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von oben sich hcrabhegebcnden Knochen, dessen Deutung nm so
schwieriger is t, als «muiltelhar oder in einem gewissen Abstande
d avor ein ähnlicher n bwärls sich ausspitzender Knochen wahrgenom-
men wird. Von diesen beiden Knochen en tspricht der hintere einem
älinlichcn, aber wegen der cigcnthiimlichen Uesclia/Tenheit des Jo ch beins
frei herabhängcnden Knochen im Vogelschädel, wo er von Bo-
jamis richtig für das Thräneiibcin. von Anderen auch für das Oberaugenhöhlenbein
ausgegeben w ird ; der v o rdere der beiden Knochen
ist alsdann das Vorderstinibein, das im Vogel deutlich entwickelt
mit dem hinteren Nasenlochwinkel sich darstellt, ln gewissen lebenden
Lacerten (Monitor, Iguana, Stellio) träg t das Vordei-slirnbein
ebenfalls zur Bildung des Bandes des Nasenloches b e i, und in den
l.acerten überhaupt verbindet sich das Thräncnbein mit dem Jochbein
zur Bildung des vo rd em Theils des Augenhöhlenrandes: überdies
findet sich namentlich bei Monitor noch ein Oberaiigeiihöhlenbein vor,
d a s aber oben an der Aussenseite des Vorderstirnbeins angebracht
is t nnd auch gewissen Vögeln zustcht.
Die g ro s s e n , rundum knöchern begrenzten Augenhöhlen in der
hinteren Gegend des Sc-hädcis waren wen ig sten s thoihvcisc durch
eine knöcherne Scheidewand g e tren n t nnd enthielten wie g ewisse
Saurier und Vögel einen Knocheuring zur Verstärkung der Sklerotika.
Einigen Pterodactyin sch ein t dieser Ring zu fehlen; ich habe ihn
wenigstens bei den Rharapliorhynchen noch nicht auffinden können.
Wo er erscheint b esieht er entweder aus einem einzigen glatten
Stück (Pterodactylus scolopaeiceps, Pt. e ra s s iro s tris ) oder aus sich
überdeckfiiden Täfelchen, die entweder glatt (Pl. Kochi) oder gra-
nulirl (Pt. .Meyeri) seyn können.
Das Nasenloch w a r paarig und öfter durch Grösse ausgezeichnet.
Die beiden Löcher w aren aber nicht, wie se lb st Oken angeuommen
h a tte , im Innern durch eine Scheidewand vo n theilweise knöch
ern er Beschaffenheit g e tren n t. An Pterodactylus Kochi, noch
deutlicher aber an Pl. longicolium erkennt man, d a ss d a s , was man
für den knöchernen Rest dieser Scheidewand genommen, der äu ssere
Knoclien ist, in den der vordere Nasenlochwiukel eingeschnitten sich
darstellt. Dieser Knochen is t wie die meisteo Seliädelknochen der
Pterodactyin von seh r dünner Beschaffenheit. Da nun die über ihm
liegende Zwischenkieferleisle, die zu dem üaiiptstiiDbeiii führt,
80 wie der untere Kieferrand, der in d ieser Gegend gewöhnlich be-
zahnt is t , weit dicker sin d , so konnte es n icht fehlen, d a ss bei dem
I Druck, dem diese Versteinerungen imlerworfen w a ren , der dünne
ä u ssere Knochen eine im Vergleich zu se in er Begrenzung tiefere Lage
annalim; er erhielt dadurch das Ansehen einer dünnen Kiiochen-
wand im Innern des Schädels.
Zwischen Nasenloch und Augenhöhle liegt eine dritte Oeffnung,
die wiederum an den Vogelschädel e rin n e rt, der ebenfalls zwischen
Vorderstinibein und Thränenbein einen knochenlosen Kaum besitzt.
Vollständig knöchern begrenzt ste llt sich diese mittlere Oeffnung in
den Rhamphorhynchen, wo sie kleiner is t und w eiter unten liegt,
und auch in einigen kurzschwänzigen Pte ro d a c ty in , namentlich in
Pt. e ra ssiro stris und vielleicht auch in Pt. brev iro stris und Pt.
