
ssmmtliche Resic von Plerodartyln herriiliren nnd zwa r von vier
Species, die alle bisher bekannten an Grösse iiberlnifen. Die Ptero-
dnclyln liabeii duller nichl nur bis in die Kreide hinein gelebt, sondern
scheinen so g a r erst in dieser Pe riode, mithin gegen das Ende
ihrer Existenz, die Grösse, die sie zu erreichen fähig waren, in ganzer
Fülle entfallet zu haben. Diese erstaunliche Grösse w a r es aneli,
w a s Owen anfangs ve ran las st h atte, die Reste aus der Kreide Vögeln
beizulcgen; denn beim Hinblick auf die geringe G rö s se, welche die
warmblütigen fliegenden Säugetliierc (Fledermäuse) eiiihalten, war
nicht zu veruuitlicn, dass es kallblillige (liegende Reptilien gegeben,
die gegen sie als Riesen erscliieiieii wären. Als jedoch kein Zweifel
darüber w a r , da ss die fossilen Reste von Pterodaclyln herrühren,
sieht Owen (h is t. Brit. foss. Rept., V, p. 2 3 ß ) sich zn dem Aussprache
v e ran las st, dass die .Manifestationen der scliöpferisc-hen Kraft in
früherer Zeit noch über die auf die jetzllebende Scliöpfung gegründeten
Berecluuingcn hinaus gehen (th e manifestations of C reative
power in past time surp ass the calculations th a t are founded upon
actuel nature) ; es ergiebt sich hieraus aber auch zugleich', dass es
selbst mit Hülfe der vergleichenden Anatomie nicht möglich w a r, mit
G ewissheit zu entscheiden, ob das T h ie r, von dem die vereinzelten
Reste herrühren, zur Klasse der Vögel oder zur Klasse der Reptil gehörte
; und cs liefert dieser Fall wohl einen der deiitliehsten Beweise
für die Richtigkeit der von mir schon im Ja h r 1 834 (Jah rb . f. Min., 1835.
S. 6 3 . - II. V. .Meyer, Reptilien und Säiigelhiere der v e rseli. Zeilen
der Erde, S. 13 5 ) der Ciivier'schen Lehre von der Bestimmung der
fossilen Knochen gegenüber gestellten Lehre von der Trüglielikeit
der Schlüsse aus einem bekannten Theil au f unbekannte Theile oder
aufs Ganze. Man hat zur Entscheidung der F ra g e , ob die fossilen
Knochen von einem Vogel oder von einem Reptil herrühren, auch das
.Mikroskop zu HQifu genommen. Bedenkt man indess welche Widersprüche
sich bei der Vergieiehuiig der mikroskopischen Körperchen
lind Zellen in den verschiedenen Thierklasseii herausslellen, so wird
man ü berzeugt, d a ss se lbst mit dem Mikroskop sich die Frage nicht
beantworten la sst, ob der Knochen von einem Vogel oder v on einem
Pterodactylus herrühre. Aus der Uebereinstimmung, die man in der
mikroskopischen Beschaffenheit der Knochen der Vögel und Plero-
dactyln gefunden haben w ill, folgt kaum iiiulir, als da ss sic von
fliegenden Thieren herrühren.
Die aus der Kreide aufgeslellten Species von Pferodactyliis sind
Pt. giganteus Bowerb., Pt. Cuvieri Bowerb. und Pt. comprcssirostris
(}w. Owen glaubt, d a ss Bowerbank’s Pl. gig an teu s in zwei Species
von verschiedener Grösse zerfalle; für die g rö ssere lä sst er den
Namen Pl. giganteus bestehen und für die kleinere wählt er den
Namen Pl. co nirostris. Sämmtliche Speeies rühren aus der mitllern
Kreide von Kent h e r, und zwa r grössten th eils aus den Gruben von
Burham. Owen h a t sie in seinem Werk über die fossilen Reptilien
Britanien’s ausführlich daigelegt.
