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siml, abe r in einen sporentragendeii F a d e n auslanfen. Die Sporen s in d nicrenförmig Avie bei
Dareyomvccs. — Tn anatomisebe r Bez iehung unterscheidet sieb die G a ttu n g Calocera iu keine r
AVcise A'oii der letztgenannten. D ie F o rm en bieten alle Üebergänge a’Ou einfacheren cylindriscben
zu grossen, b lattförmigen Bild u n g en dar. D a s H ym en ium b edeckt je n a ch den Be lencbtungsvevbält-
nisscn entAveder die ganze Oberfläche des F ru c h tk ö rp e rs b is fa s t zu r B a s is, oder n u r einzelne
Theile, die n ieb t u nm itte lb ar den L ic h ts tra h len ausgesetzt sind. Brefeld gieb t in seinen ü n t e r -
suehnngen bei d e r ErAväbnung d e r G a ttu n g Calocera Folgendes a n : „Nirg en d s m ach t sieb eine
Ab g ren zu n g einer fertilen oder sterilen Region b eme rk b a r, A\'ie sie in der G a ttu n g Guepinia un d
Da e ry om itra sehon ausgebildet ist. I n dieser H in s ic h t sind die beiden letz ten Ga ttu n g en nn-
ZAA’eifclliaft h öher differenziert un d h ä tte n zuletzt a n g e fü h rt sein sollen.“ D i e S ä t z e Avird m a n
j e t z t v o lls t< ä n d ig f a l l e n l a s s e n m ü s s e n . D e n n d i e A b g r e n z u n g d e s H y m e n iu m s i s t v o n
r e i n ä u s s e r e n F a k t o r e n a b h ä n g ig u n d l ä s s t s i e b n i c h t z u p h y l o g e n e t i s c h e n S p e c u l a -
t io n c n vei-Avenden; es is t in vorliegenden Un te rsu ch u n g en ü b e r Calocera A'ariabilis d argelegt, dass
„die G a ttu n g D a e ry om itra “ n u r eine Calocera ist, die u n te r besonderen äusseren V e rh ä ltn is s en
ih re G e s talt g eän d ert h at. D ie Sp o ren keimen leicht aus u n d tb eilen sich oft n u r in 2 (aber
n ich t immer, AA’ie Brefeld g lau b t), ausnahmsA\'eise auch in 3 — 4 Zellen. AVir beginnen mit:
Calocera o d o rata noA'. sp. Sie is t in F ig u r 1 a Ta fel A T II abgebildet. D ie orange-gelben,
blattfö rmig en F n icb tk ö iq ier h ab e ich in der Umgebung von Bu iten zo rg seh r v erb reitet gefunden;
sie besiedelten besonders g e rn die Sp a lten au f feuchtem Boden liegender Bambusstöcke. AA^enn
na ch einigen T ag en RegeiiAvetter ehe Sonne Avieder schien, so k o n n te ich schon a'O i i ferne den angenehmen,
den schönen F ru c h tk ö rp e rn d e r P ilz e en tström enden D u f t AA-abrnebmen. Sie kamen
b a ld vereinzelt, b a ld gesellig vor. D a s F l y m e n iu m fan d sieb n u r a n den u n teren Seiten der
F ru cb tk ö rp e ren d en oder an solchen Ste llen , die n ich t u nm itte lb a r dem S o nnenlicht ausgesetzt Avaren.
Diese Stellen k o n n te m an m it einiger Ueb u n g leicht ausfindig machen; u n te r d e r L u p e sah en sie
Avie A d e rn aus. D ie Sp o ren Avurden reichlich gebildet u n d Avaren von länglich nierenförmiger
Gestalt. A u f dem N ä h r s u b s tr a t k eim ten sie 8 — 9 S tu n d en n a ch der A u s s a a t u n d tlie ilten sieb
oft in ZAvei Theile; di-ei- oder vierzellige Sp o ren waren seltener. Na ch d em zahlreiche Conidienköpfeben
erzeugt Avaren, Avuchsen die Sp o ren zu langen F ä d e n aus, die n ach einigen Tagen in
ein grosses Alycelium übergingen. Bre fe ld’s A n g ab e (Unters. Bd. V I I pag. 1 6 4 ), dass die Calocera-
Conidien n u r u n te r F lü s sig k e it gebildet AA-erden, is t n ich t zutreffend. Bei vorliegender F o rm kamen
seh r o ft Conidienköpfeben a u f dem L u ftm y e e l vor. D ie Alycelbildung Avar im U eb rig en oft als
ein sekimdäres S tad ium in d e r EntAvickelung zu b e tra ch ten , d en n e rs t nachdem die meisten der
erzeugten Conidien abgeworfen waren, gingen die Sporen zu einem ausgiebigen AVachstbum über.
