Eine ähnliche Aphanitpartie tritt bei Ktima bis an das
Meer, vereiniget sich aber mit dem Hauptstocke und setzt alle
bisher als kleine Aphanitpartien angegebenen Strecken bis zum
Cap Akamas in unmittelbare Verbindung.
Was die Eruptionsepochen der Gabbrogesteine betrifft,
so scheint das Alter derselben ein verschiedenes zu sein.
Wenn der Gabbro des Harzes, wie G e rm a r und H a u s m
ann nachgewiesen haben, von Granitgängen durchsetzt wird
und demnach älter als letzterer ist, so scheint er anderwärts
ein viel geringeres Alter zu besitzen. Hieher gehören z. B.
die Gabbrogesteine Oberitaliens, die erst nach der Kreideformation
hervorgebrochen sind.
Die Betrachtung der auf diese pyrogenen Felsmassen
abgelagerten sedimentären Gesteine,O O ' ihr Alter so wie ihre
Lagerungsverhältnisse und möglichen Metamorphosen werden
zeigen, welches Alters auch diese der Insel Cypern zu Grunde
liegenden Felsmassen sind.
b. T r a c h y t.
Von diesen pyrogenen Gesteinen muss ein seiner Entstehung
nach offenbar weit jüngeres Eruptivgestein unterschieden
werden, es ist der quarzführende T r a c h y t. Dieses
Gestein zeichnet sich im Aeussern so wenig von dem es umgebenden
älteren Kalksteinen aus, dass es bei flüchtiger Betrachtung
leicht übersehen werden kann, um so mehr, als es
sich seiner Farbe nach nicht von demselben unterscheidet.
Auch ich bin von seiner Existenz erst durch die an seiner
Oberfläche vorkommenden Krustenflächen zur Kenntniss gekommen,
indem ich, um sie zu sammeln, Stücke des Gesteines
mit dem Hammer zerschlug.
In einer feinkörnigen, etwas erdig verwitterten Grundmasse
von graulichweisser Farbe, liegen ziemlich zahlreiche
bräunlichgraue und rauchgraue Quarze mit starkem Glasglanze
auf dem muscheligen Bruche. Hier und da erhebt
sich über die Gesteinsbruchfläche ein scharf ausgebildetes
halbes Dihexaeder, weshalb wahrscheinlich alle diese Quarze
krystallisirt sind. Feldspathkrystalle lassen sich nicht unterscheiden,
eben so zeigt sich von Hornblende keine Spur.
Spärliche dunkelfarbige Glimmerblättchen sind durch die
‘Grundmasse zerstreut. Das Gestein entspricht vollkommen
den ungarischen normalen Rhyolithen des v. R ic h th o fe n .
Mir ist auf der ganzen Reise durch die Insel dieser
quarzführende Trachyt nur an einer einzigen Stelle, nordwestlich
in der Umgebung des Klosters Chrysostomo, vorgekommen.
Leider kann ich weder über seine Lagerungsverhältnisse,
noch über seine Ausdehnung etwas angeben, doch
muss letztere jedenfalls nur auf eine kleine Stelle beschränkt
isein. In der Nähe dieses Trachytes hat der Kalk durch
[ Aufnahme von fettglänzenden, grünlichgrauen Mergelblättchen
[eine schieferige Textur und eine grünliche Farbe erhalten.
2. Juraformation.
Die Nordkette, ein ununterbrochener Zug steil emporgerichteter
meist nackter Felsen, wird von einem Kalkstein
gebildet, der sowohl in Farbe als in Textur sehr verschieden
ist und zu dem sich überdies an den Gehängen ein meist
scharfkantiges Trümmergestein (Kalksteinbreccie) zugesellt,
dessen Bestandtheile ebenso wie jene Kalksteine ausserordentlich
wechseln, die aber durchaus mittelst eines kalkigen
Bindemittels zu einem festen Gesteine verbunden sind.
Eine deutliche Schichtung ist nirgends zu finden 5 das
Gestein ist entweder undeutlich schiefrig oder dicht und von
ebenem oder muscheligem Bruche; aber auch dort, wo stellenweise
eine Schichtung hervortritt, lässt sich dieselbe nirgends
auf grössere Strecken verfolgen.
Die höchsten, in der schmalen Bergkette stets in der
Mittellinie liegenden Punkte, welche sich bis zu 2000 und
3000 Fuss erheben, sind in der Regel von einem gelblich-
rothen Kalksteine eingenommen, der kleine Trümmer von
Dolomit einschliesst. E r gleicht in der Farbe und Structur
| sowie im Habitus seiner Massen dem K lip p e n k a lk e von