
nielit verkennen, da ss Khnm|)liovhyticlius macronyx von vorliegender
Species schon nach den in den Fingern liegmiden Abweichungen v er-
scliieden w a r , und ein im ganzen stä rk eres Thier darstellle. Die
G iösse nnd Stärke seiner hinteren Gliedmaassen befremden im Hinblick
auf die k urzen, selnvachen hinteren Gliedmaassen der Kham-
pliorhyncheii aus dem lithographischen Schiefer. Gleicliwohl gehört
er zu den Khamphorhynchen nicht allein wegen des Z ah n -lo s e n ,
Pfricmeu-förmigen Endes seiner Sehnautze, sondern auch wegen der
Beschaffenheit seines Schwan z es, der wie in den Hhamphorliyiiclien
des lithograpliischeii Schiefers gebaut w a r , wovon man sich an
einem bisher dem Halse beigelegten Stück überzeugen k a n n , das
sieb unter den Kesten von Kh. macronyx a u s dem Lias England’s
vorfiridet (Geolog, Trans. 2. Ser,, 111. t. 2 7 . f. l a ) . Dieses Stück
b estellt aus denselben m ag eren , langen Wirbelkörpern zwischen
dünnen Knoclienfäden, wie der Schwanz in den Khamphorliynclien
des lithographischen Schiefers.
Es gab daher aucli schwe rfüssige Khamphorhynchen, zu denen
der Khaiuphorhyiichus macronyx gehörte. Die neue Species nannte
ich wegen der Stärke ih rer zum Gehen anf dem Lande uud zum Sitzen
auf den Aesten geeignet g ewesenen Füsse Pterodaclylus c rassipes.
Sollte bei Auffindung des Kopfes oder Schwanzes sich he rau ssle
lle n , dass dieses Thier ein Khamphorhynchus w a r , so würde es
die Beneiimnig Khaniphorhynclius c ra ssip e s führen nnd in die Nähe
von Hli. macronyx aus dem Lias zu ste llen seyn.
PTEUODACTYLUS CIRINENSIS.
Taf. VH. Fig. 5.
SflHjus,...................................... TUIOLLIEBS, sur l«8 giaenieiits a poGs. foss.
«itnéa liani Ie Jura du Bugey. Lyon 1830.
p. 20.
Pierodactylus,........................... II. v. üeveb, in Jnbrb. für Miiior»!., 1852,
S. 832.
Pterodaclylus, . . . . . . . H. v. .Meveb, über die Hcplilieii und SHugeihiere
der vcrscbicdencti Zeiten der £rde.
1852, S. 134.
An e rw äh n ter Stelle führt Victor Thiolliere u n te r N“. 5 des Verz
eichnisses der Reptilien a u s dem lithographischen Schiefer von Cirin
in Frankreich einen Knochen a u f, von dem e r v e rm u th e t, da ss er
einen Arm - oder Beinknoclien eines grö sseren Sau riers darstelle.
Herr Thiolliere theilte mir im August 1 8 3 2 diesen Knochen zu
näherer Untersuchung m it, und icii e rk annte darin den Oberarm
eines Pterodactylus, wodurch die Vermuthung, die ich zu vor au sgesprochen
h a lte , da ss der lithographische Schiefer Frankreich’s
wegen Aehnlichkeit seiner Versteinerungen mit dem Deutschen auch
noch Reste v on Pterodactyin liefern w e rd e , Bestätigung fan d , und
zugleich der Pterodaclylus für Frankreich n a chgewiesen war.