An eine Ueberlieferuiig vollständiger Skelefe, wie in dem lithographischen
Schiefer, ist bei der Kreide nicht zn denken. Die Reste
bestehen nur in Bruchstücken von einzelnen Knochen. Die Kieferfragmente
lassen es kaum bezweifeln, dass die Species der Ablhei-
tung „Den tiro stres“ angehören, in die ich .aie daher auch g estellt habe.
Von Pterodactylus giganteus Bowerb. (Quarterly Journal geolog.
so e . London, No. 5 [1 8 4 6 ], p, 7. 1 .1 ; — No. 13 [1 8 4 8 ]. p. 2. 1 .1.
f. 1. l. 2. f. 1. 2. 3) fand sich ein wertlivolles Stück, das dem Pt.
c o niros tris Ow. (h isto ry of British fossil Reptiles, V. 1851. p. 2 40.
2 4 5 . Pterosaiiria t. 6) angeboren wird. Es b esteht in dem bis zum
Beginn der Nasenlöcher überlieferten vorderen Theil des Schädels,
der noch mit dem entsprechenden Stück Unterkiefer zusammen liegt.
Der Oberkiefer ist flach dreiseitig k o n isch , stumpf zugespitzt und
bietet ein s te ile s , regelmässiges Profil dar. Die Gaiimenseite ist
geschlossen und in der Mitte längs gekielt. Die Breite beträgt an
dem neunten Alveolen-Paar aussen gemessen 11 Linien, in derselben
Gegend die Kieferhöhe 14 Linien. Das Thier scheint überhaupt einen
kürzeren Kopf b e sessen zu haben. Zwischen den Alveolen is t der
Kiefer, zumal aussen, schwa ch eingezogen. Auf die v o r dem Nasenloch
liegende Strecke kommen 10 Alveolen, in Pterodactylus Ciivieri
wen ig sten s 12. Sie folgen sich in einem Abstande, der ilirem Durcli-
messer ungefähr gleich kommt. Der Unterkiefer endigt v o rn , wie
der Oberkiefer, stumpf g e ru n d e t, is t aber an d ieser Stelle e twas
schmäler, platter und unlun weniger co n v ex , auch is t die dahinter
folgende Kante schärfer als im Oberkiefer. Die Symphysis w a r
wenigstens 2 Zoll lan g , und in der schärferen Gegend ein wenig
höher als die getrennten Aeste. Die Oberseite der Symphysis zeigt
Aehnlichkeit mit der Gaumenseite des Oberkiefers. Der heschmelzte
Tlieii der Zahnkrone is t kürzer konisch als in Pterodactylus Cuvieri
und Pl. e ra ssiro stris, auch weniger (lach; er m isst nicht über I '/j Linien
Länge. Die Wurzel is t länger und im einer Stelle stä rk er. Der
Schmelz is t wie in Pt. Cuvieri geslreiO. — Von dem vereinigten
Schulterblatt und Hakensciiliisselbein (Coracoideiim) is t nur die zur
.Aufnahme des Oberarms bestimmt g ewesene Gegend überliefert.
N.ach Spuren einer Naht trag von diesen beiden Knochen das Haken-
sciilüssclbein zwei Drittel zur Bildung der Gelenkgpube bei. Diese
Grube misst nach den beiden Richtungen hin 6 und 3 '/a Linien Diircli-
in e sse r; oben ist sie e b e n , unten schwa ch c o n v e x , concav n u r in
der Richtung nach der langen Axe. Oer Umriss is t nierenförmig. Der
vom Schulterblatt und llakenschlüsselbein beschriebene Winkel
scheint weniger spitz als in Pterodactylus macronyx. Nach dem in
Pt- crassipo.slris bestehenden Verliältniss zwischen Scliiillerblatt und
Schädel glaubt Oweu. d a ss der von ihm beschriebene Schädel 7 Zol
Länge gemessen habe.
