
a lten Erscheinungen; n u r war die Ihidenanskeiinnng überwiegend; auch iielen in den künstUebon
C'ulturcn die zablrcicben nnge tbciltcn Sporen au f (siebe J 'ig n r 12 Tafel V.TI). Sic wuchsen rasch
und trieben inäebtige Alyeelladen ans. Solange diese in dem S u b s tra t sieb befanden, b ildeten sich
n u r wenige Conidien. In dev L u f t dagegen z d g te das Alycel sieb reieblieb m it Conidien bedeckt.
Im Uebrigen waren keine aussergewöbnlicben E rsebeinungen zu beobachten; die weiteren Vorgänge
der C u ltu r zu erwähnen, wäre n u r eine AViederbobing des schon bei den anderen Fo rmen
Gesagten.
Die grosso Bedentnng des L ich te s fü r die Auslnldm ig der F n ic h tk ö rp e r bei Calocera zeigte
sich bei dieser F o rm in so auffallender Weise, Avie ich es nie friib c r gesehen b atte.
U n te r einer Glasglocke stellte ich einen ZAveig m it einigen E x em p la ren unseres Pilzes in
vcrtiealcr Uicbtuiig auf, so dass die schräg eiiifallenden L ic b ts lra b len n u r die eine Seite beleuchteten.
A ls ich n a ch 12 Tagen die Cloekc Avieder a b b o b , Avaren au f dem ZAveig mehrere neue
F n ic h tk ö rp e r en tstan d en , sie b a tte n abe r n ich t die normale, oben beschriebene G e s ta lt, sondern
Avaren fächerförmig aiisgebrcitet, die Spitz en g elappt un d m it einem Stie l A'crsebcn. E in ig e a'Ou
den alten F n ic b tk ö rp em AA’areii noch ü b rig geldieben, b a tte n aber ih re iirsprünglicbe F o rm u nverä
n d e rt behalten. D a s eigentbümlicbe B ild , das sich m ir d a rb o t, gieb t F ig u r 8 Tafel V I l Avicder.
E in ig e A'oii den neu gebildeten Fm c b tk ö rp e n i AA'avfcii reicblicli Sporen ab, andere imtcrliesscn dies
vollständig. Die anatomische Untersiiebimg k lä rte diesen Gegensatz sofort. D a s H ym en ium b e kleidete
nämlieb n u r die iinbeleuebteto Seite d e r F ru e litk ö rp e r, Aväbrend die andere Se ite steril und
ohne Basidien erschien. Um die etAA'a entsieb en d en Sporen anfzufangen, Avaren in dem einen F a ll
zufällig die ste rilen, in dem anderen die fertilen Th eile verAvendet AA'orden. U m die Sache Aveiter
zn verfolgen, ste llte ich neue Atersiiebe an , u n d zAvar diesmal im diffusen L ich t. D a s s bei Calo-
c eraarteii, die v ollständig im F in s te rn gehalten Avcrdeii, eine Fru clitk ö rp erliild iin g n ich t ein tritt,
b a tte ich so oft AA'abrgenommcii, dass ich es fü r überflüssig h ielt, neue ATrsucbe d a rü b e r anzii-
stelleii. Dagegen ste llte leb kleine Ho lz stü ck e , die, wie ich mich A-orber überzeugt b a tte , \'on dem
P ilz bewohnt Avaren, u n te r m it AA'eissem P a p ie r ü b e rk leb te Glocken. Naeb d em die nütbigen Maass-
regebi gegen das A u s tro ck n en des Materials getroffen Avaren, Avurdeii die Glo ck en in eine Eclce
des Zimmers gestellt. Um mögliche lieliotropiscbe Ivriimmiiiigen zu vermeiden u n d den Eiiilluss
des Lich te s zn A-ertlieileii, Avurde die U n te rlag e täg lich gedreht. N a ch 8 T ag en unterzog ich das
S u b s tra t einer Prü fu n g . D ie alten F n ic h tk ö rp e r Avaren sämm tlicb zu G ru n d e gegangen, alier an
deren S ta tt e rhoben sich 2 — 3 cm hohe rmide, Aveisse, fadenförmige F n ic h tk ö rp e r, alle vereinzelt
steh en d , imverzweigt u n d ohne Hym en inm . Die zugedeckten Gloken rü ck te ich d an n dem L ieb te
n äh e r u n d überliess die A’ersncbsübjecte Aviedcr sich selbst. N a c h 1 2 T a g e n b a t t e n d i e o b e n
e rA v ä b n te n F r u e l i t k ö r p e r e in g a n z a n d e r e s A u s s e h e n a n g e n o m m e n ; d i e L ä n g e Avar u n v
e r ä n d e r t g e b l i e b e n , a b e r a u f e in em k u r z e n , d ü n n e n , Aveisscii S t i e l s a s s e n k l e i n e c y l i n -
d r i s c b - k e i i l e n f ö rm ig e F r u e l i t k ö r p e r v o n e in em A v e is slicb e ii, l e i c h t g id li li c li e n l* 'a r])c n lo ii
u n d e in em e tw a s s c liA v a inm ig e ii A u s s e li e n . I n F i g u r 7 T a f e l V I I i s t d i e s e F o rm
a b g e b i l d e t ; a u f d i e f r a } ) p a i i t e ä u s s e r e A e h n l i c b k e i t m i t T y j i l iu l a b i n z u w e i s c i i , i s t wo lil
n i c h t n i e l i r n o t l iA v e n d ig .
