
Di-r Schwanz w a r nnch der Miinsicr'schen PInlle (Fig. 3 ) seh r
kurz lind besinnd iiii.s kleinen Wirbelchen, deren Zahl sich auf ungefähr
10 belaufen diirfle.
Die Kückenrip|)eii, welche schwache Biegung besitzen und an
dem linieren Ende gerade abgestumpft sin d , scheinen von einer
scliwaclien Furche dm rh zo g en ; sie erreichen fast 0 ,0 0 9 Län g e , die
letzte misst noch 0 ,0 0 0 nnd giebt an Breite den Vorsitzenden
nichts nach.
Es ist dies die Versteinerung, woran ich zuerst die Gewissheit
erlangt habe, dass die Ptcrodactyln mit .Abdoniiiial-Uippen versehen
waren (J ah rb . f. .Mineral., 1842. S. 3 0 3 ) . Diese Abdominal - oder
Biiiichvippen, so wie die Verbindtingsrippen, von denen je seclis
Paar vorlianden gewe sen zu sey n scheinen, b e sessen nur die Stärke
eines feinen Haares. Eins der Banchrippenpaarc is t deutlich getrennt,
und die beiden Hippen sind an den einander zugekehrten Enden v e rstä
rk t, in den Rippen d avor sind sie unter Bildung eines stumpferen,
olTeneni Winkels verschmolzen. Die k urzen, seh r fein ausgehenden
Verbindiiiigsrippen, von denen nur eine auf je eine Riickenrippe kam,
hängen mit s tä rk erer Biegung g rö sstentheils noeh um stumpfen Ende
der Riickenrippen. In der vorderen Gegend des Rumpfes wird von
Rippen an der Bauchseite fiberliaupt nichts wahrgenommen. Es ist
zu bewu n d e rn , wie trefflich bei der Kleinheit des Thiers und der
Zartheit se iner Knochen der ganze Kippen-Apparat sich eriialten hat.
-An der rechten Seite erkennt iiiati, von der dritten, v ierten und
fünften Rippe ü b erdeckt, den rechien Randtlieil vom Brustbein, das
nocli seine nrsprungiiche L.ige einnimmt. Es w a r eine dünne, hinterw
ä rts stumpf gerundete Platte von 0 ,0 0 4 Länge. Weiter innen
scheint das Brustbein theilweise durch das rechte Schulterblatt uud
ilakeiischlüsselbein verdeckt zu s e y n ; in d ieser Gegend zeigt das
Gestein einen Sprung zum Nachtheil der Versteinerung.
An der linken Seite sind Schulterblatt und llakenschlüsselbein
deutlich zu e rk en n en ; beide sind noch miteinander vereinigt. Das
0 ,0 1 2 5 lange Schulterblatt is t ein g e ra d e r, nach der Mitte sich
e tw a s verschmälernder Knochen, dessen Breite 0 ,0 0 2 nicht überste
ig t. Das gegen das Brustbein hin g e richtete llakenschlüsselbein
scheint kürzer gewe sen zu sey n . Von ihm is t nur 0 ,0 0 4 5 Länge
überliefert. Sein gegen das Sehulterblatt g e rich te tes, s tä rk eres Ende
ergiebt 0 ,0 2 5 , wofür man nach dem anderen Ende hin n u r 0,001
e rh ä lt, und zwar aus dem Grund, weil hier der Knochen vo n der
schmäleren Seite entb lö sst sey n wird.