Die vollständige Länge d ieses Knochens misst 0 ,0 8 3 . Die
Breite an den Enden lä s s t sich n icht n e hm en , da an dem v on der
convexen Au ssenseite entblössten oberen der g rö s s e re Theil von
der Flügel-förmigen Ausbreitung und am un te ren ein Stück a u f derselben
Seite weggebrochen ist. .Man ü b e rzeugt sich in d e s s , dass
der Knochen an beiden Enden sta rk a iisg eb re ile t w a r , s e lb s t wenn
man die Einwirkung des Drucks in Anschlag b rin g t, dem der Knochen
unterlag. Der Körper oder die Röhre e rgiebt in der .Mitte au
der dünnsten Stelle 0 ,0 1 1 Durchmesser. Hier konnte der Druck, am
meisten verändernd auf die Breite einwirken , da die Röhre überaus
dünnwandig ist. Der Knochen h a t sich iu der mittleren Gegend
abgelöst, und es is t dafür die Ausfüllung der weiten Röhre an dieser
Stelle sichtbar g eworden. Die Knochensubstanz is t vo n w c is s lichem
An seh en , das Gestein dem in Deutschland ähnlich.
Dieser Knochen e rreich t nicht ganz die Länge des Oberarms
aus den Kelheimer Stein b rü ch en , den Wagner zuerst (Abhandl. d.
math. p hys. Klasse der K. Bayerischen Akademie zu München, VI. 3
[1 8 5 2 ], S. 690. t. 19. f. 2 ) dem Pterodactylus se cundarius beilegt,
indem dessen Län g e , wie die des Oberarms von Pt. v u llu rin u s, zu
0 ,0 9 5 angegeben wird, dem sp ä ler Wagner ( a . a. 0 ., Vlll, 2 [1 8 5 8 ].
S. 4 4 4 ) auch den Knochen ziispricht (S . 6 3 ) . Der Oberarm von
Cirin w a r ungeachtet seiner geringeren Länge auffallend s tä rk e r und
namentlich an beiden Enden b re ite r, auch wird an ihm n ich ts von
der Kante wahrgenommen, welche an dem Knochen von Kelheim
nach imten verläiifl, und er besitzt eben so wen ig den für Pt. viiltii-
riiius hcrvorgehobeiieu tiefen Ausselmitt auf dem Rande des Flügel-
förmigen oberen En des; diese mittlere, in die Richtung der Knoelien-
axe fallende Gegend hat vielmehr eine convexe Stelle aiifzuweisen.
Der Knochen von Cirin, der auch ge rad er w a r , v e rräth dah er ein
ro b u ste re s Th ie r, das dabei kaum kleiner w a r a ls das u n te r Pt. vui-
turiiius begriffene. In Pterodactylus rliaraphasliiiits is t der Oberarm
fast ein Drittel kleiner, auch v e rh ä ltn issmäss ig w en ig er sta rk . Melir
Aehnlichkeit b e stellt in der Stärke und g e raderen Form mit dem
Obernriu v on Pterodac tylus W ü rtembergieus, der aber n u r 0 ,0 6 5
Länge m is st «nd w en ig sten s niu uiilereii Ende breiter w a r. Es ist
daher nicht daran zu zwe ifeln , d a ss der zu Cirin gctündcne Oberarm
von einer eigeneu Species herrülirt.
PTERODACTYLUS LIASICUS.
Pterodaclylus...................
Pterodaclylus liasicus, .
. tícENSiEM, -l'ira, S. VI.
. Quenstkut, in Jnlircshefle für Katiirknnilc in
Würltcmbcrg, XIV. .(1858) Jabrg. 8.299.
t. 2. f. 1.
Der im Besitz des Dr. Oppel befindliche Unterkiefer vo n Rhani-
phorhynciins macronyx aus dein Lias der Boiler Gegend ve ran las ste
Quenstedt an der muihmaasslicheii S telle, die nicht bei Bo ll, so n dern
am Wittberge bei Melzingen liegt, .%veiter iiactizuforsclicn. Eine
Folge davon w a r , d a ss ihm bald d a rau f „ F lü g e l- und Exlreiiiitäleii-
Knocheii des lang gesu ch ten Pterodaotylns au s dem Posidonien-
Sehiefer über dem unteren Stinkkalke des Lias v on .Metzingen“
wie Quenstedt iu der vom 2 2 . October 1 857 datirten Vorrede zu
seinem M'erkc „ J u r a “ (S . VI) s a g t, g eb ra ch t wurden.