Die C u ltu ren von Calocera od o rata gelangen m ir imm er g u t, ohne dass ich besondere V o rsicb ts-
maassregeln gegen Veinanreinigungen zu treffen brauchte. D a s Alycel war n äm lich in den Cu ltu ren
allen seinen F e in d en überlegen im K am p f ums Dasein. Mucor u n d Pén icillium , die besonders in
den Tropen den Mycologen die A rb e it schAvierig m ach en , A-ermocbten k aum sich in diesen Cu ltu ren
zu ontAvickebi. Ic h setzte Aviedeiiiolt Penicilliumconidien zu, sie blichen aber nnveränderl, wälireiid
sic son st le ich t genug aiiSAvaebscn u n d n ach 1— 2 Tagen die (Ailluren viTdcrben. Nach einer
AVoebo Avareii die reinen C u ltu ren trem ellineenariig Aveieb un d n ahmen , ins L ic h t gestellt, einen
orangogelbon F a rb en to n an. Die Conidien k eimten a u t dem ursprünglichen N ä lirsn b s tra t niclit
ans. N a c h ih re r U eb e rtrag n n g au f neues N ä h r su b s tr a t fpiollen sie jedoch zn doppelter Grös.sc anl
un d trieben dann Keimscbläucbe ans; au f dünnem NäbiToden überwog Fad en k eim u n g , u n d die
Conidienbildung t r a t auf diesen Mycelion n u r AA'enig hervor. A u f reicbem N ä h r su b s tr a t sprossten
die Conidienköpfeben in grossen Mengen.
Calocera major noA'. sp. ist die grösste u n ter den Caloceraformeii, die icli gefunden habe.
Sie gleicht der C. odorata un d b a t Avie diese blattförmige, dü n n e Fraeb1kör])er, die hier alier immc'r
an der Basis A'erwacbseii sin d , Avie E ig u r 1 T a f d ATI A'eranscbanliebt. Die Bescbaffenbeit der
E ru eb tk ö rp e r, d a s , Aförkomnien und die F a rb e der A r t s tim m t clienfalls m it dei' A'orbin besclirie-
bcnen F o rm ülierein.
In d e r K e im u n g zeigte sieb ab e r ein Unterschied. D ie Sporiai bildeten sieb h ier n u r in
den Spitzen der F n ic h tk ö rp e r an solchen Stellen, die n ieb t allzu s ta rk b eleuchtet Avareii. Sie
AA-aren von derselben Grösse Avic die von C. odorata u n d keimten n a ch ci'folgter Tbeiluiig in d e rselben
AA^eise so fo rt aus u n ter B ild u n g von Conidienköpfeben oder \'on Keimfäden. Seh r selten
vnitiTblieb die Ke imu n g A’ollstäiidig. Die Conidienköpfeben kamen A’orwiegend iu der Ebene der
T b eihvand zu S tan d e (siebe F ig u r 2 a Tafel A"II). Diese Fructifieationsform AA’a r so vorberrsebeml,
dass die Conidien seh r oft Conidieiiköpföbeii bei'A'orsprossen licssen, noeb bevor sic abgcfalli'U
Avar(*n. I n F ig u r 2 b Tafel ATI sind versebiedene En twiekebingsstadicn abgebildet, dcri'ii nähere
E rk lä rn iig wir fü r überflüssig halten. - - Die Coniilicn Avaren o ft auffallend gross, liiswdlen sogar
v on d e r Län g e der Spore. W ie bei Dacryomyces, so fielen aneb hier die Tbeilzellen bald auseinander
un d Avucbsen zu Alycelien ans.
In ih rem Au ssehen AA'ar diese F o rm re c h t cbarak to ristiscb , aber d u rch typische Alerkmale
unterscheide t sie sieb n ieb t von Calocera odorata.
A n s den Alycelicn der Conidien un d ans denen der Sjioren wurde in monatelang fortgesetzten
C u ltu ren n ich ts anderes geAvomien a ls grosse Alasscn A’on (.'onidien. Der P ilzg em eb Avar
auch b(‘i Calocera major ülicrans stark.
Calocera n iinor noA'. sp. ist a' o i i den anderi'n F o rmen der G a ttu n g Calocera sch arf geschieden,
wenn auch alle A rte n dieses Gen u s im ILib itu s u n d in den systematischen Aicrkmalen einander
sehr n abe stoben. D a s lly in e n ium liedeekte die ganze Olicrfläcbc der F ru e litk ö rp e r, Avabrsebein-
lieb , weil sie an duiikelen Stellen wuchsen. D ie verzweigten, zähen F ru e litk ö rp e r, die in Fig. 7 a— b
T a b 'l AT abg eb ild et sin d , stan d en o ft gesellig d ich t im Rasen beisammen, seltener vereinzelt, und
v erbreiteten sich nach oben blaltföriiiig. Dieser blattförmige T h e il, der m eh r oder AA’eiiiger cin-
g e sebiiitten oder getheilt AA'ar, fiel schon von AA’eitein d u rch seine golblieb ro tb e F a rb e auf.
riitorsucliungon. ®