
Ausserdfm fand sich noch ein viel kleineres Knöchelchen (t. 2,
f. IG) , das nucli für einen Oberschenkel aiisgegeben ivird. Auch
d ieses ist seh r gerade geformt: es besitzt einen convexen Geienkkopf,
der a u f einem sehriig g e richteten Halse ru h t, der ein wenig
liinger is t als in dem zuvor erwälinten Oberschenkel; auch is t die
Stelie für den Traehaiiter vorhanden. Der Knoclien besitzt nach
der Abbildung 0 ,0 3 5 ganze Länge und der Körper nur 0 ,0 0 2 gleichförmige
Starke. Ein Briichstiick von einem anderen Knochen derselben
Art soll, auch aus dem Lias von Banz, Dr. Fischer in München
besitzen.
Es glaubt nun T h eo d o ri, d a ss der zuletzt beschriebene kleine
Oberschenkel und der magere von den beiden Wirbeln e iner kleinen
Speeies, alle übrige Knochen aber e iner anderen Species angehören;
e rstere nennt er Pterodactylus gracilis, le tztere Plerodnctylus-Kham-
phorhynchus (en s iro s tris ) - B a n th e n sis, vo n der er der festen Ansicht
i s t , da ss sie von Rhampliorhyiichus macronyx aus dem Lias
Englnnd-s verschieden sey . Was der unter Pterodactylu.s gracilis
begrÜTene Wirbel aiibelangt, so ist er viel zu g ro ss, a ls dass er mit
dem Uniersclienkel zu einer Species vereinigt werden könnte. Auch
rührt der magere Wirbel wohl ohne Zweifel von demselben Thiere
h e r. dem der andere Wirbel an g eh ö rt, dessen Grösse zu Rhainplio-
rhynchus macronyx passen würde, und es bliebe daher für Pterodacty
lu s gracilis nur der kleine Knochen übrig, von dem es indess noch
gar nicht entschieden i s t , ob er wirklich einen Oberschenkel
d a rstellt, imd der Jedenfalls zur Begründung einer neuen Species
nicht hinreichen würde.
Die andere Speeies soll dem Khamphorhynchus macronyx wohl
ähnlich, aber mit ihm nicht identisch seyn, weil im Skelet von Lyme
Regis das llakenschlüsselbein e tw a s kürzer w äre und Abweicimngen
in den Höckern bestünden, weil der Oberarm länger w äre und dessen
oberer Theil Abweichungen b e s ä s s e , auch fänden sich Abweichungen
In dem Geienkende des e rsten Fiugfingers und im Oberschenkel
und Unterschenkel vor. Aus der vo n mir gegebenen Auseina
ndersetzung is t e rsichtlich, dass nur der letzte Grund Gültigkeit
b e s itz t, und zwar d e sh alb , weil der Oberschenkel und Unterschenkel
unmöglich von einem Thier derselben Grösse und desselben
Alters herrühren können. m Ir die Thiere, denen die übrigen Knochen
angehören. Es unterliegt daher keinem Zweifel, d a ss der Rhampho-
rhynehus macronyx eine dem Lias vo n Lyme Regis und vo n Banz gemeinsame
Species bildet. Die beiden kleineren Knochen gehören e n tweder
einem jü n geren Thier derselben Species oder e iner eigenen
Species an.
U n t e r k i e f e r Taf. VIII. Fig. 3. 4. 5.
Von den P te ro d a c ty lu s -K e s ten , die in der Kreissammlung zu
Bayreuth a u s dem Lias d ieser Gegend h e rrü h re n , eignet sich nur
das [n te rk ie fe r-F ra gm e n t zur Veröffentlichung, das ich Taf. Vlll.
Fig. 3 von oben, Fig. 5, von der rechten Seite und Fig. 4 vo n unten
dargestellt habe. Es umfasst wenig mehr a ls die Symphysis mit der
vorderen Spitze und gleicht seh r dem Unterkiefer v on Banz, von
dem es sich eigentlich nur dadurch unterscheidet, da ss die Zahn-lose
Spitze e tw a s stä rk e r is t und deutlicher gebogen sich darstellt. Das
äu s s e rs te Ende der Spitze is t « ’eggebrochen. Bis zur Trennung in
die beiden Kiefeiäste erhält man 0 ,0 3 9 Länge. Hinter den drei
Pa a r g ro ssen Alveolen folgen a u f den Aesten die kleinen, von denen
die v ie r vorderen des rech ten Astes überliefert s in d , die dicht
hinter einander sitzen und ovale Mündung zeigen. Von den Zähnen,
die se lbst in ihren Wurzeln seh r flach g ewe sen sey n m ü sse n , wird
hier auch nicht das .Mindeste wahrgenommen.