Meyeri d a r; in anderen dagegen is t sie nur theilweise knöchern
von der Nasenöffnung g e tre n n t, und tritt in ve rsch ied en e r Grösse
I a u f, je nachdem das Vorderstirnbein dem Tliräneiibein näh er oder
ferner liegt. Bisweilen befinden sich diese beiden Knochen so nahe
beisammen, dass eine milllerc Oeffnung kaum ausgebildet e rscheint
1 oder wohl gar n icht wahrgenommen wird, wie in Pt. Kochi; und an
: Pt. longicolium, so wie an Pt. riiamphastinus kann man sieh überz
eu g en , dass es auch Pterodactyin g ie b t, die wirklich gar keine
mittlere Oeffnung besitzen. Bei völlig knöchern begrenzter mittlerer
Oeffnung wird die Trennung zwischen ihr und der Augenhöhle durch
‘ das Jochbein und T h ränenbein, und zwischen ihr und dem Nasenlo
c h , wenn nicht wie in den Vögeln g a n z , so doch grössten th eils
durch das Vorderslirnbein und wohl nur zum geringen Theil durch
den Oberkiefer v e ran las st.
' Einer der w ichtigsten Knochen is t das Paiikenbein, wo ran der
Unterkiefer einlenkt. Dieser Knochen is t nicht wie in den Vögeln
q uadratisch, sondern cylindrisch stielförmig beschaffen, worin schon
Cuvier und Oken ein untrügliches Zeichen erb lick ten , d.ass der
Pterodactylus kein Säu g e th ier, sondern ein Reptil, S a iiru s, war,
^ Hierin, so wie in einigen ändern Theilen, zeigt das Thier die meiste
I Aehnlichkeit mit Chainaeleoii, dessen Hiiiterscliädel sich aber nicht
Vogel-artig wölbt, sondern unter hin te rwä rts gehender Verlängerung
mehr z iisp itzt, mithin von Pterodactylus ganz v e rschieden ist.
Für Pterodactylus is t bezeichnend, d a ss die Einlenkungsstelle
des Unterkiefers mehr oder wen ig er weil v o r dem hinteren Aiigen-
liöhlenwinkel lie g t; in den Vögeln liegt diese Stelle weiter hinten,
in den Lacerten en tsp rich t sie dem hinteren Ende der Scliläfengrube.
Dabei besitzt der Unterkiefer der P tero d ac ty in , abgesehen vo n der
ZalinbewaffiHing, g ro sse Aehnlichkeit mit dem der Vögel. Die
festere. Verwachsung und flach e, leisteuföniiige Gestalt seiner
Hälften, deren gerade Richtung voti vo rn nach hinten und schwa ch e
Biegung in vertikalem Sin n , die e tw a s h in te rwä rts g e rich te te Stelle
zur Binlenkting in den Schädel, und die auffallende Kürze des dah
inter folgenden Fortsa tz es erinnern s e h r an den Unterkiefer
in den Vögein und u n te r den Reptilien an Cliamneleon und die
Schildkröten.
Bisweilen werden Andeutungen von Nähten wahrgenomnieii,
w o rau s man glaubt Aufschlüsse über die Zusainmeiisetzmig des
Unterkiefers erlangen zu können. Zwischen den Zähnen und der
Gelenkgrube ist an der Aussenseite durch eine Naht eine schmale
obere Randleiste »h g e tren n t; in Form e iner ähnlichen Leiste e rsch
ein t am unteren Rande das Winkelbein. Auf der Slreokc zwischen
diesen beiden Leisten lä s s t sich keine weitere Trennung w ah r-
nehmeii. Es is t n icht d en k b ar, d a ss das Z aiinbein, wo rau s der
Unterkiefer grö ssten th eils b e s te llt, bis zu r Gelenkgegend gereicht
h a b e ; vielmehr wird anzunehinen s e y n , d a ss die zwisch en den
beiden Leisten liegende Strecke dem Kroiibeiii a n g eh ö rt, auch wenn
dessen vordere und h intere Grenze sich n icht n a chweiscn lä sst.
