zerstörte Kirche des heil. Tychon ist. Poko ke glaubt, dass
sich dieselbe gegen Morgen bis an die Stelle erstreckt haben
mag, wo sich die grossen Haufen von Trümmern befinden,
unter denen eine schöne verfallene Kirche ist, die vielleicht
auf dem Platze gestanden h at, wo der Tempel der Venus
und des Adonis war, und in welchem jährlich das Fest des
letzteren gefeiert wurde ( St r abon XIV. 682). Derselbe ver-
muthet, dass auch gegen Morgen eine Vorstadt sich bis an
den Fluss Antigonia erstreckt habe. Von Steinen, deren Inschriften
Ali Bei mehrere auf Taf. 35 seines Wbrkes abbildet,
lässt sich gegenwärtig nichts mehr entdecken.
Auf der Spitze der Anhöhe, der Acropolis, finden sich
die wichtigsten Monumente, nämlich die mehr beschriebenen
gigantischen Gefässe aus Sandstein, von denen das eine
nördlicher gelegene ganz und gar in Trümmer zerbrochen,
das andere grössere aber noch vollständig erhalten ist. Es
ist ein grösser Sandsteinmonolith so wie das andere. An
den vier henkelartigen Vorsprüngen waren schreitende Stiere
vortrefflich in Hautrelief dargestellt, jetzt aber zum Theile
ruinirt und verwittert.
Die Dimensionen des Gefässes waren folgende. Der
Durchmesser von einem Henkel zum ändern hatte 3.22 Meter,
der Innenraum 2.5 Meter, die Oeffnung 1.2 Meter und die innere
Höhe genau 1.58 Meter. Ein grösser Mann also reicht aufrechtstehend
im Gefässe mit dem Kinne eben an den Rand. Das Gefäss
ist so gestellt, dass die Nordsüdlinie mitten zwischen zwei
Henkeln hindurch geht. Ungefähr in derselben Richtung hat
das Gefäss auch eine Haarkluft, die zwar nicht durch die
ganze Dicke der Wand hindurch geht, aber eine Entfernung
von der Stelle, wo es ein wenig in den Boden eingesenkt
ist, ohne Gefährdung des Auseinanderfallens kaum ertragen
wird, und dennoch soll dasselbe, wie man vernimmt, bereits
die Bestimmung haben, seinen Weg nach Paris anzutreten.
Ueber die Bestimmung dieses höchst merkwürdigen, in seiner
Art einzig dastehenden Gefässes, lässt sich kaum etwas mit
Sicherheit sagen, da von keinem der älteren Schriftsteller
dessen eine Erwähnung geschieht.
Ein Hirtenknabe, der uns zu demselben führte, sprach
hierüber eine Ansicht aus, die wie es scheint unter dem
Volke gang und gebe ist, und wornach es einst seine Anwendung
bei einer sanitätspolizeilichen Massregel gefunden haben soll.
Das berühmte colossale Steingefäss von Amathas in seiner natürlichen Lage von
Gebüsch umgeben.
Zwischen dem Dorfe und der Mitte des Rückens der
alten Stadt hat L. Ros s eine Reihe Fundamente von Pfeilern
beobachtet, die wahrscheinlich einer Wasserleitung angehörten,
die den Amathusiern einst das nöthige Trinkwasser zuführte!
Wir, die wir einige Stunden hier verweilten, waren froh
unseren brennenden Durst durch etliche mundvoll in einem
Felsennapfe angesammelten Regenwassers löschen zu können.
Auch Grabgrotten kommen hier dem Thale entlang, das
seine Richtung gegen das Gebirge nimmt, vor. Sie bestehen
nach der Angabe Ali Be y ’s aus einer viereckigen Hauptkammer,
die nach allen Seiten in kleine Nebenkammern führt.
Jetzt sind dieselben durch Verschüttung der Eingänge nicht
mehr zugänglich.