
Die Basidiensporen hallen hei der Reife das geAvölinliehe nierenförmigo Aussehen, unreif
Avareii sie dagegen rundlieh. Sic keimten im Laufe der Nacht; bald gingen sie sofort zur Faden-
Inldung über, bald erst, naebdem 2, 3 oder 4 Tbeilungen vorausgegangen waren. ])ie Conidien
sprossten aus den Sporen hervor, bildeten sich aber auch auf den Alycelien, die oft überreich mit
den kleinen Köpfeben bedeckt Avaren. AATbrend die Conidienbildung in der Regel das erste Stadium
der Keimung bczciebnet, und die Fadenbildung naeliträglidi erfolgt, Avar bei C. niinor oft
das ITiigekebrtc der Fall (Fig. 7d). Erst naebdem die Sporen mit einem Seblanebe ansgekoimt
Avaren, setzte die Anlage der Conidien ein.
Calocera probleinatica nov. sp. Bildet die oben crAväbntc C. minor eine relativ bestiimiite
A rt, so ist C. problematiea eine sehr zweifelhafte Eoriii. J)ie Fruelitkörper standen selten ver-
oinzclr, meist in Gruppen. Ich habe in Figur Ga Tafel VT einige Formen abgehildet, die auf
einem Bambusstock in der Niibe von Tkitavia gefunden Avurden. Die rechts stehende Zeichnung
stellt ein dichtes Büschel dar. Ein Theil AA-ar blattförmig, Avic che Fruelitkörper der oben bescTirie-
beiien C. odorata, aber mit diesen an der Basis zusammongeAA'acbseii befanden sich anders geformte
Fnichtkörper. Auf einem flachen oder riiiidliebon Stiel sass oben ein beeber- oder trichterförmiges
Gebilde. Auf den lilattformigen Fruelitkörpern bedeckte das Hymenium die ganze Oberfläche,
Ix'i (len beeberfömiigeii bedeckte es nur die untere Seite in der Nähe des Randes. Tn der Alittc
unserer Figur sehen Avir eine lange unverzweigte Form. Bei dieser fand sieb das Ilymcninm mir
an der Seite des oberen Endes, an einer Stelle, die in der Figur durch starke Sdiattiriing bervor-
geboben ist. Die links stehende Form unserer Zeichnung entspricht der rechts stcbenden, hier ist
aber nur ein ZiA-eig becherförmig crAA-eitert, sämmtliche anderen Theile sind blattförmig. Sie Aviicbsen
alle neben einander; ich habe in der Figur genau die Formen in der Stellung abgebildet, Avic ich
sie in der Natur A’orfand.
Zwischen den Calocera-Formen mit blattförmigen und denen mit tricliterförmigen Frncbt-
körpcrn habe ich im südlichen Borneo und in den verschiedensten Gegenden von Jav a alle mög-
liebcn ZAvischenformen gefunden. Die sporenbildeiideii Theile der Fnichtkörper Avareii durcb die
feinen, aderigen Erböbmigen des Hymeniums leicht erkennbar. Die Basidien, die Sterigmen und
ihre Sporen glichen denen der anderen Caloceraarten. Die Sporen keimten nach beendeter ZAvci-
tbeibmg sehr leicht aus, und zAvar in der geAvöbnliebcn AAVise unter Bildung von Conidienköpfeben
oder Keimfäden, die sich später massenhaft mit Conidien bedeckten; aber auch hier unterblieb oft
die Theilimg, Avie bei C. minor.
AAbe bei den übrigen Caloceraarten, so konnte ich auch hier constatiren, dass Brcfdd’s
Belianptimg in Bd. ATI pag. 1G4 nicht zutrifft, indem die Conidienbildnng sieb nicht mir in dem
Nährsubstrat A'ollzog. Es Avucbsen nämlich bald grosse Alycelien aus, deren Fäden in die Lu it
hinausragten und hier bald von Conidien ganz überzogen Avnrdeii. Ich setzte den Culturen keine
neue Nahrung zu, die Conidicnfriictification liess deslialb nach einiger Zeit n ad i und setzte scbliess-
licb ganz aus, Aväbrend das sterile Alycelium noch lauge sein AAbicbstbiiin fortsetzte.