Die beiden vorderen Gliedmaassen liegen auf der rechten Seite
des Thiers. Von den beiden Oberarmknochen in der Nähe des
Schiiltergelcnkes ist der hintere am besten üb e rliefert; mit dem
oberen Ende is t er naeh innen, mit dem unteren sch räg nach aussen
und hinten gerichtet. Er ergiebt 0 ,0 1 1 5 Länge, am Flügel-förmigcn
oberen Ende 0 ,0 0 5 , am unteren über 0 ,0 0 1 5 und in der .Mitte voll
O.ÜOI Breite. Unten liegt er noch mit seinem parallel der Wirbelsäule
nach vo rn gerichteten Vorderarm zusammen, der au f der
Münsfer’seheii Platte deutlicher überliefert is t , wo er 0 ,0 1 3 Länge
und 0 ,0 0 2 Breite ergiebt. Man e rk e n n t, d.ass er aus zwe i an den
Enden mehr miteinander verbundenen Knochen bestellt. Davor liegt,
fast dieselbe Riclitnng eiiihallend, eine Mittelhand, die derselben
Extremität angehören wird und auf die Lange des Oberarms lieraus-
kommt, wen ig sten s nicht länger w a r. Am vorderen Ende dieser
Miltelhand erkennt man links den vollständigen Daumen, der aus
einem k.iimi über 0 ,0 0 2 5 langen und 0 ,0 0 0 5 sta rk en Glied bestand,
wo ran ein spitz ausgehendes Klauenglied von 0 ,0 0 1 5 Länge und
0.001 Breite befestigt w a r. Daneben liegen Ueberreste vom e rsten
Glied der beiden anderen kurzen Finger. Der dazugehörige Flugfinger
findet sich ebenfalls auf der Uberndorfer’schen Platte vor,
er liegt parallel der Wirbelsäule zuröckgeschlagen. Das e rs te und
zweite Glied besitzen gleiche Länge zu je 0 ,0 1 4 v o ll, auch sind
sie fast gleich s ta rk , am oberen Ende erhält man e tw a s über 0 ,0 0 1 ,
am unteren und zwa r für das e rste Glied eben so v ie l, für das
zweite Glied nicht mehr a ls 0 ,0 0 1 . Das untere Ende des zweiten
Gliedes deckt ein wenig das obere des d ritte n , dessen Länge 0,013
beträgt bei 0,001 Breite am oberen En d e; nach unten wird der
s e h r schwache Krümmung zeigende Knochen dünner. Diesem äh n lich
ist das mehr nach au ssen gerichtete v ierte Glied, nur d a ss es
spitzer n iisg eh t; seine Länge misst 0 ,0 1 , die Breite am oberen
Ende 0,0005.
Der andere Oberarm liegt vor dem b e re its beaeliricbenen und
zwa r v e rk e h rt, mit dem unteren Ende das rechte Schultergelenk
b erührend. Der dazugehörige Vorderarm wird in die sta rk beschädigte
Schiiltergegcnd ge ra th en sey n , ieh w ü s s te ihn so n s t n icht aiif-
zufinden. Von der Mittelhand d ieser Seite wird ebenfalls nichts
wahrgenommen; die Hand aber ste llt sich a u f der Münster’scheii
Platte dar, Ih re drei kurzen Finger sind nach au ssen gerichtet und
kreuzen sich mit dem e rsten Flugfingergiied der anderen Hand, sie
s in d , wie die Handwurzel, beschädigt. Der v o rdere vo n den drei
F in g e rn , der k ü rz e s te , is t der Daumen. A'on ihm , so wie vo n dem
folgenden, e tw a s längeren Finger is t das Klauenglied überliefert.
Der dritte Finger dahinter w a r noch länger. Sein Klauenglied ist
w eg g eb ro ch en , das Glied, woran e s e iu len k te, w a r ein längeres
Glied und ergiebt 0 ,0 0 3 L.änge. Der zu dieser Hand gehörige Flug-
fiiiger is t auch a u f der M ü n stcr'schcn Platle b e s s e r überliefert ; er
liegt nach innen zurückgesclilagen. Sein e rs te s Glied kreuzt sich
mit dem Voi derarm und Überarm der anderen Seite, W'obei das untere
Ende die dritte oder v ierte Rippe berührt. Das zw^eite Glied kreuzt
sich mit den meisten Rippen und is t gerade hin te rwä rts g e ric h te t;
d as d ritte Glied zeigt w ieder sch rägere Richtung, indem es sich mit
dem Becken k reu z t; vom v ierten Glied ist n ichts überliefert.
