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©ie ©ame, welche etwaé »on betfcfbe» ©peife genoffen hafte,
erlitt biefciben Snfdfle, jeboch in weit geringerem ©rabe,
9Ran hat éfteré nach ©chwammvergiftimg einen brennenben
©urß bcmcrft, unb, wie ich fchon ergdhlt habe, hat fich Krapf, ba
er »om ©pciteufel genoffen hafte, cfnglg mit faltem ©affer, baé er
in SRenge tranf, geheilt. 2liich id; hatte £uß feinem ©cifpiclc nach#
guahmen ; allein, obgleid) fonß SBaffer unfcr tdglícheé ©etrdnf iß,
fo fühlten wir boch bcibc eine 2lrt »on 2ibfcheu »or SBaffer, weé#
wegen ich bt« ©cbrau^ beé Octeé »orgog. Ucbrigené geht aué bcc
©eßhichtc beutlich genug hervor, baß webec Oel, noch SRild) ein ©e#
gengift gegen ©chwammgtft iß; bod) bleiben ßc immer in fofcrn an#
wcnbbar, alé ßc bte 2tuéleertmgen beförbcrn, unb bcr Entgünbung
entgegen wtrfcn.
3eh fann nicht unterlafTen, hier nod) anguführen, baß 93er#
foon ben ©atanéptíg tn früheren fahren wahrfcheinltd) ßhon einmal
gefunben hat, benn bie ©eßhretbung eineé ©chwammeé, bic ec gibt,
paßt, abgcred)net, baß er fagt, ber Jjut fei cnnglig, genau auf ihn.
Ec betrachtet ihn até 2lbart beé Boletus rubeolarius, welchen felbß
neuere ©chrtftßeller gu Bol. luridus gtehen. SBahrfcheinltch hat
perfoott biefen ©d)wamm fpdterhin nicht wteber gefunben, ba ec
ihn in feinen neueren ©chriftcn nicht crwdhnt. 3n feiner Synopsis
fungorum, p. 513, bcfchreibt er ihn foigenbermaßen :
Boletus sanguineus: pileo pulvinato ex alutaceo subvires-
cente rugoso, poris stipiteque tuberoso laevi apice reticolato
sanguineis. Pileus 3 — 4 uncias latus, 1§ crassus. Stipes 2
uncías altus et totidem basi crassus. Tubi 3 lineas longi. Ra-
rius in sylvis.
Swei anbcre ©chwdmmc, beren einer »on ginné, ber anberc
»on SBtthecing ßol. sanguineus genannt würbe, ßnb gdnglich »om
©atanépilgc »erfchtcben.
e. Boletus lur idus , bcc Jpepenpilg. Ec ßeht bem
©teinpilge dhnlich, unterßheibct ßd) aber leicht »on ihm burd) btc
rothe garbe an ©tcunf unb Siöhrd)en, unb baburch, baß fein gleifch
blau anlduft. ©er Jput iß gewölbt, bicf, bunfel ßhmuhigbraun,
troffen ober etwaé fiebrig, 3 bté 10 Soll breit; bcc ©trunf iß
bicf, 3 bté 5 Soll hod), roth. ®te Slöhrchen ßnb biaßgelb, an bec
SRünbung roth; ihre Oeffnungcn gleichen feinen 3iabelß(chcn. ©er
©chwamm hat ein blafgclbeé gleifd), welcheé, wie bie 3iöhrd;ett,
bei Verlegungen fd)neff blau anlduft.
93îan pnbct biefen ©chwamm theílé mit neuartig gegittertem
©trunfe, theilé ohne 91eh. ©er lehterc biibet »iefleld)t eine befon*
bere 2lrt unb wirb Bol. erythropus genannt.
3m ©ommer unb .^crbßc iß er in SBdlbern nicht feiten.
©cc .^rrenptlg gilt faß allcrwdrté für »erbdchtig, ober
giftig. 95aulet fagt, baß ein djunb, bem man eine Unge biefeé
©chwammeé gab, Erbccd)en nnb Sittern befam, ßch aber enbiich
wieber erholte. Dr. Sîoqueé, Verfaffec ber Phytográphie médicale,
fagt, cc habe oft ©elcgenhctt gehabt, Vergiftungen burd) ben Bol,
luridus, fo wie burch ben Bol. chrysenteron, Bulliard, gu behanbcltt.
Ec führte erß bic ©chwdmmc ab, gab bann ölige Klpßfere unb er#
weichenbc ©dhnngen auf ben Unterieib; hauptfdd)lich ließ ec ein
©ran Opiumeptract einnehmen, waé, nach Umßdnbcn, wtcberholt
werben fonnte, unb in einem gößcl OrangenblütenwafTer aufgetöß
war. „©íefcé SRittel, fagt 3îoqucé, leißct in ben gdtle», wo eine
heftige Sleigung »orhanben iß, wo ©rimmen nnb Krdmpfe im Un#
terleibc ßnb, gcfe|t baß cé geitig angewenbct werbe, herrliche ©tenße;
cé vertreibt bic Krdmpfe, fommt bec Entgünbung gnvor nnb rettet
ben Kranfen »on einem gewiffen 5obe."
SBaé ben hier genannten Boletus chrysenteron (Bolet à tubes
jaunes) betrifft, fo Weiß ich mir baé bavon ©efagtc nicht gn erfldrcn,
ba cc boch Wohl mit bem Boletus subtomentosus. Weiter bei uné
unb in granfreich ohne ©chaben häußg gegeffen wirb, einerlei iß;
baß aber bcc .^erenpilg ôfteré giftige SBirfungen geäußert hat, be#
gweißc id) feineéwegé.
2llé ©egenfah beé ©efagten, ergählt Jpapne, ©eite 53 unb 70,
baß ber Bol. luridus gwar am SBiencr SDîarftc »erboten iß, jebod)
häußg ohne Slachtheil, unter bem Slamen ©chußer, gctrocfnet unb
genoffen wirb. fUbß habe bic Erfahrung gemacht, baß man ihn
frifch ohne SSeitereé gubereiten unb ohne ©chaben genießen fann. —
2Bic foffctt wir nné mm biefe SBibecfprüchc crfldren? Eé gibt, wie
id) ßhon bcmcrft habe, eine 2lbact mit ncfeaberigcm ©trunfe, eine
«nbere ohne nchaberigc Erhabenheiten. Vtclletd)t fiitb cé nid)t 2lb#
arten, fonbern gang »crßhicbenc 2lrten, bte eine giftig, bic anbre
nicht, güc jc^t fann id) bacübec nicht entfcheibcn; jcbenfaUé aber
halte ich eé für rathfam ben .^ercnpilg unberührt gu laffen.
Sleeé »Ott Efenbcff unb Ebcrmaiec haben bic ©cobachtung ge#
mad)t, baß bcr ^cjrenpilg in 13 ©tunben 13 gjrocent ©ouerßoffgaö
»ergehet.