schaft ziert die schattigen Stellen von Lentiscus- und Myr-
thensträuchern der zarte Gladiolus triph yllu s durch seine Menge
welcher letztere bei Melandrina zwar seltener, um Omodos
]edoch von Dr. F. Bauer ebenfalls häufig gesehen wurde.
Am Saume des Schwarzföhrenwaldes an den Abhängen
der Schluchten und selbst auf der Höhe des Troodos befindet
sich zerstreut das Colchicum T r o o d i, welches mit dem
Colchicum neapolitanum Tenore zunächst verwandt ist. In
seiner Gesellschaft lebt der zarte schon unter dem Schnee
hervorkommende Crocus Cyprius, dem Crocus nivalis nahestehend.
Ueberraschend war dessen Entdeckung am 6. April
1859, indem seine Blumen den vor wenigen Tagen vorher
erst gefallenen Schnee durchbrochen hatten und nun auf dem
weissen Tuche ihre zarten violetten Blumen entfalteten. Diese
Safranart dürfte jene sein, die Sibthorp für Crocus vernus
gehalten haben mag. Eine zweite, gelblich weiss blühende
Safranart, Crocus Veneris, bildet in der Winterflora um Papho
eine Zierde und ist mit Crocus moesiacus nahe verwandt.
Aber auch noch eine dritte neue Pflanze bewohnt den
Schwarzföhrenwald, die demselben so recht eigentlich angehört.
Teucrium Cyprimn B o i s s., dem Teucrium cinereum am
ähnlichsten, begnügt sich mehr als jede andere Pflanze mit
dem kargen Rest des schlechten Bodens auf pyrogenem Gesteine.
Die rasigen Polster, aschgrau und wie mit Spinnweben
überzogen, blühen erst im Juli und sind in der höhern Region
unweit der Bergrücken häufiger als andere niedere Pflanzen.
An Sümpfen und Quellabflüssen im Schatten der Schwarzföhre
begrüsst uns die im Moospolster eingefasste P in g u icu la crys
ta llin a mit weissen Blumen. Nicht nur bei Prodromo, sondern
noch häufiger umsäumt sie die Zuflüsse der Frankenquelle
in niedlicher Weise. Auf der felsigen nackten Kuppe
des Troodos beginnt mit Ende Mai die niedrige Onosma Troodi
der Onosma orientalis zunächst stehend, zu erblühen, sie ist
der Schmuck aller Felsspalten.
Die schattigen Schluchten der nördlichen Yorberge von
Troodos werden von dem weissblühenden, neuen Cyclamen
Cyprium, das bereits erwähnt worden, im Spätherbst in einen
wahren Blumengarten verwandelt, zu dessen Ausfüllung und
Ausschmückung Scilla autumnalis und Ranunculus bullatus
schwesterlich die getreulich mithelfende Hand reichen.
Den Rand der Thäler am Fusse des südlichen Troodos-
abhanges bewohnt an strauchlosen Stellen von Fini bis Co-
lossi hinab N ig e lla fum a riae fo lia , die von der ähnlichen Nigella
sativa sich vorzüglich durch die Hüllblätter unterscheidet.
Dieses Pflänzchen, das allgemein vorkommt und fast ganz am
Boden sich hinstreckt, hat wenig Ansehen.
Noch näher am Meere hat sich auf den östlichen Felsenlehnen
. des aus Korallenkalk gewordenen Capo Graeco die
mit Vicia cinerea verwandte V ic ia cy p ria angesiedelt. Das
zarte Pflänzchen ersteigt selbst den Pentedactylos und präsen-
tirt sich hier, unter den vielen übrigen Blumen durch ihre lebhaft
weisse und blaue Färbung auffällig und sehr häufig. Eine
ebenfalls die Gesellschaft liebende und zugleich durch ihre
Schönheit auffallende Blume ist Amm Cyprium, mit Arum
Dioscoridis verwandt und durch die gleichen Standorte oft
verbrüdert; seine Wohnsitze sind die Schluchten und Küstengegenden
des niedem Hügellandes. Auch in den Saatfeldern
findet sich eine Novität bei Nicotia und sonst in der Messa-
ria. Allium macrospermum, dem Allium neapolitanum nahe
stehend, ist vor dem Ceriniathore bei Nicotia, auf Aeckern
von Chrysostomo durch seine schwefelgelben Blumen im Anfang
April nicht leicht zu verkennen.
Die Geselligkeit nicht liebende, also einzeln wachsende
neue Pflanzen sind bis jetzt auf Cypern nur wenige gefunden
worden. In den Spalten der Felswände des Pentedactylos und
Buffavento trifft man Micromeria gracilis hie und da zerstreut
an. Im Orte von Lapethus steht die unerwartete Bosea
Yervamora nicht vereinzelt, ihn bewohnt auch der mehr nach
den canarischen Inseln oder in den Altai passende Umbilicus
Lampusae, dessen Blattrosen einem der grössten Semperviven
gleichen, der cylindrisch angereihte Blüthenstand aber erreicht
1 1 Fuss Höhe. Die Pflanze, blos im verblühten Zustand
im vorigen Jahre gefunden, dürfte im Juli blühen und in die
Gruppe Orostachys gehören. Sibthorp führt sie als Semper