
piedsr Le capitaine qui a donné ce singe ä Me . L ainier lui a assuré qu;il existait sur
la côte d’Afrique, où il se l’était procuré, deux espèces bien distinctes et reconnues comme
telles par les nègres qui font la chasse à l’une qui est plus petite, et qui serait celle que
nous nommons chimpansé * ou troglodyte noir, tandis qu’ils refusent formellement d’aller
dans les forêts où vit la grande espèce, qui est redoutable par sa force prodigieuse plus
encore que par sa férocité etc." Man lernt aus dieser Darstellung nur, dass L ainier
die Reste eines riesigen Chimpanse (von unbekanntem Geschlecht) vor sich gehabt, dessen
physiognomischer Habitus aus der beigegebenen Abbildung leider nicht deutlich erkannt
zu werden vermag. In der Beschreibung des Kapitänes leuchten aber. unzweifelhaft unbestimmte
Angaben der Schwarzen, über den Gorilla mit hindurch.
Tm Jahre 1853 suchte Duvernoy in seiner ausgezeichneten oben (S. 5) citirten
Abhandlung nach Dr . F ranquet’s Vorgänge seinen Troglodytes Tchêgo in die Wissenschaft
einzuführen. Alles, was ich nun von diesem Specimen gesehen, liess in mir die
Ueberzeugung auf kommen, dass man es nur mit den Besten eines sehr grossen männlichen
Troglodytes niger zu thun gehabt.1 Indessen ist damit die Sache doch nicht
völlig abgethan. Grattolet und A u x veröffentlichten dann 1866 ihre vorzügliche Arbeit
über Troglodytes Aubryi.1 2 Letzteres Thier wurde von seinen so sorgfältigen Untersuchern
als Repräsentant einer neuen Species angesehen. Dies wurde aber von Ruetimeyer3
und J. E. Gray beanstandet.4 Der T'oglodytes veUerosus des letzteren Forschers vom
Kamaran - Gebirge wird folgendennassen characterisirt: „Few very abundant, soft, black,
of the back' brown, with long brown tips to the blackish hairs.“5
Grosses Aufsehen erregte es nun, als vor Jahren nach dem von Du Ceaxuu mitgebrachten
Material an Fellen, Skelettheilen etc. und nach den Notizen jenes Afrikareisenden
durch einen so tüchtigen Forscher wie Jeferies Wyman, neben Gorilla und Chimpanse
auch noch andere Anthropoidenarten, wie der Nschego-Mbuwe (Troglodytes ealvus) und
der Kulu-Kamba (Troglodytes Koolo-Kamba) aufgestellt wurden. Ich habe bereits im
Jahre 1872 gegen die mangelhafte Characterisirung dieser beiden angeblichen Arten
grosser Affen Tadel erhoben6 und bin hierin nicht allein geblieben, wenngleich wieder
von anderen Seiten, so z. B. von Jouan, von letzterem freilich in nichtssagender Weise,
für jene Du Ottatt.t.u’schen Arten plaidirt wurde. Auch bewährten die dem Du CHAiLLu’schen
Werk beigegebenen Abbildungen des Nschego-Mbuwe und des Kulu-Kamba ihre Unzuverlässigkeit.
Denn die des ersteren ist nur nach dem schlechtgestopften Balge eines
1 Ausführliches über Troglod. Tchégo habe ich im Archiv f. Anatomie und Physiologie 1872, S. 117
veröffentlicht. Auch Bischöfe und J. E. Gray zeigten sich gegen die Arteigenthümlichkeit dieses Thieres
eingenommen. (Vergl. später.)
2 Nouvelles Archives dû Muséum d’Histoire naturelle de Paris. T. II p. 1—264, pl. I—IX.
3 Archiv für Anthropologie, II. Band, S. 358.
4 Catalogue of Monkeys, Lemurs and Fruit-Eating-Bats of the British Museum, London 1870.
Appendix p. 127. Yergl. darüber Hartmann a. o. a. 0 / S. 124 ff.
