
den Hinterrand des Grundtheües hin. Von den Gelenkhöckem ist der linke kürzer und
höher, stärker gewölbt als der längere, niedrigere und flachere rechte. Die Gelenkfläehe
des letzteren verlängert sich halbinselförmig nach vom und medianwärts gegen die Mitte
des tief eingeschnittenen Vorderrandes des Foramm magnum, also bis zur Basis des.
Gmndtheiles, hin. An der unteren Fläche dieses Knochens befindet sich eine nicht genau
centrische, sondern vielmehr gegen den rechten Condylus hin. verzogene, 13 Mm. lange,
14 Mm. breite und circa 6 Mm. tiefe Grube, deren Entstehung und Bedeutung mir
unklar ist. Fast macht es den Eindruck, als habe hier'ein hoher Fortsatz am vorderen
Atlas-Bogen Aufeahme gefunden. Vor dieser Grube zeigt die P a n basUaris zwei ihren
lateralen Rändern genäherte, stumpfe Höcker. Grundtheil und Keilbeinkörper sind noch
nicht vollständig mit einander verwachsen.- Die zwischen beiden Knochentheilen befindliche
Spalte verhält sich ähnlich wie beim vorigen Specimen.
Von den Processus stylohlei sind die Vatft/mu: ziemlich entwickelt. Die wie beim
vorigen Schädel vertiefte Gelenkfläche besitzt einen starken hinten und lateralwärts hervorragenden
sowie einen starken medialen, lateralwärts vom Foramm lacervm antiemn und
vom rundlich-ovalen Loch für den U L Ast des Nerv, trigeminus hervorragenden Zinken,1
auch noch ein deutliches Tuberculum arbieuiare.
Die Joehbögen sind dick aber nicht eben hoch. Die gewölbten Antlitzflächen der
Jochbeine drängen sich hoch und breit nach vom, was mit dazu beiträgt, dass die Malargegend
dieses Präparates breit und nach vom gekehrt erscheint (Kg. 1).
Die Augenhöhlen sind fast quadratisch, mit abgerundeten Ecken, stumpfem Oberaugenhöhlen
und schärferem Unteraugenhöhlenrande versehen, von welchem letzteren
ein. medialer Abschnitt dié Zugänge zu den Chnales nasolaerirrwles verdeckt (S. 74). Die
lateralen Augenhöhlenwände kehren sich so stark nach auswärts, dass sie von vom leicht
übersehen werden können, weit leichter z. B. als am vorigen Specimen. Die Augenhöhlenscheidewand
ist sehr breit (39 Mm. in der Mitte) und flach. Dicht unterhalb des
oberen Randes der die beiden Augenhöhlenbögen mit einander verbindenden Knochenbrücke
wölbt sich der in das Bereich der ,Sutura nasofrontalis fallende Theil der Scheidewand
wulstig nach vom. vor und senkt sich steil nach unten. Hier erleidet der Nasenrücken,
an welchem nichtsdestoweniger beide Nasenbeinchen an der Sutura nasalis eine
Strecke weit kielförmig vorspringen, einen Eindruck. Unterhalb des letzteren streben die
breiten, flachen unteren Theile der Nasenbeine nach vor- und abwärts. Breit, flach und
etwas eingedrückt sind auch die Spitzen der Processus nasofromtales, klein und in der
Breitenerstreckung unregelmässig verhalten sich die Thränenbeinchen.2
Die Prognathie des Schädels-ist beträchtlich. Die* Jochfortsätze der Oberkieferbeine
smd breit und sehr hoch (50 Mm.). Die Eckzahnjoche sind mächtig entwickelt. Die
Apertwa pyriformis ist rundlich. Ihre scharfen Seitenränder sind eingebuchtet und decken
den Zugang zur Nasenhöhle mehr, wié an den Schädeln No. 3, 5. Sie convergiren
1 Beide an unserer Hg. .1* deutlich erkennbar.
" Hier i e. 14 Mm- ll0Gh ulld 13 Mm- br«t, am vorigen Schädel je 18 Mm. hoch und 14 Mm. breit.
wenig nach vorn gegen die nicht hohen, stark nach oben gekehrten Theile der innerhalb
des Kieferdreieckes gelegenen Alveolarfortsätze.
