
dem Vorderarm, der andere mit dem Mittelhandknochen des Flng-
fingei-8 in Berülirung zn ste h en ; zwischen beiden glaubt man eine
rreiere Stelle, wie bei dem vollständigen Khamphorhynchus Gemmingi,
wahizunehmen, dann aber noch ein kleineres Knöchelchen,
; dev kurzen
wenn hier keine Tänschung iinterläiift.
Von den Mittelhandknochen des Flugfingers is t ebenfalls der
linke besser überliefert, er wird ober theilweise vom Schädel bedeckt.
Seine Läiwe wird 0 ,0 1 5 betragen. Auch liegen Andeutungen von
ein Paar dünnen .Mittelhandknochen der kurzen Finger der rechten
Hand, und von dieser nnd der Unken Hand Fingerglieder
jedoch keinen .Aufschluss über die Zusammi
Finger geben.
Die Flugfingcr lenken noch vollkommen in die zu ih rer Aufnahme
bestimmte Rolle an den Mittelhandknochen ein. Auch wird
der Fortsatz wahrgenommen, durch den das Geienkende des e rsten
Flugfingergiiedes sieh auszeiehnct. Die Flngfinger scheinen beide von
an ssen entblösst, die Unterseite des rechten, den Finger ausgeslreckt
g ed ach t, naeh o b en , die des linken nach der linken Seite gerichtet,
wobei der rechte Flugfinger mit dem Vorderarm einen sp itzen , der
linke mit dem Vorderarm seiner Seite einen stumpfen Winkel beschreibt.
Die Mittelhand hält dabei die Richtung des Vorderarms ein,
anileutend, dass sie mit diesem durch die Uandwiirzel ste ifer v e rbunden
w a r , während der Flngfinger sich an ihr mit Leichtigkeit
bewegte. Das e rste Glied des Flugfingers is t ohne den Fortsatz
0 ,0 5 8 5 lang, am obern Ende 0 ,0 0 6 5 , am untern 0 ,0 0 8 , an der
schwächs ten Stelle 0 ,0 0 3 5 breit; für das zwe ite Glied erhalt man
0,054 Länge, oben 0 ,0 0 8 , unten 0 ,0 0 7 5 , an der schwä ch s ten Stelle
kaum mehr als 0 ,0 0 3 Breite; für das dritte Glied 0 ,0 4 8 5 Länge,
oben 0 ,0 0 7 , unten 0 ,0 0 4 5 , an der schwä ch s ten Stelle 0 ,0 0 2 Breite;
für das v ierte Glied 0 ,0 5 3 Länge, oben 0 ,0 0 4 Breite. Dieses Glied
zeigt schwa ch e Biegung, das linke wird grössten th eils durch den
Schädel verdeckt. Die Flugfingerglieder sind in Folge ih rer hohlen
Beschaffenheit fast sämmtlich der Lange nach eingedrückt. Innerhalb
des vom e rs te n , zweiten und d ritten Gliede des linken Fliigfingers
beschriebenen Dreiecks liegt ein an das zwe ite Glied sloss ende r
Knochen, der zu irrigen Vorstellungen vom Flu g-Apparat Veranlassungen
geben kön n te ; ich unte rlasse daher n ic h t, anzuführen, dass
er nur in einer zufällig an diese Stelle gerathenen Rippe besteht.
Es gelang mir die beiden vo rn geg ab e lten , im Ganzen mehr
Rippen-förmig gestalteten Schambeine vollständig zu en tb lö ssen ; sie
sind e tw as verschoben, ergeben 0 ,0 1 2 Länge und se lb st am Gelenkende
nicht über 0 ,0 0 1 5 Breite. Der die Gabelung v e ranlassende
Fo rtsa tz endigt sp itz , der Dauptknochen mehr gerade abgestumpft.
