
Coiiiilioii cntstammcmleii liilduiigi-ii. In Figur 7 f Tafel V I I I sind einige llvplien mit Oidien ab-
gebildet, die aiieli in diesen Oidtui™ reiclilicli an den Luftläden sicli vorfaiidcn. Keiiiieiidc Sporen
sind in Figur 11 a—c Tafel V I I I dargestellt. Selimillenbildmig war nur den iiiclit lintcrgotaucliteii
Alycelien eigen.
Die Keiiiiungsversiiebo liefern also den iimmfeclitliaron Beweis, dass beide Fruclitformen,
das Conidien- und das Basidienlager, genetisch ziisammcngoliöreii.
Bei den von Brefeld mitcrsiieliten Formen kommen die Oidien nur in Form von Clilamydo-
sporeii vor; über die Keimung derselben und der Basidiensjiorcii maclit er (in Uiitersneli. Bd. V l i l
p. 124} folgende Bemerkung: „Die Basidiensporen aus den Boren konnten oiiiie Sclnvierigkoit in
Nälirliisnng imfgefangeii werden, um ilire Cultur zn verstellen. Es gelang aber nielit, sie zum
Anskcimen zn bringen, welclie Nälirlösimg aueb verwendet sein luoclite. Die Culturen der Clilamydosporen
liatten dasselbe Seliicksul. Auch diese Sporen keimten niclit aus. Die Ursaelie dieser
negativen Ergebnisse bei der Ciiltnr der Sporen kann mir darin bestellen, dass die Sporen eine
Ruliezeit diivcliiiiaelicii mnsseii, bis sie koimfäliig werden.“ Im Anscliluss an dio Wiedergabe
dieser Beliaiiptung Brefeld’s möchte ieh mittlieilen, dass icli auf Ceylon in dem botaniselieii Garten
zu Baradenia einen Ceriomyces entdeckte, dessen Conidien- und Porciilager vollständig den eilen
licseliriebencn Fiuclitkörpern von C, bogoriensis entspracii. Damals stand mir nur die Brefeld’sclie
NSlirlüsung zur Verfügung. Alle Versnelie, die Conidien und die Biusidiensporeii in dieser Flüssigkeit
zur Keimung zu bringen, liliebcn ohne den geringsten Erfolg. In Buitenzorg dagegen gelangen
die Culturoii sofort — allerdings auf dem von mir liergestellteii Nälirsnbstrat.
In den letzten Jahren ist eine grosse Anzalil von Ceriomycesarten aufgestellt worden (von
Saccardo, Syllog. fang. Bd. V I u. IX aiifgezälilt).
b ü r unsere Zwecke liabcn die meisten kein Interesse, da ihre Entwieklungsgcseliielite nocli
niebt nälier verfolgt ist. Nur einige von Brefeld (Untersuch. Bd. V I I I p. 118 u. f.) imtersiiclite
Formen wollen wir näher bctracliteii, die in dieser Bczielmng eine Ausmilime maclien. Allerdings
bleiben aucli Brefeld’s Untersuclmngen, wenigstens die über Ceriomyces, lückenhaft, solange es
ilim nicht geüngd:., die Fructifieationsformeii zur Keiiiiimg zu bringen.
Bei C. farinosus gliedern die ersten Anlagen Oidien in Form von Clilamydosporen ab.
Die friictificirenden Fäden nelimcn ein rosenkranzfömiiges Ansselieii au. Die Clilamydosporen
sind nämlich nach jeder Seite von einer leeren Kammer umgeben, „und im Verlaufe der Träger
erscheinen immer zwisclien den Siioreii zwei leere Zellen, deren Zwiselienwaiid eine Selmallc trägt“
(Brefeld, Untersucli. Bd. V I I I p. 121). Bei C. bogoriensis kamen nie solche Begrenzmigszellen
vor, mid die Selimillen sassen unmittclliar an den Oidien. Bei C. farinosus standen in dem später
entwickelten Löelierpilz die Clilamydosporen mul die Basidien unmittelliar neliciieinaiuler, und es
kam .sogar vor, dass die Basidie einem Zweig, der auch Clilamydosporen trug, entsprang. Bei
