
und ein klein wenig lateralwärts vor. Beide Fortsätze ziehen sehr schräg nach hinten
und oben. Die Choanen sind hoch und eng.
Der Unterkiefer hat einen hohen aber schmalen Mitteltheil des Körpers. An diesem
ragt nicht eine Spina mentalis sondern eine Crista mentalis externa hervor. Die Joche
der nicht stark' entwickelten Eckzähne sind von nur mässiger Ausdehnung. An der
Hinterfläche des nicht wie beim vorigen so ausgesprochen dreieckigen Mitteltheiles des
Körpers, welcher übrigens einen beträchtlichen Dickendurchmesser aufweist, befindet sich
etwa 37 Mm. unterhalb der Mitte des Alveolarrandes jene S. 75 beschriebene Grube.
Unterhalb der letzteren zeigt sich ein ziemlich unbeträchtlicher hinterer Kinnstachel. Die
beiden Seitentheile des Körpers divergiren nur wenig nach hinten. Die Basis mandibulae
ist dick. Die Lineae obliquae sind aussen und innen mächtig entwickelt. Die Aeste erscheinen
hoch, steil und breit. Foramina maxiUaria anteriora und posteriora sind klein.
Von den Muskelleisten sind nur die medialen, an der Insertion der inneren Flügelmuskeln
befindlichen entwickelt. Die Aeste zeigen sich an diesen Stellen sehr verdünnt und con-
vergiren, entsprechend der Breite der Schädelbasis, ziemlich stark.
No. 5. Schädel No. 22753 des anatom. Museums zu Berlin, älteres Männchen, bezogen
durch F rank in Amsterdam.
Die Nähte sind z. Th. verwachsen. Die Augenhöhlenbögen sind sehr stark entwickelt,
ragen dickwulstig nach oben hervor, sind nur geringfügig nach oben ausgebogen und
werden in der Mitte durch eine nur .sehr wenig eingesenkte Knochenbrücke dergestalt mit
einander vereinigt,, dass der Oberrand beider Augenhöhlenbögen eine fast gerade Linie
darstellt. Die lateralen Ecken der Bögen nähern sich den rechten. Die scharfen, platten
seitlichen Orbitalränder ziehen steil nach unten, um hier unmittelbar in die Oberränder
der Jochbögen überzugehen. Der ganze Obertheil des Antlitzschädels erhält hierdurch
eine fast viereckige Umrahmung. Die Augenhöhlenbögen sind durch eine ziemlich tiefe
Einsattlung gegen den gestreckten, nicht sehr breiten Hirnschädel abgesetzt, an welchem
letzteren die Crista lambdoidea so viel Kaum occupirt. Die Lineae temporales beginnen
an den lateralen Ecken des Orbitalrandes gerade hier etwas erhaben, rechts sogar mit
einigen Auswüchsen versehen. Sie werden dann sehr bald niedrig und schliessen, median-
wärts gegeneinander sich einbuchtend, einen zwar breiten aber nicht eben tiefen, etwas
eingedrückten Kaum ein, welcher die eigentliche Stirn des Gorillaschädels darstellt, bei
vielen anderen Specimina sich durch eine dickwulstige laterale Begrenzung der hier öfters
sehr prominirenden Schläfenlinien characterisirt. Bei diesem Schädel beginnen sich die
eben erwähnten Leisten erst etwa 50 Mm. hinter der Mitte der Oberaugenhöhlenbögen
ganz allmählich zu einer nur massig hohen Crista sagittalis zu erheben. Diese ist vorn
mit einer Längsrinne versehen. Hinten zeigt sie eine kurze von den oberen (inneren)
Schläfenlinien (S. 7 6) gebildete zugeschärfte Fminentia intermedia und zwei von den unteren
(äusseren) Schläfenlimen dargestellte Lefzen. Ein Paar unregelmässige Querspalten unterbrechen
die Continuität des an diesen Stellen wie eingedrückt erscheinenden Kammes. Der
hintere derselben setzt sich in ein links von dieser Crista befindliches in die Diploe
eindringendes Foramen fort, hinter welchem letzteren sich dann noch ein anderes öffnet.