In derselben Gegend glaubt man auf der ändern Seite der Wirbelsäule
Ueberreste von platten Knochen, den Sitzbeinen, wah rzu nehmen,
und an dem Ende des oberen Sitzbeins ein Pa a r Reste von
dünneren Knochen, die vielleicht auch zum Becken g eh ö ren ; von
dem linken Oberschenkel, in dessen Richtung sie fallen , röhren sie
nicht her. Der rechte Oberschenkel, der weiter links, von der Wirbelsäule
und von dem linken Ober- und Unterschenkel bedeckt, w ah r-
gcnonimen w ird , is t zur Ermittelung der Länge des Knochens eben
80 wenig geeignet, als der linke; an seinem unteren Ende erhält
man 0 ,0 0 3 und für den Knochenkörper 0 ,0 0 2 Stärke.
Der linke Unterschenkel liegt rechts vo n seinem Oberschenkel
und diesem fast parallel, während der rechte Unterschenkel mit
seinem Oberschenkel einen s e h r stumpfen Winkel beschreibt. Für
die Länge des Unterschenkels erhält man 0 ,0 2 5 , für die Breite an
den Enden 0 ,0 0 3 , in der Mitte nur halb so viel. An einer aufge-
brochenen Stelle des Körpers erk en n t man Andeutungen eines
paarigen Knochens.
Von der Fu s swu rz el lä s s t sich nur ein g rö sse re s Knöchelchen
im rechten Fu s s unterscheiden. Beide Füs se sind naeh der rechten
Seile hin g e rich te t, und es is t von ihnen kaum mehr a ls der Mittelfuss
überliefert, dünne Knochen von nicht unter 0 ,0 0 8 5 Länge.
ln der Nähe der Gelenke findet sich sp ä th ig e r Kalk ausg e-
sehieden, der Schiefer is t der gewöhnliche.
Die Spannweite von dem einen Ende des Flugfingers zum ändern
bemisst sich auf 2 3 Zoll, mithin fast 2 Par. F u s s, wofür man in
Ramphorhynchus longicaudus 13 Zoll, nur wenig mehr als die Hälfte,
erhält. Letztere Species is t überhaupt weit kleiner und mit einer
kürzeren Schnantze versehen. Vorliegende Versteinerung gleicht
namentlich auch im Schädel dem Rhamphorliynchus Gemmingi, das
Thier w a r aber nur halb so gro ss. Das Verhältniss des Oberarms
zum Vorderarm is t in beiden ungefähr d a sselb e, fast wie 2 ; 3. Im
Vergleich zu anderen Theilen sle lll sich der Vorderarm e tw a s länger
h e rau s; so misst der Unterschenkel freilich n u r unbedeutend weniger
als zwei Drittel von der Länge des Vorderarms; die Länge des Vorderarms
b eträgt zwei Drittel von der des e rs ten Flugfingergiiedes,
in Rh. Gemmingi weniger, für Rh. longicaudus Hess sich d ieses Verh
ä ltn iss wegen mangelhaft überliefertem e rsten Fingerglied nicht
ermitteln; zum dritten und v ierten Fingerglied ste llt sich der Vorderarm
noch länger h e ra u s , indem er auffallend mehr a ls zwei Drittel
Lange m is s t, zum driften Glied ist das Verhältniss so g a r wie 4 ; 5.
Das e rste Flngfingerglied w a r merklich lä n g e r, iu Rh. Gemmingi
kaum länger a ls das zw e ite , und das letzte w a r fast so la n g , in Rh.
Gemmingi e tw a s weniger lang a ls das zw e ite ; doch is t in beiden
Thieren je das e rste und zweite Glied länger a ls das d ritte und v ie rte.