C. bogoriensis dagegen fanden sicli auf dem Hymcninmlager nur Basidien.
Eine andere A rt ist C. mliesecns; sie iiitevessirt uns iiisoweil, als sic in der Coiiidien-
bildimg eine gewisse Aelmlielikeit mit C. bogoriensis liesitzt. Das Coiiidieiiiager licstelit ans radial
verlautenden Hyplien von rötliüolier Farbe. Die Sporen sclieiiien iiacli Boudier’s ') Zeieliiiimg
nielit in Bcilien zu sitzen, sondern in diclit zu.sammensteliendeii Verzweigungen, wie es liei C.
bogoriensis oit aneh der Fall war. Brefeld gelang cs, einzelne reine Hyplicntlicile in Nälirlösimg
zu eultiviren; in dieser kamen aller Clilamydosiioreii zum Vorscliein, selten dielit z.iisammcn-
gedrängt, meist in eiitspreeheiidcr Fntfermmg von einander. Bei C. bogoriensis stellen die Oidien,
wie liekaimt, immer iialie liei einander. Im Uolirigeii wird C. riiliescens voilänlig gewiss mit Un-
recht als ein zweifelhaftes Glied der Gattimg Cciiomyces lietraclitet, weil die Basidieiifruelit nocli
iiic-lit gefunden ist.
Olmo etwas über die pliylogciietische Bezielmiig der Formen anssageu zu wollen, möelite
icli C. bogoriensis als eine Mittelforiii zwisclien den Oidien- und den Clilamydosporeiitragciulen
eeliten l ’olyporeeii betraeliten. Hierdurcli wird aucli die isolirte Stellung, welelie die clilamydo-
sporeiitragciiden Ccrioniycesarien und Fistulina in dem sclieniatiselieii Sy,steni cinmilinien, lieseitigt. >)
Clavaria Jiinseiana uov. sj).
(Sielio Tafel X I Figur l a —c.)
Auf Java liiidet sieli eine ülierans verbreitete Clavaria, welelie dem liutlosen ,Stadium von
Lentinus varialiilis aiiffalleiid älinlieli ist. (Man giaulit eine rudimentäre, in der Entwickelung
stellen goliliebcne Form zu selien, deren Eigoiiseliaften aiier erblich fixirt worden sind.
Der l ’ilz ist in Irignr l a Tafel X I dargestellt. F r überzog mit einem dünnen aller dielifen
Gefleclit von weisslielien, scliiialleuliildeiiden ilycelfäden tote oder leliende Zweige; jalirelang
konnte er sich auf dem Substrat auslireitcn und meterlange Tlieile von Zweigen bedecken, oline
Fruelitkörper zu entwii'keiii. Nur in seltenen Fällen erliolien sieh solelie vom Substrat als loderartige,
aufreclit und straueliarfig verästelte Geliildc. Der rimdliche, an der Basis erweiterte Stamm
wie aneil die Zweige verjüngten sicli nacli olien nud liefen ^ besonders an dunkleren Stellen —
in eine Spitze aus, die sieli gabelig verzweigte. Die untere sterile Hälfte des Frachtkörpers war
von golliliclier, die obere und fertile von liräunlicher Farbe. Die Basidien (le ) trielien vier lange
dimno Sterigmen aus, die an ilireu zugespitzten Enden die Sporen hervorbraoliten. Diese Sporen,
deren Lange die Hälfte der Sterigmen betrag, keimten auf dem künstliclien Nälirsubstrat sclileelit
1) Doux nouvelles espèces do Ptyohogaster. Journal do botanique 1” année.
2) Mil tiom von Brefeld (ünters. Bd. V II I p. 120) lieschriebcnen C. nstUagiodes wonlen wir ims nicht ein-
gohcndor beschäftigen, (la seine Untersnclmngon über diese Porm grosso Inickon zeigen. Die wc sen llicb slen Angaben
verdankt er Ludwig (Ptycliogasler aibus Corda, Zeitschrift für die gosammloii Katunv. Ed. 5 3 , 1 8 8 0 , p. 4 3 0 ).