;
| Zung enb ein | (Os hyoides ; Ös hyoïde)*.
. Das Zungenbein, welches, ich freilich eben so gut und passend in der
Lehre vom Geschmackssinne f dieser Thiere hätte betrachten können, indem
es mit dem übrigen Skelette hur durch Muskeln zusammenhängt, -'ist in
diesen an sich kleinen Thieren von geringem Umfange ; inan kann aber
nichts desto weniger an demselben sehr genau sein Mittelschild, seihe
Hörner und die ‘ Fortsätze derselben, die sogenannten-Weizenkörner,
tuiterscheiden.
Das Mittelschild, welches unmittelbar über dem Kehlkopfe liegt, ist
Sehr schmal und nicht sehr lang, länger und breiter in den A f f en , am
kléinsten in-dem T a r s ë r , in welchem ich.es untersuchen kottiite. Die
Hörner'sind länger, abgerundet und dünn, mehr oder weniger schief nach
vorn gebogen, and haben beinahe in allen diesen Thieren Statt der
sogenannten Weizenkömer, einen länglichen, spitzig sich endenden Knorpel.
Es ist wegen der vielen Muskeln, welche sich daran befestigen,
merkwürdig. Wenn wir dièse betrachten werden, _ wird auch seine Form
genauer hervortreten.
1 55 S , B l n i u e i i b a c h ’ s K n o c t e n l e h r e S , 255 . in der Anmerkung.
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Ehe ich zu der Beschreibung der Knochen des Rumpfs übergehe, will
ich den, Schedel der M a k i noch einen Augenblick mit denen vergleichen,
welche andern, aber ihnen nahe stebendeh -Fapüliebfj raügehörjen, .'.von
einigen Naturforschern Isogar mit den M a k i,iyerwechselt wurden» Der
G a le o p i th e k hat, wie schon angpmerkt worden (§, ,5 . 6 g . und 8, der
N a tu r g e s c h ic h t e dgr M a k ia r te n ) * : weit mehr Ähnlichkeit mit den
Fledermäusen, .und namentlich '.mit- dem B lu tsa tx g ,e r ( Y e s p e r t i l io
v am p i ru s jv Da an dem angeführten Orte schom,, das Wesentlichste über
diese beiden Schedel 'gesagt worden ist;;* so, bitter ich den Lesen, nur einen
Blick auf <£e Abbildung derselben, Tab.. XVJII; F.ig* | j und s . zu werfen,
welche das Gesagte desto deutlicher machen'wird.. Dafs aber der V am p ir
F ig . i ./, wie* der G a l e n p - ith e k-, FjLg.,*; s . ^ noch Verschiedenheiten
beobaehten lassen-, dies- sahen schon d i e w e lp h e eine neue Gattung
daraus bildeten.. Die vergleichende Anatomie lehrt uns deren weit mehrere,
welche hier zu berühren der Ort nicht ist.
. 6ß.?
Der Scliedel, von welchem B ü f f o n behauptete, er gehöre dem
L ö r is von B e n g a le n , hat, wie der Leser ^ehr .leicht selbst sehen wird
(Tab. XVHI. Fig. 3 .’>, .gar keine Ähnlichkeit .rmt irgend einem dieser
beschriebenen Thiere. E r gehört vielmehr dem- D ä m a n ( H y r a x
c ap en s is ) an. Ein merkwürdiger Schedel, welchef du.r<5h:‘seineVerhaltnisse
zeigt, dafs er nicht unter den Nagethieren .stehen . bleiben könne. Jeder
aufmerksame Beobachter wird - 'diese , k VerschiedenEfeit sogleich seihst
bemerken. Der Oberkiefer bietet uns hei dem ‘ersten Anblicke die erste
Verschiedenheit dar. Er hat ein ganz kleines oder ^mehrere kleine
Unteraugenhöhlenlöcher, die bei den -N.agprn, sehr ausgedehnt sind und
nur ein|ito^erordentlich grpfses Loch. ausmachen';. D e r Dam an hat zwar,