In Crocodil wird der obere Rand zwischen den Zähnen und der
Gcieiikgrube vom Kronheiii gebildet, das sich in d ieser Gegend mit
dem Winkelbein in die Aussenseite überhaupt theilt. ln den Lacerten
wird der obere Rand vom Moiidbein, das in Crocodil an der Aussen-
s e itc nicht sich tb a r ist, be sch rieb en ; cs ste llt aber se lb s t in Chamae-
Icon einen auffallend sta rk entwickelten Kro nfortsatz d a r, w ovon in
Pterodactylus nichts vorkommt. In den Vögeln dagegen glaubt man,
wie in P te ro d a c ty lu s , Andeutungen e iner schmalen oberen Randle
is te , die aisdaon aneli dem Mondhein angehöreii w ü rd e , waiirzu-
n ehmen , auch ersch ein t in den Vögein und Lacerten, wie in Pterod
actylus, das Winkelbein nur a ls eine schmale Randleiste an der
A u s s e n s e ite , dabei aber wird in den Vögeln und den Lacerten in
der dem vordern Ende beider Leisten entsprechenden Gegend eine
deutliche Tremumg zwischen Kronbein und Zaimhein wahrgenoin-
men. Es ergiebt sich hieraus jed enfalls so viel, d a s s der Unterkiefer
der Pterodactyin sich auch in se in er Zusammensetzung nur den
Vögeln und Lacerten vergleichen la s s e ; e s fehlt ihm dabei d a s Loch,
von dem die hintere Unterkieferhälftc der Vögel nnd Crocodile durchs
e tz t wird.
Bei d ieser Aehnlichkeit muss es auffallcn, die Kiefer mit Zahnen
bewaffnet zn sehen, die wie die der Crocodile in g e tren n te Alveolen
e ingekielt sin d , und den Ersatzzahn wie in den Laccrten neben dem
alten Zahn sitzen haben.
Die Vorrichtung des Zungenbeins is t mehr Vogel- und Reptilienarlig.
W i r b e l u n d R i p p e n .
Es wollte nicht g e lin g en , die Zahl und Beschaffenheit der
Wirbel in den Pterodactyin genügend zu ergründen. Selbst darüber,
ob diese Thiere Lendenwirbel b e s a s s e n , b e s teh t U n g ew issh eit; icli
habe mich vo n ih rer Gegenwart nicht hinreichend überzeugen können.
Fehlten s ie , so glichen diese Tliiere hierin den Vögeln, an die auch
der k ü rze re , steifere Rücken, so wie der bewegliche Hals e rin n e rt;
dabei besitzen aber die Pterodactyin eine geringere Zahl Halswirbel
und eine g rö ssere Zahl Rückenwirbel, als die Vögel. Auch liat sich
der lange Ilal.s, der anfänglicli für ein Zeichen des Fliigvennögens
der Pterodactyin g a lt, nicht für alle b ew ä h rt; in g ewissen Species
ist er kurz und s te if und e rinnert an die Reptilien, er is t dabei g e wöhnlich
dick. Die Lange des Halses wird nicht durch eine g rö ssere
Anzahl, sondern nur durch g rö s s e re Länge der Wirbel bedingt.
Lange Halswirbel sichen indess dem Pterodac tylus nicht niisscliliess-
lieh z u ; sie finden sich auch v o r bei den Wasse rv ö g e ln , der Giraffe,
dem Kanieel, und unter den fossilen Sauriern bei dem Protorosauriis
(vgl. mein Werk : „Saurier ans dom Kupferschiefer der Zechslein-
F o rma lioii), am’längsleii sind sie in Tan y s tro p h eu s (vgl. mein Werk:
,,Saurier aus dem Museliclkalke“ etc., S. 42. t, 3 0 . 46. f. l — 4) . Eine
Tremniiig zwischen K örper und Bogen habe ich nicht wahrgenommen;
diese Wirbelt heile w erden daher w ie bei den Vögeln und l,acerten srlion
v erschmolzen gewe sen sey n , als das Thier das Frnehtleben v e riiess.