Vom Becken erkennt maii au f der Obcrndorfei’scheii Platle
eigentlich mir den der AA'irbelsäule parallel laufenden vorderen Fortsatz
des linken Darmbeins, der sicli bis zu dem AVirbei e rstre ck t, der für
den e rsten Lendenwirbel gehalten werden k ö n n te , wenn diese Art
v o n Wirbeln in den Pterodactyin überhaupt Vorkommen sollte. Auf
der Müiister'scheii Platte lä s s t sich d ieses Darmbein h in te rw ä rts b is
zum Oberschenkel v e rfolgen, sein h interer Fo rtsa tz is t auch liier
niclit sichtbar. Auf der anderen Seite is t das Schambein deutlich
üb e rliefert; e s ergiebt 0 ,0 0 2 5 L än g e , in dev iiacli der einen Seite
hin e tw a s stä rk e r ausgedelmten Fä c h er-fö rm ig e n Hälfte dieselbe
Bre ite, in der Stiel-förmigen Ilälfle nur 0 ,0 0 0 5 . An dem hinteren
Ende bemerkt man ein querlicgendes Knöchelchen von derselben
Länge, von dem ich e s dahin g e stellt sey n lassen m u s s , ob es das
andere Schambein oder die vordere Sitzbeinleistc (v erg l. Pterodacty
lu s dubius Taf. VI. Fig. 1) d a rs te llt, wo ran das Schambein eingelenkt
haben wird. So n s t sind die beiden Sitzbeine g u t überliefert.
Es sind b re ite re , sc liwach M u schel-förm ig vertiefte K n o ch en , die
h in te rw ä rts sich stumpf zuspitzen.
Beide Oberschenkel lenken, na ch au ssen g e rich te t, noch in das
Becken ein. Für den vollständigen rechten Knochen dieser Art
e rh ä lt man 0 ,0 1 1 5 Län g e ; e r is t schw'aeii gekrümmt und fast gleichförmig
0,001 sta rk . Der obere Kopf ist e tw a s schärfer a ls der gerade
abgestumpfte untere. Der h in te rw ä rts g e ric h te te Unterschenkel
is t 0 ,0 1 3 5 lang und an den Enden kaum 0 ,0 0 1 5 b r e it, gegen die
.Mitte hin wird er schm äler; er is t von einfachem An seh en . Vom
F u s s is t nirgends e tw a s überliefert.
Das Gestein geh ö rt zu den w eisseren , wen ig er harten Platten,
die Knochen siud bräunlicher von Farbe. In der Nähe des Leibes
und der Glicdmaassen glaubt man au s einer durch Eisenoxydhydrat
gefärbten Zeichnung a u f die Form der weichen Theile seliliessen zu
können. Es h ä tte aber hienach das Thier einen anITallend starken
Leib b esessen, und das h intere Ende w äre, den Vögeln ähnlich, mit
einem Steis s versehen g ew e s e n , und liätte das Schwänzchen in
sich e ingeschlossen. Auch in der Nähe des Fliigfingers und des
Unterschenkels erkennt man Andeutungen eines solchen farbigen
Ilo fcs.
Das ungefähre G rü s sen v e rliältn iss des Pterodac tylus .Meyeri
ergiebt sich zu Pt. b rev iro stris = 2 ; 3 , zu Pt. Kochi = 2 : 5 , zu
Pt. lon g iro stris = 2 : 7 , zn Pt. medius und Pt. e ra s s iro s tris = 1 : 4 ,
zu Pt. grandis = 1 : 1 3 oder 14. Es is t die kleinste bis je tz t bekannte
Species. Bei n äh erer Vergleichung kommt wegen Kleinheit
des ganzen Thiers und des kürzeren Kopfes Pt. b rev iro stris in Betrach
t. Schon der Kopf bietet be ach ten swe rtlie Abweichungen d a r;
sein ob e re r Rand läuft weit g e ra d e r, er endigt vorn aulTallend
spitzer und die Augenhöhle würde e tw as w eiter hinten liegen als in
letzterer Species, die im Ganzen, wie b e re its e rw äh n t, von stärkerem
Knochenbau war. Gleichwohl besass Pl. Meyeri s tä rk ere Halswirbel.