6 Proceedings of the Zoological Society, 1862, p. 181.
6 Archiv f. Anatomie u. s. w. 1872, S. 114 etc.
Troglodytea niyer, letztere nach dem ebenfalls schlechtgestopften Balge eines weiblichen
Gärilla angefertigt worden.1
Die von mir und von H euglin zunächst veröffentlichte, später hauptsächlich von
S c h w e m f ü b t h , P ia o g ia und M i a n i bestätigte Nachricht von dem Vorkommen eines
chimpanseartigen Thieres, des Bäm oder Mandjarüma, im centralafrikanisehen Niam-Niam-
Lande rief wieder eine lebhafte Bewegung unter allen Forschern hervor, welche sich mit
den Anthropoiden beschäftigten. Es entständen damals zugleich die meist anatomisches
Detail enthaltenden Arbeiten von J ssel,2. Gig u o i i und von mir. Gig u o e i suchte den
Bäm unter der Bezeichnung Troglodytes Sehweirifurthii in das-.System einzufuhreri. Ich
selbst bekannte3 mich nach längerem Schwanken und Abwägen dazu, in diesem Thiere
eine zu gewisser Konstanz -gelangte Varietät des Chimpanse ( TroylodytM niger var.
Sehwemfwthii) zu bestätigen.4
J. J. 1874 gelangte dann die Aeffin Mafuca von der Loango -Küste an den Dresdener
zoologischen Garten, dessen verdienstvoller Director Schoepf mit Energie und Ausdauer
auf diese merkwürdige Acquisition aufmerksam machte und eine Beurtheilung des Axt-
charakters jenes Thieres seitens der Kenner provozirte. Dr. A. B. Mey e r , der Director
des dortigen naturhistorischen Museums, .dagegen suchte aus unbekannten Gründen das
überall erwachende Interesse , für Mafuca dadurch zu schwächen, dass, er dieselbe von vornherein
für einen einfachen weiblichen Chimpanse und jede' weitere , Discussion darüber für
überflüssig erklärte, an welchem Standpunkte dieser Gelehrte auch heut noch festhält.3
Durch den ungemein sonderbaren von demjenigen eines, gewöhnlichen Chimpanse so
abweichenden Habitus und durch die.iüberaus wilden Geberden der Mafuca in hohem
Grade überrascht, glaubte ich 1875 . in ihr, ein junges Gorilla-Weibchen zu erkennen und
stimmten mir namhafte Sachkenner, wie z. B. K. T h, v. Sieboed, anfänglich auch B rehm
und Andere, darin bei. Ich selbst liess mich zunächst zu einem solchen Ausspruch durch
die Körpergrösse, durch die Prognathie der Mafuca, durch die verhältnissmässige Kleinheit
ihrer Ohren, durch ihre hochgewulsteten Oberaugenhöhlenbögen, ihre stark ent-
wickelte, breite Nasenkuppe, die Umrahmung ihres Antlitzes mit behaarten Fettwülsten
(vergl. S. 9) bestimmen. Hierzu kamen ferner eine durch MafucaJs Kopfhaut hindurch-
fühlbare knöcherne Erhebung im Bereiche der Pfeilnaht,6- alsdann die schlanke und
1 Hartmann in den Sitzungsberichten der Berliner anthropol.. Gesellschaft, 1875, S. 283.
3 Desorizione di una scimmia antropomorfa proveniente dall’ Africa centrale. (Annali del museo civico
di Genova vol. I, p. 53—81, tav. VIII.)
3 Studii craniologici sui Gimpanzö.- (Annali del museo civico etc. vol. III, p. 1—127, Tav. VII—VIII.)
4 Archiv f.. Anatomie u. s. w. 1876, S. 636 ff.
5 Mitteilungen aus dem Königl. zoologischen Museum zu Dresden. II. Heft. Es heisst das. u. A.
S. 358 Anm.: „Ich hätte es überhaupt vorgezogen, das ganze Thier nach dem Ableben einfach in Spiritus zu
conserviren, wurde aber zu einem anderen Verfahren durch den Umstand gedrängt, dass es die Aufgabe so
schnell als möglich zu lösen galt, einem Jeden durch leicht zugängliche Präparate beweisen zu können, dass
hier ein g em e in e s C h im p a n sew e ib ch en und n ic h ts A n d e r e s vorläge.“
8 Diese war übrigens am lebenden Thiere sich tb a r . Ausser , mir haben die durchaus zuverlässigen
praktischen Aerzte Dr. Bartels und Dr . Abeking aus Berlin die Wulstung bei der Mafuca hindurchgefühlt.
Vergl. Ulrici im Sitzungsbericht, der Berliner anthropol. Gesellschaft vom 18. Dec. 1875, S. 284.