Es werden sieheii Halswirbel angenommen, die sich öfter auch
n a chweisen la s s e n ; der e rs te w a r seh r kurz, der zweite nicht länger,
e h er kürzer als die folgenden. Sichen Halswirbel is t die gewöhnliclie
Zahl in den Säugelhieren und Crocodilen, während die lebenden La-
c eilcn w en ig e r, die Vögel mehr b e sitz en , die Vöge! nicht unter 9.
gewöhnlich aber weil meh r, bis zu 23 (Anas oy g iu is ). Be id e n
Pterodaclyln hätte man eh er eine g rö ssere Zahl Halswirbel verniu-
thon sollen, a ls bei der an das Wasser gebundenen erio.schenen Saurier
Familie, die ich unter dem Namen der .Maerolrachelen (Plcsio-
sauriis, Nolliosaiiru.s e tc.) begreife. Es scheint ab e r, a ls wenn die
Natur hei der Hcrvorbringung o rg anischer Formen sich in der Vere
inigung der aiiffaileiKlsteii Gegen.sätze b e sonders gefallen liäfle.
Für die Vögel werden nie über e lf eigentliche Rückenwirbel,
Wirbel mit Rippen, angegeben (C n v ic r). Die Pterodactyin besitzen
ih re r mehr, jedenfalls nicht unter 12, und ihre Zahl scheint sich je
mich der Species bis a u f 15 oder 16 beianfen zn haben. Die Be-
niiiliungen, hierüber zu sichern Angaben zu gelangen, blieben erfolglos.
Es ist nocli Dicht g ew is s , ob allen Pterodactyin ein durch Verw
a ch su n g mehrerer Wirbel gehildelcs Kreuzbein zn steh e ; den mei.slen
ist es eig en , und sie erinnern dadurch an die Säiigelhiere, die Vögel
und u n te r den fossilen Sauriern an die schwerfiissigen l’achypodeii
und an l’n rasau rn s (vgl. mein Werk : „Sau rie r aus dem Kupfcr-
scliiefer, S .2 1 .2 3 . t. 5, f. l . t . 6. — Jalirb. für Mineral., 1857. S. 1 0 3 ),
der ebcnfaüs keine weitere Verwandtschaft mit den Pterodactyin
zeigt. Oken v eimutliele schon in Ptcrodaclylns ein aus v ie r Wirbeln
gebildetes Kreuzbein, nimmt aber gleichwohl nur zwei Beekcn-
wirbel an. Die Stelle bei Oken w a r mir niclit bekannt, a ls ich zuerst
an Ptcrodac lylns dubius (Taf. VI. Fig. 1) ein diireli Verwachsung von
5 — 6 Wirbeln gebildetes Kreuzbein anffand. Wagner bestätigte
h ierauf meine Beobachtung bei Untersuchung der Original-Versteinerung.
Denningeaciitet glaubt Quenstedt (Pte ro d ac ty lu s sn evicns, S. 4 5 )
nur an zwei Beckcnwirbel, nnd Bumieisler (Kritische Benrlheilnng
einiger Ptero d ac ty ln s-Arten , 1855. S. 4) hält e s so g a r für einen
Missgriff, wenn ich dem Pterodac tylus dubius 6 Krcnzbeinwirbel beile
g e; er s a g t d abei: „Alle Amphibien haben zwei K renzbeinwirbel;
nie mehr“ , und sch eint dah er n icht zu w is s e n , da ss es noch andere
fossile Saurier g ie b t, die mehr als zwe i Kreuzheinwirbel besitzen.
Eine glänzende Bestätigung meiner früheren Beobachtung erhielt ich
durch Ptcro d ac ly ln s g randipclvis (Taf. Vlll. Fig. 1 ) , dessen ans 5— 6
v e rw ach sen en Wirbeln b e siehendes Kreuzbein noch dcullielier als
bei Pterodac tvlus dubius überliefert ist. Auch Ptermlaelyliis Kochi
scheint ein aus 5— 6 Wirbeln b e stehendes Kreuzbein zn besitzen,
einige andere Species und se ih st die Khamphorliynclien lassen Aehiiliches
veriini! heil, doch w ar bei d ic seiu lie Zahl der ve rwach sen en Wirbel
nicht genau zu ermitteln. Das Krouzhein der Vögel besieht mindestens
aus fünf Wirbeln (Colymbus g la c ia iis ), kann aber deren bis zu 22
(Casiiariiis iiuiic-iis) e n lh a llen ; in den Fledermäusen zähll es 5— 6
Wirbel (C n v .), dunen sicli dalier die Pterodactyin hierin be sser
a iischtiesscii.
