III. Zur Charakteristik der Quellen.
Ich habe bereits an einem ändern Orte die Gründe entwickelt*),
weshalb ein genaues Studium der Quellen nach
dem Reichthume, Gehalte und Temperatur des Wassers, nach
der Beschaffenheit des Gesteines, aus dem sie hervorbrechen
und der Elevation ihres Ursprunges von Wichtigkeit ist. Alles
Wasser und so auch das Quellwasser dient abgesehen von
einigen Thermen, sowohl Pflanzen als Thieren zum Aufenthalte,
dessen Medium und sonstige Eigenthümlichkeiten mit
ihrer Natur und ihren Lehensbedingungen im Einklänge stehen.
Es ist eine oft wiederholte Erfahrung, dass Organismen,
welche im Wasser ihren Aufenthalt suchen, sich einer weiteren
Verbreitung und eines höheren Existenz alters zu erfreuen
haben, als Organismen, die den Wechsel der atmosphärischen
Luft zu ertragen bestimmt sind, indem ersteres die grellen
äusseren Einflüsse eher abzuschwächen im Stande ist, als die
I letztere. Das Wasser erscheint somit in der Lebensökonomie
gewissermassen als conservativer Factor, als eine Art
Stabilitätsprincip, und lässt im Umfange seiner permanenten
Einwirkung noch Zustände erblicken, die man bei Organismen,
die im Medium der Luft leben, nicht mehr wahrzunehmen
im Stande ist. In dieser Beziehung hat die im
Bereiche des Wassers vorkommende Lebenswelt ein beson-
) Wissenschaft! Ergebnisse einer Keise in Griechenland und in den
‘jonischen Inseln, Wien 1862 p. 23.