der Insel kommen noch Ceratonia S iliqu a L., der Joaünisbrod-
strauch, ferner Arbutus Andrachne L., A n a g y ris fo e tida L.,
S ty r a x officinalis L., Quercus a ln ifo lia P o e c h , und Acer creti-
cum L. hiezu. Besonders ist der erstgenannte Strauch hervor
zu heben, der nur bei Machera ganze Berglehnen überzieht.
Einzelne solche Büsche werden nicht selten mit
Schlingpflanzen und von ändern Gesellschaftern durchwirkt
und umrankt, wie z. B. von Tamus communis L ., Smilax
a sp e r a L ., und A sp a ra gu s v e rtic illa tu s L., oder Clematis cir-
rh o sa L., L o n ic e ra E tru sc a S a n ti, Teucrium creticum L. u. s. w.
Eigenthümlich gestaltet sich das Fruticetum von Oleander
und der Tamariske, das geyvöhnlich Flussränder umsäumt oder
sich über feuchte, quellige Stellen ausbreitet. In voller Blüthe
ist namentlich der Oleander eine wahre Zierde der Landschaft
und hat auch deshalb seinen Weg in die Gärten der Stadt gefunden,
wo er zu Bäumchen mit schenkeldicken Stämmen
gezogen wird.
Wenn das Buschwerk von Oleander aus seinem dunkeln
Blättergrunde die brennende Schminke seiner Blüthen eitel zur
Schau trägt, so ist dagegen der zarte feingewobene Tamariskenstrauch
in seinen reichen schwanken Blüthenbüscheln viel
bescheidener, aber darum nicht weniger reizend. - Gebirgsbäche,
auf deren Kies er sich ganz vorzüglich gerne verbreitet
und ganze Bestände bildet, empfangen durch ihn erst
ihre wahre Weihe und Lieblichkeit. Kein Wunder, wenn diese
Büsche so gerne von Nachtigallen besucht werden.
Von der Strauchformation, in deren Schatten sich auch
manches liebliche Pflänzchen zarteren Baues rettet*), gelangen
wir zur W a ld b ild u n g . Cypern, das einst von Wäldern ganz
bedeckt und seines trefflichen Schiffbauholzes wegen berühmt
war, wurde nach und nach so weit entwaldet, dass sich der
geschlossene Baumwuchs nur mehr stellenweise in der Ebene
und im Hügellande erhalten konnte, und der eigentliche Wald
*) Serapias pseudoeordigera Morie, Aceras intacta Rbch. fil., Orchis
anatolica Bois., Crepis Sieberi Bois., Scutellaria Columnae Sibth., Malcoluua
Ghia D. C. u. s. w.
nur noch auf den höchsten Bergspitzen und Rücken Stand
hält. Die Verordnung der frühesten Beherrscher des Eilandes,
dass alles gerodete Land dem Vertilger des Waldes als freies
Eigenthum zufallen sollte, beförderte die rasche Entwaldung
so sehr, dass man sich wundern muss, wenn auch noch ein
Waldbaum auf der Insel vorhanden ist.
Der Hauptwaldbestand ist ohne Zweifel ehedem wie jetzt
nur durch zwei Nadelhölzer hergestellt worden. Von der
meeresgleichen Ebene bis 4000 Fuss Höhe herrschte zu allen
Zeiten die Seestrandskiefer (Pinus m a ritim a L am b .), über
diese hinaus die, caramanische Föhre (P in u s l a r i c io v. Poire-
tiana E n dl.). Diese beiden Nadelhölzer lassen selbst jetzt
noch ihre frühere Ausbreitung erkennen und zugleich entnehmen,
dass sie nur stellenweise von den übrigen Baumarten,
welche auf der Insel Vorkommen, unterbrochen waren.
Die Seestrandskiefer, ein hoher, schlanker, breitwipfeliger,
mit zarten Nadeln versehener Baum, begnügt sich mit dem
schlechtesten Boden und kann daher leichter als jede andere
Baumart der wechselnden Bodenunterlage der Insel folgen
und überall Platz greifen, wo andere Bäume nur wählerisch
den Boden betreten. Trotz aller Verfolgung, welche dieser
Baum als das handsamste und überall vorhandene Holz von
jeher erfahren musste, und auch jetzt noch erfährt, behauptet
derselbe noch immer dort und da kleine Bestände, freilich nur
auf solchem Boden, welcher der Cultur unfähig ist. Wo auch
der Wald oder selbst kleine Gruppen hochstämmiger Kiefern
vernichtet werden, sprossen in kurzer Zeit wieder Truppen
von kleinen Bäumchen hervor, ja selbst dem verheerenden
Feuer der Gestrüppbrände vermögen kleine Parzellen immer
zu entgehen. Im gebirgigen Theile der Insel unter 4000 Fuss
Seehöhe sieht man sie indess noch manche schöne Wälder
bilden, immerhin ist aber auch dieser Wald licht zu nennen,
da ihre Stämme nie gedrängt stehen. E ro ph a c a B o e tie a Bo iss,
gedeiht nur in ihrem Schatten, sowie Quercus a ln ifo lia P o e c h ,
Arbutus Andrachne L. und A cer creticum L. sich nicht ungern
als Unterholz einfinden, ja an offenen Stellen sogar in kleinen
Beständen ausbreiten. In welcher Weise der Landmann mit