oder weniger übereinstimmt. Wir sehen hier den Jurakalk
der Nordkette, an dem die jüngeren Schichten ziemlich steil
aufgerichtet erscheinen, weit über das Hügelland und das
Hochplateau des Landes emporragen.
Panteleimon ' S.
a Conglomérat, b Tertiäre Mergel, c Gyps, d Sandstein, e Jurakalk.
Die Kalkmergel sind an der Südseite des Gebirges häufig
in Gypslager umgewandelt, und setzen sich in die grauen
thonigen Mergel der Niederung fort, aber immer noch deutlich
aufgerichtet und gegen das Hauptgebirg geneigt. Allein
über eben diese Mergel ist ein grobkalkähnliches Conglomérat
weit ausgebreitet, dessen Schichten, abgerechnet von einigen
sanft wellenartigen Biegungen, fast schwebend über denselben
erscheinen. Hier ist dieses Conglomérat zweifellos jünger als
der tertiäre Kalk- und Thonmergel und erst auf denselben
abgelagert worden, nachdem ersterer bereits seine gegenwärtige
Lage erhalten hat. Hier scheint es, ist der centrale Ju rakalk
offenbar nach der miocenen Ablagerung in*seiner Lage
verändert worden, aber die älteren Sandsteine und die miocenen
Schichten sind grösstentheils noch unter Wasser geblieben.
Endlich erfolgte in einer späteren Periode eine wiederholte
Hebung, welche auch diese jüngsten Deposita ins
Trockene brachte.
Wir haben schon oben bei der Betrachtung des Ju rakalkes
der Nordkette darauf aufmerksam gemacht, dass die
Einwirkung des Diorits auf die Begrenzungstellen mit dem
selben nicht ohne Einfluss für ihn blieb. Dasselbe gilt auch
für den Sandstein und für das Conglomérat, wo dieselben mit
jenen Eruptivgesteinen in Berührung kamen. Besonders schön
ist dies bei Moni an dem feinkörnigen Meeressandstein wahrzunehmen,
der hier an den Diorit stosst. Die ungleich grossen,
| oft pfefferkorndicken Quarzkörner sind hier durch eine kiese-
lige Masse verbunden. An der ganzen Berührungsstelle ist
derselbe viel härter geworden als er sonst erscheint, hat seine
lichtgelbe Farbe in eine grauviolette verwandelt, und klingt
auffallend in grossen Stücken, wenn er mit dem Hammer geschlagen
wird. Die Silificirung dieses Gesteines könnte somit
nach Analogie anderer Vorkommnisse wohl von der Nachbarschaft
des eruptiven Gesteines herzuleiten sein, und es wäre
sogar nicht unmöglich, dass hiebei heisse Quellen wie bei den
tertiären Sandsteinen Egyptens, denen dieser Sandstein auch
sehr ähnlich ist, jene Rolle der Silificirung spielten.
Auch an den Conglomeraten kann man, obgleich seltener,
die Einwirkung der angrenzenden Eruptivmassen wahrnehmen.
Einen solchen Fall beobachtete ich bei Strullus. Hier liegt
innerhalb des Engpasses, den eine Spalte der steil aufgerichteten
Diorit- und Porphyrschichten hervorbrachte, auf
dem Kopfe der flachen Hügel über dem genannten Dorfe ein
Conglomérat aus eckigen Fragmenten von Hornstein, Kalk
und Grünstein, — ein wahres Reibungs-Conglomerat. Die
durch eine Masse von kohlensaurem Kalk cementirten Ge-
birgsbrocken gehören grösstentheils dem Gabbro an. Man
bemerkt darin deutliche, den bekannten Glanz besitzende
Diallagblätter und auch vereinzelte grössere tafelförmige Dial-
lagsplitter sind hie und da zu erkennen, daneben seltener
grünliche Saussuritkörner. Andere feinkörnige Gesteinsbruchstücke
sind mehr aphanitischer Natur.
I
6. Fol g e rungen.
Damit ist nun die Reihenfolge der einzelnen Formationen
I und deren Glieder geschlossen. Es erübriget nur noch, nach
den bisher erörterten Thatsachen einen Ueberblick zu geben
und daraus jene Folgerungen abzuleiten, die für die Bildungs-
I geschichte der Insel als Anhaltspunkte dienen können.
Wir sehen pyrogene Gesteine als die Grundgebirgsart
der Insel allenthalben hervortreten, so weit sich dieselbe aus-
dehnt, und auf diese Unterlage verschiedenartige sandige und