Die Angaben über die Länge anderer Knochen in Pl. brcvi-
ro slris sind zu un sich er, um damit g enauere Vcigleichungen vorzii-
iiehmcn. In Pt, Meyeri ist das e rste und zwe ite Fiugfingerglicd von
gleicher Länge, das dritte r
h ä lln iss findet sich in kein
Hiiinerklich k ü rze r; n solches Vcr-
vor. Oberarm
und Mittelhand sind gleich la n g , w a s in Pl. lo n g iro stris und i’t.
Kochi vo rk ommt; dieselbe Länge zeigt dev Oberschenkel, auch
hiemit stimmt Pl. Kochi ü b e re in , dessen Flugfingerglieder aber allmählich
an Länge abiiehmeii, und der sich auch schon durch die
Bildung seines Knocheiirings im Auge unte rsch e id et; in Pt. longir
o s tris ste llt sich der Oberschenkel e tw a s langer heraus. Dies genügt,
um der Species die Selbstständigkeit zu sichei'ii.
PTERODACTYLUS MICRONYX.
Taf. IV. Fig, 4. 5.
Ormlkocephalus Uedenbachen, A. AV»csKn, in gelehrte Anz. d, Bayer. Aknd.
in München, 3. Joiy 1861. N*. 2, S. 17.
PlerodacUjhis micronyx, . . 11. v. Mever, in Jahrb. f. Mineral., 1855.
S. 826.
Von d ieser Species liegen zwei Exemplare vo r, beide ohne Kopf,
der s ch o n en tfernt w a r , als die Umschlicssiing durch die Gesteiiis-
ma sse v o r sich ging. Das eine Exemplar besitzt Dr. Redenbacher
in Hof. Es is t dasselbe, welches AVagner im Ja h r 1851 unter der Benennung
Ornithocephalus Redenbaelieri aiilTnlirt, doch weder eine gen
ügende Diagnose, noch Abbildung davon zu geben. Es werden mir
der Oberarm, der Vorderarm und die Glieder des Flugfingers gemessen
, w o ra u s die Species n icht erk an n t wird, da diese hauptsächlich
a u f der Länge der .Mittelhand beruht, die übersehen wurde. Es war
daher nicht anders möglich, a ls dass ieh das zweite Exemplar,
w elches in der Sammlung der Universität zu P e st aufb ewah rt wird,
für e in e eigene Species erklären m u s s te , die ich durch iiiisführliche
Beschreibung nnd A'crgleichung begründete. Gleichwohl hält AVagner
den Pt. Bedenbacheri von Pt. micronyx g e tren n t und e rk lä rt ihn zuletzt
noch (Abhandl. d. math. p hys. K iasse d. Akad, zu München,
A'HI. 2 [1 8 5 8 ]. S. 5 1 8 ) für eine Subspecies vo n Pt. Kochi. Als
ich im J a h r 1 858 das Kedenbacher’sch e Exemplar zur Untersuchung
erhielt, überzeugte ich mich, da ss es der vo n mir nach dem Pe ste r
Exemplar aufgestellten Species angehört.
E x em p la r Taf. IV. Fig. 5.
A'on den beiden E xemplaren is t d a s, welch e s mir zur Errichtung
der Species Anlass gab, lange v o r dem anderen aiifgefunden worden.
Es wurde mir wäh ren d der Versammlung der D eutschen N aturforscher
in Wien im September 1 856 vo n den Herren Professoren Langer
und P e te rs vo rg eleg t, die es au s der Sanimlmig der städ tisch en Uui-
v e rs itä t zu P e st kommen liessen. Diese Versteinerung fand sich
u n te r altem V o rra th , w onach anzmiehmen i s t , d a ss sie schon zur
Zeit der Kaiserin .Maria Th eresia (g est. 1 7 8 0 ) in die Sammlung,
gekommen; sic g e liört daher zu den wenigen Stücken von Ptero d
a c ty lu s , die 80 alt sin d , d a ss man die Zeit ih rer .AuffiiKlnng nicht
mehr im Stande ist zu erniittelii. Es sind beide Platten überliefert.
