sein- bald imeli doi- Aussaat erfolgt, sprossen sie befeartig. Die kleinen runden Hefezellen fallen
aller bald all, ohne dass an diesen weitere Erselieiuungen eintreten.
Auf dem Nährsubstrat erfolgt eine sehr reieliliche Hefesprossnng. Die Spore treibt erst
einen dünnen Stiel aus. der bald eine Conidie erzeugt; diese Conidie sprosst nun weiter, indem
sie eine neue Conidie bildet. E rst naelidera diese abgefallen ist. wiielist ein neues ähnliches Gebilde
aus. Sprossverbände kommen deslialb nicht zu Staude. Wenn mau keine neue Nalirung
zusetzt, so werden die Hefen mit jeder Generation kleiner und kleiner. In Figur 18 Tafel IV
sind die drei ersten Generationen dargestellt, die vierte war schon so klein, dass icli sie bei
gleicher Vergrösserung in meiner Zciehnuug nicht zum Ausdruck hringen konnte. Woelienlimg
wurden die Cnlturen gepflegt, aber nie konnte ich eine typische Fademmskeimuiig beobachte.^
wemigleieh die ersten Sprossungen bisweilen auf eine solche hinzudeuten schienen. Die Hefemassen
vermelirten sich un Laufe von einigen Tagen iu geradezu imglaublicher Weise. Von diesen wurde
wiederum ein wenig ausgesät. Ieh erzielte aber nur immer wieder die gleichen Ersclieimmgen und
gab weitere Versuche auf.
Die Culturen m Wasser und auf dem Nährsubstrat ergaben also ein ähnliches Resultat
wie das vieler Tremellaarten.
Bis jetzt ist keine Form gefunden worden, die mit Recht für eine Mittelform zwischen
dm^ Tremellineen, Aurienlarieeu und Daeryomyceten gehalten werden könnte. Wenn auch die
Basidien von Clavariopsis bisweilen eine auftallende Aelmliclikeit mit den Basidien der beiden
letzteren Gruppen zeigen, so liegt doch ohne Frage eine Tremellinee vor, deren Basidien aber oft
monströse Ansbildimgen zeigen.
Möller findet allerdings, dass Sirobasidium Brefeldiaimm') eine solche vermittelnde Form
sei. ^ Allein schon bei der Besprechung von Tjibodasia. auf die ich hier verweise, habe ich die,se
Ansicht bekämpft Brefeld führt Exidia an als eine Gattung, die eine weitgehende Uebereiii-
stimmiuig mit Auricularia zeige, weil neben den nierenförmigen Sporen auch kleine stäbchenförmige
Conidien den beiden erwähnten Gattungen eigen seien. Auch dieser Fall ist in unseren Betracli-
timgeii über A. Anriciila Judae besprochen worden; ich habe bei der Gelegenheit erwähnt, dass es
mir nicht gelang, dieselben Keimungserscheimmgcn, die Brefeld angiebt, zu beobacliten, und dass
ich uberlianpt häkehenförmige Conidien nicht gefunden habe, trotzdem ich Keimungsversuchc mit
E.xemplaren aus den verschiedensten Gegenden unternahm.
Es ist mir wahrscheinlich, dass die von Möller') beschriebene Tremella damaecornis zu
vorliegender Gattimg gerechnet Averden muss.
1) Möller, Protobasidiomyceten p. 6 5 u. f.
2) Möller, Protobasidiomyceten p. 12 5 .
Schlussbemei'kuugeii zu den Tremellineen.
Die Tremellineen umtassen also alle diejenigen Formen, deren Basidien mit Längswändeii
versehen sind.
Imierhalli dieses gemeinsamen Typus lie.stehen aber wesentüelie sjiezifisclie Diiferenzcn,
welche theils durcli die Keimungserscheinimgeii der Sporen und theils durch die Form der Fmclit-
köiqAer bedingt Averden.
AATis zunächst die Form der Fruchtkörper anbetrifft, so giebt es, um nur die extremen
Fälle zu nennen, einerseits Arten, die einen deutlich erkennbaren Fruelitkörper besitzen, wie er
bei Tremellodon, Gyrocephalus u. a. vorkommt, andererseits Arten, hei denen das Fruchtlager nur
Ueberzüge bildet. Die liedeutendste Reduction fanden aaI i- in dieser Beziehung bei einzelnen
Alodificationen von Sebacina, die nur aus locker A'erflochtenen Hyphen liestandeii*); zAvisehen diesen
beiden Extremen giebt es mannigfache Üebergänge.
Die Sucht, neue Gattungen aiifzustelLen, hat mehrere xAutoreii irre geführt. Teh Averde
nicht näher auf diesen P u n k t eingehen, da ich im Yorausgehenden verschiedene Fälle erörtert
habe, die genügend beAveisen, Avie skeptisch man gegenüber mehreren von den in der letzten Zeit
aufgestellten Genera sein muss. Ein ganz besonders charakteristisches Beispiel für die oben er-
Avähnte Sucht bietet die neue Untergattung Exidiopsis. AVie ich schon dargelegt habe, finden sich
Formen, die, so lange sie sich frei über das Substrat ausbreiten können, die Gestalt eiuer Exidiopsis
besitzen, aber AA-enn sie über den Rand hinausAA’achsen und keine Unterlage mehr finden,
die Exidiaform annehmen.
In der Keimung der Sporen beobachtet man bei einigen Gattungen ganz constante E r-
scheinimgen, d. li. Avenii die Sporen überhaupt keimen. AA’ir treffen hier so zu sagen zAvei Typen,
nämlich die mit hefeförmig sprossenden und die mit conidienbildeiiden Sporen. Der erstere Typu.s
findet sich bei den TTemelliiioen, den ZAA-eiteu Fall zeigen die ZAA'eifelhafte Gattung Ulocolla und
die keimenden Exidiaformen.
Zum Schluss noch eine Bemerkung über die ungleiche Grösse der Exemplare gleicher Art.
Einige Formen sind in einzelnen Fällen so klein, dass sie für das mibewaftuete Auge kaum
sichtbar sind, Avährend Individuen derselben Art zu anderen Zeiten kopfgi-oss (AA-ie bei Tremella
luteo-rubescens) oder meterlang (Avie bei Exidia variabilis) sind, und trotzdem enthält die kleine
Form dieselben Elemente Avie die grosse. Die Tremellineen Avaclisen nämlich, so lange die äusseren
Umstände günstig sind, immer Aveiter, aber die eigentliche Differenzirung ihres Hvphengeileclits
1) Die se Formen entsprechen Möller’s Gattung Stype lla, w ie ich unter Sebacina näher dargelegt habe. Die
Gattung hat zweifellos keino Berechtigung, aber BrefehPs zum Theil irreführende Angaben über Sebacina maclien die
Aufstellung einer neuen Gattung vollständig erklärlich.