
X ah rlö su n o ; k -ic lit airak c im en . in d em sie K e im fä d e n a u s ti'e ib e n . d ie s ich z um e is t n ah e
lu n t c r d e r U r s p r n n g s s te l le u n re g e lm ä s s ig v erzw e ig en . An d en E n d e n d e r S e ite n ä s te
b ild e n s ie s e in e r D a r s te l lu n g zu fo lg e ä u s s e r s t w in z ig e C o n id ien . Im U e b r ig e n v e r weise
icli a u f s e in e e ig en en U n te rs u c liu u g e n (,l!d. V II, p. 73 n. f.) ü b e r d ie se F rag e .
N u r b em e rk e ic li, d a s s b ei A nw e iid n n g von r e ic b lic lie r X ä lirlö sm ig u a e li B re fe k l
l.e so n d o re Zweig e u n d Z w e ig sy s te n ie a ls C o n id ie n tr ä g e r a n g e le g t werden. M ö lle r
b e s tä tig t d ie B r e fe ld 's e lie ii A n g a b e n u n d lia t au e li e in e s p ä r lic lie r o d e r ü p p ig e r e in -
tr e to n d e F r u c ti f ic a t io n in den c lia r a k te r is tis c lie ii H ä k o lie iic o n id ie n g e fu n d en . L e id e r
g ie b t er h ie r z u k e in e Z e ich n u n g .
^ l e b b in , wie g e s a g t, zu e in em a n d e re n R e s u l t a t g ek om m en . Im W a s s e r gelano-
es m ir n b e r lia iip t n ic lit, d ie S p o re n z u r K e im u n g zn b rin g e n . D a B re fe ld a n g ie b k
d a s s o f t a c h t o d e r no cli iiielir Tag e v e rg e b e n , b e v o r in e in z e ln e n S p o re n d ie K e im u n g
b e g in n t, um d a n n n a c litr ä g lic li a llg em e in zu w e rd en , so lie s s ieli d ie S p o re n o f t d re i
Mocdien la n g in d e r W a s s e rc u ltiir lieg en , a b e r v o n C o n id ie n b ild u n g w a r k e in e S p u r
zn lieo b a ch ten . D ag e g e n tl ie i lte n d ie S p o re n s ie b d u rc h z a rte S c h e id ew ä n d e u n d
tr ie b e n aiicb K e im fä d e ii au s ; a b e r tr o t z a l le r A k rsu c lie u n te r b lie b e n w e ite re B ik ln iig e ii,
u n d d ie v o n B re fe ld a n g e g eb en e F r u c ti f ic a t io n s f o rm z e ig te s ic li nie.
Auf dem Xäln-substrat und in der Nälirlösimg setzte die Keimung der Sporen mit eiuer
geradezu verblüffenden Rinktliclikeit ein. Wurden dieselben ausgesät, so bliel.en sie zwei Tage
lang oline Waclistlimii, aber am Morgen des dritten Tages waren die meisten aiisgekeimt. lu i
Imufe der folgenden Tage mögen wolii einige Innziigekommen sein, al.er im Grossen iiud Ganzen
trieben die Sporen, die niclit kurz nacli der Aussaat keimten, aneli später keine Keiniscliläiiclie
Die Keimfädeii bildeten sieb an beliebigen Stellen; sie verzweigten sich so reieldicli. dass
schon iiacli acht Tagen die Culturen aus riesigen Mycelniassen bestanden. Die Fäden wuclisen
zirni TI,eil auch in die Luft hinaus, a b e r wed er an dem L u f tm y e e l, n o c h an dem u n te ig
e ta u c b te n M y c e l k am en d ie von B re fe ld a n g e g eb en en C o n id ien zum V o rsc lie in , -
au c h k e in e a n d e re n F riic h tfo rm e n .
^ Ich war liierüber selbstredend sehr erstaunt, da die Brefeld’sclieii Angaben so bestimmt
sind; aber weder durch Verdünnung noch durcli Concentration der Nälirlösimg gelang es mir,
ein imderes Resultat zu erzielen. Im Laufe der Zeit unternalim ici, 95 Culturen von den vei'i
seliiedensteii Individuen, aber, wie gesagt, die Ergebnisse waren immer negativ, und trotz meines
genauen Nadisucliens fand sieh nirgends eine Spur der Brefeld’selien Conidien, mochten nun die
Sporen A, purpiirascens, A. tremellosa oder einer anderen Modification entstammen.