Nach Quenstedt würde die S e h ie h te, w o rin iu Franken die
P te ro d a c ty lu s -R e s te sieh fan d en , und die a ls „ Beinbreccie “ bez
eichnet w ird , mit der Kloakenschiclite der oberen Schiefer von
Mittel-Epsilon in Schwaben (Ju ra , S. 2 0 9 . 3 0 0 ) gleiche Beschaffenh
e it b e sitz en ; während die Platte mit deu Resten vo n Pterodactylus
liasicus einem Gestein a n g eh ö rt, das entscliiedcn tie fe r, im iiutereii
Schiefer von .Mittel-Epsilon noeh u n te r dem e rsten Stinkstein liegt.
Sie würden sich daher e tw as tiefer gefunden haben a ls Rhampho-
rhynchiia m a cro u y x , ab er immer noch wie d ieser in den Posidoiio-
inyen-Schichten des oberen Lias.
Die d ü n nwaudigen, nu ssb rau n en Knochen bestehen hau p tsäeh -
iich in Resten vo n den v o rderen Gliedmaassen. Am siclicrslen ist
d as e rs te Flugfingergiied ( a ) an seinem mit einem F o rtsa tz v e rs
ehenen Geienkende zu erkennen. Der Knochen is t auch so n s t gut
e rhalteu und m is st 0 ,0 8 3 L än g e ; er v e rh ä lt sich dah er zu dem in
Khamphorhynelius macronyx ungefähr wie 4 : 5 , und is t auch eher
ein wenig schlanker. Auch vom ändern e rsten Flugfingergiied
sc h e in t ein Stück (A) überliefert. Die Deutung der übrigen Knochen
is t w eniger sicher. Ein Knöchelchen (x ) von 0 ,0 1 4 Länge w-ird für
ein Glied e iner kleineren Zehe g e h a lte n ; in zwe i mir an einem Ende
vollständigen Knochen (b. B ) , von denen 0 ,0 7 9 Länge überliefert ist,
ohne dass das Briichende zum Breilerwerden Neigung zeigte, und die
daher noch viel g rö s s e r w a ren , werden die dritten Flugfingerglieder,
in zwei noeh weniger vollständigen Knochen (c. C) die zweiten
Flugfingerglieder v e rm u th et, und ein Knochen (d) vo n 0 ,0 5 5 Länge,
der vollständig zu sey n s c h e in t, is t einem letzten Flugfingergiied
ähnlich. Dieses Glied kommt in Grösse «nd Form au f das an dem
Taf. X. Fig. 3 abgehildeten kleineren Exemplar von Kliampho-
rhynchus Gemmingi aus dem lithographisclieii Schiefer Bayern’s
h e r a u s ,• au dem aber die übrigen Glieder snmmtlicii kleiner siud als
d ie , welche von Pt. liasicus vorlicgen. Ein ähnliches Verhältniss
würde sich auch an Khaiupliürhynclius longicaudus e rgeben. Es ist
d aher zu bed au e rn , d a ss von Kh. macronyx d a s ietzle Glied nicht
bekannt ist. Aus den übrigen Gliedern e rgiebt sich aber schon, dass
bei seinen Fliigfingergliedern andere Verhältnisse ohw allete ii, a ls in
den beiden Khamphorhynchen des lith o graphischen Sch ie fe rs, indem
das zwe ite Glied, noch auffallender aber das d ritte Glied, länger is t
a ls das e rs te . Auch in Pt. liasicus crgiubl s ic h , man mag die fragmentarischen
Glieder deuten wie man w ill, d a s s d a s e rs te Glied
kürzer g ewe sen seyn m ü s s e , a ls d a s zwe ite oder d ritte . Es is t das
ein V erh ältn iss, das sich a u s s e r an Khamphorhynchus uiiicrniiyx
nur noch an Pterodactylus e ra s s iro s tris a u s dem lithographischen
Schiefer Bayern's ergeben b a t, der h ier w o h l niclit weiter in Betra
c h t kommen kann.