A u s W ü r tem b e r g , Taf. Vlll. Fig. 6. 7. 8.
Ich reihe hieran die Beschreibung des Unterkiefers vo n Rham-
pliorhynchiis macronyx, den mir Herr Dr. A. Oppel im October 1857
aus dem Posidonomyen-Schiefer des oberen Lias in der Gegend von
Bull in Würtemberg mittheilte. Ich habe ihn Taf. Vlll. Fig. 6 von
üben, Fig. 7 von der linken Seite und Fig. 8 von unten dargestellt. Es
ist dieselbe Versteinerung, deren Oppel in den Würtemberger Ja h re s h
eften, 1858. XIV. S. 5 6 , gedenkt. Dieser Kiefer is t vollständiger,
als der durch Theodori aus dem Lias von Banz dargelegte, da beide
Aeste eilialleii sind. Von der linken Hälfte war die obere Seife
nieht zu entblössen. Der Kiefer ste llt s ie h , wie die in Franken,
dureli Druck platter d a r, wodurch auch die Aeste ein b reiteres und
„ r l i r o d . e i i . . e iluUen h«beii. D . . a ,.„ e r s t e Ende der
Ziihii-Ioseii Spitze ist auch hier weggebrochen. Die ganze Länge des
Unlerkiefers ergiebt 0 ,1 6 5 , w o v o n 0 ,0 4 8 5 auf die Symphysis oder
den ganzen imgetreiinten vorderen Theil und 0 ,0 2 1 ollem au f die
Spitze bis zur Mündung der e rsten Alveole kommt. Diese, wie in
dem Kiefer a u s der Gegend von Bayreuth s chwa ch gebogene, flache
Strecke ist 0 ,0 0 5 5 hoch, uulen schärfte sie sieh s tä rk e r zu als
oben. Am hinteren Ende der Symphysis wird die Breite ursp rü n g lich
0,017 betragen h a b en , während mau je tz t 0 ,0 2 1 dafür erhalt,
w a s daher rü h rt, d a s s der obere Rand durch Druck mehr noeh
au ssen lierausgetreleii ist. Anch hier hat es den Anschein, als sey
die hintere Strecke der Alveolar-Gegend durch eine ä u ssere Knochenwand
geschützt g ewe sen , w a s offenbar nur eine Folge des Verlikal-
drucks i s t , dem der Kiefer au sg ese tz t w a r. Auf die Symphysis
kommen drei Pa a r g ro s s e Alveolen, zwischen denen der Kiefer ein-
gezogen w ar. Die auffailend g ro s s en Mündungen dieser Alveolen
hoben hier mehr ein flalbinond-förmiges Aiiseiien, wohl auch nur in
Folge vo n Druck. Die Zahl der kleinen Alveolen b e trägt 9 ; diese
n ehmen, von dem Rande der letzten g ro ssen Alveole an g emessen,
einen Raum von 0 ,0 5 Länge e in , sind län g so v al g emü n d et, aber
nicht g enau von einerlei G rö s se, so is t die s ieb en te d ieser Alveolen
eine e tw a s g rö s s e re ; auch die geg en se itig e Entfernung bleibt sich
nicht gleich, indem die drei h interen e tw a s weiter vo n einander
entfernt liegen, a ls die übrigen. Die Alveolen sind auch h ier alle leer.
Die g rö sste Kieferhöhe, welche in die Gegend von der Gelenkgrube
fällt, wird nicht über 0 ,01 be trag en haben. Die ge rin g s te
Höhe kommt auf die Gegend der v o rderen kleinen Alveolen.
Die Gelenkgrube zur Einlenkung in den Oberkiefer w a r nicht
zn en tblössen. An der Stelle, wo s ie liegt, wird der Kiefer, zumal
nach innen, ein wen ig breiter, man e rh ä lt hier 0 ,0 0 9 Breite, die dav
o r, und anch an der schmälsten Stelle der Aeste in der v o rd eren
Gegend, nur 0 ,0 0 5 betragen haben wird. Hinter der Gelenkgrube
bestand kein eigentlicher F o rts a tz , der Kiefer ru n d ete sich mir ab.
