
orsdiic.,, wurde von diesem Zeitpnnkt ab glasig. Um 2 Ulir (Figur 9Ä„) war die Sjioroiiliildiing
vollendet; die Sporen lagen iu einer liomogeneii, licllen, lielitbreelieiideii Masse eingebettet. Eine
Eiitleonmg der Scliläuclie faud aber erst am folgenden Tage statt.
Figur 9B giebt eine weitere Beobachtung wieder. Hier wurde der Selilaueli zuerst durch
eine Zellplattc in zwei Theile zerlegt. Diese erscliien im Anfang als eine miregelmässige Masse
mit verwiseliten Coiituren, aber von Stunde zu Stunde wurden die Linien schärfer, ' und die
einzelnen, körnigen Elemente verseliinolzen nach und nach zu einer lioniogeiieii, zusammcnliängeiiden
Platte (Figur 9B ,_ , Tafel I). Schon während der Bildung dieser Aequatorialplatte wurde in dem
oberen Theil des Schlauches eine neue Sclieidewaiid angelegt (siehe Figur E.). Im Uehrigeii lassen
sioli die weiteren Vorgänge schon aus den folgenden Figuren erselicn.
W ir e rwähnten oben, dass bei den Sporen n ich t selten ru d im en tä re Tlieilwände h e rv o rtre ten ;
ein Beispiel gieb t F ig u r OBg.
In Figur 9 0 und 91) ist ein Fall dargestollt, in dein nur zAvei Sporen zur Ausbildung
gekommen sind, während der übrige Tlieil des Sclilauelies von Protoplasma erfüllt bleibt.
In hig'iir 9h sind zwei Stadien, die ich wiederliolt Gelegenlieit hatte zu beobachten, ab-
gehildet, aber die Selilänohe lagen nie so günstig, dass ieli alle Vorgänge deutlich verfolgen konnte.
E s scheint, als ob die eine Höhlung durch eine Längswaiid, die andere durcli eine Querwand sieh
getheilt hat. An den Enden der beiden Zellen kommen neue, vaeuoleiiartige Bildmigcn zum
Vorschein.
Leider gestattet der Baum nicht, alle A'orkommendeii Formen a’Oii Ascen darziistellen. Oft
imtcrbleilit eine Querwand, oder eine Höhlung tlieilt sieli in drei oder zwei Tlieile, oder es bilden
sich Längswäiide. Hierdurch entstellt in den Schläuchen eine ungerade Zalil von Sporen, wie
3, 0 , 7, 9 11. s. w. Besonders bei Sporangien, die iiitercalar gebildet sind, theileii sich die Holil-
räiime oft nicht durch transversale, sondern durch longitudinale lYände. Bisweilen verliält der
untere Tlieil des Schlauches sich ganz passiv bei der Sporonliildung. Dies pflegt einzi,treffen, wenn
der Schlauch stark mit Plasma gefüllt ist, aber niclit .selten aiicii dann, wenn der untere Theil
nur aus einer grossen Hölilung besteht.
lYenn das endständige Sporangium sich entleert liat, ist die Sporeiibildnng der Sprossaxe
noch nicht erloschen. Die von unten anstossencle Zelle zeigt schon, nachdem der Selilaueli durch
eine Querwand von dem vegetativen Faden sich getrennt hat, die eigcntliümlielie Conflguration
des Plasmas, die wir als den ersten Schritt zur Sporenliildung kennen gelernt liahen. Kacli der
Eiitleerimg des Ascus wölben .sich oft die Seitenwände iiacli Aussen schwach convex, und nmdcn
sich an der Spitze ab. Solche Zellen stellen in besonders leliiTeicher Weise die Sporenbildung
dar; denn sie bieten alle Uebergangsformen zwisclien den volleiitwickelten Sporen und den noch
nicht abgetheilten Hohlräumen. Einen solchen Fall giebt Figur 9 F wieder.
lYas uns bei allen diesen Vorgängen besonders iiiteressirt, ist die Thatsaolie, dass die
Kerntheilung keine Eolle bei der Differcnzirung der Sporen .spielt. "Wir lialien gesehen, dass
to
die acht Sporen eines Ascus durch Aviederholte Zweitheihing des gesainiiiten Plasmas gelaldet
werden können.