So lange man nur k n rzschwänzigc Pterodaclyln kannte, galt der
Schwanz für einen Beweis, d a ss die Thiere keine Reptilien waren. Der
kurze Scliwanz wurde dem der Vögel v e rg lich en , wegen seines spitz-
nusgeiiemlen Emles aber fand man inelir Aelmlichkeit mit dem
Schwänze der Snugelliierc. Man glaubte die Reptilien-Nalnr in diesem
Organ g a r niclit v e rtre ten , als die Aiiffiiulung langschwänzigev Ptero dactyin
begann. Nun aber befieindclc der lange Schwanz an einem
fliegenden Tliier eben so s e h r, als zu vor der kurze an oinciii Reptil.
Die Zaiil der VV'irbel, wo ra u s das kurze bewegliche Schwänzchen
bc.stclil, sclieint nicht bei allen Pli'rodaclyln g le ich ; in Pt. scolopa-
ciceps scheint sie 15 zn erreich en , so viel zählt auch Waglcr in Pl.
lo n g irostris, wo sie kaum über ein llntzond holragoii d ü rfte ; älinliclies
wird für Pt. Kochi g e lten , wälirend in Pf. g raiiilip e lv is. wenn der
Schwanz wirklich v ollsiandig v o rlie g l, n u r 10 und in Pi. .Meyeri
kamii melir vorhanden wären, ln den Vögeln sind 6 -1 0 Scliwanz-
wirbel voriianilen, von denen sicli aber der ietzle durch Grösse und
Ik-rni. V. »Icycr, lUliosr. Scliiufer.
llacii Scheiben-förmige Ueslalt auszeichiiet; in den Säugethieren kann
die Zahl der Schwanzwirbel so g a r noch geringer seyn a ls in den
Vögeln, sie aber auch weit überlrelTen. Dur lan g e, steife Schwanz
der Rhamphorhynchen zählt 3 8— 40 Scliwanzwirbcl, die in Körpern
bestehen, die an den Oelenkiläehen auf ähnliche Weise wie die Fliig-
liiigergljedur mit einander vcrhuiiden sind und zwischen Knoclienfäden
liegen, die an die Sehnen im Schwänze der Ratten erinnern, wo, wie
in den Uidelphen, die Zaiil der Sehwanzvvirbe! 30 übersteigen kann,
in den Edeiitaten e rreich t sie 46 (Manis m a cru ra). In den lebenden i
Sauriern sind 30 Sehwanzwirbel gewöhnlich, 38 werden im Alligator i
aiigetroffen, im Monitor (.M. nigricans aus J a v a ) 115. Der lange,
steife Schwanz der Rhamphorhynchen, war weder für ein Land- noch |
für ein Wasserlliier geeignet, wohl .aber für ein fliegendes Th ie r; die I
Zahl der Wirbel, wo rau s er b e steh t, erinnert an die in den Säuge- i
Ihiereti und Alligatoren; die Bildung der Wirbel und des Schwanzes |
überhaupt ist dabei eigentliüinlieli.
Die Rückenrippeii sind Rcptilien-artig; in den Säugelhieren, namentlich
in solchen, die niclit zu den Fleischfressern gehören, so wie
in Jen Vögeln sind sie breiter, in letzteren überdies mit einem rü ck w
ä rts gerichteten Fortsätze (p rocussus iincinatus) versehen, der auch
im Crocodil (Cuvier, o ss. fo s s ., 4Ü ed. IX. p- 2 0 0 ) , doch mehr von
knorpeliger Natur, wahrgeiiominen wird. Das e rste oder die beiden
e rsten Paar Kiickenrippen zeichnen sich bi.sweilen durch g rö ssere
gleiclifürinige Stärke aus (Pf. dubius, Pt. longicolium, Pl. Würtcm-
b e rg ic u s). Quenstedt glaubt in diesen Rippen einen Ersatz für das
felileiide Schlüsselbein gefunden zu h a b en , das sie aber schon aus
dem Grund nicht vertre ten können, weil den P tero d ac ty in , so weit
sie gekannt sind, das Scliliis.selbein fehlt, dagegen nur wenige Species
mit diesen v e rstärk ten Rippen versehen sind.