Calocera Guqnnia nov. sp. Die kurz gc'stidten Fi'iiclilkörjiei’ (lies(;r A ii besassen Ix-i ganz
kleinen Formen eine flaeli gcAvübite, bei grösseren eine beeber- oder IricbteiTöi'iiiige Hclieibe. \ ’’er-
scbiedeiie Fürmeii sind in Ibgur 3 Tafel ATI abgebildet. Das aderige Hymenium liedeckte mir
die obere Seite.
Die Basidien entsprangen, Avic bei den übrigen Arten, den subbyinonialen Ilypbeii und
zeigten den gewölmlicheii gabeligen Charakter. Die Sporen, die auch das normale Aussehen
liatten, Avurdeii in grossen Alengeu abgesebiedcii; bri ihrer Keimung erfolgte liald eine ZAveilbei-
buig; Aveitere QucrAA'ände entstanden alier niebt in den Tbeilzellen. Auf dem Nährsubstrat fand
die Coiiidionbildimg in der Regel erst nach einer kleinen Eadenauskeimuiig statt, sonst Aviederluilten
sieb dieselben AA^aebstbumserscbeinuiigen, die Avir schon bei den übrigen Formen lieobacbtet haben.
Diese Form ist insofern ganz bomerkensAA-crtb, als bei einigen jungen Fruelitkörpern die liymenialen
HvpliGn auch Conidien trugen. AAbe aus der Zeicbnuiig 4 Tafel VTI bervorgebt, entstanden diese
CTnidien an der Spitze der Ilypben, von einem kurzen Stiel getragen. Sie bikkdeii sich reichlich
und A-orbiclten sich in der Cultur Avie die abgefalleiien Conidien der Basidiensporen, von denen
sie äusserlieb nicht zu untersclieiden Avarcii. Sie Avaren sofort keimfähig, sebwollen beim Keimen
zu mehrfacher Grösse an und liildeten dann entAA'eder sofort Conidienköpfeben oder gingen zu
Fadcnbilduiig über (siebe Figur 5 und G Tafel ATT).
Die Beobaebtung, dass auf demselben Calocera-TTncbtköi'per neben den Basidien aueli
eonidientragende Fäden entstehen, Avar bis jetzt nicht gemacht Avordcii, dagegen kommen, Avie schon
erwähnt (coiifr. Brefeld Unters.), bei Dacryomyces deliquescens bisAA-cilcn Frucbtköiqicr vor, die
zusammengesetzt sind aus sporentragendem, normalem Hymenium mit zAvisclienlicgenden oidien-
bildeiiden Fäden.
Ich bemühte mich vergebens, bei anderen lT-iicbtkörpern von Calocera Guepinia diese T]r-
scbeiimng zu iinden; es tra t aber bald Trockenheit in Buitenzorg ein; das Substrat zersetzte sieb
und der Pilz verseliAA-and. Nach dem nächsten anbaltendcren Regenfall erschienen ZAvar neue
Fruelitkörper, aber von conidienbildeiiden bymenialen Hyphen fand sich keine Spur. T's ist mir
AA-abrscbeinlicb, dass selbständige, conidieiibildende Fruelitkörper, den oidicnbildenden bei Dacryo-
iiiycos deliquescens entsprechend, bei C. Guepinia dem eigentlicTieii Hymenium nicht A-orausgelien.
C'aloccra A’ariabilis nov. sp. fand ich auf Tjibodas. Die orangcgelben, nicht selten a x t -
zAveigtcn Keulchen drängten sieb aus den Spalten feuchten Holzes vor; mit ihren runden, stumpfen
Aesten machten sie den ITndnick einer Calocera cortiea (Ibiseb). Die Fruelitkörper, Avie sie auf
dev linken Seite in Figur 8 Tafel A'TI zu sehen sind, Avaren überall dicht mit nymeiiium bedeckt.
Die sehr reichlich vurbandeiien Sporen besassen eine länglich nicrenförinigc Gestalt; sie sassen
aufrecht oder legten sich der Spitze des Sterigmas an (siebe Fig. 9a und b Tafel A'IJ). Sie keimten
in AVasser nicht aus; in feuchter Luft erfolgte dagegen bald eine ZAA-eitbeibmg und die Anlage von
('oiiidicnköpfclu'n, Avie sie in T'Agur 10 Tafel A’TI dargestellt sind. lAidenauskeimung Avar nicht
selten, mul bisweilen kamen auch dreizellige Sporen vor. In der Nälirlösimg Aviederbolten sieb die