Von Pterodactylus Cuvieri Bowerb. (Proceedings o f the Zoological
Society, Jan u ary 14th. 1 8 5 1 ) beschreibt Owen (h ist. Brit,
foss. Rept., V. 1851. p. 2 4 2 . 2.51. 2.58. Pterosauria I. 3. f. 1— 7.
t. 4. f- 1—.3) ebenfalls den v o rderen Schädeltlieil. Bei einer Länge
von 7 Zoll lä s s t er noch keine Oeffiuing wahriiehincii. Er ist llach,
und fällt erst e tw a s stä rk er und hierauf weniger stark gegen das
stumpfe Vorderende ab. Die Schnantze w a r länger und sch lan k e r als
in Pl. g iganteus, und nach dem in Pterodaclylus longirostris b e ste henden
Verhältniss würde der ganze Schädel 2 8 Zoll Länge gemessen
hab en ; er scheint aber weniger lang und hinten h ö her g ewe sen seyn.
Das e rste .Alveolen-Paar liegt fast genau am vo rd em Ende m its eh räg
nach vorn und unten gepichter Mündung. Die überlieferte Strecke
umfas st elf Paar Alveolen. Die Gaumeiiscite is t au f die g anze Ausdehnung
gesch lo s sen und in der .Mitte längsgekiell. An der Innense
ite der Alveolen liegen keine Oeffnungen; der Junge Zahn tritt, wie
in Crocodii, a u s der Zahnhöhle des alten und nicht, wie in g ewissen
Säugelhieren und Fischen, aus e iner eigenen Oeffnung. Die zwe ite
und dritte Alveole sind die g rö ssten , die v ie rte, fünfte und se ch ste
die kle in sten , messen ab er mehr als die Hälfte der g ro ssen . Die
Alveolen besitzen elliptische .Mündung. Zwischen ihnen ist der Kiefer
namentlich au ssen eingezogeii. An der Aussenseite der Alveolen
gemessen beträgt die Breite des Kiefers, und zwa r am dritten Pa a r 7,
am elften Pa a r 9 Linien. Die ganze überlieferte Stre ck e hält Owen
für Zwischenkiefer (p re in a x illa ry ). Der K nochen ist dünn wie Papier.
Ans der e rsten rechten Zahnhöhle sieh t ein ju n g e r Zahn h e ra u s; die
fünfte rechte und achte linke enthalten Zahnkciine, die in der Wandung
der Zahnhöhle au f dem alten Zahn liegen. Von zwei v e reinzelt
gefundenen Zähnen misst der g rö s s e re 1 Zoll 4 Linien Länge, e r ist
e tw as ilach, s chwa ch gekrümmt, spitzt sich allmählich zu und b e steht
aus dichter Zahnsubstaiiz mit einem dünnen Schiiicizüberzuge ; am
untern Theil erkennt rann eine dünne Lage Cement. Der Schmelz
träg t seh r feine, unregelmässige Streifen von ungleicher Länge, die
g ro ssen Zwischenräume zwischen sich lassen. — Von einem Knochen,
der die Ulna Seyn könnte, is t 1 4 '/j Zoll Länge ü b erliefert; an dem
vorhandenen Ende misst der g rö sste ü n rchm e sse r 2 Zoll 3 Linien;
an der schwä ch s ten Stelle des Knochens erhält man 1 Zoll. Der
Querschnitt is t g e rundet dreieckig. Auf dem Ende erk en n t man
Ueherreste von ein Paar Gelenktläclien, und in der Nälie derselben
auf der schmäleren Seite in einer Grube ein deiilliclies lang ovales
Liiflloch. Für die Spannweite von der Spitze des einen Flugtingers
bis zu der des anderen werden nicht unter 18 Fuss angenoniinen.
Es wäre dies die g rö s s lc Species. Ihre Spannweite ü b e rlia f sonach
s e ihst die g rö sste Messung, die man von der Spannweite vom Albatro
s s kennt und die zu 17 V2 Fuss (L a th am , h isto ry o f Birds, 1824.