Fast auffallender sind die Abweichungen, welche die Mittelhand darb
ie tet, indem sie in vorliegender Versteinerung absolut nur wenig
kürzer is t, als in dem fa s t noch einmal so g ro s s en Rh. Gemmingi;
sie scheint se lb st v e rh ä ltn issmäss ig noch e tw as länger zu sey n , als
in Rh. longicaudus. -Der Mittelliandknochen des Fliigfingers ve rh ä lt
sich in Länge zum Vorderarm wie 2 ; 5, zum zwc iteo Flugfingergiied
wie 2 : 7 ; iu Rh. Gemmingi ergeben sieh diese beiden Verhältnisse
wie 2 : 7 und 2 : 1 1 ; in Kh. longicaudus is t die Mittelhand ebenfalls
v e rh ä ltn issmäss ig länger a ls in Rh. Gemmingi, da ich aber ihre Länge
nicht wie io letzterem nach dem Mittelhandknochen des Fiugfingers
nehmen k o n n ie , so u n te rlasse ich e s , das Verhältniss in Zahlen
auszudrücken; sie scheint nicht ganz so lang a ls in vorliegender
Versteinerung.
Die vo n mir hervorgehobenen Abweiciniogen sind wen ig sten s
th e ilweise nicht ohne Belang. Es is t jedoch dabei zu berüeksicli-
tig en , d a ss sie sich an Thieren vo n ve rsch ied en e r Grösse h e rau s-
sfellen, und w ir noch nicht w is s e n , wie die einzelnen Skelet-Thcile
sieb durch das Waehsthum v e rän d ert haben. Ich glaube daher auch,
da ss v o re rs t die Berechtigung fehlt, die vo n mir näher dargclegte
Versteinerung einer vo n Rh. Gemmingi v erschiedenen Species beizu-
legen und ihr einen besondern Namen zu geben.
E x em p la r v o n N u s p lin g e n .
Aus dem lithographischen Schiefer bei Niisplingen in Schwaben
ste llt Fra as eiuen Rhamphorhynchus Suevicus a u f, d e ssen Theile in
Grösse und Beschaffenheit mit denen des zu Eich stätt gefundenen
vollständigen Exemplars vo n Rhamphorhynchus Gemmingi (Taf, IX.
Fig. 1) flbcreiiistimnien, nnd der daher auch d ieser Species angeiiören
wird. Der Kopf is t mit einem Tlieil des H alses, und der Schwanz
grössten th eils w eg g eb ro ch en , das Skelet is t th e ilweise a u s seinem
Zusammenhänge gerathen. Die Wirbelsäule hat v o r dem Becken
Trennung erfahren. Die Gliedmaassen sind man g elh a ft, und liegen
v e rstre u t umher. Darunter befinden sich ein Pa a r Zäiiiiehen von
0 ,0 0 5 Länge. F ü r die lla lswirb ei wird 0 ,01 Länge und 0 ,0 1 2 Breite
angegeben; die Breite soll durch s ta rk e , a u f den Bogen kommende
Querfortsätze v e ra n la s s t sey n , und der Bogen soll sich zu einem 0 ,0 0 5
hohen Stacheifortsatz e rh eb en ; die v o rdere Geienkiläche des Körpers
wäre co n cav , die hintere convex. Fe ste r hängen die Rückenwirbel
zusamm en, die letzten messen noch 0 ,0 0 6 Länge und 0 ,0 0 4 Breite,
sind aber zusammengedrückt. Das Kreuzbein (s a ) w ü rd e , w a s
kaum zu g lau b en , nur aus einem Wirbel bestehen mit Querforts
ä tz e n , für deren Länge 0 .0 1 5 angeben w ird ; es wäre dies viel.
Die für die Darmbeine ( i.i) ausgegebenen Knochen halte ieh für die
Schambeine. Der eigenthümlichen Bildung des Schwanzes glaubt
Fra as nach seinem Exemplar beifügen zu können, da ss dev Scliwanz
durch zahlreiche Flossen - artige Fulcra ge stü tz t w a r. Er verstellt
darunter die Faden - förmigen K n o ch en , worin die Körper der
Schwanzwirbel liegen. Das Abstehen der Knoelienfacieii in der
Gegend d e r Schwanzwurzel wird auch an dem llnnrlemer Exemplar
(Taf. X. Fig. 1) und an dem vereinzelten Schwänze (Fig. 2 ) w ah rgenommen.
