
M fl
W:"
È ? * 'i
li
J
Ik'lii-r eine frühere Sammlung des Landarzles Ilaberlcui in Pap-
pciiliuim, welche von dein 'l'eylur'sohcn .Mnseiiin in llaarlcm ange-
kaiift wurde, schreibt Quenstedl an Bronn (Jah rb . f. .Mineral., 1841).
S. 6 8 8 ) unter anderem folgendes: „Besonders möchte ich Ihre Aiif-
murksnmkeit au f ein Schndelstück lenken, das leider an seiner Zahnseile
noch vom (jcstein umhiilll ist. Man sieh t die blanken Schädel-
und Stirnbeinknochen mit ihren Nahten von der Oberseite und der
darunter liegende Unterkiefer besteht aus einem Stück. Ich muss
Ihnen ge.slehen, der e rste Eindruck sag te mir, das köiineii nur Beste
e ines Säiigethiers s e y n ! Dazu kommt noch au f einer anderen Platte
ein deutliches lleiligenbcin, dessen ve rw ach sen e Wirbel, wenn ich
nicht irre, 5 Paar Forniuinn bilden, w a s Alles ich nur mit Säugelhier-
Knochcn vergleichen konnte. Die Reste lassen au f ein Tliier von
der Grösse einer Katze s c h lie ssen , und w e r denkt dabei nicht an
Uidelphys von Stonesfield? Die Bloslcgiing der Zähne wird zweifpls-
ohiie die Sache en tsch e id en , ob ich mich irrte oder nicht.“ — Bei
meiner Anwesenheit in Haarlem su ch te ich vergeblich iiu Teyler’-
sclien Museum nach diesem Schädelstück ; wohl aber fand ich das
Hciligcnbciti v o r , das ich Taf. VI. Fig. 2 in Umriss dargestellt habe.
Es gleicht so nuffallend dem ziivorbeschriebenen Heiligen- oder
Kreuzbein, d a ss nicht daran zu zweifeln sey n w ird , d a ss es von
einem Thier derselben Species herriiln-t. Es is t nur e tw a s g rö sser.
Der hintere Fo rtsa tz der Darmbeine und der Scliwanz waren weggebrochen,
che es zur Ablagerung k am; auch se tzte die Wirbelsäule
vorn nicht weiter fort. Dafür aber g ew ä h rt dieses Stück den Vor-
Ih eil, da ss es das Schambein kennen lehrt. Dasselbe besitzt die
Länge des eigentlichen Kreuzbeins oder ungefähr die halbe Länge
vom Darmbein, dieses in vollständigem Zustande gedacht. An der
einen Seile liegt e s mit dem v o rderen Fo rtsa tz des Darmbeins zu-
siimmen, w a s indess nicht h in d e rt, sich zu üb e rz eu g en , dass die
vordere Breite so viel maass a ls die lialbe Länge des Knochens, der
sich nicht gleichförmig nach beiden Seiten, sondern mehr nach einer
Seile hin a iisb reitete , auch sieh t man , d a ss der Vorderrand e tw as
ausgeschnitten w a r ; hin te rwä rts wurde der Knochen s e h r schmal.
Bei Vergleichung dieses Beckens mit dem Becken anderer Pterodaclyln
ergiebt sich folgendes, ln Pterodaclylus e ra s s iro s tris , einem
kleineren T h ie r, waren der vordere Fortsatz des Darmbeins, sowie
der vordere Theil des Schambeins anders geformt, auch besitzen der
Oberschenkel und die Wirbel Abweichungen, welche eine Vereinigung
mit d ieser Spécies nicht ge statten .
Ptcrodaclyhis dubius is t nur halb so g r o s s , besitzt ein e twas
schlankeres Becken und ein kürzeres, vo rn b reiteres und am Vordcr-
ranüe nicht ausg esch n itten es Schambein.
Pterodactylus cra ssip e s w a r ebenfalls kleiner, und b e sass ein
weil s ch lan k e res, länger g e s tie lte s , vorn weniger breites und nicht
ausgeschnittenes Schambein.