Zwei v on einander entfernt liegende Knochen werden für Ulna
(u ) und Radius ( r) ge h alte n , und cs wird für e rstere 0 ,0 5 4 , für
letzteren 0 ,0 5 1 Länge angegeben. Während a lso das e rste Flug-
liiigci'glied in Pt. liasicus zu dem in Bh. macronyx sich wie 4 : 5
v e rh ä lt, ste llt sicli das Verhältniss des V o rderarms-in beiden wie
1 : 2 h e rau s, w a s hinreichen wurde, den Pt, liasicus v onRh. macronyx
v erschieden, und da e rs te re r in den V erhältnissen der Flugfingerglieder
mir mit letztci cm Aehnlichkeit b e sitzt, ihn überhaupt für eine eigene
Species zu halten. Es e rgiebt sich dies ab er auch noch a u s folgenden
Vergleichiingcn. Das Verliältniss des Vorderarms zum e rsten Flug-
fiiigerglied ste llt sich ungefähr wie 3 : 5 heraus und is t daher den Verhältnissen
in Pt. Würtembergieus, Pt. v u llurinus und Rhamphorliyn-
cfius Gemmingi äh n lich ; in Rh. micronyx is t dev Vorderarm mir
wenig länger a ls das e rs te Flugfingergiied, in den meisten ändern
Pterodactyin sind beide Knochen en twed e r von gleicher Länge oder
der eine oder der andere nur unbedeutend lä n g e r; n u r in Pt. e ra ssiro
s tris is t der Yorderarni merklich län g er, und er v e rh ä lt sich hier
zum e rsten Flugfingergiied ungefähr wie 9 ; 7 , ein im Vergleich zu
Pt. liasicus umgekehrtes Verhältniss. ln Pl. liasicus besitzen Vorderarm
und v ie rtes Flugfingergiied ungefähr gleiche L än g e , io deu
meisten Pterodactyin is t das v ierte Glied auffallend kürzer a ls der
Vorderarm, in Riiamphorhynchus Gemmingi und Kh. longicaudus ist
e s um g ek eh rt, w a s b e sonders deutlich in e rsterem lie rv o rtr itt, wo
das Verhällniss des Vorderarms zum vierten Gliede sich ungefähi-
wie 2 : 3 herau ssie lit.
Auf der P latte liegen luiD noch eio Handwurzelknochen ( h ) .
80 Wie Th eile, die dem Mittelhandknoelieii des Fiugfingers und dem
Schu lte rg erü ste beigelegt werden. Doch sind d ie se'Theile zu unv
o lls tän d ig , a ls d a ss sie Anspuieli machen k ö n n ten , in die Unter-
su chiingea über die Selbstsläiidigkeit der Species hereingezogen zu
werden.
Die Reste genügen n ic h t, um zn e rs e h e n , ob d a s Thier ein
Ptero d ac ty lu s im en geren Sinn oder ein Khamphorhynchus war.
Eben so wen ig la ssen sich Anhallspuukte auffinden, um zu beur-
theilen, ob der vo n Theodor! (1 . Bericht des iiaturf. Vereins in Bamb
e rg , 1 8 5 2 . S. 37 . t, 2 . f. 15. 1 7 ) aus dem Lias bei Banz angeführte
kleinere Oberschenkel und Unterschenkel e tw a dem Pterodacty
lu s liasicus aiigehöi'en könnten.
RnAMPUORÜYNCHUS.
RIIAMPUORM'NCIIUS GEMMINGI.