Beim Spalten blieben fast alle Theile auf der einen P la tte , die icii
Taf. IV. Fig. 5 abgcbildel liabe , h ä ng en , so d a ss die andere Platte
füglich unberücksichtigt bleiben kann. AVie b e re its e rw ä h n t, fehlt
der Kopf, das ü b rig e , noch in seinen Theilen zusammenhängende
Skelet liegt mit dem Rücken dem Gestein auf. Die theilweise die
Halswirbel deckende Extremität is t die rech te, die linke tritt weiter
unten auf.
Die Zahl der Halswirbel w'ar nicht zn ermitteln; die grössten
AVirbel der Art ergeben 0 ,0 0 5 5 Länge und 0 ,0 0 4 B re ile; die Ge-
lenkfovtsätze scheinen s ta rk en twick e lt. Die Beckengegend wird
(liireli die hiiiteieii Gliedmaassen vordeckt geliallen. Es w a r daher
auch nicht möglich, die Zahlen für die Rücken- nnd für die ßeckeii-
wirbel zu ermitteln. Nach einem Dutzend AVirbel werden die Qiierfo
rtsätze breiter nnd nehmen eine sta rk h in te rwä rts g e richtete Lage
an, w a s ein Zeichen wäre, d a ss sic schon zum Kreuzbein gehörten,
das liicnnrh aus melir als drei AVirbeln bcstohen würde. Die Quer-
fortsätze dev Rückenwirbel sind im Ganzen schmäler und kürzer,
tuir die v o rderen waren e tw as breiter nnd sind am Ende mit eitlem
A u ssch n itt v e rs e h e n , zur Aufnalinie der Rippe, deren breiteres
oberes Ende etilsprecliend en d igte; eigentliche Gabelung w'ird an
aen. Die Kückenrippen den Rippen nicht wahrgi sind grö sstcn -
theils überliefert, mir e tw as versch o b en ; mehrere derselben stehen
an der rechten Seite des Thiers h e ra u s , und man erkennt an ihnen,
d a ss sie am iiiitcrcn Ende breit abgestumpft waren, was auf Bauchrippen
schliessen lä sst, von denen sich auch mehrere, mitunter von
AVinkel-förmiger G estalt, an die linke Seile des T hiers hin geschoben,
verfolgen lassen. Unter diesen Rippen erkennt man einige von
kürzerer Bescliafrcnheit, die knöcherne Verbindungsrippen seyn
werden. Vom Schwänzchen hat sich nur das Ende erhalten.
Der zwischen dem oberen Ende des rechten Oberarms und der
AVIrbelsäule liegende, von letzterer theilweise b edeckte, schmale,
platle Knochen wird das eine Schulterblatt, der zwischen dem linken
Oberarm und der AVirbelsäulc befindliche, mehr Stiel-förmige Knochen
das eine llakenschlüsselbein seyn. Für das andere Haken-
selilüsselbein halte ich den unter dem linken Vorderarm herv o rlre-
tenden, theilweise auf den Wirbeln liegenden Knochen, der für eine
Rippe zu sta rk wäre. Unter dem oberen Ende des linken Vorderarms
tritt ein geriindetur p la tte r Knochen hervor, der das Brustbein seyn
k ö n n te ; der nach dem Oberarm hin gerichtete Theil verleiht aber
dem Knochen eine melir Beil-förmige Gestalt, die ich bei Knochen
aus dem VordciTiimpfe von Pterodactylus überhaupt nicht walirge-
nomineii habe. Dieser Theil deckt theilweise einen schmalen, an
dem einen Ende e tw as ve rstärk ten Knochen, der entweder eine
vordere stärkere Rippe d a rs te lll, oder dem Schullergürtel angehört.