Die Bauch- oder Abdominal-Rippcn, weiche die Pterodaclyln besitzen
(Jah rb . für Mineral., 1842. S. 3 0 3 ) , sieben weder den Vögeln
noch den Säugethieren zu, wohl aber den Reptilien. Goldfuss v e rkannte
diese Rippen in Pt. c ra ssiro sfris für Bruslrippen, oder für solche, die in
das Brustbein cinlenkten. ln Rliamphorhynehns kommen noch cigen-
Ihümliche knöcherne Rippeiiforlsälzc vor, die ieli anfangs den sch rä gen
Fortsätzen der Rückenrippen in den Vögeln und Crocodilen v e rglichen
hallen. An einem sp ä ter aiifgefiindenen Exemplar erkannte
ich je d o c h . da ss diese Theile ihrer Zaiil nnd Lage nach den ßaueh-
rippen entsprechen, an denen sie Fortsätze gebildet haben werden, die
bis jetzt noch an keinem ändern Thier heobaclitct sind. In Ramphor-
liyciuis Gemmingi finden sich 6 Pa a r Abdoiniiial-Rippen v o r , für die
übrigen Ptcrodactyln w a r ihre Zahl nicht mit Siclierheil zu ermitteln.
B r s t b e
Das Brustbein ist Vogel-artig g e s ta lte t, wobei cs e tw as an die
Lacerten erinnert. Es besteht in einer einfachen Pialle, ohne die bei
den Vögeln vorkommenden Au ssc h n itte , Löcher oder Kiel zn bes
itz e n ; ancli lüldet es keinen Kasten von solcher G rö s se , wie in
den Vögel, wo es Brust nnd Unterleib umfasst. Demiiiigeachlet
verr.ätli der Knochen ein fliegendes Thier, nnd war vielleicht hinterw
ä r ts , wo er sich weniger lang a iisd eh n te, durch die Abdominal-
Rippun e rse tz t, die zugleich dem Thier die Saurier-Natur bewahrten.
Das Brustbein ist ein schwach g ewölbtes knöchernes Schild, das
breiter als la n g , und daher eh er dem Brustbein der nur kümmerlich
mit Flügeln verseheiinn Stran ss-arlig en Thiere beider Erdliälften,
als dem in den Flng-begabten Vögeln zu vergleichen ist. Es zeigt keinen
Kiel oder Grälhe, und man könnte daher glauben, dass, da die Stelle
zum Ansatz eines kräftigen Fliiginiiskcls feh il. die Pterodactyin
keine guten Flieger gewe sen wären. In dem Mangel eines Kieles
scheint indess nur eine Andeiiliing zu liegen, d a ss die Thiere keine
Vöge! waren. Eben so wenig werden sic Wandcrlliiere gewesen
s e y n , und bedurften daher aiicli keines so starken Briistmuskels.
Das Brnslhein der Fledermäuse gleicht so g a r durch die Gegenwart
e ines Kiel.s mehr dem in den Vögeln. Es besitzen aber auch die
Maulwürfe .am Brustbein diesen K ie l, der daher nicht unbedingt als
ein Zeichen des Fliigvennögens gelten kaiiii; er setzt eigentlich
nur sta rk e Hriisimuskclii v o r a u s , die daran befestigt waren. Selbst
in den Sclnviinmvögclii, die nicht zu fliegen v ermögen, ist der Kiel
vnriiaiidüii für sta rk e Brustmuskeln, die liier zum Schwimmen eben
so iiölliig sin d , wie dem Maulwurf zum Graben. Bei den Schwimm