F s entsteht nun die Frage: Bildet dieser von mir heschriehene Fall eine Ausnahme, oder
sind die bei den übrigen Asconiyceten gemachten Beobachtungen als irrthümlieli anziisehen?
Die ältesten Angaben über die Anlage der Sporen bei den Aseomyeeten iiiiden sich liei
de Bary. E r führt die Differcnzirung der Sporen auf Kerntheilungsprocesse zurück, und fasst seine
Untersuchungen folgendermassen zusammen (siehe de Bary, Morjihologie und Biologie der Pilze p. 81):
„In der bei weitem übenviegenden Mehrzahl der Fälle werden in einem Ascus acht Sporenanlagen
simultan gebildet. Die hieiFci stattfindeiiden Vorgänge wurden von mir 1803 (de Bary
rruehtontwickelung der Aseomyeeten p. 34) an einigen Ilelvella-, Peziza-, Morchella-Arten, von
Strasburger neuerdings (Bot. Zeitg. 1879 p. 272, Zellbildung und Zellth. 3. Auii. p. 49 ff.) an
Anaptyehia ciliaris und von Fr. Schmitz an Arten genannter Genera, Aseobolus, Chaetomium,
Exoascus eingehend untersucht, mit folgenden Resultaten.
Bei einer Anzahl von Pezizen (P. confluens P. P. pitya P.) ist der jugendliche Ascus mit
feinkörnigem, einzelne Vacuolen umschliessendem Protoplasma erfüllt, in dessen Mitte, sobald der
Schlauch etwa ein Drittel seiner deiinitiveii Länge erreicht hat, ein centraler, kleiner, stark licht-
lirechender Körper liegt. Ob man den gcsammten Körper als Kern und den inneren alsdann
als Nuclcolus zu bezeichnen hat, oder ob letzterer allein den eigentlichen Zrilkern darstellt, ist
noch näher zu untersuchen.
jMit dem ferneren AVachsthum des Schlauches rückt das Protoplasma iu das obere Ende
desselben ein; in dem unteren, bis Dreiviertel der ganzen Länge betragenden Tlieile bleibt nur
mehr wässerige Flüssigkeit und ein dünner, die Wand überziehender Protoplasmabeleg. H a t
der Ascus sein Längenwachsthum vollendet, so wird der Anfang der Sporenbildung dadurch angezcigt,
dass an der Stelle des ursprünglichen Zellkerns zAvei kleinere auftreten. In einem ferneren Stadium
findet man A’ier, dann acht Kerne, immer von der gleichen Structur, aber um so kleiner, je
höher ihre Zahl ist. Nach der Anordnung der Kerne und nach Strasburger’s Beobaehtimgen an
Anaptyehia kann kein Zweifel sein, dass sie durch successive Zweitheiluug aus dem 2>rimäreii
hervorgehen.“ Im Uebrigeu verweise ieh auf de Bary’s Aveiterc Angaben in seiner Vergl. Morph,
und Biol. der Pilze.
Gjurassiiri) beschreibt die Theilungsbilder bei Peziza vesiculosa. Auch er lässt die Kerne
sieli wiederholt theilen. E r nahm seinen Ausgangspunkt von den ausgewachsenen Sehläiichen.
ln der oberen Hälfte des Sehlauehes befand sich ein grösser Nucleohis, während der
bcheitel des Schlauches von dichtem Protoplasma erfüllt war. Weiter unten wurde der Inhalt
alliiiählich lockerer, schaumiger, und seine Maschen wurden je weiter vom Seheitel desto grösser.
1) Gjurassin, Uober die Iforntheilung in den Scliläuclieii von Peziza vesiculosa Bericht d. deutsch, bot.
Gesellschaft Bd. X I p. 113.