
für die Unterstützung, welche sie der Publikation dieses Werkes haben zu
Theil werden lassen. .
Wärmsten Dank schulde ich. ferner Herrn C. B. R e i c h b e t für die
mir von ihm gewährte liberale Unterstützung, dann den Herren O. H e b m e s
und B o d in u s für die von ihnen geleistete Beihülfe an Material. Dass auch
die Afrikareisenden L e n z , G ü s s f e l d t , F a l k e n s t e i n und P e c h u e l - L o e s c h e
meiner herzlichsten Anerkennung sicher sind, bedarf hier wohl kaum noch
einer besonderen Ausführung.
Ich hoffe übrigens, durch diese Untersuchungen die Kenntniss des Baues
der m en sch en äh n lich en Affen um ein- Weniges gefordert zu haben.
Ncnbabelsberg "/Potsdam im September 1880.
Hob. Hartmann.
I. Geschichtliche Nachrichten über den Gorilla.
Vom Vorkommen anthropomorpher oder an thropo id er A ffen in W e.stafrika hatte
man schon bei den A lten Kenntniss. Im J. 470 v. Chr. unternahm der Karthager H a n n o
eine selbst für heutige Zeiten gewaltige Seeexpedition zu Handels- und Kolonisationszwecken
nach der westlichen Küste Afrikas, über welche letztere) dem Wesen jener ganzen Unternehmung
nach zu urtheilen, man sich bereits v o rh er gehörig orientirt haben musste. Längs
der maroekanischen Küste wurden Ansiedlungen errichtet und nach mancherlei Erlebnissen
gelangten die Seefahrer auch zur Gegend des Götterwagen — @&cov — zur Insel
Scherbro am gebirgigen Gestade von Serra Leöa oder Sierra Leona.1 Hier fand der denkwürdige,
schon vielfach besprochene Kampf der Seefahrer mit dem an g eb lich en V o lk e
der roQiXXai statt. Man hat in* letzteren den erst viel später wirklich entdeckten G o r illa
erkennen wollen. Ich habe jedoch bereits vor Jahren ausführlich dargestellt, dass hier nur
der C him pan se gemeint sein konnte.1 2 Eine kaum verkennbare Abbildung des letzterwähnten
Thieres gewährte die berühmte Mosaik, welche einstmals den Fussboden des
Fortuna-Tempels zu Praeneste — Palestrina 1p- Verzierte. Dieses Kunstwerk stellt eine
mit den charakteristischen Thieren Innerairikas ausgestattete Gegend, vielleicht aus dem
oberen Nilgebiet, vor.
P u n iu s erwähnt der in d is ch en S a ty rn , welche auf dem gegen den Subsolan
gelegenen Gebirge im Lande der Catharcluder leben sollen. Das seien die schnellsten
Geschöpfe, welche theils auf Vieren, theils geradeäuf in Menschengestalt gingen und wegen
ihrer Behendigkeit nur alt oder krank gefangen werden könnten (VH. Buch, § 2). Tn
diesen Geschöpfen hat man mit Recht die Orang-Utangs erkennen wollen.
Dann schweigt die Geschichte lange, so viel wenigstens bis jetzt bekannt geworden
ist.3 Erst. um 1598, als der Glanz der portugiesischen Conquista bereits im Abnehmen
1 Vergl. R. Hartmann: Die Nigritier. Eine anthropologisch-ethnologische Monographie. Berlin, 1876.
I. Bd., S. 65.
a R. Hartmann: Beiträge zur zoologischen und zootomischen Kenntniss der anthropomorphen Affen. Archiv
für Anatomie u. s. w. von Reichert und Du Bois-Reymond, 1872, p. 119.
3 Eine Zeit lang freilich schien es, als ob die angeblich a ltin d is c h e n Nachrichten über T sch a n d r istä n ,
das Mondland in O sta fr ik a (wohl eine Andeutung des Landes U’niamfizi), nähere Kunde auch über die
R. H artmann, Gorilla. 1