
Anthropoiden vielen Eintrag thut. Dagegen hatte Paulina wenigstens im Aeusseren1 vieles
Uebereinstimmende mit, dem Bäm, Mandjarüma, welchen, wie schon bemerkt, unser sehr
verehrter College Gig l io l i Troglodytes Schweinfurthii nennt, und den ich ja selbst als
No. XIII. Erwachsener männlicher'Chimpanse. -
constante Varietät (Var'. Schweinfurthii) im System«erhalten sehen möchte2. Dieser Affe
erstreckt sich bekanntlich bis in die westlichen Nilgegenden und vielleicht noch darüber
hinaus, nach Osten bis in die mittleren Gala- oder Ormaländer hinein. Neben ihm kommt
1 Habtmann, Archiv f. Anätomie etc. 1872, S. 133. Da Paulina’s Cadaver zu einem Muskel- un
Nervenpräparat bestimmt ist, so muss leider von der Vergleichung ihres Schädels Abstand genommen weiden.
Vergl. ferner mein Bäm-Portrait in der Zeitschr. f. Ethnologie 1872 Taf. VI. Es ist hierbei aber wohl zu
bemerken, dass dies Portrait nach einem durch Krankheit ausgemergelten, alsdann getrockneten un spatei
wiederum aufgeweichten Specimen entworfen wurde. Die Veröffentlichung desselben liess sich damals überhaupt
nur durch die Neuheit des ganzen Gegenstandes rechtfertigen.
8 Vergl. das Citat oben S. 147, Anmerkung No. 4.
an vielen Strecken auch Troglodytes niger vor. Dies scheint selbst in Centralafrika der
Fäll zu sein. Es ist möglich, dass Chimpanse&, welche, wie ich hier und da bemerkt
habe, Manches vom Charakter der Paulina an sich tragen,1 ohne doch die entschiedenen
Habitus eines oder des anderen von ihnen zu verrathen, aus einer in der Wildniss stattgehabten
Bestardirung beider Varietäten hervörgegängen sein können. Derartige Individuen
sind es wohl vorzugsweise, welche Unbewanderte dazu veranlassen, in ihnen Kulu-
kamba's ü. s. w. zu sehen.
In Ca s s e l l 's Natural History Vol. T findet sich in der von, einem höchst geachteten
englischen Naturforscher, dem Prof. P. M a r t in D ü n c a n , bearbeiteten Abtheilung „Apes
and monkeys“ auf S. 39 der Nschiego Mbouvö [Troglodytes Tchögo Duvern., Tr. calvus
Du Ch a ie l u (J e f f r . W ym a n )] beschrieben. Es wird bemerkt, dass dies Thier
Nester baue und eine weniger ausgedehnte geographische Verbreitung als die anderen
Anthropoiden von Westafrika besitze.2 Es werden Du Ch a il l u 's Notizen reproducirt.
In der weiter angefügten Beschreibung .heisst es: „The difference between the outside
appearance and the intelligence and temper of this Baldheaded Ape3 and those of the
Gorilla are accompanied by certain internal ones.' A careful examination of the skull of
the Tschiögo, as its clever French describer, Duvernay calls it, shows that it has smaller
ridges, a less prominent muzzle, and a wider and shorter roof of the mouth than the
Gorilla. The last of the upper crushing, or back teeth, is the smallest. In the Gorilla
they are nearly equal in size. The lower-jaw in the Nschiögo has threy nearly equalsized
molar or back teeth, and the first and the. second have five projections or cusps,
but the last has only four.3 In the Gorilla it has five cusps. These minute differences
are probably constant, and therefore must not be passed over, although they may seem
to be of no importance to the creatures. But the classification of animals can only,
depend upon the presence or absence of structural peculiaritys; and when such and
such a structure exists in one, and not in another, they cannot both be of the same
kind. According to the relation of the structure to the life, and according to its being
constantly found, so it is important in deciding whether the *,kind“ is a species, or a
mere variety or race. The great distinction between the two animals is that the Nschiego's
forehead, formed by the frontal bone, rises up from the great brow ridge, and is visible
1 Ick rechne hierzu z. B. grössere Prognathie, eingesunkenen Nasenrücken, breite Nase, massige Ohrengrösse
(60—65 Mm. Länge).
3 Eine Art Baumnest bauen nicht allein der Gorilla, sondern auch die chimpanseähnlichen Anthropoiden,
sogar der Bäm.
‘ 3 Bischoff sagt über Duvernoy’s Troglodytes Tchögo u. A .: „Der zweite von Dtjvernoy angegebene
Unterschied, dass nämlich beim Tschego die Schnauze länger als beim Chimpanse sei und vorn fast in einer
geraden Linie ende, in welcher die Schneide- und Eckzähne lägen, finde ich an meinen (Bischoff’s) Chim-
panse-Schädeln nur bei den verschiedenen Geschlechtern. Die Entfernung von dem vorderen Rande des
Meatus a uditorius ex temu s bis zum Alveolenrande der mittleren oberen Schneidezähne bietet keine nennens-
werthen Unterschiede sowohl bei männlichen. als auch bei weiblichen, verschiedenen Museen entnommenen
Schädeln dar. Es müssten also alle diese Schädel der Species Tekego angehören, was doch sehr zu bezweifeln
ist. Ebenso ist der Alveolenrand der Schnauze deshalb bei dem Männchen gerader, weil die Eckzähne und
deren Alveolen stärker entwickelt sind“ etc.