X. p. 4 8 ) angegeben w ird ; vom Condor b e trägt sie nur 14 Fuss,
wobei dieser sich in eine absolute Höhe von fast 2 2 ,0 0 0 Fu s s zn
erheben im Stande ist. (v . Humboldt, Ansicliten der Natur, 3. Ausgabe,
11. S. 5 1 ) .
Von Pterodactylus comp re ssiro slris beschreibt Owen (hist,
liril. foss. Kept., V. 1851, p. 2 49, 2 5 2 . Pterosauria t. 1. f. 5. t .2 .
f. 1, 2. 3. t. 3, f. 8. 9. 10. l. 4. f. 4, 5. t. 5. f. 2 ) zwei Stücke
aus dem Vordertheil des S c h tld d s , von denen das hintere den v o rd
em Naseiilocluvinkcl e n th ä lt, in welcher Gegend der Schädel
14 Linien Höhe misst. Von hier nimmt der Schädel naeh vorn nur
s e h r allmählich nti Höhe a b . und ve rräth dadiircii eine lange und
sp itze Schnantze wie in Pterodac tylus lo n g iro stris ; auch ist sie in
P l. o omp ressiroslris, wie der Name besagt, seh r flach. Auf 3Vz Zoll
Länge kommen 11 Alveolen mit elliptischer Mündung. Sie folgen
in einem Abstande, der 1 Vi Längcndurehmesser der Alveole beträgt,
für den man 2 Linien e rhält, weiter hinten wird er w ieder geringer. Die
schmale Gaumeiiseite ist gekielt und ohne Läiigsnaht. Die einfache
Nasenöffiuing des Gaumens beginnt ungefähr eine halbe Unie früher
als das ä u ssere Nasenloch; d avor is t die Gaumeiiseite gosclilosseii.
Das andere Stück s a s s in einiger Entfernung d a v o r, reicht aber nicht
zum vordem Ende. Auf 2 Zoll Länge umfasst es fünf Paar .Alveolen,
die eher g rö s s e r sind und schneller auf einander folgen a ls in dem
liinlcrcn Kieferstüek. Der Oberkiefer dieser Species unterscheidet
sich von dem in l’tcrodactyliis Cuvieri und Pt. giganteus dadurch,
dass er viel länger und schmäler ist. Die Alveolen sind im Vergleich
zur Kieferhölie kleiner als in Pt. Cuvieri und z aiilreirher als
in Pl. g ig an teu s , wahrscheinlich auch zahlreicher als in Pl. Cuvieri.
Naeh diesen beiden Driichstücken wird der Kiefer bis zum vordern
Naseiilochwinkcl 7 Zoll gemessen linbeii, eine Strecke, au f der nicht
unter 2 0 Alveolen - Paiire angebracht gewe sen seyii konnten. Oie
ganze Länge des Schädels wird zu 1 4— 16 Zoll v e ra n sch lag t; es
wird dabei niigenoinmen, dass die Nasenlöcher geringere Ausdehnung
b e s a s s e n , a ls in Pt. lo n g irostris. Es fand sich ein unteres
Stück vom Oberarm und 9 Zoll Länge von der Sp e ich e, die länger
w a r. Den v o llständigsten Knochen h atte Owen früher (Transac.
geolog. Soe. London, 2. Ser. VI. 1840. p. 4 11. I. 3 9. f. 1) einem
Vogel beigelegt. Von diesem sind 12 Zoll Länge v o rh an d en , an
dem überlieferten Ende erhält man I '/t Zoll B re ite , die in der mittleren
Gegend nur 9 Linien beträgt. Der Querschnitt ist gerundet d reie
ck ig ; u n te r dem Gelenkrande liegt in e iner Grabe ein Luftloch.
Dieser Knochen könnte ein e rstes Flugfingerglied s e y n , w a s auch
von einem anderen Knociienende v ermuthet w ird , an dessen nicht
überlieferter Gelenkfläche ein Fo rtsa tz vorhanden w a r , der an den
F o rtsa tz am oberen Ende des e rsten Fliigfiiigergliedes in Pterodaoty-
liis erinnert, ln dieser Speeies wird die Länge der Vorderarmknoclien
zu 15 Zoll, der Handwurzel und Mittelhand zusainnien zu 6 Zoll, des
e rsten Fliigfiiigergliedes zu 15 Zoll, des zweiten zu 14 Zoll und des
dritten und v ierten zusammen nach den Verhältnissen in Pt. longi-
r o s tris zn 2 6 Zoll und nach den Verhältnissen in Pt. macronyx zu
3 0 Zoll v e ra n s ch lag t, und es wird hienach angeuommen, dass die
Spannweite von der Spitze des einen Fliigliiigers bis zu der des
ändern 15 Fu s s betragen habe.
