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Wngner, Pl. dubiua .\Iiinst., Pl. grnndis Ciiv., Pt. lougipcs Munst.,
Pt. scoimdnrius Meyer, Pl. erassijies Meyer, Rhnniphurhyncluis lon-
gieniidiis Muiisl. spc., Rh. Gcmmiiigi Meyer. Aus dem lithographischen
Schiefer Würtemberg’s (Nusplingen) sind bereits zwei Species
b e k an n t: Pt. Würtembergiciis Quenst. und Rh. Gemmingi Meyer; ans
dem lilhogropliischen Schiefer Frankreich’s (Cirin) nur e rs t eine,
Pt. Cirinensis Meyer, Auf alle diese Ueberreste werde ich in der
Beschreibung der Pterodaelyln aus dem lithographischen Schiefer
und dem Lias noch ausführlich zuiQckkomracn.
In S to n e sfle ld .
In dem durch seinen Gehalt an Sfiugethieren berühmten üolith
von Slonesficld in Engiaiid. der, über dem Unler-Oolilh liegend, zum
Gross- oder Bnlh-Ünlith genommen wird, sind schon frühe Knochen
von Pterodactylus gefunden worden. Es gedenkt ilirer bereits Peter
Camper (d essen kleine Schriften, IT 8 8 . Hl. S. 13) der sie Fisclien
beilegt. In dem Museum Jo h n Hunter’s zu London werden lange
Knochen von Stonesfield aufbewahrt, die von ihm se lb st in dem hand-
schriftüchen Catalog über die Versteinerungen a ls „Bones of Birds“
uufgeführl werden (Owen, h ist. Biit. foss. Rept., V. p. 2 3 7 ) . Auch
sp a te r noch wurden die Knochen von Stonesfield für Vögelknochen
g eh alten , bis sie nach genauer Untersuchung Miller für Reste von
Pterodactyin e rk lä rte , wo rau f sie allgemein dafür angenommen w u rden.
Neuerlieh sind nun wieder mehrere dieser Knochen für Vögel-
knocheii angesproclien worden (Lyeil, address geolog. Soc. London,
2 1 . Febr. 1851. p. 4 6 ) , und zwar auf Grund ihrer mikroskopischen
S ln ic lu r, die je d o ch , wie bereits (S. 8 ) e rw ä h n t, wenig entscheidet.
Nach Huckland (Geology and Mineral.. 1 8 3 6 . I, p. 2 2 4 ) gehören
die zu Stonesfield gefundenen Reste (Manteil, lllusl. geolog.
of Sussex, 1827. p. 8 1 . t. 19. f. 3. 4. 5. 7. 10. 13) e iner eigenen
Species a n , die von mir (niclit von Goldfuss, wie Biickland glaubt)
früher schon (Palaeologica, 1832. S. 1 17. 2 5 2 ) zur Unterscheidung
von den übrigen Species mit dem Namen Pterodactylus Bucklandi
belegt wurde. Eine genauere Beschreibung der K n o ch en , die fast
mir in Ueberresten von Flugfingern oder in Gliedinaassen-Knochen zu
b estehen scheinen, wird wolil Owen in seinem grö sseren Werk über
die fossilen Reptilien Britanien’s geben. Earl of Enniskillen besitzt
Zähne von 9 — 14 Linien Länge nnd I — l 'A Linien Durchmesser
an der Basis; sie sind schlank, k o n isch , schwa ch gekrümmt, spitz
und schwa ch gestreift (Ow en , 2 “'. rept. Brit. foss. R ep tils, p. 156.
— Penny Cylop., XX. p. 4 6 2 ) .
In O b e r -L i a s .
Im Posidonomyen-Schiefer des oberen Lias zu Banz in Franken,
so wie bei Bayreuth, dann auch in demselben Posidonomyen-Schiefer
bei Bol) in Schwaben findet sieh Khamphorhyiichiis macro n y x , an
ersterem Orte wohl noch eine zweite Species vor. Kürzlich is t nun
auch in Schwaben eine zwe ite Species, Pterodactylus lia s ic u s , am
Wittberge bei Metzingen, zwa r e tw as tie fer, unter dem e rsten Stinkste
in , aiifgefunden, aber immer noch in den Posidonomyen-Schichten
des obern Lias. Diese Ueberreste aus dem obern Lias kommen bei
Beschreibung der einzelnen Species aus dem lithographischen Schiefer
und dem Lia s ausführlich zur Sprache.