Ptcropus J'ani/iyrus, . . . Spu , in Dcnkscbr. der Akail. zu München , VI
(1820), für 1816 und 1817. S. 54. t,
Ornilhuce/ilmlus Münsleri, . , GoLorcss. ih N. Aol« Leopold-, XV. 1. S- 112-
Ornilhocephalus ( Plerodacly -
Ins ) Mü n sle ri,..................... Goldfoss , ». a. 0. S. I I 5-
OntUhocephaUts Milnsleri, . . Muxsteb, K»chtriig zu der Abhandlung de*
Pnifensur Goldfuss über den Oriiithooc|)hu-
liis Muii.stci-i etc. Mil einer Slciudrueklnrcl.
4". Bftj-1-culh, 1830. Gedruckt hei Binicr
(nicht im Bunhluiiidpl).
OrnithoWk (JSSr,)....................Tu. v. Sümveiuums. bei Münsler, a n. 0. S. 3.
Plerailaclylus Münsleri, . . H. v. Meyuu. l’nlaoolngicn, 1S32. S. 1 16. 248;
- in Jnhrb. f, Mineral., 1858. S. 62.
Pleroiliielgliis ( Ulianiphorhynchu.
i) (lemminyi..................H. v. Meveu, in Pnlacuntographic». 1. 1 (1646).
S. 1. t. 6.
Rliuviphorliynchiis ( Plcrodaclyliis
) t>'.-»i«ii«<?i..................11. V. MKvun, in Jahrb. f. Mineral., 1846. S. 463;
— IlomiicosniirusMaxiniiliniii und Rliaiiipho-
rhynchus (Pterodactylus) longicaudus etc.,
1847. S. 22; — in Jahrb. f. Mineral., 1855.
S. 326.
Pleroduetylus (Rhamphorhyn -
chus) Münsleri, ■ ■ ■ . H. v. Mevuii, iu Palacoiitograptiica, 1. I (1 846),
S, 20.
Rhamphorhynchus ( Ple.rodaclyliis)
.Münsleri, . . . .I I . v, MurEii, llomocosaiirii.s elc. S. 22.
Ornilhuce.phalas Münslori, . . A. Waöher . in Abhsiiill. d. malh. phys. Klasse
d. Akad. zu München, VI. 1 (1861), S. 172.
t, 2. f. 2-
Oruilliöccphalus demmingi, . A. Waoneii, n. a. 0. .S. 190,
Rhamphorhynchus ö'ucricu«, . Kbaas, in Würtlemb. naturw. Jahreshefte, XI.
1855. S. 102. t. 2,
Rhamphorhynchus Gemmingi,. II. v. Meyer, in Jahrb. f. Mineral., 1855. S. 333.
809; 18,58. 8. 62.
Pirrudaclylus (Rhamphorhynchus'i)
hirundinaceus, . . A. Waunkk, in gclchi-tc Anz. d. Bayr. Akad.,
N“. 22. 19. Augu.st 1857. S. 180.
Rhamphorhynchus liirundina -
e e u s , ......................................A. Waoneu, in Abhandl. d. malh. phys. Klasae
der Akad. zu München, Vlll. 1 (I85B).
S. 485. 522, t, 16, f. 2.
Rhamphorhynchus Münsteri
G u i d f . ,A. Wasser, a. a. 0 .. Vllf. 2 (1858). S. 52!.
Rhamphorhynchus longimanus, A. Wao.seii, u. n. 0. 8. 463. t. lö. f. 1; S. 473.
Rhamphorhynchus curtimanus, A. Wao 4. f. 7; S. 483.
Unter Rliampliorhynehus Gcuimingi fasse ich die Ueberreste
von ungefähr fünfzehn Thieren zusamnieu, deren weitere Trennung
in Species mir w en ig sten s n ieht gelingen wollte. Es wird daraus
e rsichtlich, wie zahlreich diese Species gegen andere v e rtreten war,
und man muss sich dalier w im d e n i, d a ss man nicht schon friihei-
a u f sie be sser aufmerksam geworden ist. Dafür is t sie aber aueli
je tz t, wie w ir sehen w e rd en , um so v oilständiger gekannt.