Pterodactylus Kochi w a r noch kleiner, a ls die zuvor genannten
Sp ecies, und mit einem sch lan k e ren , dünneren Darmbeine v e rsehen,
dabei w a r das Schambein vorn breiter. Aehnliches gilt für Ptero dactylus
longirostris.
Pterodactylus Würtembcrgicus ist zwa r nur e tw a s kle in er, besitzt
aber ein k ürze re s, vo rn breiteres und nicht au sg eschnittenes
Schambein, Sein Oberschenkel is t im Vergleich zum Darmbein anf-
fallend länger, als in Pt. g ran d ip c lv is, wo e r nur wenig länger als
das vollständige Darmbein gewe sen zu sey n scheint.
Für Pterodaclylus longicoilum, der e tw as kleiner w a r , fehlen
die Verglcicliiingsmittel. Der ü n tersehenkei vo n Pterodactylus
secundarius würde noch am e rsten p a s s en , scheint aber e tw as zu |
lang und zu sla rk . i
Der Oberschenkel is t kleiner als in Pterodactylus longipes. I
weniger gekrümmt, und auch so n st in Form verschieden, namentlich I
dadurch, d a ss er iu der Mitte merklich schwä ch e r wird und nach I
unten mehr an Breile zunimmt.
In Pterodaclylus rh am p h a stin u s , dessen Becken für eine Vergleichung
zu undeutlich v o rlie g t, sind die Wirbel mir halb so gro ss,
a u f den Oberschenkel gehen 13 Wirbellängen, au f den Oberschenkel
vo n Pt. grandipclvis wohl niclit mehr als acht.
An das Becken der Rhamphorhynchen wird man nur enlfcviit
durch das e tw a s kürzere und vo rn breitere Darmbein e rin n e rt, das
Schambein is t auffalleud v e rsc h ie d en , und auch der Schwanz ist
einem Khamphorhynchus nicht angemessen, ln Khumphorliynchua, |
ns in Kh. Geimniiigi, sollen sich auch nur drei Kreuzbein-
orfinden.
PTERODACTYLUS RHAMPHASTINUS.
Onnthoci-phalusrhavtphailinus, A. WiGSKn, in Ablminll. il. math. phys. Klasse
(1. Akad. zu Münchou, VI. 1 (1 8 5 1 ).
S. 132. t, 1.
Diese Versteinerung au s dem lithographischen Schiefer Bayern’s
wird in der paiaeontologischen S.ammlung zu .München aufbe-
walirt. Wagner hat sie ausführlich beschrieben. Ich folge dessen
Angaben, da icii s ie nicht au s eigener Anschauung kenne. Es haben
sich die beiden Platten erhalten, durch deren geg en se itig e Ergänzung
der g rö s s te Theil des Skelets e rlangt w ird , dessen Knochen hie «nd
da nielli mehr genau zusammcniiängcu. Diese Ergänzung is t in der
der Wagnerischen Abliaiidhiiig beigegcbeneii Abbildung v orgciiom-
men. Die Grösse und Schwere de.s Schädels, so wie der s ta rk e Hals
beliaiipteii über den schwa ch en Rumpf ein Uebergewiclit, d a s an die
Pfefferfiesser unter den Vögeln (Rhnuipliastos) e rinnert und Waguer
v e ran las st lia l, d ieser Species obigen Namen beiziilegeii.