Die Spannweite der Aeste b e trägt an d ieser Stelle au ssen gemessen
0 ,0 6 2 , Dieser Kiefer ist merklich g rö s s e r, a ls die, welche ich aus
Franken anzuföliren h a tte ; er rü h rt aber ofTenbar von, derselben
Species her. Der Kiefer in Banz v e rh ä lt sicli zu dem vorliegenden
in Länge wie 4 : 5. Knoclien und Gestein sind v o n derselben Farbe
wie bei den Stücken zu Banz und zu Bayreuth. Die Uebereinslim-
mung der übrigen zu Banz gefundenen Skelettheile mit deneu von
Lyme Regis ist, wie w ir g esehen haben, so g ro ss, d a ss die Identität
der Species keinem Zweifel u n te rlieg t, ivenn auch die Reste aus
zwei verschiedenen Abtheiliingen des Lias h e rrühren.
Seitdem es mir gelungen ist, an der in England gefundenen Verste
in e ru n g den Schwanz n a ch zuwe isen , kann kein Zweifel mehr
darüber s e y n , d a ss die vo n mir u n te r Rhamphorhynclius macronyx
begriffenen Reste wirklich vo n einem Rhamphorhynchus herrühren,
und cs handelt sich je tz t eigentlich n u r noch d a rum , zu beweisen,
da ss der Kamphorliynchus des Lias vo n denen des lithographischen
Schiefers verschieden ist. Da ich der Ueberzcngung bin, da ss eine
Species mehr a ls einer Formation ziisteheii k ö n n e , und d a ss das
Vorkommen in verschiedenen Formationen noch kein Beweis sey für
die Verschiedenheit der Sp ecies, so darf ich mich hiebei um so
weniger von dem osteologischen Wege des Beweises entfernen,
ln Rhampliorhynchiis macronyx und Rli, Gemmingi is t die
Schnantzspilzc übereinstimmend Zahn-los. Der Unterkiefer e rsterer
Species u n terscheidet sieh ab er von dem der beiden Species aus
dem lilhographischen Scliiefer anffallend dnreh die mil Nollioaauriis
(vgl. mein Werk über die Saurier des .Muschelkalkes e tc., S. 19,
I. 1, f. 3. I. 13) Aehnlichkeit besitzende Grö s senverschiedeiiheit der
Zähne auf der Symphysis im Vergleich zu denen a u f den getrennten
Aesten. Anf jede Häifle der Symphysis kommen drei auffallend
g ro sse Zähne, die auf den Aesten plötzlich kleiner werden, die Zahl
lelzterer ist 9 - 1 2 , .so d a ss auf eine Kieferliälfle 12— 15 Zähne
küinnien. In Rh. Gemmingi und Rh. longicaudus neliinen die Zahne
bei ihrem Stand von vorn nach hinten zu erst allmählich an Giösse
zu lind dann .illmählich an Grösse ab, die vorderen sind zwa r g rö s s
e r als die le tzten , aber nicht die g rö s s te n ; die Zahl der Zähne
überhaupt b eträgt in einer Uiiterkieferhälfte e rs te re r Species 7 . letzte
re r Species 8— 9 , sie ist also in beiden ge rin g e r als in Rliiimpho-
rliy n c lms inactoiiyx.
Der Verschiedenheit der Flnglingcrglieder habe ieh bereits
fi'üher schon g e d a c h t, und darauf liiiig ewiesen , d a ss in den beiden
Riianiphorhyneheii des lith o graphischen Schiefers in der Rege! das
letzte Glied e tw a s länger is t a ls das vo rletzte und die übrigen Fiii-
gergiieder fast gleiche Länge b e s itz en ; während in Rh. macronyx
d a s zwe ite Glied länger als das e rs te , das dritte länger als das
zwe ite is t und zwa r in solchem G ra d e , dass nicht zu e rwarten
s te h t, d a ss d a s unbekannte le tzte Glied noch länger sich • lieraus-
stelleii werde. Dass d a s e rs te Flugfingergiied kürzer als das zweite
und dritte is t , hat Rh. macronyx nur mit Pterodaelylns liasicus und
mit Pt. e ra s s iro s tris gemein , die aber beide so n s t verschieden
sind.
Ein anderer für die Vergleicliung g e eigne ter Knochen is t der
Oberarm. Dieser ste llt sich auffallend länger a ls in den beiden
Rhamphorhynchen des lithographischen Schiefers h e rau s, und wenn
er auch durch den au sgeschnittenen oberen Rand mein- a u f Rh. Gemmingi
a ls auf Rh- longicaudus h e rauskomnit, so is t doch der Aussch
n itt weit wen ig er tie f als in e rs te re r Species und auch die Be-
scliaffcnbeit der Flügel eine andere. In den beiden Rlianiphorliyn-
cheii des lithographisclien Schiefers is t der Vorderarin auffallend
kürze r als das e rste Flugfingergiied, in Kh. macronyx län g er, doch
nichl so auffallend a ls in Ptero d ac ty lu s erassiro stris.- Die Kürze der
Mittelhand hat Rh. macronyx nicht nur mit Rh. Gemmingi und
Rh. long ic au d u s , so ndern auch ' mit Plerodaelylns c ra ssiro sii is
gemein.
