Sítrad)tcn wir nun unferen ©egenfinnb genauer, fo feben wir,
wie, fobalb im gröbltng bie ©onne mtlber ftrabit unb laue Siegen
bie Srbe beließen, 9)íocd)eín unb ábnítcbc nabrbafte ©cbwamme bem
©d)oofe ber èrbe entjìeigen. ©ic yerfcbwinben, wann bie b«f£re
3 abreige«t berannabet, aber neue unb immer wicber neue 2irten ceri
fcbiebener ©cbwdmme entfteben unb »ergeben, bii ber groß bei
SSimeri biefem 'Treiben ein Siel feí^t; bie Slatur fcbeint erfiarrt, bai
geben ber QÖflangen tft nnterbrfiift, bie grflcbtc ftnb babtn ; aber forgi
fam in bte Sufitnft fcbaitcnb, bat öcc SDiettfd} feine 2Jorratbifammern
gcfüift unb gebrt »on feinen SQorrdtben, bti eine mtibere Seit ib««
wteber neue grúcbte barbietet. SBer ernten will, ber muß erfi fden,
frtgt bai ©pri5cbwort. 2iber eßbare ©cbwdmme ftnb gröd)te, bie
man, obnc gefdet git baben, in reidjem 93iaße ernten fann. SSic
viel Srit, wie »ici 21rbett foflet ei nicbt, einen ©cbeffei ©etreibc,
Kartoffeln, Sirncn u. f. w. gu ergieben ; wie fcbnell wacbfen bagegen
bie ©d)Wdmmc, wie fcbneH ftnb fte gefammeit unb gubereitet! SBei
nigc SDiinnten reichen oft bin, um för eine gamilte »on 12 $»erfonen
eine reicbft^e Sfiabigett banon gu fammeln. Ser Sewobner bei f!a<
d)en ganbei leibet feiten SDiangel an Síabrung; feine gelber, wenn
er fte forgfam befiellt unb benubt, gewahren ihm eine binretcbcnbc
Srnte; aber ber Sewobner bei SBaibei, ber ©ebirge, fann ftcb oft,
wenn ihm fein fleinei, mit fcbwerer 93?iibe bcbautei gelb nur eine
fpdrltd;e Srnte gewahret, bei Jjungeri nicht erwehren ; unb bocb ifi
er ei gerabe, bem ber ©cböpfcr im ©chatten fcinei Sßalbei grßcbte
barbietet, beren Srnfc fafi 3 abt för Stabr ergiebig tft. Sr braucht
nur gu nehmen, unb btc Siccbmtng ifi öbrtgeni leicht gemacht: benn
eine gamtlie, weldje wdbrcnb ber warmen 3 abrcigcit 12 ©cbeffei
©cbwdmme »ergebrt unb außerbcm nod) 2 ©cbeffei fßr ben SBinter
trodnet, fann natßtlicb eben fo »iei Kartoffeln ober ©etreibc neri
faitfen ober für bte Seit ber 3fotb auffparcn. S i gibt febr »tele
©cgcnben, unb ich habe foId)e feibff bewohnt, wo ber SBalbbcwobncr
im ©pdtfommer nnb ^erbfie fafi nur »on ©cbwdmmen ffcb ndbrt
unb ftcb babei »orttefflicb befinbet, unb nicht nur bai, fonbern er
trdgt auch bie befien ©orten gur ©tabt, wo fte, a(i gccfcrbiffen, im«
mer gut begabft werben. 21ucb in i)ief\Qet ©egenb fenne id) cingelnc
93ienfcbcn, wcld}e großentbeiii »on ©cbwdmmen leben. Siefe Kofi
ifi ntd)t nur, wie gefagt, gefunb unb frdftig, fonbern ihre Suberei«
tung ifi auch dußetft einfach unb wohlfeil. SBai braucht g. S . ber
djoigbauer, gur Seit wo ber'Salbboben mit ©d;wdmmen öberfdct
ifi, weiter mit gu nehmen, oli einen iopf, ein ©tßcfdjen ©pccf ober
©titter, ctwai ©a(g itnb Swfebel? biefcn geringen Sutbatcn
unb etwai SBaffer ifi balb eine tßcbtige S3iablgeit »on @d)wdmmen
gefod;t. Sie .^ouptfaebe bleibt fnöeß bobei immer, baß man bie
eßbaren 2lrten genau fennt itnb auch biefe nur, wann fte frifcb uiib
unwborbcn ftnb, genießt. S3on fremben geuten gcfammcfte unb
gubercftcte©cbwdmme follte man nie »crgcbren, ba man nicht wiffen
fann, ob bie, welche fte fammelten, fie wirfitd) fanntcn unb rieb;
tig bebanbeitcn. Sicß gilt alfo fftr alle in SBirtbibdufern bereitete
©cbwammgericbtc, fitr 'Jröffclpafieten, Sbampignonifaucen u.f. w.
