
Die Beziehung der Tomentelleeii imd Clavarieen
zn der Gattung Lentiiius.
(Siehe Tafel X Figur l a — le .)
Die Toinentclleeii siiul in den Tropen meiner Erfahrung nach sehr verhreitet. Sehr oft
fand ich auf Excursionen in den verschiedensten Gegenden diese eigenthümliehen Fürnien, deren
Iiiigetheilte Ihisidien unmittelbar den locker geflochtenen Alycelfäden entspringen. Sic erschienen
auf der Erde bald als ein äusserst zarter, bläulicher oder brauner Anflug, bald als ein filziges
Gewebe. Bei einigen Arten Avar die Zahl der Sporen immer vier, bei anderen kam diese ATer-
zahl nur den Basidien an den Enden der Fäden zu, Avahreiid sie sonst ülierall nur vereinzelte
Sporen erzeugten. SoavoIiI auf Ce}don als auf JaA'a kamen die A-erscliicdeiisten Formen vor, die
Avohl bestimmte Charaktere zeigten und unzAveifelhaft noch nicht beschrieben Avarcn, die aber für
meine Arbeit kein Interesse boten. Die Formen, die mir zu Gesichte kamen, liessen sich alle
in eine der Gattungen Pachysterigma, Hypochiius oder Tomentella einordnen.
Im U e b rig e n i s t es n ic h t u nA v ah rs ch e in lich , d a s s d ie T om e n te lle e n n u r e in fa c h e
u n d wenig d if f e re n z ir te F o rn ia u s h ild u iig e n v o n h ö h e re n H y n ie n om y c e te n sind. Zavci
P ilze, nämlich Lentiiius A’ariabilis und Polyporus bogoriensis ergaben in den künstlichen Culturen
Resultate, die eine solche Auffassung nahe legten.
Die Gattung Lentinus gehört, Avie bekannt, zu den Agarieincen. Ariele Arten der Gattung
sind in Europa Avie in den Tropen allgemein verbreitet. Der halbirtc oder ganze ITut ist sitzend
oder gestielt und unten mit dünnen Lamellen versehen, deren Schneide scharf gezähnt ist. Der
ganze Fruchtkörper ist von lederartiger Consistenz.
Die neue hier zu beschreibende Art, Lentinus A'ariabilis iioa’. sp., ist mit L. Icpidus IT.
nahe verwandt: H u t A'ertieft, 4— 12 cm breit, excentrisch, zäh-fleischig, hellgelb, mit flecken-
förmigen Schuppen bedeckt. Stiel filzig-schuppig. Lamellen herablaufend, schmal, gedrängt, blass.
Sporen oval, 5— 7 ¡x laug, 3 — 4 /i dick. AA'äclist auf faulendem Holz bei Batavia.
Die Sporen keimten auf dem Nährsubstrat schnell aus (siehe Eigur 1 d Tafel X) und erzeugten
ein feinfädigcs Alycelium. AA’’ährend Lepiota. lepidus in den Culturen keine Schnallen ent-
Avickelte, bildeten sich diese bei L. variabilis sehr reichlich au den Hyphen. Strangbildung trat
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