Ein auffallender Unterschied be steh t ferner in den hinteren Gliedmaassen,
Wälirend diese in den beiden Rlianiphorhynelien des lithograp
h is ch en Schiefers so schwa ch und klein sich d a rs te lle n . dass
die Thiere kaum da rau f zu ruhen im Stande w a r e n , sind sie in
macronyx so g ro s s und sta rk en lwiek e lf. da ss das Tliier bequem
damit auf dem Lande gehen und a u f Bäumen sitzen k o n n ie ; sie sind
s e lb st länger und s tä rk e r als in den Fledermäusen. Damit werden
Abweichungen im Hecken Zusammenhängen, das noch nieht hinlänglich
g ekannt ist. Auch zeichnet sich Rhamphorhynchus macroiiyY
durch g r o s s e , sta rk gekrümmte Klauen, iiamenllich an den kurzei
Fingern a u s , die in den anderen Hliam|.horiiyiieheii weit geringer
entwickelt sind, se lb st an den Händen, die überliaupt gegen Rh. mac
ronyx viel sc hwä ch e r sich darstellen.
Die Verschiedenheit des Rh, macronyx vo n den übrigen bis je tzt
bekaniilen Rhamplioihynchen is t dah er von solchem Belang, dass
man bei Anwendung der neuern Gniiidsätze der Classification berech
tig t w ä r e , eine g enerische Trennung nicht sowo h l nach den
unbedeutenden A bweiclunigen im Zahn-losen Ende der Sehnautze, als
nach der Stärke der hinteren Gticdmaassen in schwe rfü ssig e und leielit-
füssige Riiaiiiphorhynehen vorziinehmcn (Jalirb. f. Mineral.. 1857.
S. 5 3 6 ) , zu der ich je d o c h , w en ig sten s je tz t noch n ic h t, rathen
m ö ch te, ivo u n se r Bestreben zu n ächst darauf g e richtet sey n sollte,
eine mögliehst g ro sse Zahl abweichender Formen gründlich darzu-
Icgen nnd mit e in ander zu vergleichen.
INachlrag zu P te ro d a c ty lu s .
Zu Seite 10. — I n U n t e r - L i 1 11 0 b e r - K e
Die P lero d iic ty lu s-R e sle , die in den Sandmergeln des Galgen-
berges lici .Malsch im Badeii’sclien gefunden wurden, einem Gebilde,
das zn den Honebed-Thoiieii, dem llaiigcnden des Bcinebed-Saiid-
s teiiis g e h ö rt, begreifen Deffiier und Frans (J.ihrb. für Mineral., etc.
18.59. S. 1 2 ) je tz t unter dem Namen Pterodaclylus primus, gestehen
.aller se lb st, da ss bei der ü b eraus ninngelhaflen ErhaKiiiig der Reste
von e iner zoologischen Untersuchung keine Rede sey n könne. Die
Abdrücke der Fhigfingerkiioclien seycii deutlich au sgesprochen. In
Grösse komme l’lerodactylus primus den Spccics aus dem weissen
Ju ra ziemlich gleich. Diese Species können a b e r, wie w ir gesehen
llcnii. V, Mvygr, lUliogr Sclilofur.
h a b en , von seh r verschiedener Grösse se y n , und es h ätte daher
ynigstcna die Grösse angegeben werden sollen. Damit stimme,
le Deffiier und Fraas sagen, das Vorkomiiieii von älmiichen Resten
den Sandsteinplatten des Boncbeds von Birkengehren und ändern
Orten überein, doch glauben sie, da ss hier eh er noeh Zweifel o bwalten
d ü rften , die durch die von mir u n tersuchten Reste inzwischen
beseitigt sey n werden.
Aus einem ähnlichen Gebilde, den Kalken von A ich sch ic ss, bei
Esslingen in Würtemberg, die zu den Angulaten-Schichten oder den
Gebilden gerechnet w e rd en , die, wie der Sandstein von Hetanges.
im Französischen Mosel-Departement, e n l« e d e r u n te rs te r Lias oder
o be rster Keuper sin d , fü hrt Andler (Jahrb. •für .Mineral., 1858.
S. 6 4 5 ) einen Knochen an, worin die Tibia einer unbestimmten Species
von Pterodactylus v ermuthet wird. Diesen KnOchen h a lte Herr
Dr. Andler die Gefälligkeit mir mitziitlieüen. und ich habe ihn Taf. VIII.