In C n te r -L ia s .
Die in England aiifgcfundenen Reste von Rliamphorhynehns
(Pte ro d ac ty lu s) macronyx lagen mit Jchthyosauriis und Plesiosaurus
im unteren blauen Lias von Lyme Regis; diese Reste werden bei
Beschreibung der Pterodaclyln aus dem Lias näher ahgebnndclt.
In Schwaben fand Holder im unteren Lias-Kalk der Filder einen
Knochen vo n Pterodactylus (Oppel, Ju rafo rmatio n , S. 4 8 ) , auch
brachten Fra as und Deffiier au s dem unteren Lias von Malsch, bei
Wiesloch im Grosshcrzoglhum Bad en , einen Knochen m it, der auch
von Pterodactylus herrühren soll (Oppel, Württemb. Jah rb ., 1658.
XIV. I. S. 5 5 ) . Oppel bemerkt in d e s s , d a ss bei der Deutung dieser
Stücke immerhin noch einige Unsicherheit bleibe. Ich fand keine
Gelegenheit, sie zu untersuchen.
Aus dem Unter - Lias - Sandstein (g rè s infra - lia siqne) von
H elan g e s, im Französischen Mosel • Dep artement, befinden sich in
Terquem’s Sammlung einige Bruelislücke von Kn o ch en , die durch
ihre holile BescliaiTenheit sich a ls Pterodaelyliis-Knochen verratiicn,
wofür sie auch Gervais (Zoologie et Paléontologie fraiiçises, p. 2 65.
t. 51. f. 1 4— 18) , der eine Abbildung davon g ie b t, hält. Diese
Ueberreste sind indess so u n bedeutend, d a ss sich über die Species,
von der sie h e rrü h re n , keine Angabe machen lä sst. In Betreff des
Gebildes is t zu b emerken, da ss e s zu jenen gehören w ird , d ie , mit
dem Bonebed von Aust-Cliff in England, mit der oberen Grenzbreccie
in Schwaben und mit den Kössener-Schichten der Alpen zusaminen-
» c fa s s t, eine Formation d a rs te lle u , die oberer oder obe rster Keuper
wäre. Doch b esteht neuerlich wieder Kolie (in Sitzuugsh. d. Akad.
in Wien , 1858. XXVI. S. 2 9 ) , sieh hauptsächlich a u f den Gehalt
an Mollusken s tü tz e n d , d a ra u f, d a ss alle diese Geb ild e, unter
denen der Sandstein von Helanges namentlich aiifgeführt w ird , zum
U n te r-Lias gehören.
In O b e r -K e u p e r .
Ein anderes zwischen Lins und Keuper aiiftrelendes Gebilde,
das Knochen von Pterodaclylus geliefert h a t, is t der sogenannte
gelbe K eu p e r-S an d sle in zu Biikengehren, bei Esslingen in Wiirtem-
berg. Wenn es aiieli nicht nnwalirscheiulich ist, d a ss d ieses Gebilde
dasselbe Alter b e s itz t, wie der zu vor e rw äh n te Sandstein von
Helanges, so glaubte ich es doch zum Keuper liiuziitiehmen zu sollen,
weil Üppel es ans paläontologisehen Gründen mit dem Keuper v e reinigt
(Würtlemb. na tu rw . Ja lirsh e fle , Xli. S. 4 10. — Oppel, die
.furaformalioii England’s . Fraukreich’s und südw. Deutschland’s,
S, 2 9 0 ; — in Sitzungsb. d. Akad. in Wien, 1 8 5 8 . XXVI. S. I I ) .
Es is t dies d a sselbe Gebilde, das auch Bonebed - Sandstein g enannt
wird u n d , in die Zone der Gervillia co n lo rta fallen d , die Kössener
Schichten der Seliweizerisehen und üe sterreich isch en Geologen, die
man ebenfalls mit dem unteren Lins eng verbunden glaubte, v e rtritt.