Quenstedl (.Iura, S. 8 1 2 ) halt ea für wahrscheinlich,
da ss die feinen B o rste n , wie er die Knochenfäden n e n n t, der Flugh
au t zum Stützpunkt gedient haben. Diese Knochenfäden scheinen
n ichl in der Schwanzhaut an gebracht gewe sen zu s e y n , wofür sie
in zu nalier Beziehung zu den Wirbelkörpern steh en , auch tragen sie
nicht die Beschaffenheit von Haiitknoelien an sich. Was für das
ganze Brustbein ( s t) ausgegeben w ird , is t nur sein oberer Forts
a tz ; es g eh ö rt dazu noch der ganze Th eil, den Fra as für eine seh nige
Haut (c s ) h ä lt, die wie in den Vögeln den Brustkasten v e rsch
lossen haben soll. Ein Gabelbein (furcula) liabe ich noch in
keinem Pterodactylus angetroffen. Was Fra as (fu) dafür hält, röhrt
vielleicht vom Zusammenliegen eines R ippenpaarcs her, das am Anfang
des Rumpfes wohl diese Stärke erreichen kann. Von den Flugfinger-
gliedern is t das zweite vollständig überliefert und 0 ,1 0 3 la n g , w'as
zn Rhamphorliynchus Gemmingi p a s s t; die Breite beträgt am oberen
Ende 0 ,0 1 2 , in der Mitte halb so viel und am unteren Ende 0 ,0 0 9 .
Was für Phalangen der kleinen Finger aiisgegeben wird (p. p.) , sind
Mitlelhandknoelien, für die 0 ,0 1 8 Länge geeignet e rsc h e in t; die
Phalangen d ieser Finger sind w e it kürzer. Der Oberschenkel (f)
w a r 0 ,0 3 , der Üntersehenkei (ti. fi) 0 ,0 4 5 lafig. Die Selinen-
knochen ( s ) zur Anheftung der sta rk en Muskeln, welche zur Bew
egung der g ro ssen Finger nöthig g ewe sen sey n so llen , h alle ich
für Mitteifussknoehen.
F ra a s (Württemb. n a tu rw . Ja h re s lie fte , XI. 1. 1 8 5 5 . S. 106 )
s a o t, d a ss er a u s s e r diesem von ihm unter Rhamphorhynchus Suevicus
b ekannt gemachten vollständigeren Üeberrest vo n weiteren Exemplaren
Stücke des Fiu gfingers, der Wirbelsäule ii. a. e rhalten habe,
die theils auf g rö s s e re , th e ils auf kleinere Individuen, a ls das von
ihm beschriebene, h inweisen würden. Eine vollständige v ie rte Phalange
des Fiugfingers messe 0 ,1 4 .
und alsdann darum, ob dieser Finger von einem neuen, dem Ptero dactylus
nahe stehenden Genus oder von einer Fledermaus h trrü h rf,
die Jedenfalls zu verlässiger nachgewieaen werden müsste.
ln den Khamphorhynchen kommt e s , wie ich gefunden habe,
v o r , d a ss das letzte Flugfingergiied das vorletzte an Länge überbietet.
Da nun dasselbe iu ähniieliein Verhältniss hei den beiden
von Spix veröffenilichteii Flugfingergliedern der Fall i s t , und diese
se lb st in Grösse dem letzten und vorletzten Glied in Rh. Gemmingi
sieh anpassen la ssen , so wird cs keinem Zweifel unterliegen, dass sie
wirklich von einem Thier dieser Species herrühren.
Wagner (in Abhandl. der malh. phys. Klasse der Akademie in
München, VI, 3 [1 8 5 2 ], S. 6 9 2 ) wollte diese Glieder anfangs mit
Pierodac tylus secundarius v e re in ig en , is t aber zuletzt (a . a. 0 .,
V)ii. 2 [1 8 5 8 ]. S. 4 9 5 ) auch der Ansicht gewo rd en , da ss sie von
Rhamphorhynchns stammen, glaubt jed o ch , dass sie auf eine noch
unbekannte Species hinweisen, w a s ich nicht linden kann.
