
V o rwo rt.
S e it die Frag este llu n g nach der Veränderlichkeit der Arten in der
Zeit, in Folge d er Descendenztheorie, wieder in den Vordergrund getre
te n i s t , h a t sich auch das Interesse den allzulange Yernachlässigten
Culturgewächsen und ih re r Geschichte in steigendem Maasse wieder
zugewandt. Ich selbst h a tte bei der Bearbeitung des Feigenbaums
und d er der Papaya Gelegenheit, mich zu überzeugen, wie mancherlei
beachtenswerthe Gesichtspunkte sich bei d erartigen Studien ergeben.
Ich habe diese desswegen seit Ja h re n fortgesetzt und lege heute den
Fachgenossen u n d anderen Interessen ten den Versuch der Bearbeitung
einiger weiteren, dahin gehörigen Pflanzen v o r, die als P rin c ip e s, als
F ü h re r ih re r Categorien angesehen werden dürfen. Denn wie d er Weizen
die erste alle r B ro tfrü ch te, so is t die Tulpe, historisch b e tra c h te t, der
ersten und wichtigsten Blumen e in e, die, von fe rn h e r gekommen, zur
Verschönerung u n se re r Gärten dienen.
Wenn die vorhandene L itte r a tu r , soweit es den Weizen anlaugt,
als dürftig bezeichnet werden k a n n , so ist das bezüglich der Tulpe in
keiner Weise der F a ll, wie das lange L itteraturverze ichniss am Ende
des Abschnitts ergiebt. Ich füge aher hinzu, dass ich in dasselbe viele
Arbeiten d e r Vollständigkeit wegen aufgenommen, die im Text nicht
c itir t werden, so alles, was au f den Bau d er Tulpenzwiebel Bezug hat,
und viele g ärtne rische Schriften, in denen man Zusammenstellungen des
von frü h e ren Autoren Gesagten findet, die ausserdem für andere Blumengeschichten
zweckmässig b en u tz t werden können. So wird d er Vortheil
erreich t, dieses L itteratu rv erze ich n iss zu einem übersichtlichen Anhaltspunkt
für die wichtigere h isto risch -g ä rtn e risch e L itte ra tu r zu gestalten.