Dieser ob e rste Keuper bietet sonach einen ähiiliclien Fall d a r , wie
die Wea ld en -Bild u n g ; es is t ein Gebilde, wo ran zwe i Perioden Anspruch
machen, die Trias - und die O o lith -P erio d e. Ich habe daher
auch in der tabellarischen Uebersicht, die ich von den Pterodaclyln
g eb e, diese beiden Perioden in die Bildung des oberen Keupers eiu-
greifen la s s e n , und es wird sich bei den einzelnen Localilälen eigentlich
nur darum h a n d eln , ob s ie mehr zum Keuper oder mehr zum
Lias hinneigen. Bei den Untersuchungen hierüber werden die Wir-
bellhiere v o r den wirbellosen oder den .Mollusken schon deshalb
den Vorzug verdienen, weil es sich im Allgemeincu aunehmen lä sst,
(lass das Existenz-Alter der Species e rs te re r von kürzerer Dauer war
als d a s letztere.
I Stu ttg a rt theille mir im October 1857
Birkeiigehren gefundenen Knochen mit,
d a ss das deutlichste und beste Stück
Oll und Stelle verloren gegangen sey.
u bediiiiem, als die beiden vorliaiiilonen
Herr Dr. A, Oppel ir
die im oberen Keuper von
wobei e r mir b em e rk te ,
durch Nachlässigkeit an
Es ist dies um so mehr z
fragmentarischen Knochen keinen Aufschluss über die Species gehen;
man e rsieh t da rau s nur so v ie l, d a s s aic vo n Gliedern des Flugfingers
herrühren.
Das voii8l.ändigere der beiden Stücke, Taf. VIII. Fig. 9 , scheint
das letzte Flngfingerglied d a rzn ste llen , für das v o rletzte wäre es bei
s einer Länge e tw a s s c hwa ch . Das sp itzere Ende is t mit dem Gestein
weg g eb ro ch en , die vorliandenc Länge beträgl 0 ,0 4 8 , die mittlere
Stärke kaum mehr a ls 0 ,0 0 1 , die Breite am Gelenkenile 0 ,0 0 3 .
An diesem Ende is t noch wirklicher Knochen ülierliefert , der
so n st herausgcfallen ist. Der Knochen erin n e rt e tw a s an das letzte
Glied von Pterodactylus liasicus (Qiiensl., Würticmb. iialurw. Jn h rs-
h e fie , XIV. 1 8 5 8 . t. 2, d) , das e tw a s kürzer w a r ; überhaupt lässt
sich aus einem einzelnen Fiiigfingcrglied (Iber die Speeies nichts
entnehmen.
An dem ändern 0 ,0 2 3 langen S tü ck , Taf. VIII, Fig. 1 0 , fehlen
beide En d en , es ergiebt 0 ,0 0 4 Bre ite, die durch Druck e tw as
v e rg rö sse rt seyn könnte. Der Knoche
herrühren und könnte ein Stück von
fingcrglied darstellen.
I wird vo n derselhcn Species
e rsten oder zweiten Fiug-
A n s i c h t e n .
Es wird erw ü n sch t s e y n , die Ansichten zu v ernehmen, die
eich allmählich über die Natur der Pterodactyin gebildet haben.
Alles au fzuführen, w a s über diese Wu ndertliiere, je nach dem Eind
ru ck , den sie auf die Ph antasie h e rv o rg eb rac h t, gedacht nnd geschrieben
w u rd e , wäre überiliissig. Wolil aber verdienen die Ans
ic h te n , so eigenUiiimiicIi sie auch sey n mögen, Berücksiclitigimg,
die als das Ergebniss eigener Uiitersiichiingen an Pterodaclyln zu
beirnchlen sind. Diese sind von Collini, Heimanii. Biumeiibach,
Cuvier, Sömmerring, Oken, W.agicr, Goldfuss, Wagner und Quenstedt
aufgeslellt.
COLLIM.
Collini ( 1 7 8 4 ) , der Entdecker der Ptero d ac ly ln , lä s s t sich
schon angelegen s e y n . zu einer festen Ansicht über die Natur des
Pterodactylus longirostris zu gelangen. Es w a r ihm nichl entgangen,
dass d ieses merkwürdige Geschöpf Kennzeichen von einem Aniptü-
biiim oder Reptil an sich trag e , dem er so g a r den Vorzug v o r dem
Vogel und der Fledermaus einräiimt. Er kann sich jedoch nichl für
die eine oder die andere Thierklasse, en tsch e id en , und sag t zuletzt,
da ss man das Original unter den Seelhieren zu suchen liahe, jedoch
ohne näher anziigebcn unter welchen. Nach einer Stelle bei Sömmerring
(Denkschr. d. Akademie z. München, IV. 1 8 1 2 , S. 9 0 ) hätte
Coliini das Thier für einen Fisch erklärt. E s is t dies niclit der Fall,
vielmehr hui Collini, indem er e rk a n n te , d a ss die Kennzeichen des
Reptils alle andere ü b e rw ie g en , das Thier schon riclilig beiirtlieilt.