Der nur wenig beschädigte Schädel liegt a u f der Seite. Das
v o rdere Ende des Ober- und Unterkiefers ist a u f der Gegenplatte ati-
gedeiitef. Es ist 0 ,1 7 8 Länge ü b e rliefert, die vollständig a u f 0 ,2 1 5
vcraiisclilagl w ird , w ovon die Höhe ohne deu Unterkiefer ungefähr
ein Fütiflel betragen baben wird. Nach vo rn sp itz t sich der Schädel
geradlinig zu. Die einzelnen Seliädelknochen w aren nicht genau zu
e rmitteln. Die Nasenhöhle is t weil g rö s s e r a ls die .Augenhöhle, und
die v o r ihr liegende Strecke b eträgt ungefähr zwe i Fünftel Schädcl-
fänge. Die mittlere Höhle scheint g a r nieht v o rhanden, ln der
Augenhöhle glaubt Wagner ein Stückchen vom Kiiochetiving (d)
erk an n t zu haben. Der Unterkiefer, für dessen ganze Lange 0 ,1 7 6
angegeben w ird , ste llt eine sta rk e Leiste dar.
Die Zäline führen im Oberkiefer bis in die der .Mitte der Nasenlochlänge
entsprechenden Gegend, im Unterkiefer wen ig er weit
zurück. Ihre Zahl w a r nicht g enau zu erinilleln ; sie betrug jed en falls
in je e iner ü b e r- uud Uulcrkieferhälfte mehr als ein Dutzend.
Die Zähne stehen geräumig, sind g la tt, ohne K an ten , bauchig kegelförmig
und fast g e ra d e , nur in dem v o rderen Ende des Unterkiefers
sind sie deullich gekrümmt, und dabei sch lan k e r; innen sind sie hohl
und stecken mit Wurzeln im Kieferknochen.
Die Halswirbel sind im Vergleich zu den Rückenwirbeln lang
und s ta rk , und mit kräftigen Gelenkfortsälzeii ve rseh en . Die Rückenwirbel
hängen fester zusamm en, eine gerade Linie bildend. Von
ihnen waren 11 — 12 mit Rippen ve rseh en . Wagner glaubt, d a ss die
Zahl der Rückenwirbel nicht über 13 betragen h a b e ; e r nimmt
aiisserdem d ahinter zwei Lendenwirbel a n , und indem e r s a g t, dass
nur v ie r Beckcnwirbel cntb lö sst s e y e n , rechnet e r die Wirbel mit
den län g eren , sch räg hin te rwä rts g erichteten Querfortsätzen schon
zu den Be ckcnwirbein, was auch meiner Ansicht en tsp rich t. Die
übrigen Beckcnwirbel sollen vom Becken v e rd e ck t, und auch vom
Schwänzchen soll n ichts sich tb a r seyn. Die Rückenrippeii werden
g egen das obere Ende hin ziemlich breit. Von den Bauchrippen wird
kaum e tw as wahrgenommen.
Die Grenzen des Bn istbeins sind deutlich überliefert. Sie
ergeben einen g ro ssen Knochen von der Form eines stumpfen Halb-
ov a ls, das in der Milte des geraden Vorderrandes mit einer kurzen,
stumpfen Erhöhung v e rsehen ist.
Das Schulterblatt war ein schmaler Knochen, der sich gegen
die Gelenkgrube hin mehr a iisb rcitclc , und das Hakeiiachlüsselbein
wird als ziemlich cylindriscli geschildert.
Das F lü g e l- a rtig ausgebreitele obere Ende des Oberarmes
s c h e in t, nach der Abbildung zu u rlh eilen , oben aiisgcscliiiitten
gewe sen zu seyn. Fü r die Länge wird 0 ,0 5 9 angcgelicn. Der
Vorderarm bestand a u s der getrciintcn Speiche und Ullenliogenrölire,
deren Länge jed o ch niclit zu ermitteln w ar. Audi die von der llnnd-
wiirzel überlieferten Reste geben keine An fs clilü ssc , und w a s von
der .Mittelhand v o rlie g t, zeigt wen ig sten s so v ie l, dass sie kürzer
w a r . a ls der Vorderarm und als das e rste Fhigfiiigerglied, doch
e tw a s länger a ls der Oberarm. Von den Fluglingergliedern is t nur
d as zwe ite vollständig übe rliefert, das 0,081 Länge e rg ieb t; auch
die übrigen Finger liegen nur maiigdliafl vor.
