Primitiver als diese lässt sich eine derartige Brennerei wohl
nicht denken.
Um einen aufrechtstehenden Pfahl waren ringsum Prügel
von Juniperus phoenicea in Form unserer kleinen Heuhaufen
zusammen gelegt. Das Ganze war nicht grösser als ein
solcher Haufen, wie man ihn beim ersten Trocknen des
Grases zusammenwirft. Das Weitere ist von selbst verständlich.
—
Ich kehre nach dieser Digression, wozu mir die kara-
manische Föhre Gelegenheit gab, wieder zu dem Walde von
Troodos zurück, um das Bild seiner Verwüstung mit einigen
Pinselstrichen zu zeichnen. Dieser Wald ist durchaus als
ein Hochwald zu betrachten. Zwei- bis dreihundertjährige
Bäume sind die vorherrschenden, jüngere sparsam und junge
A nflüge eine Seltenheit. Alle Bäume stehen, wie gesagt, nicht
geschlossen, sondern in ziemlich weiten Abständen von einander,
so dass sich ihre Aeste nur hie und da berühren.
Selten ist ein Baum ganz und unverletzt, die Mehrzahl trägt
die Spuren der Verstümmlung an Rinde und Holz an sich
und hat überdies noch durch die theilweise Verkohlung ein
düsteres Ansehen erhalten. Zwischen diesen aufrechtstehenden
Zeugen einer vor der Menschheit unverantwortlichen Waldwirtsch
a ft strecken beinahe eben so viele abgedorrte Bäume
ihre struppigen Aeste wie tausend Arme aus oder liegen
halbverbrannt oder vermorscht von Wind und Wetter niedergestürzt
am Boden, — ein Bild des Jammers!
Dasselbe Bild wiederholt sich, man mag die felsigen
Kämme des Gebirges, die steilen Abhänge, oder die Schluchten
durchwandern. In diesen und in den feuchten Mulden, wo
sparsame Quellen ein zartes Grün von Mosen und Gräsern
hervorlocken, erlangt dies düstere Bild noch einen freundlicheren
Anstrich. In den höheren Regionen endlich, wo
Nebel und wässerige Niederschläge im Herbst und F rü h ja h r
die Vegetation unterstützen, erblickt man kaum einen älteren
Baum der nicht von Usneen, Boreren, Ramalinen und Ever-
nien bedeckt wäre. So über das Gewirre von übereinander