HERMANN.
Hermann, Pro fe s so r in S tra ssb iirg , hält nach einer Aeusseriing
gegen Cuvier den Pterodac tylus lo n g iro stris für ein Thier, das einen
deutlicheren Uebevgang von den Säugethieren zu den Vögeln bildet,
a ls er in den Fledermäusen vorliegt.
BLÜ.MENBACH.
Blur
ach ( 1 8 0 3 . 1 8 0 7 ) erblickte in dem Pterodactylus
lo n g iro stris einen Wasservogel und sp ä ter noch in den vo n ihm
(1 8 0 1 ) gesehenen Keslen von Plerodnclylus grandis eine gro sse,
dem fliegenden Iliiiid ähnliche Flederm aus, einen Vampyr. An ein
Reptil w a r dah er auch vo n ihm g a r nielit g edacht worden.
CUVIER.
Cuvier dagegen erklärte gleicli anfangs (1 8 0 0 ) den l’lerodac-
ty lu s für ein eigentliüniliches Reptil, das nach Art der u n te r dem
Namen der Dragonen bekauiilen lebenden Lncei-teii fliegen konnte.
Von letzterer Ansicht kam er jedoch zurück als er bald darauf fand,
da ss der Flüge! nur von einem seh r langen Finger uiilerstützl ward,
waiirend die übrigen Finger sich kurz und niil Klauen ve rseh en d ar-
ste llten . ln der Benennung , .fliegendes Reptil“ schien im freilich
ein Widerspruch zu liegen. Für bezeiohiiend hält er den hingen
Hals und den Vogel-artigen Schnabel, findet aber, d a ss der Vogel
b re ite re , mit einem rückw ärts gericlitelen F o rtsa tz ve rseh en e Ripp
en, einen nur aus einem einfnclien Knoclien bestehenden Mittelfuss
und keine weitere Finger hat, da ss sein Flügel nncb dem Vurderarui
hin nur d reim al, in Pterodactylus fünfma! gelheill i s t . d a ss ferner
dem Vogel die Zähne felilcn und melir tinlswirbel, dagegen weniger
Rückenwirbel ziislebeii. In der Flcdcrmnii.s sind mit Aiisiialimc des
Daumens alle Finger, in Pterodactylus nur der letzte zum Fliegen
v e rlä n g ert. In den einfachen spitzen Zähnen gleicht das Tliier dem
Delphin, von dem es so n st ganz nhwcicht. Die Ziisaminenselziiug
des Kopfes is t von den Säugelhieren v e rsch ied en , wofür sie den
Reptilien g le ich t; dasselbe gilt vo n den einfachen spitzen Zähnen.
dem Schambein und den fndenfönnigeii Rippen. .\m entschiedcnsicn
giebt sich die Reptilien-Natiir des Thiers durch die cylindriache
Form des zur Aufnahme des Unterkiefers bestimmten Qiiadralbciii»
zu erkennen. Zu den Bigeiithüiiilichkeiteu des Thiers gehört der
kurze Seliwnnz, die Verlängerung des Sch n ab els, des Halses, der
Glicdmaassen und des vierten Fingers, der dem vierten oder längslen
Finger in den Lacercen entsprechen würde. Dieser Finger wird eine
Flughaut unlersliilzt h ab en , mit der das Thier wie die Fledermäuse
llog. Es konnte sich nur von Insekten n ä h re n , und die grossen
.Augen lassen auf ein Nachtthicr schlies.scn. Die Ansicht .Sönimer-
ring’s von der Fledermaus-Natur des Pterodaclylus wird durch
Cuvier gründlich wiederlegt. Der l'tcro d a ely liis, sag t e r, ist ein
T h ie r, das von den Zähnen bis zu der Spitze der Klauen alle clas-
sisch e Charaktere der Saurier darliictet. Er zweifelt daher auch
nicht daran, d a ss das Thier mit Schuppen bedeckt gewesen sey. und
im Kreisläufe des Blutes, den Zcugiingsorganen etc. den Sauriern
geglichen habe. Zugleich habe cs die Gabe des Fliegens besessen,
und im Zustande der Ruhe von seinen vorderen Glicdmaassen wenig
Gebrauch gemaclit, auch wenn es diese nicht immer wie die Vögel
ihre Flüge! rü ckwärts zusamineiifallele. Der kleinen Vonlerfiiiger
konnte es sich bedienen, um sich an die Aeste der Bäume zu hängen;
gewöhnlich aber ruhte e s auf den Hintcifüsscn wie die Vögel und
k o u n le , wie diese, den lials rückwäit.s biegen. D.as Thier sey so
vollständig gekannt, dass es sich darstellen la s s e , wie es im lebenden
Zustande beschaffen gewesen. Eine solche Abbildung, würde
aber von dem, der den Bau des Thiers nicht k ennt, eher für ein
k raiikliaflcs Erzeiigniss der Einbildungskraft, als für die Abbildung
e ines wirklichen Geschöpfs gehalten werden.