Es gedenkt nun noch Sömmerring (Denkschr. d. Akad. zu
München, VI [1 8 2 0 ]. S. 11 0 ) a u f einer Platte Solenhofener Schiefers
eines, wie er sag t, v e rletzten Fliigstangenknochens von 0 ,09 Länge.
Da es nicht möglich is t , das Längenverhältniss zu e rmitteln, das
zwischen diesem Knochen und den übrigen Gliedern des Flugfingers
P t e m p y r u s Lin. bei Spix
Die Denkschriften der K. Akademie der Wissenschaften zu
München enthalten im VI. Bande, S. 5 9 , von Spix einen A u fsatz , der
folgende Ueberschrift fü h rt: „Ueber ein n e u e s , vermuthlich dem
Ptero p u s Vaiupyrus Lin. zugehöriges Petrifikat aus dem Soienhofer
Knlkbruch in Baiern.“ Unter dieser Versteinerung s in d , wie schon
Cuvier ( 088. foss., 3. ed. V. 2, p. 3 8 2 . t. 2 3 . f. 9 ; — 4. ed. p. 262.
t. 2 5 0 . f. 9 ) v e rm u thet h a tte, Reste e ines Pterodac tylus zu ve rsteh en .
Es is t mir nicht g e lu n g en , in Erfahrung zu b rin g en , wo diese im
J a h r 1 8 1 4 oder 1 8 1 5 im Steinbruehe zu Solenliofen gefundene Verste
in e ru n g hiiigckomnien. Nach der der Abhandlung beigefügten,
wie angegeben w ird , genau in n a türlicher Grösse angefertigtcn Abbildung
bestehen die Ueberreste im letzten «nd v o rletzten Flugfingergiied
und in ein Pa a r Wirbeln. Die Wirbel sind nach der Abbildung
k le in , dabei aber so wenig deutlich wied erg eg eb en , d a ss sich nichl
erseh en lä s s t, ob s ie , wenn sie überhaupt zu der Versteinerung gehören
so llten , aus dem Schwanz eines kurzschwänzigen Pterodacty
lu s oder aus dem ä n sserste n Schwänzende eines Rliauiphorhyn-
cliiis iieiTÜhrcu.
Mehr jed o ch lä s s t sich aus den Fingergliederii eiilnehmeii.
Vom Endgliede wird g e s a g t, d a ss es spitzig aiislaufc. In der .Abbildung
endigt es mit einer schwa ch en Krümmung. Die doch so n st
genaue Besclireibung der Knochen gedenkt d ieses Umstandes nicht.
Es w äre dah er möglich, d a ss diese Krümmung mir au f einem Verseh
en des Zeichners beruhte. Sollte sie aber wirklich vorhniiden
s e y n , so is t ihre En tsteh u n g wohi nur zufällig. Es kann d.irin
w en ig sten s kein Grund gefunden werd en , die Versteinermig von den
Pterodaclyln aiiszuschliessen.
Spixerkuiiiitc b e re its die Verschieden heit von Pterodactylus longiro
s tris , weil, W'ie er sag t, die Glieder beinahe dreimal länger nnd dicker
sind als in letzterem T h ie r, und das letzte Glied sich n icht wie' in
diesem kü rze r, sondern liinger als das v o rletzte d a rstelll; er findet,
d a ss sie beinahe genau mit den beiden Eiid-Plialaiigeu des .Mittelfingers
von Ptcropns Vnmpyrus Lin. stimmen, nnd glaubt daher
an eli, d a ss die Knochen v on diesem h e rrühren. Da nun aber von
den beiden Gliedern das zweite länger is t a ls das e rs te , im Vampyr
dagegen dieses kaum mehr als ein Viertel vom vorhergehenden
Gliede m is st, so ist Cuvier der A n sich t, d a ss die Versleinerung die
beiden letzten Glieder vo n einem Pterodactylus dnrstelle. Er bemerkt
d a b ei, sollten die kleinen Knochen am Rande Ilandwurzelkiiochen
s e y n , so würde es sich um einen zweigliedrigen Finger handeln,
nDi ra. V. Mrycr, lUhogr. Sctiloror.
