rade die in der grössten Individuenzahl auftretenden, also am
meisten charakteristischen Arten. Nur 9 Species waren bisher
blos in den Tegelschichten von Baden und Grinzing und im
Salzthon von Wieliczka nachgewiesen worden.
„Nimmt man daher nur die Foraminiferen zum Ausgangspunkte,
so muss man die Schichten von Larnaka in ein
gleiches Altersniveau mit den vorher genannten Leithakalken
versetzen.“
Ueber die Bryozoen äussert sich Herr Professor Reus s
folgendermassen: „Sie scheinen im Sande von Larnaka ebenfalls
nicht selten zu sein. Wenigstens liegen darin zahlreiche
Bruchstücke von Stämmchen, die aber beinahe durchgehends
durch Abrollung oder durch den Versteinerungsprocess ganz
unkenntlich geworden sind.“
Nebst zwei bis drei nicht näher bestimmbaren Arten von
Pustulipora konnten mit Sicherheit nur Cellaria Michelini Rss.
und Ceriopora globnlus Rss., beide in sehr spärlichen Exemplaren
erkannt werden. Sie waren schon früher im Leithakalke
des Wienerbeckens gefunden worden.
Die übrigen im obigen Verzeichnisse aufgeführten Bryozoen
hat Herr S t o l i c z k a an Conchylienfragmenten von Larnaka,
die Herr Dr. E. Reuss nicht zur Untersuchung hatte,
vorgefunden. Derselbe äussert sich, dass ausserdem noch
kleine Bruchstücke von Crysien, Idomeen, Salicornarien und
Scrupocellarien vorhanden gewesen seien, die jedoch wegen zu
übler Conservirung keiner näheren Bestimmung fähig gewesen
waren. Während Cellepora coronopus und Membranipora trifo-
lium in Crag Vorkommen, sind die anderen dem Wienerbecken
eigen.
Auch was die Ostracoden betrifft, so sind sämmtliche
Arten nur selten im Sande von Larnaka. Sie gehören durchgehends
den jüngeren Neogenschichten an und leben gröss-
tentheils noch in den jetzigen Meeren.
Aus der Untersuchung der Gastropoden und Bivalven
zieht Herr Dr. Z i t t e l folgende Schlüsse:
„Die Bildungen von Larnaka gehören der jüngsten Abtheilung
der Tertiärformation an, deren Verbreitung an zahlreichen
Orten der Küste des Mittelmeeres nachgewiesen ist,
und in welcher die Localitäten Rhodos und Sicilien durch
ihren Reichthum an Versteinerungen eine gewisse Berühmtheit
erlangt haben. Die zahlreichen wohl erhaltenen Fossilreste
von Larnaka zeigen eine ausserordentliche Ueberein-
stimmung mit der noch jetzt im Mittelmeere lebenden Molluskenfauna.
Von den 146 angeführten Arten sind nun 4 gänzlich
erloschen. Sie sind Strombus coronatus D e fr. Buccinium semi-
striatum B r o c c h i , Cerithium varicosum B r o c c h i und Niso
eburnea Ri sso.
Mit Ausnahme einer ziemlich grossen Ranella, die der
Ranella caelata ähnlich ist, und deren Bestimmung nicht möglich
war, finden sich alle übrigen Species noch jetzt im Mittelmeere..
Das zahlreiche Auftreten von buntgefärbten Gastropoden
aus den Geschlechtern Conus, Pusus, Cypraea, Buccinium, Tro-
chus, Monodonta etc., so wie das überaus häufige Vorkommen
des Spondylus Gaedaeropus und der Cladocora caespitosa lassen
uns die Tertiärablagerungen bei Larnaka als eine S t r a n d b
i l d u n g v o n g e r i n g e r T i e f e erscheinen.
Die grosse Uebereinstimmung. der gesammten Molluskenfauna
mit der noch jetzt im Mittelmeere lebenden beweiset,
dass die äusseren Existenzbedingen und die Temperaturverhältnisse
zur Zeit jener Bildungen von den jetzt daselbst
herrschenden nur im geringen Grade abweichen konnten.
Die Lagerungsverhältnisse der einzelnen Schichten am
Salzsee von Larnaka sind zu wichtig, als dass sie nicht de-
taillirt angegeben zu werden verdienen. Beifolgendes Profil
wird dies am besten versinnlichen.
Auch hier werden die untersten Schichten von einem
gelblichen feinen Sand c gebildet, der frei von allen organischen
Einschlüssen erscheint. Darüber liegt ein Conglomérat
aus nuss- bis faustgrossen Geschieben von Diorit, Aphanit,
Kalk, Hornstein u. s. w. das in einen feinen Sandstein über