Fig. 11 ahgebildet. Es unterliegt keinem Zweifel, d a ss er von einem
Pterodaclylus heiTÜhrl. Er stellt ein Flugfingergiied d a r, wie es
scheint, das zweite. Ein e rs te s Glied kann der Knochen nichl seyn,
weil alsdann das überlieferte Ende dasjenige w äre, das in den Mittel-
haniiknochen eingelenket h ä tte , es müsste daher auch den Fortsatz
b e sitz en , wodurch d ieses Ende sieh in den Pterodactyin auszeichiie
t; der Fo rtsa tz war aber offenbar nicht vorhanden. Der Knochen
is t aufgebrochen, er scheint vollständig zur Ablagerung gekommen,
und w a s daran fehlt e rs t sp ä te r mil dem Gestein weggehroeiieii zu
sey n . Die überlieferte Länge beträgt 0 ,0 7 8 , die Breile am v o rhandenen
Ende 0 ,0 1 4 und so n s t gewöhnlich n u r fast 0 ,0 0 5 5 . Der
schwa ch gebogene Knochen stellt sich von der breiteren Seite e n tb
lö sst d a r; er is t hohl, am unteren Ende flach, stumpf und nach der
einen Seite hin stä rk er zugespitzt. Seine Farbe is t graubraun. Es
ist nicht wohl möglich, wie w ir bei den Untersuchungen über die v e rschiedenen
Pterodactyin gesehen h ab en , aus einem vereinzeilen,
überdies unvollständigen Flugfingergliede die Species, dem es angeh
ö rt, zu erkennen. Grösse und Stärke stimmen am besten mit dem
zweiten Flngfingerglied in Pterodactylus Würtembergieus aus dem
lithographischen Schiefer von Niispiingen und in Khamphorhynchus
macronyx a u s dem Lias. Das Thier w a r hienach mittlerer Grösse.
Die von mir aus dem obersten Keuper von Birkengehren u n tersuchten
Reste (S. 10, t. Vlll. Fig. 9. 10) scheinen, obsehon der Ort auch
in der Nähe von Esslingen liegt und das Gebilde im Aller nicht v e rschieden
sey n wird, nicht von derselben Species he rzn rü liren , eher
würden in Grösse die Reste von Hetanges (Gervais, Paleonlol. et
Zoolog, Fran9., t. 51. f. 14 — 1 7 ) dazu p a s sen , die aber noch viel
uiivolisländiger sind.
Zn Seite 20 . — F u s s .
W agne r's letzte Sch rift: „Ne u e Beiträge zur Kenntniss der
nrwellliclien Fauna des lithographischen Sch ie fe rs“ (in Abhandl. d.
math. pliysik. Klasse d. Bayer’schen Akad., VHI [1 8 5 8 ]. 2 ) , erschien
als ich mit dem Druck bereits bis zum achten Bogen gekommen war,
w a s mich v e ra n la s s t, einiges naclizutragen. Es scheint Wagner
(S. 5 0 9 ) inzwischen seine Ansiclit von der Lage der Zehen in den
Pterodactyin v e rla ssen zu haben. Er nimmt lumniehr für die Zahleu
der Glieder, wo rau s die Zehen bestehen, auch die Ordnung 2. 3. 4. 5
an und s a g t, da ss er die F rag e, ob der Stümmel die Daumenzehe
oder die kleine Zehe v e rtre te , bei der leichten Verdrehbarkeit der
Beine aus der Besicliligiing der Skelete se lb st nicht mit Sicherheit
habe ermitteln können; nnd bemerkt dabei fern er: „B e tra ch te t man
den erwäh n ten Stümmel a ls Andeutung der letzten Z e h e , so erlangt
man dadurch wen ig sten s den Vortlieil, d a ss alsdann für die vier
eigentlichen Zehen ein Zalileiiverhaltiiiss der Phalangen sich ergiebt,
w ie es als gewöhnliclie Norm bei den eigentlichen Eidechsen sich
h e ra n s s te llt.“ - Es w a r dies e iner der Gründe, die mich gleich an fangs
bestimmen mussten, an dieser Ansicht festzuhalteii, über deren
Richtigkeit woli! kein Zweifel sey n kann.
Zu Seite 2 3 . — S y s a t i s c h e S t e l l u n g .
In derselben Schrift (S, 5 1 2 ) ve rsu ch t Wagner nochmals eine
sy stema tisch e Anordnung der Pterodaclyln, wobei er die von Bower-
bank nnd Owen aus der Kreide England’s aufgestellten Species aiis-
sc lie id el, weil das darüber vorliegende .Material durchaus nnznrei