Das von der Bauchseite en tb lö sste Becken hat durch Druck so
s e h r gelitten, dass seine Theile sich sc hwe r wiedererkennen lassen.
AVagner v e rm u th et, d a ss an der Bildung der Gelenkpfanne die drei
Bcckenkiiochcn Theil genommen h ab en ; ieh habe dies bei anderen
Pterodactyin nicht finden können. In der Mitte der Verbindung des
Schambeins mit dem Sitzbein ste llt sich ein kle in es , nach der Abbildung
letzterem Knochen an gehöriges Loch dar. Das Darmbein war
niicli hier ein lan g er, schmaler Knochen.
Die nur s chwa ch gekrümmten Ob erschenkel, für deren Länge
0 ,0 6 8 angegeben w ird , lenken noch in die Pfanne ein. Der Unler-
schenkel is t 0 ,0 9 5 la n g , se h r g e ra d e , und lä s s t an seinem oberen
Ende deutlich e rk e n n en , d a ss er a u s einem Schienbein und einem
dünnen, bald mit dem Schienbein verschmolzenen AVadenbein besteht.
Von den Knöchelchen der Fu s swu rz el liegen n u r undeutliche
Eindrücke v o r. Der F u s s se lb st is t zwa r be sser ü b e rliefert, keinesw
eg s aber für sich ere Angaben über die Zusammensetzimg der Zehen
und über die Länge der Mitteifussknoehen g e eig n e t; auch is t die
Gegend, w o der Stümmel gelegen haben k ö n n te , verdeckt. Die
g ro sse oder üiuimenzehe w a r wohl e tw a s kürzer, aber n icht stärker,
und die drei folgenden Zehen in Länge kiuiin verschieden.
Bei Vergleichung d ieser Versteinerung kommen Pterodactylus
e ra s s iro s tris , Pt. medius, Pt, K o ch i, Pt. dubius und Pt. AVürtem-
b ergicus in Betracht. AVagner sie h t Aehnlichkeilen eigentlich nur
mit Pterodactylus e ra s s iro s tr is , und g la u b t, d a ss die Vermitlhiiiig
en tsteh en könnte, cs möchte Pt. rh am phastinus n ichts w eiter als der
e rw ach sen e Zustand von, Pt. e ra s s iro s tris s e y n , wenn nicht die
Länge des Schädels in ersterem fast das Doppelte des Kumpfes
b e trü g e , während in letzterem Thier Schädel und Rumpf an Lange
fast übereinstimmen. Pt. rhamphastinus kann aber sclion ans dem
Gninde nicht für den erwach sen en Zustand v on Pl. era ssiro stris
gehalten w e rd en , weil die Rückenwirbel kürzer s in d , wobei gleichw
ohl die Halswirbel sich länger darstellen als in letzterer Species.
Die Verschiedenheit zwisehen beiden Versteinerungen ste llt sich
a b er auch fast in allen Theilen des Skelets h e raus. Pt. rh amphasti-
niis hat einen lä n g eren , spitzeren Ko p f, die mittlere Hölilc, die in
Pt. e ra s s iro s tris g ro s s und rundum knöchern begrenzt sich darstellt,
f eh lt; dafür is t die Nasenhöhle lä n g e r, sie zieht aber gieichwohl
niclit so weit nach v o rn , und gleicht in Form mehr der in Pt. longir
o s tr is , Pt. Kochi und anderen Ptero d ac tyin ; die Zähne sind zahlr
e ic h e r, s tä rk e r , k ü rz e r, eigentlich nicht gekrümmt und ziehen sich
n icht so weit zurück a ls in Pt. e ra s s iro s tr is ; das Paukenbeiu ist
eh er noch s tä rk e r und k ü rz e r; der Oberarm is t l.änger nnd dabei
oben eh er wen ig er b r e it, auch der Oberschenkel is t länger; Achii-
liches wird für die Flugfingerglieder g e lten , namentlich aber für die
.Alittelhond, die in Pf. e ra s s iro s tris so ausserordentlich kurz sich
darstellt. Auch im Brustbein liegt niiffatlende Verschiedenheit, in Pl.
e ra s s iro s tris ist es kürzer und breiter; es sind ferner in dieser Species
die Kiauenglieder der Finger weit g rö s s e r und s tä rk e r , als in Pt.
rh amphastinus. Uebrigens \vird AVagner seine Ansicht vo n der
zwisclien d ieser Species und Pl. e ra s s iro s tris bestehenden -Aelinlich-
k eit se lb st aufgegeben h ab en , seitdem er letzteren zu den Rliamphor-
h yiichen zählt.