D a s ilym o n iim i bedeckte rings eine n ia rk irte apicale Region des F ru c litk ö rp e rs; die Basidien
Avaren tief ZAveispaltig, die Sporen von der länglichen, nierenförmigen G e s talt un d von derselben
Grosso, Avic bei der n ormalen F o rm von Calocera variabilis. D a s Abwerfen der Sporen fan d in
besonders rcleblicbem Maasse im d irecten L ic h t statt. Sie k eimten in derselben Weise, Avie bei
d er n ormalen F o rm , die Aen d eru n g liezog sieb also n u r au f die äussere Gestalt. Ic h fan d es
Avabrscheinlicb, d ass diese du rch geeignete Ve rsu ch e bervorgebracbte Modiiieation auch in der freien
N a tu r au Aveiiig beleuchteten Stellen zu finden sein müsste. le b su ch te selbst vergebens, zeigte
a b e r P a id an u n d Sakmiel die F o rm en , die ich wünschte; sie gingen Beide allein au f die Suche.
W e r P a id an k en n t, Aveiss von seiner erstaunlichen F in d ig k e it zu berichten, aber nie b a t er mich
so ü lierrascb t wie diesmal. N a c h V e rlau f \’on k aum zwei Stinulen b rach te er m ir den gewünsebteii
P ilz in allen Uclicrgangsstadieii von blassgelben Typbiilaformen b is zur ty})iscbeii Calocera variab
ilis, auch einige E x em p la re m it scliAA'aminigem H y n ien inm , aber ohne Stiel. D i e T y p h n l a f o r i i i
f a n d s i c h in e in em a l t e n b o h l e n m o d e r n d e n B a i im s ta i iim , d i f f u s em L i e b t a i i s g e s e t z t ,
n i c h t Aveit v o n d e r S t e l l e , avo i c h z um e r s t e n !Mal d e n P i l z e n td e c k t b a t t e . S p ä ter
e rzählte m ir Dr. lle iiib a rd t, er h ab e h ier in Deutscblaiid im H a rz die T y p b u la - u n d die Calocera-
foriii n eb st zahlreichen Zwisebongliedern gesehen. D ie Typ b u lafo rm b a tte er n u r a n Avenig Ixleuch-
tete n S tellen gefunden.
Schluss)lemerkimgen zu den Daeryomyceten.
Tn den Daeryomyceten b ab en Avir eine sch arf iiegrenzte Pilzgriippe kennen gelernt. W ä h re n d
die G en era d u rcb eine coiitimiirlicbe R e ib e von allen den k b aren ZAvisebeiiformoii u n ter sieb verb
u nden sind, AA'crdeii sie d u rcb eine tiefe K lu f t von den anderen P ilzgruppen getrennt.
W ie die Gen era, so geben auch die A rte n d u rch die iinmcrklicbsteu Ab stufungen in eina
n d e r ü b e r, 1111(1 Avir k ö nnen d u rch l\Iittelfürmeii au f den A-erscliicdeiistcn Weg en zu jed er A rt
gelangen. Ueberall kommen n u r relative Merkm ale zur Ge ltu n g , aber n u r u n ter sich sind sie
verbmiden; von den anderen Abtb eiln n g en der basidientragcinlen P ilz e sind sie absolut versebiedeii.
Dtaiii dicliotoiiiiscbe Basidien von d e r h ier vorkoiiimenden F o rm u n d Sporen, die u n ter den oben
ei'Aväbnten E rsclu liiu iig en keimen, sin d allein u n te r den Daeryomyceten zu iinden.
Brefeld sagt (Unters. VIT, 104), dass die Daeryomyceten „n ach rü ckw ärts den An scbbiss
au die Pi'otobasidioiiiA'ccteii am näch sten un d besten verm itteln , n a ch v o rwärts, freilich in etAvas
Avritcreiii Sjn'iiiige, zu den ( ’laA'aiieeii biiiüborfübrcn.“ den „Pro to liasid io n iy ceten “ stimm en die
Daeryomyceten n u r d a rin üliercin, dass sic beide gallertartige F ru e litk ö rp e r besitzen. Einige