b e stan d , so lä sst sich auch nicht die Species aiigeben, ti der e
lierrülirt. Die Länge en tsp rich t dem v orletzten Glied in Rhamphorhynchus
Gemmingi. Ich gedenke d ieses Knochens h ier eigcnilich
mir, um auf ihn aufmerksam zu machen.
RHAMPHORHYNCHUS LONGICAUDUS.
Taf. IX. Fig. 5.
Flerodaclylus longicaudus, . . MOnstbr, in Jahrb. f. .Mineral., 1839. S. 6T7.
Flerodaclylus (Hhamphorhynchus)
longicaudus, . . . II. v. .Mevek, io Palaeontographica, I. 1 (1846).
S. 20.
Hhampkorhynchus ( Plerodac-
Cylus) longicaudus, . . . H. v. Meveb, in Jahrb. f. Mineral., 1 847. S. 182.
— Iloiuocosaiirua Maiiniiliani und Rhaiupho-
rhynchus (Pterodactylus) longicaudus etc.,
1847, S. 12. t. 2.
Ornilhocephalus longicaudus. . A. WwBEa, in Abhandl. d. math, phys. Klasse
d.Akad. in .Müncheo, VI. l (1851). S. 168.
E x em p la r in H a a r lem .
Von d ieser Species sind zwei fast vollständige Exemplare
b ek an n t, eines durch den Grafen Münster, das andere durch mich.
Von e rsterem sag t Münster, es bilde eine ganz neue A rt, die sich
durch den dünnen und seh r langen Schwanz auszeichtic, der länger
sey a ls die v ereinigte Wirbelsäule dus Halses und L eibes, während
die übrigen bekannten Arten nur ein kurzes Schwänzchen besitzen.
Er schlägt für diese Species den Namen Pterodactylus longicaudus
v o r und bemerkt, dass sie aus den Solenhofener Schieferbrüchen h er-
rühre. Es findet sich aber nicht angegeben, in wessen Sammlung
Münster die im Ja h r 1 838 gefundene Versteinerung zu sehen bekam.
Bei einem Besuche der Niederlande im Sommer 1847 begegnete ich
ihr im Tey ler'schen .Museum zu Haarlem, wohin sie mit e iner durch
Pro fesso r van Breda angekanften früheren Sammlung des Dr. Haeber-
lein in Pappenlieim flbergegangen war. Zuvor w u s s te sich .Münster
einen Abguss zu verschiiffeii, zu dessen Anfertigung die Gegenpiatte
s e h r g u t a ls Form zu gebrauchen war. Diesen .Abguss theille nur
Münster m it, mit d e ssen Sammlung er sp ä ter in die Münchener
paiäontologische Sammlung überging, wo ihn auch Wagner benutzte.
Der Abguss is t fast besser zu gebrauchen a ls die Versteinerung, die
durch Dendriten und späthigen Kalk so undeutlich sich darstellt,
da ss es schwe r fällt, die Grenzen der einzelnen Knochen genau zu
verfolgen. Es is t daher auch das Exemplar der Ilaarleraer Sammlung
wenig geeignet, Aufschluss über die einzelnen Theile zu liefern.
Gleichwohl stimmen die Ausmessungen mit denen gut ü b e re in , die
ich an dem deutlichen Exemplar der vormals Leuchtenbergischen
Sammlung genommen h ab e, und es wird daher auch kaum an ihrer
Richtigkeit zu zweifeln seyn.
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