Brefeld bemerkt, dass die Conidien und ihre Träger immer nur iu der Flüssigkeit
entstehe,,, und dass es rein zufällig geschieht, wenn bisweilen ein Fadenbüudel in die Luft
huiansragt und hier Conidien Iiildet (Unters. Bd. V I I , p. 75). Nacli meinen Beobaehtungen fand
sich zuweilen, wenn das Mycel ein paar Wochen alt war, an den Enden des zarten,' iveissen
Ijiiftmvcels, eine gewisse Alnvechseliing von p lasn ia an n en un d plasmarcichcn Stellen. N ich t
selten zeigten sich auch k runiiii gebogene plasmareiche MycelzAveige, die oft diici gewisse Aclui-
lich k e it m it den Brefeld’sehen Häkchenconidicn h a tte n ; aber sie k eimten nie aus, u n d ieli wäre
kaum au f diese E rsch e in u n g aufm erksam geworden, Aveim ich n ich t immer nach Conidien hcd
A u ricu la ria g e sucht h ä tte . I n F ig u r 3 Tafel V I sind solche Yuvkommuisse abgebildet.
N a c h einiger Zeit en tstan d en dagegen au f dem Alycel tonnenförmige Gliederzelleii, die lange
Schläuche au strieben u n d sich Aviederum zu Mycelien verzAveigten. A u c h diesen F a ll h ab e ich
in F ig u r 4 1) Ta fel V I Avicdergegeben.
Brefeld u n tersu ch te A u ricu la ria sambucina u n d A. mesenterica (Dicks); bei diesen beiden
F o rmen Avill er Conidien nachgeAviesen haben. U n te r den Adelcii Modificationen, die ich imter-
snchte , befand sich auch die erstgenannte. D u rc h Vergleichung m it den E x em p la ren des hiesigen
Museums h a t H e r r H en n in g s feststellen können, dass ich jedenfalls eine typische A. sambucina
H a r t. (= A. A. Ju d .) u n te rsu c h t habe. E in Trrthnm meinerseits is t deshalb ausgeschlossen, un d ich
k a n n also der Brefeld’sclien An g ab e n ich t beipflichten.
Möglichei-Aveise e rk lä rt sich das abAA’cichcnde R e s u lta t d arau s, dass Brefeld und ich n i c h t
d i e s e lb e N ä h r l ö s u n g verAA'endet h ab en , u n d dass A u ricu la iu der Ih-efeld’schcn Lösu n g Conidien
entAA'ickeln k o n n te, in m einer aber nicht. AVie in der A'orrede e n rä h n t, h a tte ich schon hingst
die Bre feld’selieii Näh rlö su n g en , die ich m ir in Alünster zurecht gemacht h a tte , verlassen, nachdem
sich herau sg este llt h a tte , dass die meinigen unbedingte AVrzüge besassen. E s fehlte m ir deshalb
sp ä te r die Gelegenheit Vergleiche anzustcllen, die iu diesem F a lle A’on In te resse h ä tte n sein
können. — Im Uebrigen ist es ganz eig en th iimlich , dass ich gerade h ier, aa'O son st die Voidrefi-
liclikeit meiner N ä h rlö su n g Adelieicht von Brefeld in ZAveifel gezogen AA'orden k ö n n te, m it Hülfe
meines N ä h rsu h s tra ts C u ltu ren zu S tan d e g eb rach t h a b e , d i e g e r a d e z u a l s e in T r in m p l i m e in e s
A ^ e r fa h r e iis bezeichnet Averden d ü rfen ; denn nie is t es B refeld gelungen, eine C u ltu r so A\-eit zu
fü h re n , AA'ic es oben fü r A u ricu laria geschildert Avurde (vergl. F ig u r 5 Tafel V I). ATelleicht dürfen
Avir annehmeii, dass bei An ricn la ria je n ach den U m s tän d en die Conidienbildung e in tritt oder
ausbleibt.
Brefeld b e schreibt nocJi eine andere G a ttu n g , T a c h a p h a n t i u m .b Die Fru ch tk iiriier
Aveichen in ih re r äusseren Ersch eiium g weit A'on A u ricu la ria ab , sie sind (vergl. Brefeld, Unters. ATI.
p. 78) klein un d Avarzenförmig un d brechen m it weisser F a rb e ans der R in d e abgcfallener L in d en zweige
hervor. D ie Basid ien h a h c n dieselbe Gliederung Avie die der A n rieu la ria , n u r sind sie
doppelt so gross u n d bilden auch entsprechend grössere Sporen. AATr Avissen sehon, dass die
G e s ta lt der Äuricularieen seh r v a riirt, d eshalb würde au f die oben erwähnten Merkmale kaum
eine neue G a ttu n g gegründet Averden k ö nnen (die in F ig u r 5, T a fel AT abgebildetc CulturA'arietät
1) Zufolge Patouillard, Etudes sur lo genre Laschia Fr. in Journal de botanique 1 8 8 7 , p. 2 2 5 , ist
Tachaphantium = Platygloea, Scliroeter in Kryptoganicnflora von Schlesien Bd. I I I , p. 3 8 3 .