.Mit Pterodactylus AVürfenibcrgicns b e s teh t eigentlich nur in der
Grösse nnd Stärke der Halswirbel Aehnlichkeit; die Rückenwirbel
sind g r ö s s e r , der Kopf ge rin g e r nnd mit sch lankeren Zähnen v e rse
ilen , der Oberarm is t ro b u ste r und oben weniger lie f au sg eschnitten,
die Mitlelliaiid auffallend länger, auch waren die Flugfingerglieder
lan g er, der Obcrschenkut ebenfalls e tw a s länger und s tä rk e r , a ls in
P t. ihaiiipliastinus.
ln Pterodaclylus medius besitzen die Rückenwirbel ungefälir
dieselbe G rö s se, die Halswirbel scheinen eh er e tw a s g e rin g e r, der
Kopf w a r nuffallend ge rin g e r im A'ergleicli z u r Länge des Rumpfes,
mich die Zähne wave n ge rin g e r und führten <vciter z u rü c k , a ls in
vorliegender Species.
Aehnliches gilt
von Pterodnctylns Ko ch i, einem überhaupt
, in dessen Schädel der v o rdere AA'inkel der
weit vorn lieg t; seine Zähne waren aber eher
e tw a s kleineren Tliic
Nasenölfiiiing nicht si
e tw a s b re ite r, und die Halswirbel e
Klaiienglieder der Finger s tä rk e r , als
sc h lan k e r, dagegen die
rham|ihaslinti8.
Die meiste Aehnlichkeit bestellt u n stre itig i
d u b iu s, vo n dem aber nur der Rumpf v o riie g t, wo.
Pterodactylus
s sich um so
w eniger a u f die Beschaffenheit des Schädels schliessen liiast, als
dieser Rumpf auch mit dem von Pt. medius Acliiilichkeif b e sitz t, der
g leichwohl im Schädel, Brustbein und anderen Theilen .sieh als eine
von Pt. rhamphastinus verschiedene Species hcrausstellt. Pt. rliain-
phastinus und Pt. dubius zeigen aber auch in dem Brustbein aiif-
fallende Aelmlichkeit, und es ist daher zu bedauern, d a ss nicht mehr
Anhaltspunkte zur Entscheidung der Frage über die Identität dieser
beiden Species vorliegen.
PTERODACTYLUS BREVIROSTRIS.
Taf. IV. Fig. 1.
OrnithOQophalus breviroslris, .
Ornithocephalus breviroslris, .
Pterodaclylus breviroslris,
Plcrodaclylus brevirostris,
Plerodaelylns nellecephaloides,
Ornilhocephalus brevirostris, .
Pterodaclylus breviroslris,
Pterodactylus breviroslris,
Ornithocephalus breviroslris,
Tu. V. SoiisiEaititü, in Dcnksehr. i1. AkmI, zu
.München, VI (1820) für 18IC uoii ISl7.
S. 89 (rail 2 Tafeln).
Okb», in Isis, 1819. 9. 1126.
Okbn, in Isis, 1819. S. 1795, t. 20. f. 12. 13.
CuviKB, USB. fu.«., 3. cd. V. 2. p. 376. l. 23.
f. 7; — 4, cd. X. p. 250. t. 261. f. 7.
Ritoek, in N. Acln Leopold., XIII. 1 (1826).
S. 329.
AVacles, System der Amphibien etc., 1830.
8. 73.