E x em p la r Taf. IX. Fig. l — 4,
Diese Versteiiiening zeichnet sich v o r allen Exemplaren des
Rhamplioriiyuchus Geinmiiigi durch Vollständigkeit und gute Erhaltung
a u s , und sie is t unter den Pterodaelyln überhaupt je tzt wohl
das p r a c h tv o lls te , w a s man sch eu kann. Ihre Berühmtheit wird sie
wohl längere Zeit b eh au p ten , da die Umstände nicht leicht wiedci-
die Auffindung eines so ausgezeichneten Stückes begünstigen w e rden.
Sie wurde am 2 9 . September 1 854 im lilhographischeo
Schiefer eines Steiiibriichs am Blmncnberge bei E ichstätt gewonnen
und bald da rau f vo n mir aiigekniift. Da ieli nicht sammele, so
h abe ich sie nach vorgenomiiieiier Untersuchung ge rn e dem Herrn
(lofrath Broun für die Sammlung der Universität Heidelberg abgetr
e te n ; sie bleibt dadurch in e iner öffenlticlien Sammlung Deutschem
B o den, dem sie entnonimeD, erlialtcn.
Geringe Beschädigungen ab g erech n et, fehlt dem von mir noch
v o llständiger aus dem Gestein herausgeavbeiteten. Skelet eigentlich
nur ein neun Wirbel umfassendes Stück aus der hinteren Bälfte des
Schwanzes. Das Thier liegt mit dem Kücken im (iestein uud ist
daher von der Bauchseite entbiösst. Der Kopf ste llt s ic h , nach der
rechten Seite des Thiers g ewen d et, mit weit geöffnetem Rachen im
Profil dar. Wie der Ko p f, so ist auch der noch mit ihm zusammenh
ängende Hals voK der linken Seite entblösst. Für die vollständige
Länge des Schädels mit der zahnlosen Spitze der Sehnautze erhält
mau 0 ,1 2 3 . Das Profil läuft in der vorderen Schädelhälfle se h r ge-
i-ndliiiig, zwischen Nasenloch und Augenhöhle scheint es schwa ch
cingedi-iiekt, in der Gegend der Augenhöhlen is t die Stirn nur
schwa ch g ew ö lb t, «nd dahinter läuft die Linie unter Bildung eines
stumpfen Winkels bis zum hinteren Ende mehr gerade. Die durch
die linke Gehirn - H emisphäre ve ran las ste Wölbung des Hauptstirnbeins
wird deullieh e rk a n n t, dahinter is t das Schlafeubeiü zur Bildung
der Schläfengrube, deren ä u ssere Begrenzung weggebrochen
is t, eingedrückt, und zugleich auch der Schädel oben, wo die Grenze
zwisch en Haiiptstirnheiii und Scheitelbein liegen w ird , ciiigezogen
oder verschmälert.
Die Aiigenhölile fällt ins hintere Drittel und das Nasenloch in
die ungefähre .Mitte der Schädellänge. Der Rand der Augenhöhle ist
fast rundum be sch äd ig t; es lä s s t sich daher auch diese Höhle nicht
g enau m e s se n ; die Höhe wird kaum Ü,ü2 und die Länge n u r wenig
mehr betragen haben. Sie eiitliiell keinen Knochenring. Vom hinteren
Ende liegt sie Ü,0 I6 e n tfe rn t; ihre Entfernung vom Nasenloch
lie ss sich nicht n ehmen, da der vordere Augeniiöhlenwinkel ausge-
brochüii is t , sie wird 0 ,0 1 4 betragen haben. Der stumpfe, kurze
Fo rtsa tz in dev Gegend über dein vorderen Augenhöhlenwinkel ist
durch Beschädigung v e rau las st.