S i Wdrc mir böcbfi angenehm, wenn ich ein befiimmtei, aligo
mcinei Kenngeicbe» aiiffieilcn fönntc, nach bem man bie erbaten
©cbwdmme »on ben giftigen in febem galle gu unterfcbeibeii »eo
möchte; bai ifi aber letbcr nicht möglich; benn felbfi ©efcbmacf
nnb ©crucb geben feine 21uifunft. ©0 g. 03. habe ich an
»erfdffebencn frtfcben Sremplaren bei giftigen glfegcnfcbwammi wet
ber einen unangenehmen ©efcbmacf noch einen »crbdcbtigen ©eru^
gefunben, nnb eben fo »erhielt ei ffd; mit bem ©cbwamme, weit
eben i(l) unter bem Sinmen ©atanipilg. Boletus Satänas, bcfcbretbcn
werbe, welcher mir itnb meinem greunbe Karl ©algmann beinahe
bai gebcnilicbt auigeblafen batte. 2tucb barf man fid) ja ntdjt auf
bte 03ebanptnng berer »erlaffen, welche »ergeben, eine mit ©tft«
fcbwdmmen gefocbtc Swtebcl ober ein fiiberner göffel miißten fcbwarg
werben, ^cb habe bctbc mit glicgcnfcbwdmmen tßcbtig fod)en laffen,
nnb bocb geigte ftcb in ber garbe gar feine SSerdnbcrung.
Siiir bie S r fabrung barf uni btrr leiten; itnb betjcmge.
Welcher ftcb an ©cbwdmmen, bereit Unfcbdblicbfeit burcb ß« nod)
nid)t erprobt ifi, »erfucbt, Iduft immer ©efabr ©cfiinbbeit unb ge<
ben ctngubußcrt. 3 d) batte mir ftöbrrbtn »orgcnommen, alle
©d;wdmme, weid)c eßbar gu fein fd)cincn unb nicht letd)t mit giftii
gen gu »erwecbfeln fmb, beren Sßbarfeit aber nod) nid;t bitrd) bte
Srfabrung bewtefcn ifi, nad) nnb nad> felbfi in bicfer .^inßd}t gu um
tcrfud)cn. Sabei ging ich benn im ©angcn febr »orficbtig gu SBerfe,
inbem td) erfi ^btcrcn ba»on gu freffen gab, bann, wenn ei biefcn
gut befam, felbfi erfi einige ©töden roí) »ergebne, bann mir eine
5)ortton, bie erfi mit ©aigwaffer attigewafd)en war, imb enblid)
eine $iortion ohne biefe SSorftcbtimaßregcl gubereiten ließ. 2iuf
biefe SBcifc habe ich benn mand)c ©d;wdmmc ali eßbar bcfitnöen,
bie ali foicbc noch nicht befannt waren ; anberc batten bagegcn, wenn«
m S