Die beiden Oberarme sind mit ihrem breiten oberen Theil einander
zugekehrt. Sie sind 0 ,0 2 0 5 la n g , am unteren Ende kaum
0 ,0 0 4 , in der scliwächsten Gegend nur halb so breit. Die Breite
des oberen Endes lä s s t sich nicht genau nehmen, sie dürfte 0 ,0 0 7 5
betr.agen hab en ; der obere Rand erhob sich in der ungefähren Mitte
zu einer kleinen stumpfen Spitze, und es wird dies die Gegend seyn,
wo der Knochen in die Schulter einicnkte.
Der Vorderarm ergiebt 0 ,0 2 6 Länge und an Breite am oberen
Ende 0 ,0 0 4 , am unteren 0 ,0 0 5 , in der schmäleren Gegend 0 ,0 0 3 .
Er bildet den stä rk sten Theil im Skeiet uud b e steht offenbar aus
einem Knochenpaar.
Von dev Haiidu'urzcl erk en n t man nur noch, d a ss sie knöchern
gebildet w a r ; die Theile der rechten Handwurzel sind zerdrückt, die
der linken liegen nur als Abdruck v o r , der eine Unterscheidung der
Knöclielciieu nicht ge stattet.
Der Spannkiiochen is t vo rh an d en , deutlicher der linke, der
rech te w ird , quer liegend, vom unteren Ende seines A'orderarines
theilw’eise verdeckt. Für die Länge dieses Knochens erliält man
0 ,0 1 5 ; er is t .am Gelenkende verstärk t, so n s t gleichförmig dünn.
Der Mittelhandknochen des Flugfingers misst 0 ,0 2 6 oder
gerade so viel Länge a ls der Vorderarm. Am oberen Ende erhält
man 0 ,0 0 3 , am unteren mit der Gelenkrolle eher w en ig e r, a n d e r
nicht weit davon liegenden plattesten Stelle des Knochens wenig
mehr als 0,001 Höhe oder Dicke, (n der .Nähe dieses .Mittelhand-
knocliens und des e rsten Fiiigfiiigergiiedes liegen die .Milteltiand-
knoclien der drei kurzen Finger beider Hände e tw a s verschoben.
Diese se ch s Faden - förmige Knochen sind nur unten zur .Aufnahme
der kurzen Finger v e rs tä rk t, nach oben oder der Handwurzel hin
gehen sie Haar-fein aus und scheinen daher nicht io die Handwurzel
ein g elen kt, sondern oben an den .Mittelhandknochen des Flugfingeis
sich angelegt zu haben, w a s auch daraus Iiervorgeht, dass sie e twas
kürzer sind als letzterer .Mittelhandkiioclicn.
Von den kurzen Fingern sind die der linken Hand am deutlichsten
übe rliefert, doch e tw a s verschoben. A'nrsucht man ihre
Glieder nach den Fingern zurecht zu leg en , so erhält man mit .Ausnahme
der Mittelhand für einen Finger 2 , für einen ändern 3 und
für den dritten Finger 4 Glieder, von denen die Klauenglieder auffallend
klein sin d ; so n st war keines der Glieder von auffallender
Kürze. .An der linken Hand erkennt man, dass ein Finger wirklich
v ie r Glieder zählte.
Die Fliigfinger sind trefflich überliefert. Das e rste Glied ergiebt
0 ,0 3 4 . das zwe ite 0 ,0 2 9 , das dritte 0 ,0 2 2 , das v ierte 0,0 1 8 5
Länge. Die schwache Krüimiiung des letzten dieser Glieder is t wohl
nur eine Folge vo n dessen ausiichmcndcr Feinheit.
Die Theile des Beckens sind angedeulel. Das linke Darmbein
g iebt sich als ein schm aler, lan g er, flacher, schwach gekrümmter
Knochen zu erkeinien, dessen Länge nicht genau zu ermitteln war;