Die Zwischenkiefer sind auch hier noch nicht gänzlich verwachsen, sie dringen vielmehr
mit schmaleren oberen Enden zwischen Nasenbein und Oberkiefer vor, begleiten
mit kaum einen Mm. breiten (ihnen angehörenden) Randpartden die Apertwa pyriformis
und verlieren sich bald in der Yorderfläche der Alveolarfortsätze. Obwohl die Eckzahnjoche
sehr entwickelt sind, so zeigt sich das Kieferdreieck doch nicht so deutlich begrenzt
wie an anderen Specimina, z. B. beim vorigen, auch nicht so hoch wie hier. Indessen
ist das Verhältniss zwischen diesem Kieferdreieck und der ungemein breiten oberen
Antlitzregion trotzdem ein sehr characteristisches (vergl. Fig 1, l b). Der Abstand
zwischen Unteraugenhöhlenrand und Apertwa pyriformis beträgt 37 Mm., derjenige zwischen
jenem und dem Alveolarrande des Eckzahnes beträgt 80 Mm.1 Zwischen Unteraugenhöhlenrand
und Unteraugenhöhlenloch liegen 25 Mm. Distance.
Die Fossae caminae sind breit und tief. Die hinteren Abschnitte der Alveolarränder
beider Kieferbeine ziehen etwas bogenförmig nach unten hin und gerade nach hinten, hier
sogar ein wenig convergirend.
Der Gaumen ist lang und schmal, an seinen (den Partes horizontales der Gaumenbeine
angehörenden) Hinterrändern nur wenig nach vorn eingebuchtet (s. am vorigen Schädel
S, 79)iS: Vom doppelten Foramm meisimm aus geht hier jederseits eine nach hinten
bogenförmig ziehende Naht lateralwärts gegen die Eckzahnalveolen hin Die Foramma
pterygopalatma sind nur kurz und eng. Der Unterkiefer fehlt.
No. 7. .Alter männlicher, gebleichter Schädel, von Dr. L e n z gesammelt (Taf. EX, Fig. 1).
Nahte meist verwachsen.
Die Oberaugenhöhlenbögen sind mächtig entwickelt, vereinigen sich beide in der
Mitte, hier mit einer nur geringen Einsattelung versehen, wenden sich dickwulstig und
nach oben convex, lateral- aber auch zugleich ein wenig hinterwärts und neigen sich mit breiten
stumpfen lateralen Winkeln nach ab- und ziemlich stark nach vorwärts. Sie sind wohl
gegen den Himschädel abgesetzt, welcher gestreckt und von nicht bedeutender Grösse, flach
gewölbt gegen die gewaltigen Cristen zurücktritt (Kg. 1, 1“).
Die Zwirne temporales beginnen hoch u n i s ch a r f (an den uns schon bekannten
Stellen) und vereinigen sich 5 4— 55 Mm. von der Mitte der Augenhöhlenbögen entfernt
zu einer hohen Crista sagittalis. Wallartig sich erhebend, schliessen sie ein tiefes, 55 Mm.
langes und 105 Mm. breites Stirndreieck ein. Die Crista sagittalis ist, wie schon erwähnt,
hoch, mit scharfer Emmmtia mtermcdia und rauhen Seitenlefzen versehen. An sie schliesst
sich eine gewaltige, breite, nach oben und etwas nach hinten hervorragende, vom leicht
convexe Orista lambdoidea an.
Die Hinterhauptsregion ist in der Mitte mit zwei neben der schwachen Orista occir-
jntalis externa befindlichen grubenähnlichen Impressionen versehen. Die Pineae nuchae
sind undeutlich. Die Processus mastoidei sind entwickelt, die Ineisurae mastoideae sind
Beim vorigen Schädel betrug dieser Abstand 90 Mm.