Mit den Knochen des Pterodac tylus co in p re ssiro stris beschreibt
Owen au s der Kreide vo n .Maidstoiie zwei fragmentarische -Mittel-
liaiidknochen des Fliigfingers, woran die Gelenkrolle sich vorfiiidet
(p. 25 6 - Pterosaiiria t, 5, f. 4. 5 ) . Den einen d ieser Knochen hatte
e r früher (T ran s, geolog, Soc. London, 2 . Ser. VI. 1 8 4 0 . p. 411.
t. 39. f. 2 ) einem Albalross-ähnliciien Vogel beigelegt, mul noch im
J a h r 1 846 (iiisto ry of British fossil Mamnials nnd b ird s , p. 545.
f. 2 3 0 ) en ic lite tc er damit ein eigenes Genus langfliigcliger Vögel
un te r der Benennung Cimoliornis diomedeiis. Es ist dies dasselbe
Stück, welches Gervais (These su r les Oiseaux fossiles. 1 8 4 4 ) mit
ü s te o rn is dioincdeus bezeichnet.
Unter den Knochen des Pterodaclylus comp re ssiro stris e rscheinen
auch noch aus dem Grüiisande vo n Cambridge zwei Bruchstücke,
vo n denen das eine (p, 2 5 7 , t. 5. f. 6. 7 ) vom Oberschenkel eines
g ro ssen , dos andere (f. 8 ) vom Oberarm eines jungen Pterodactylus
oder e iner S p e c ie s , die nichl g rö sser w a r als Pl. g ig a n te u s , her-
rühren soll.
In WouldcMi.
Früher als in der eigentlichen Kreide wurden in der AVeaiden-
Formnlion, dem sogennnnleii Hastings-Sande des Waldes von Tilgalc
im südöstlichen England, durch Gideon Mantell (lliuslr. o f the geology
o f S u s s ex , 1827, p. 81 . t, 8 ; — Geology o f S. E. of England,
p. 283- 3 9 5 : — Trans, geolog. Soc. London, 2, Ser., V. I. p. 175.
llunn. V. liihogr. SciU'fur.
t. 13- f. 1. 3. 5. 6 ) Plcio iiac ly liis-Res le aufgefuiulen, die man auch
vcrsiiclil hatte, Vögeln beizulegcn. Selbst Cuvicr erklärte bei .seiner
.Anwesenheit im Jah r 1830 in England diese Knuclieii für die Kiui-
ehen von Vögeln, eine Gattung Anlea vermulhenil. Ein liariinter
liefiiulliclies KnochenfraginenI wurde von Owen (bei .Manlell, in
Trans, geolog. Soc., V, 1. p. 175. t. 13. f. 3) für den Tarso-.Meta-
tarsal-Kiiochen eines Reilier-artigen Sumpfvogels e rk lä rt, hauptsächlich
wegen der Gegenwart einer ovalen Geleukfläche zur Aufnahme
der hinteren oder gegenständigen Z eh e , und wegen Andeii-
luiigen von Längsgrätheii für Bänder. Es ist dies derselbe Knochen,
den Mantell (Medels of Creation, II. 1844. p. 8 0 6 . f. 14 8 ) einem
erlosehenen Genus, Palaeornis, heilegte, welcher Name aber schon
durch Vigors (Zool. Journ. 1 8 2 5 ) für ein lebendes Genus vergeben
w a r ; die Species nannte er Palaeornis Clifti. In demselben Jah r
bezeichnele auch noch Gervais (Thèse sur les Oiseaux fossiles. 1844)
dieselben Reste mit einem neuen Namen, Osleornis ardeaceus.
