fall befamen unb bie ©chwómmc, nebß blutigen 90íoterien, non ßch
gaben ; buc^ refgmtibernbe ®?ittel wnebcn ße aflmdhíifl wieber í}etf
gcßefit. Einige litten an Seibfchmerjen, gegen weW)c erwciihenbe
©dhungcn unb opiumhaltenbc SJiittei »erorbnet würben.
Söfcl ergdhtt in feinet Flora borussica, baß 6 ^öerfonctt an bem
©ennße beé Slíegcnfchwammeé geßorben ßnb. 3fuch ©copoli ergdhlt
»Ott einer foichen 23crgiftnng in gaibach. © üliatb ßellte SScrfu^e
on Jjnnben unb Kafeen an, weiche immer töbtltch auépeíen. Sa
Kaufch’é 59?emorabi(ien war »or einigen Sagten fofgenber ^afl auf#
gcgeichnct : „Ein 93?dbchen »on 3 bié 4 Sohren aß 2 Süegenfchwdmme.
3iach 4 ©tnnben befam eé heftige ©chmergen im Unterleibe, cé tau#
mette nieber unb »erlor bné©ew^ßtfein. ©er Unterleib trieb auf; ber
!9lnnb fchdumtc. 2fuf retchüchc ©oben »on ©rechweinßein folgte
fein Erbrechen. Erß olé man ben ©chfimb mit einer ^eber fi|eite,
erfolgte eé. Siachher würbe SBeinßetn gegeben, unb fo war burch
biefeé gwecfmdßigc SQerfahren baé Kinb gerettet." 3íué bicfer 5hat<
fache geht «Jbrigené wohl beutlich het»or/ baß bic beiben fliegen#
fchwdmme einen guten ©efchmacf haben mußten, benn fonß wörbe
fte baé Kinb nicht gcgeffen haben.
©ie ©ewohncr »on Kamtfchatfa gebrauchen, wie gangéborf,
Krafcheninnifow nnb ©eorgi crgdhlen, ben fliegenfchwamm, um
ßch bamit gu beraufchen. ©ic effcn in biefer 2ibßcht cntwcber ge#
trocfncte ©töcfe, ober ße bereiten aué ihm, »ermittelß eineé Sufageá
»on Vaccinlum uliginösum ober Epilobium angustifolium ein ©e#
trdnf. ©urch ben ©enuß beé gctrocfneten ftiegcnfchwammeé ent#
ßcht erß ein Sittern, baé guweilen in Krdmpfe auáaríct; fpdter ober
»ermehren ßch bie Krdfte beé Kérpcré unb ber Einfluß auf ben ©eiß
wirb fehr auffoDenb: 9ßanchc ßnb tußig, ßngcn unb tangen; onbre
flnb traurig, angfl»oH unb weinen, ©aé merfwörbigße bei bicfer
2lrt »on ©eraufchung iß, boß bic SOlenfchcn bie .^crrfchoft öber ßch
felbß faß gdngllch »erlicrcn ; unwillföhrtich »errathen fle ihre wich#
tigflen ©eheimniffe, flörgen fleh in ©rdben unb f töffe, ja in ©pcere
unb ©chwcrtcr. ©ic fehen unb erfennen bic ©efahr, »ermögen
ober nicht fle gu »ermeiben. Suwcilen tßbten fle fogor ßch felbß ober
ihre f reunbc. 2lußerorbentlich ßnb bie ©ewcgungen aller SKuéfeín,
bie ßch bei biefem SRauß^e geigen ; burch baé 2luéfpcien ber ©chwdmme
wirb feine 23erdnbctung beé 3^ßanbeé bewirft. Enbiich tritt ein
feßer @^laf ein, nach welchem ßc mit oufgebunfencm ©eßchte,
fchwerem Kopfe unb ©chwdche in ben ©liebem erwachen, ©icje#
nigcit, welche ßd) oft auf biefe SBctfe beranfd)en, werben im 2l(ter
bmnin. 2lud) bie Slennthiere, weld)C öberhaupt »iel ©d)Wdmme
frcffrn, gehen bem fliegenfchwammc ßarf noch unb werben burd)
beffen ©enuß oft fo betdubt, baß ße nteberfallcn ; boch fd)obet er ih#
ncn weiter nicht ; töbtet mon ßc ober in biefem Sußanbc unb genießt
ihr Alcifd), fo wirb man ebenfaílé betdubt; ben ©d)wamm felbß
»erbauen bic Sîetinthfere, wie man fagt, nicht.
Siiweilcn dußcrt bcr ^licgmfchwamm feine giftigen Eigen#
fchaftcn. Murray fagt in feinem Apparatus medicaminum, baß
©d)afc, unb ©chdffcr fagt, baß aud) onbreé 23ich ihn ohne ©chaben
frißt; aud) Eichhörnchen freffen guweilen ba»on.
Dr. .Çicrtwig gu ©erlin gab einigen .Çnnben unb einem ©chafe
frifd) anégepreften ©oft ein; ßc litten theiíé nur on Uebligfeit,
theílé an Erbrcdjen, unb erholten ßch noch 2 bié 4 ©tunben.
Sd) gob 3 SRdiifcn (mus sylvatïcus) ein Obertdßd)en, baé mit
3 ^heilen SDîild) mib ©cmmel unb i ^hetie Slicgenßhwammßöcfchen
gefönt war; ße fraßen aber 2tlleé ohne ©choben. Um gu erfahren,
ob beffen 2luöbönßung fd)dblich fei, bcbecftc ich ben ©oben eine«
©lofeé mit cinem 5 lie9eufd)Wamme, unb ließ eine Stebcrmaué
(Vespertilio Noctùia) eine Síocht barin ; ße litt ober nicht. Eben fo
ließ id) mehrere 5age long einen ©atamonber (Salamandra maculata),
cine Eibcd)fe (Lacerta agïlis), eine ©tinbßhleiche (Anguìs fragílis),
einen SDìold) (Triton punctâtus), einen Srofd) (Rana temporaria),
in einem großen, »crßhloffcnen ©tafc, welcheé mit Sliegenf^wdmmen
geföllt war. ©te biieben gefunb.
2llé 2irgnei hat man mehrmalé baé QönWer beé gerßoffenen
Sliegenfchwammcé angcwenbet, dußerlich bei bôéartigen ©eßhwörcn
unb im ©ranbc; imierlid) in ber 'gaílfucht, ©chwinbfucht unb bei
2tbgehrungen.
Ag. muscarius, Linné, Suec. 1235. — SchæfF. t. 27. 28. —.
Kerner t. 7. —. Ag. pseudo-aurantiäcus, Bull. t. 122. — Amanita
muscaria, Pers.
7. A g a r i cu s panth e r inus , ber ÿianthcrfchwamm.
©er .^ut iß brdunlich, balb mehr, balb weniger iné ©rönliche ober
©ldulid)c gtehcnb; er iß mit fleinen, weißen, giemlich feß ßhenben
SBargcn befdet, 2 bié 3 Soß breit, am Sîanbc fein gefurcht, ©ie
Q31 d 11 d) c n ftiib weiß, ©er © t r u n t iß weiß, 2 bté 3 Soll lang,
i Soll bicf, ©ie weiße ö 11 c btlbet unten am ©trunfc eine furge,
bid)t onliegenbe ©djeibe; ber Sling iß beutlich. Sni ©ommer unb