H. V, ,MF.VEn. Palacofogicn, 1832. S. 1 16. 244.
Buceumi, Geology and .Alincralogy, 1836. i.
p. 221. il. p. 33. l. 22. f. 0.
A. AVagker, in getchrlC Anz. d. Bayr Aknd.,
3, July 1851. N“. 2. S. 19; — in Abhandl.
d. aialh. phys. Klns.se d. Akad. zu HUnclieii,
VI. 3 (1852). S. 693,
Diese Versteinerung befand sich in der Sammlung des .Magi-
s tra ts ra th e s Grassegger zu Neubiirg an der Donau in Bayern, nach
dessen Tod s ie , dem Vernehmen n a ch , Eigenthum gennnntcr Stadt
wurde. Grassegger erw arb beide Platten mit einer allen Sammlung
v o n .Merkwürdigkeiten. Nach der daran vorhandenen Aufschrift
wurde d ieser Ptcrodaclylns im Steinbruehe bei AVindischhof, eine
halbe Stunde von Eichstätt, gefunden. Das Geschöpf ward allgemein
für einen Frosch e rk lä rt, bis Sömmerring, durch den Grafen Reisach
darauf aufmerksam g ewo rd en , in ihm eine zweite Speeies seines
Ornithocephalus erkannte, der er den Namen 0 . b rev iro stris beilegte.
A usser Sömmerring u n tersuchten noch Oken, Agassiz und AVagner
d.is Original. Cuvier’s Urtheil beruht anf den bei Sömiiicrring und
Oken enthaltenen Abbiidiingen, v on denen letztere zwar weniger
sc h ö n , aber rich tig er seyn so ll; doch sind die Fa sse der Sömmcr-
ring’scheo Abbildung en tleh n t, die gerade in diesem Theil sich nicht
b ewäh rt hat. Agassiz (Biickland’s Geologie und .Mineralogie;
Deutsche Ausgabe, 11. zn Taf. 2 ) forderte mich daher auf, eine neue
Ahbildung davon anziifertigen, wozu ieh indess keine Gelegenheit
f an d ; und ich sehe mich daher auch g en ö th ig t, in diesem AA'erke
s ta tt einer correclen Abbildung die im Jah r 1819 in der Isis erschienene
Oken’sche mit allen ihren .Mängeln wiederzugeben (Taf. IV,
Fig. 1 ).
Sömmerring häft diesen Pterodactylus, wie den Pt. longirostris,
für ein nicht a u sgewachsenes T h ie r, und AVagler vermuthet io
e rs te re r Speeies die Jugend von letzterer. Die Grü n d e , wo rau f die
Annaliine b e ru h t, d a ss der Pterodactylus longirostris nicht au sgew
ach sen s e y , haben sich nicht bew-ährt, und dass Pl. brevirostris
nicht n o ihwendig die Jugend von d ieser Species darstellen müsse,
wird aus dem Taf. 1. Fig. 1 abgebildelen Pterodactylus ersichtlich,
der von ungefähr derselben Grösse wie Pt. brev iro stris ist nnd doch
schon eine lange schmale Schnantze b e sitz t; es is t eher zu v e r-
muthcn, d a ss letztere A'ersfcinerung ein jüngei'er Pt. loiigiroslris sey.
Das Thier ist von der rechten Seite eniblösst. Die hinteren
Glicdmaassen sind eingezogen, die vorderen e tw as nach hinten
geschoben, während die Unist, der Schulter-Apparat und das Becken
noch ihre ursprüngliche Lage behaupten. Beim Spalten der Platte
sind die meisten Knochen auf die ahgebildete Hauptplalfe gekommen,
nur wenige Theile slellen sich als .Abdruck dar. Sonst bemerkt man
noch Ueberreste von einem kleinen Fisch und von den kleinen
Saccocoma - artigen Crinoideen.
Der Kopf, dessen Umriss dem einer jungen Gans ähnlich sicht,
nnd der am vorderen Ende abgerundet is t , misst nach Sömmerring