Es gellt h ieraus h e rv o r, d a ss selbst naclidem .Miller in Bristol
die Vögelresle vo n Stonesfield für Pterodaclylus erklärt h a lle , man
sich nicht abhalten liess, im Wenldcii noch Vögclreste anzmiehmcn;
bis Owen se lb st in der Sitzung der geologischen Gesellschaft zu
London vom 17. December 1845 (Quart. Journ. geolog. Soc London,
1846. No. 6. p- 96. f. 1 — 7 ) e rk lä rte , dass er nach sorgfältigen
Untersuchungen gefunden h a b e , da ss die von Cu v ier, Manteil und
Ihm aus dem Weaiden untersuchten Reste n icht Vögeln, sondern
e iner Pterodactylus-Species an g eh ö ren , und d a ss sonach kein hinreichender
Grund v o rlieg e, im Weaiden Vögel anzniiehmen. Der
vermeintliche Tr.aso-.Metatarsal-Knochen stellte sich bei weiterer
Kntblössnng als das untere Ende vom linken Oberarm eines Pterodactylus
heraus, von dessen oberem Ende wahrscheinlich ein anderer
sta rk aiisgchrcileter Knochen in .Manfell's SamniUing herrühri. Diese
Species, die Giebel (Fauna, I. S. 9 9 ) unter dem Namen Plerodacty-
lus o rnis aufführt, hält Owen für ein Drittel grö sser als Plerodac-
ty lu s (Rhampliorhynchiis) macronyx aus dem L ia s , mithin für so
g ro s s a ls Pterodactylus giganteus Bowerb. aus der Kreide, und es
w äre wohl möglich, dass die Knochen d ieser Species wirklich angeh
örten, wenn man bedenkt, dass der Kreide und dem Weaiden noch
andere Sauricr-Species, se lb st rieseniuäs.sige Pacliypoden, (Iguanodon)
gemeinsam sind.
Ueber die eigentliche Stellung der Wealden-Bildung haben sieh
se lb st die Geologen England’s noch nicht einigen können; die einen
halten sie für das u n te rs te Glied der Kreide-Periode, die ändern
für das ob e rste Glied der Oolith-Periode. Beiden .Ansichten stehen
gewichtige Gründe zu r Seite. Ich la sse daher auch in der Uebersicht,
die ich v on den Pterodactyin u n d , ih rer Verbreilmig g e b e , beide
Perioden in der Wealden-Bildung sich begegnen.
In P o rtla n d .
In dem an Reptilien, namentlich an Schildkröten, reichen Po rtland
Kalk von Solotiiuni haben sich Ueberreste vom Fiiigfiiigcr oder
von den Glicdmaassen eines Pterodactylus von mittlerer Grösse
gefmiden, welche auch hier Veranlassung g a b en , das Vorkonimen
von Vögeln in die.sem Gestein anzinielimen. Ich habe diese Ueberreste
im Ja h r 1837 in Solothurn se lb st g esehen (Jalirb. für .Minera-
oirie etc., 1 8 3 7 . S. ;56ü) nnd mich ü b erzeugt, d a ss sie in Bruch-
slückeii von Ptcrodactyliis-Kiioehen b e stellen, für die es jedoch
schwcrfallen dürfte, die Species zu ermitteln. Die sp ä tere Angabe
Thnriuanii’s (Sonlev. ju ra s s ., p. 1 0 ) von Vögelresfen im Portland
v o n Solothurn wird auf diesen Knochen bènthen.
In lith o g ra p h is c h em S c h ie fe r.
! Am reichsten ist iiiislreitig der lilhograplüsehe Schiefer des
! oberen weissen Ju ra an Pterodaclyln. und die ergiebigsten Fundgruben
liegen für diese Thiere in Bay ern , aus welcliem Lande man
nunmehr folgende Species ken n t: Pterodactylus longirostris Ciiv.,
Pt- scolopaeiceps Mcj’e r, Pl. brev iro stris Cuv., Pt. cras.sirostris
Goldf., Pl. Kochi Waglcr, Pt. medius Münst., Pt. .Meyeri Münst-,
Pl, rliamphnsliniis Wagner, Pt. gr.andipelvis Meyer, Pl. longicollura
Meyer, Pt. micronyx Meyer, Pt. propinqmis Wagner, Pt. viillnrinus