Hinter den Löchern weicht die Crista von der bisher eingehaltenen geraden Richtung ab
und neigt sich schief nach links herüber. Sehr beträchtlich ist die an den Seiten scharf-
randige an 30 Mm. breite Crista lambdoidea, welche dick, vom concav, hinten convex,
schräg nach hinten und oben hervorragt. Ihr Verlauf gegen den Jochbogen und den
Processus mastoideus ist der von uns auf S. 73 beschriebene. Die Wölbung des Hirnschädels
ist in den Parietaltheilen nicht beträchtlich. An der Hinterhauptsregion, welche
auch hier ein an rauhen Erhebungen reiches, vom Rande der Crista lambdoidea halbelliptisch
begrenztes Planum darstellt, lässt sich die Crista ocdpitalis externa deutlich erkennen;
weniger deutlich, aber doch .unterscheidbar sind die Lineae nuchae, an denen Zinken,
Höcker und Kämme. hervorstehen. Die Zitzenfortsätze sind wohl entwickelt, sie sind
etwas nach hinten und lateralwärts gewölbt. Die Inciswrae mastoideae zeigen sich seicht.
Furchen für die Hinterhauptsschlagadern lassen sich kaum wahrnehmen.
Die Condylen erscheinen stark hervorragend. Der linke, um fast 4 Mm. länger als der
rechte, wird durch eine Querfurche in zwei fast gleich grosse Facetten getheilt, wogegen
der andere eine grössere hintere und eine kleinere vordere aufweist. Jeder Condylus hat ausserdem
eine mediale vertiefte, etwas in das Foramen magnum hineinragende, gegen die Facetten
abgesetzte Stelle. Das Hinterhauptsloch ist fast kreisrund. Das Foramen jugulare wird von
knöchernen Auswüchsen des Schläfenbeines eingeengt. Vom Processus styloideus ist nur die
Vagiua vorhanden. Am hinteren und lateralen Abschnitte des Foramen lacervm anticim
zeigt sich auch hier ein kegelförmiger, ein Paar Seitenzacken darbietender Knochenfortsatz.
Grundtheil und Keilbeinkörper sind hier noch getrennt. Der Querspait verläuft nicht
gerade, sondern zeigt sich in zwei nach vorn ausgebuchtete Schenkel getheilt. Der Vomer
erscheint sehr dünn, mit breiten platten Flügeln versehen. Der hintere Rand des harten
Gaumens ist nach seiner Mitte zu in eigenthümlicher Weise tief eingeschnitten, während
er an den meisten anderen Schädeln eine quere, mit zwei leicht vom eingebuchteten
Schenkeln versehene Linie darstellt. Sonst bietet die Basis des Schädels keine Besonderheiten
dar. Au derjenigen Stelle, an welcher die Augenhöhlenbögen oben und vorn Z u sammenhängen,
lässt sich eine hügelartige Hervorragung erkennen, an deren Abhängen
die Zacken der in Verschmelzung begriffenen Sutura nasofrontalis, sowie Reste von durch
sie eingeschlossenen Schaltknöchelchen wahrnehmbar sind. Die Sutura nasalis ist ebenfalls
im Verwachsen begriffen. In ihrem kleineren oberen Abschnitt ist der Nasenrücken mit
einer in longitudinaler Richtung herabziehenden, scharf kielartig hervorspringenden Erhebung
versehen. Unterwärts von dieser flachen sich zwar die von oben nach unten
beträchtlich sich erweiternden Nasenbeinchen ab, bleiben aber doch convexer als an
manchen anderen Schädeln. Namentlich erhält sich als Fortsetzung jener im Gebiet der
Sutwra nasalis befindlichen Erhebung noch eine mediane bis zum Unterrande der Nasenbeinchen
herabsteigende Convexität. Dadurch aber macht sich der lange in der Mitte
eingedrückte Nasenrücken in der Profilansicht noch etwas mehr geltend wie an anderen
Schädeln.1 Die Sutwra nasomaxillaris ist mit deutlichen Nahtzacken versehen.
1 Das Verhalten an den Nasenbeinen des hier beschriebenen Schädels erinnert z. B. an Taf. VII Fig. 2 “,
Taf. XI Fig. 2 “, Taf. XV Fig. 2a , Taf. XVI Fig. 2*.