SÖMMERRING.
Sömmerring hält den Pterodactylu.s, wie bereits angedeulel, für
ein unbekanntes, zn den Fiedennäiisen gehöriges Geschlecht, mithin
für ein Säiigethier. ln dieser Ansicht, zu der er sich bei Untersuchung
des Pterodactylus longirostris geführt s a h , wurde er nur
noch mehr b e stärk t, als er fand, da ss der Kopf und Hals v on Pt.
b rev iro stris in Länge sich der Fledermaus mehr näherte, a ls bei der
anderen Species. Er glaubt, dass Cuvier durch Collini’s mangelhafte
Beschreibung irre geleitet worden s e y , das Thier für ein Reptil zu
hallen. Das Skelet beider Species wird mit Zngnindlegung des Ske-
lets der Fledermäuse wieder .nifziibaiien v e rsucht. Selbst in den
Zähnen soll Aehnlichkeit mit den meisten Säugethieren liegen, und
bei Ptcrodactyliis brev iro stris glaubt Sömmerring so g a r Backenzähne
und Spilzzahne, wie in den Fledermäusen, unterscheiden zu können.
Diese Verschiedenheit in den Zähnen hat sich indess nicht bestätigt.
So selir Sömmerring von der Richtigkeit seiner Ansicht durcli-
drungeii w a r, so bekennt er doch se lb st, dass der Pterodactylus sich
VOM den Fledermäusen durch g rö ssere Augenhöhlen, durch längeren
Hals, durch uobezweifelte Vierfingerigkeit nnd Vierzehigkeit, durch
längere .Mittetfussknochen und durch nur einen verlängerten Finger,
der den Dienst der vier dünneren Finger in der Fledermaus zu v e rsehen
h atte, un te rsch e id et; den Vorderarm hält er für kurzer als den
Oberarm, w a s daher rührt, d.as.s er den Vorilcrarm für den Oberarm,
den er g a r nichl k.mnle. und die .Miitelhaud für den Vorderarm nimmt.
Die meiste Achnliclikeit in der Beschaffenheit der Finger findet er
mit Pteropus inarginatus ans Bengalen. Das fossile Geschlecht reilit
e r u n te r dem Namen Ornithocephaliis zwischen Galeopithecus und
Pteropus ein, k.mn sich aber des Gedankens nicht e rw eh re n , dass
d as Thier eine Lücke zwischen den fliegenden Säugethieren und den
eigentlichen Vögeln ausgefülll h a b e ; den Vögeln habe es durch den
langen sclimalen K opf unil durch die langen schmalen Füsse geglichen.
OKEN.
Es is t eine b c achtenswerthe Erscheinung in der Wissenschaft,
d a ss zwei der ausgezeichnetsten Anatomen, Cuvier und Sömmerring,
sich über die Natur des Pterodactylus, von dem doeli g anze Skelele
Vorlagen, nicht einigen k o n nten; der eine sieh t in ihm ein Reptil,
der andere ein Säiigethier. Oken ste h t gleichsam zwischen Cuvier
und Sömmerring, pflichtet aber doch zuletzt Cuvier bei. Ehe e r den
Pterodactylus aus eigener Anschauung k an n te, sag te er von ihm