erscheiiiuiigon durchaus koinon ü n t(‘rscliiod. Wie die oben erwähnten Modifieationeii entwickelt
der Pilz grosse Alyceliiiassen von blendend Aveisser Farbe, die Sclinallen bilden, aber ohne irgend
eine Fnietification bleiben. (Die Grossc der Sporen: 3—3,6 ¡.i lang, 1,5— 2 f.i breit)
Trotz aller Vergleiche ist es nicht möglich, mit den jetzigen Hülfsmitteln die Formen in
der Cultur auseinander zu halten, und doch Avaren die Basidien von Favolaschia bispora immer
zwi'isporig lind die Fruehtkörper gelatinös (siehe Figur 5 a Tafel XI).
Eine auffallende äussere Aehnlichkeit mit Favolaschia bispora besitzt der in Figur 2 a
Tafel X I I abgebiklete Pilz, den ich Favolaschia javanica n. sp. benenne. Die sclineeAveisseii
Fruehtkörper sind excentrisch oder seitlich gestielt, weich oder gelatinös und hei feuchtem AATtter
klebrig. Das Hymenium bekleidet die netzförmig geaderte Unterseite des Hutes. Der Hutrand
ist anfangs eingebogen. Die Basidien sind mit vier ovalen Sporen A’ersehen (siehe Figur 2 c
Tafel X II), bei der Keimung scliAA-ellen die Sporen stark an und bilden ein grosses, steriles,
reich septirtes Alycelium, dem aber die Schnallen fehlen. Der Pilz Avuchert allgemein in der Umgebung
von Buitenzorg auf altem, verfaultem FIolz oder auf modernden ZAA'eigen.
Eine andere A rt, F. Holtermannii-Heiinings, ist in Figur 3 a—c Tafel X I I dargestellt.
Aeusserlich erinnern die Fruehtkörper in Form und Farbe an kurzgestielte Individuen der vorher
besprochenen Art. Sie en-eiehen die Grösse eines Alarkstückes. Die dünne Oberfläche des Hutes
sicht infolge der durehscheineiiden Poren Avie gefeldert aus. Die Unterseite ist mit runden, nicht
miteinander verwachsenen Poren besetzt Die Basidien tragen vier runde Sporen (siehe Figur 3 d
la fe l XII). Die Fundorte in der Umgebung a'ou Buitenzorg AA'aren dieselben Avie die der vorausgehenden
Art.
Eine Aveitere Art, Polyporus bataviensis, stellt Figur 4 a—b Tafel X I dar. Der 5 — 8 cm
hohe, central gestellte Stiel ist glatt und hohl, am Grunde erweitert und zottig. Der H u t gewölbt,
glatt, am Bande scIiAA'ach gezähnt, wie der der A'orausgehcnden A rt gefeldert, AA-eiss, in der Alitte
braun. Die Unterseite ist mit fünf- oder sechseckigen Poren A'ersehen. Die Basidien tragen vier
Aveisse, ovale Sporen (siehe Figur 4 c Tafel X I), die leicht auskeimen, aber nur ein düimfädiges,
steriles, schnallenloses Alycelium hervorbringen. Verwelkt erscheint der Pilz braun und etwas zäh.
Ich fand ihn auf altem, A'erfaultem Holz bei Depok, nicht weit von Batavia. (Die Sporen 2,1— 3,2 /t
lang und 1,4— 1,G breit.) Die Sporen keimten in Nährlösung nur AA'enig aus (siehe Figur 4d).
Teh möchte hier die Aufmerksamkeit der in Ostasien Aveilendcn Botaniker auf folgende drei
Pilze lenken, die ieh in einer späteren xVrbeit genau untersuehen Averde.
Der erste ist eine Thelephora, die parasitisch auf lebenden Aloosen vorkommt (siehe Tafel X
Figur 3 a; in Figur 3 b sieht man die AYucherungen der Alycelien an den Aloosstengelii.
Der zAveite ist ein phosphorescirender Agaricus (siehe Tafel X Figur 4 a—c). Der Garten-
inspcctor AATgman zeigte mir ein Exemplar im botanischen Garten zu Buitenzorg auf einer
Rotangpalme. Der Pilz leuchtete in einer sehr dunkeln Nacht so stark, dass ich ihn auf einer
Entfernung von 30 m. Avahriiehmen und auf 8— 12 cm. die Zeit von meiner U h r ableseii konnte.
E r glich fast einem kleinen electriselien Glühlicht. Uober die Ergebnisse der Culturen wej-de icii
später berichten.
Der dritte (Tafel X I I Figur 5 a—b) ist auch ein Agaricus; sein Sclerotium, faust- bis kopf-
gross, war von zaiilreielien Löchern und labyriiitluirtig verschlungenen Canälen durchzogi'ii und
Avurde von Termiten bcAvohnt. E r fand sich meistens in der Erde, zuweilen bis 1 in tief; seltener
auf modernden Baumstämmen. Ich sah ilm in Ceylon, Borneo, Java und Singapore; den Alalaien
ist er wohlbekannt unter dem Namen „Rajap“. Figur 5 a stellt einen solchen „Pilzgarten“ dar;
5 b zeigt, wie ihm der Stengel mit H u t entwächst.